Wenn es Mikrofonie ist, dann hilft das Wachsen des PUs.
Ich habe vor zig Jahren mal eine Anleitung in de.rec.musikmachen (ach damals) verfasst:
ich habe schon etliche Pus in Wachs zum Schweigen gebracht
Das aller wichtigste ist die richtige Temperatur des Wachses - ist
sie zu niedrig, so klebt das es nur außen am Tonabnehmer und kann
nicht tiefer in die Wicklung eindringen, wo es eigentlich hin soll.
Ist es zu heiß, kann der PU beschädigt werden, weil sich der
Kunstoffspulenkörper verformt usw.
Ich habe deshalb immer ein kleines Gefäß mit Wachs im Wasserbad so
stark erhitzt, daß das Wasser gerade eben anfängt Blasen zu bilden
und auf gar keinen Fall anfängt zu kochen. Normale Teelichter sind
übrigens sehr gut zu diesem Zweck geeignet (aber bitte den Docht
vorher entfernen
) - das Stearin ist bei ca. 70 Grad flüssig genug,
um in den PU einzudringen.
Die klassischen Strat- und Tele-PUs sind diesbezüglich ziemlich
unkritisch, da sie keine Kunstoffteile besitzen, die sich verformen
könnten. Humbucker hingegen sind auf Grund der Kunstoffspulenkörper
recht empfindlich für Verformungen. Am besten den PU häufiger
kontrollieren und wenn Verformungen sichtbar werden, sofort wieder
geradebiegen.
Das ganze Baden dauert ca. 5 Min/PU. Man sieht am eingetauchten PU
kleine Luftblasen aufsteigen und wenn diese verschwinden ist der PU
fertig.
Danach überschüssiges Stearin sofort mit Haushaltspapier abwischen
und den PU richtig abkühlen lassen (ca. 30 min). Jetzt kann das
übriggebliebene Wachs mit Terpentinersatz abgewischt werden.
Ich habe die Tonabnehmer immer nach dem Wachsen auf ihre Mikrofonie
getestet, indem ich sie einfach an einen Amp ageschlossen und mit
einem unmagnetischen Gegenstand (Plektrum) daraufgeklopft habe.
Humbucker mit Blechkappe können sehr tückisch sein - zum effektiven
Wachsen müssen sie abgenommen werden und hier liegt das große
Problem. Bei vielen ist diese Kappe nämlich an der Grundplatte
festgelötet.
Nach dem Wachsen des PU klebe ich die vorhandenen Löcher für die
Polschrauben ab, fülle die Kappe mit dem heißen Wachs ca zur Hälfte
auf und setze den PU wieder ein.(vorher natürlich die Polschrauben
im PU ganz reindrehen). Auf das Verlöten der Kappe verzichte ich.
Bei fast allen Tonabnehmern ist die Wicklung mit Klebeband umgeben,
welches vor der ganzen Aktion natürlich vorsichtig entfernt werden
sollte.
Ich habe mir bei Humbuckern angewöhnt, die 4 Schrauben, die die
beiden Spulen auf der Grundplatte festhalten, eine 4tel Umdrehung
zu lösen. So vermeide ich, daß sich der PU beim Wachsen verzieht)
- reine Vorsichtsmaßnahme.
Achso - der Herd sollte elektrischer Natur sein - mit Gas läßt sich
die Temperatur nicht so schön konstant halten.
So - mehr fällt mir dazu nicht ein. Wenn man nicht sinnlos
drauflosbrutzelt, so ist die ganze Sache ziemlich risikolos.
Ergänzend möchte ich nochmal darauf hinweisen, daß der Passage über
das Entfernen des Klebebandes besondere Beachtung geschenkt wird
- kürzlich hatte hier ein Teilnehmer damit wohl Probleme.
Also nochmal: IMHO ist es besser das Gewebeband, welches die
Wicklung schützen soll, vor dem Wachsen zu entfernen, damit das
Wachs besser in die Wicklung eindringen kann. Dabei sollte auf
keinen Fall die 'Pflastermethode' benutzt werden! Also schön
langsam abziehen. Sollte sich das Klebeband nur widerwillig lösen,
kann man auch den Pickup kurz ins Wachs eintauchen, um den Kleber
aufzuwärmen. Danach sollte sich das Klebeband mühelos entfernen
lassen.