Fender Deluxe Reverb PTP

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Hat da jemand Erfahrung oder soll es mein Projekt 2008 werden ?

Gibt ja diese Bausätze von TAD. Das wäre mir aber zu dick weil ich das meiste von dem Zeug schon im Reissue habe.

Eyelet Boards, stoffummantelter Draht, Kohlepresswiderstände, Orange Drops und das ganze Gelumpe nebst Plänen wären aber fällig. Kennt jemand eine Bezugsquelle wo man sich "seinen" Bedarf zusammen stellen kann ?
 
Eigenschaft
 
hi 7eleven!
ich glaube es gibt hier im board schon einen user (nitespot?) der genau das gemacht hat!

für die parts würde ich ruhig mal beim tube-amp doctor nachfragen - die wissen sicher was du da brauchst (und würden´s dir auch verkaufen).

in übersee gibt´s natürlich günstigere alternativen - so z.b. bei:

http://ceriatone.com

oder

http://webervst.com

cheers - 68.
 
Thx für den Tipp 68goldtop,

ich hatte da auch schon die gleiche Idee....nämlich die Jungs bei TAD dahingehend zu befragen. Die Kameraden aus Übersee sehe ich mir auch gern mal an.

Mit nitespot hatte ich in meiner kurzen Zeit hier auch schon zu tun, ich glaube sogar im Zusammenhang mit nem Deluxe....den werd ich auch nochmal interviewen.
 
So,

hab angefangen mit dem Kram. Ich hab mir das Zeug von TAD mit dem Hinweis zusammen stellen lassen dass ich einen DRRI besitze, also nur einen Teil der Bauteile benötige welche sonst als Bausatz verkauft werden.

Es sind trotzdem drei Eyeletboards, ne Menge Potis, Jacks, Stoffummantelter Draht, Orange Drops, Kohlepresswiderstände, ein paar Schrauben und Kleinkram der mich schlussendlich € 250 gekostet hat.

Die drei Eyeletboards ersetzen die Hauptplatine, die Platine für die Gleichrichtung und die Siebung.

Dem Amp Chassis sind alle Platinen zu entnehmen. Die Hauptplatine nebst kleiner Nebenplatine, die mit den Potis und die oben bereits erwähnten. Alle Löt- und Steckverbindungen sind zu entfernen. Wohl dem, der vorher alles sorgsam und mit allen Details fotografiert hat um nötigenfalls den Urzustand wieder herzustellen.

Wenn die Eyeletboards bestückt und verlötet sind und man die Potis mit Widerständen und Kondensatoren versieht wird man feststellen dass die Bohrungen am Chassis und der Faceplate zu klein sind.....

Dies ist aber keineswegs die einzige Erkenntnis bezüglich nötiger Änderungen am Chassis, schliesslich müssen das Haupteyeletboard, das kleine Zusatzboard für die Gleichrichtung und die RCA Buchsen befestigt werden. Wie man bei der Verwendung der RCA Buchsen sehen kann hat man sich beim Layout ziemlich dicht am Original gehalten, ohne dies jedoch in letzter Konsequenz zu tun. Siehe innerhalb des Testberichtes ganz unten:

http://www.tubeampdoctor.com/newsdesk_info.php?newsPath=19&newsdesk_id=44

Solche Verdrahtung dauert übrigens Tage wenn man kein ausgewiesener Amptech ist. Obwohl ich ursprünglich einen Beruf mit starkem E-Technik Hintergrund gelernt habe werde ich mir für die abschliessenden Arbeiten professionelle Hilfe holen. Sprich - alle vorbereitenden Schritte ausser das Befestigen der Boards und die Zuleitungen zu den Übertragern mache ich - den Rest und vor Allem Messungen und Testlauf nebst Bias Abgleich für die RCA NOS Röhren aus den Fiveties ! *Freu* überlasse ich dem Pro.

Alle signifikanten Schritte der Modifikation werden von mir aufgelistet, beschrieben und zum Schluss nebst Kommentaren zu einem Pdf zusammen gefasst. Eventuelle Interessenten dürfen sich dann gern melden. Wenn die Kiste fertig ist poste ich dies in diesem Thread und verliere dann natürlich auch ein paar Worte zum Klang und Spielverhalten und ich resümiere darüber ob sich diese Modifikation lohnt oder nicht. Ich hatte das kürzlich Vergnügen die NOS RCA´s einzustöpseln. Allein das war ein Unterschied den ich so nicht für möglich gehalten hätte. Vergleichbar ungefähr wie wenn man einen schlechten gg einen guten Speaker austauscht, also alles andere als trivial.

Die Vintage Community darf gespannt bleiben ;-).
 
hallo 7eleven,

ich wünsche jetzt schon mal viel spass ! professionelle hilfe in anspruch zu nehmen ist ein guter plan,
weil das zusammenbauen schwieriger ist als es zunächst erscheint.

gruss hanno
 
.......demzufolge hast Du so ne Aktion schon hinter Dir nite-spot ?

Wollte ich Dich eh mal fragen. Und wenn dem so ist würde mich interessieren wie Du den Umbau bewertest.

Udo Pipper hat es in der GB Ausgabe April 07 ungefähr so formuliert als dass der DRRI ansich ein toller Amp sei, der aber wenn man den originalen BF als Referenz nimmt dessen Potenzial nur andeutet. Der 6T´s Amp sei weicher, räumlicher mit schönerem Mittenspektrum, hölzernen Ton und weicher Kompression welche man gern fälschlicherweise als Punch interpretiert.

Kannst Du das so bestätigen ?

Ich denke dass hierzu auch NOS RCA´s und Sylvania, RCA´s oder GE´s in der Vorstufe gestöpselt sein müssen wenn man das ganze Paket an Vorzügen im Angebot haben will.

Würde mich mal interessieren was Du dazu meinst........
 
hi 7eleven!

ich bin ja jetzt gerade nicht direkt angesprochen - aber was der herr pipper über den alten amp schreibt kann ich weitgehend bestätigen.
meiner ansicht nach müssen es aber nicht unbedingt die mundgeblasenen röhren sein ;)

aber dennoch mal eine frage zu deinem drri - hast du schon neue/gute röhren und einen bias-abgleich gemacht?
hast du schon mal einen guten - oder evtl. sogar einen alten - speaker probiert?

ich hatte mal einen und war gar nicht glücklich damit bis ich neue röhren und einen bias-check hatte - und bei der gelegenheit noch den berüchtigten "bright-cap" habe abknipsen lassen.
danach klang der amp sogar mit dem ungeliebten fender/eminence-speaker gut!

nur mal so als gedanke...

cheers - 68.
 
.......würde mich interessieren wie Du den Umbau bewertest.

hallo 7 eleven,

das was udo pipper so beschreibt, könnten meine eigenen worte sein.

obwohl ich auch goldtop 68 recht gebe:

der amp hat mir im prinzip von anfang an gefallen, ein röhrenwechsel brachte erste deutliche verbesserungen, der wechsel von fender/eminence speaker über jensen cn 12 bis zum naylor 50 w special design ebenso.

als ich dann vom TAD die teile incl. einem satz neuer röhren einem bandkollegen (beruf elektriker mit reichlich amp-fummel-erfahrung) übergeben hatte, bahnte sich ein fiasko an:

der gute war völlig überfordert und liess keinen fehler aus. manni reckmeyer hats dann in mühevoller kleinarbeit gerichtet.

ich habe noch nie über einen alten blackface deluxe gespielt (über frühe silverface schon),
aber ich bin rundum zufrieden mit dem amp:

ich hab ihn den ganzen tag zum üben/unterrichten, kann mit der strapazenbahn zu div. proben fahren und habe mit dem amp kleine jazz-cafe-gigs bis grosse stadtfestbühnen incl. lauten bands gespielt (man sollte nicht meinen, was für ein krawall aus so einer 22 watt gurke herauskommen kann).

es sind über die ganzen verbesserungen ein paar hundert euro an kosten dabei herausgekommen (für mich als freischaffenden plus familienvater nicht eben ein pappenstiel), aber es hat sich gelohnt: der amp klingt inspirierend.

mit freundlichem groove hanno
 
Moin Jungs,

heissen Dunk für den Input. Natürlich bist Du auch immer angesprochen goldtop. Ich nehme jeden gut gemeinten Ratschlag gern mit. Der gleiche Herr Pipper hat aber auch bezüglich der "kleinen" Änderungen gesagt dass man aus ner Tütensuppe keine Gourmetvariante zaubert indem man ein wenig Maggi hinzugibt. Aber ich habe wie schon erwähnt sowohl die guten Röhren als auch den Biasabgleich auf dem Zettel. Mit Speakern habe ich auch Erfahrung, werde aber mit 12" noch so manches Experiment machen müssen bis ich am Ziel bin.......Den Bright Cap habe ich derzeit noch drin, aber ich weiss ja wo ich knipsen muss wenn etwas missfällt.

Mit dem DRRI geht es mir wie Dir nite-spot. Er gefiel mir von Anfang an. Aber wenn wir hier sowieso die ganze Zeit den werten Herrn Pipper mit seinen Zitaten bemühen will ich die Liste noch um ein weiteres ergänzen: Er sagt, dass der DRRI in einem Hauch andeutet was er sein könnte wenn er mit hochwertigen Bauteilen bestückt wäre. Er bezeichnet die Platine als Videorekorderplatine und wundert sich darüber dass die Klingeldrähte und die Leiterbahnen die so dünn sind wie Lametta den hohen Spannungen von 400V gewachsen sind.

Ich habe mich für die ganze Palette entschieden weil ich nicht noch ein zweites Mal ans Innenleben möchte. Die Vorverdrahtung habe ich gemacht, wobei ich mir auch einbilde dies gut auf die Füsse bekommen zu haben. Den "TÜV" und die Restarbeiten lasse ich einen Amptech mit 20 Jahren Erfahrung erledigen. Es geht mir aber klar darum des Aufwand den er zu betreiben hat in engen Grenzen zu halten um die Kosten zu minimieren. Ich gehe auch davon aus dass es mich in der Summe 400 - 500 Taler kosten wird. Danach werde ich wissen ob es Selbstzweck oder eine sinnvolle Investiton war. Ich bin authentisch genug zugeben zu können überflüssige Modifikationen vorgenommen zu haben wenn dem so wäre. Da mein Amptech erst Ende nxter Woche Zeit hat werde ich die Kiste wohl erst übernächstes WE wieder spielen können und erzähle dann nach ausgiebigem Testen bis ins Detail. Nochmals vielen Dank für die wertvolle Unterstützung :).
 
bin schon mal gespannt...
 
Da mein Amptech erst Ende nxter Woche Zeit hat werde ich die Kiste wohl erst übernächstes WE wieder spielen können und erzähle dann nach ausgiebigem Testen bis ins Detail. Nochmals vielen Dank für die wertvolle Unterstützung :).

Hi,

ich hab den Thread mit wachsendem Interesse verfolgt ... was wurde denn nun aus dem Umbau?? :confused:
 
Moin meckintosh,

ist noch aktuell, hat sich aber verzögert. Es dauert vermutlich sogar noch drei Wochen :-(. Ich vergesse diesen Thread aber nicht und fülle ihn wenns soweit ist mit neuem Leben.
 
So,

jetzt isser wieder da........

Obwohl (vielleicht auch weil) ich einiges an Vorarbeiten geleistet habe sind dennoch ganze zehn Technikerstunden zusammen gekommen.....was natürlich ein paar Talers kostet. Die Arbeiten sind augenscheinlich hervorragend ausgeführt.

Zunächst neben den angefallenen Kosten das einzig Negative. Der Amp hat nun ein klar vernehmbares Brummen ( ich vermute 50Hz Netzbrummen ) und rauscht einen Tick mehr. Das Lautstärkelevel würde ich mit einem kleinen Ventilator vergleichen wollen. Während des Spielens, auch bei niedrigen Lautstärken ist nichts Störendes vernehmbar.

Auch eingangsseitig ist der Amp empfindlicher gegen Einstreuungen geworden. Diese grössere Sensitivität wirkt sich aber positiv auf das Ansprechverhalten aus.

Bei mir angekommen ist im Grunde ein neuer Amp. Zwar hatte er schon vorher gute Anlagen, ist jetzt aber wenn ich eine Analogie heranziehen müsste weniger "digital" im Klang. Er ist wärmer geworden. Er klang vorher eher nach CD, jetzt mit allen Vor- und Nachteilen nach Vinylplatte. Diese Aussage bitte nicht beim Wort nehmen, soll einfach eine Verhältnismässigkeit aufzeigen. Der Amp klang immer toll und ich würde ihn immer wieder kaufen, empfinde ihn immer noch als erste Wahl.

Auch hat er jetzt mehr Bauch....auch hier eine Analogie. War er vorher ein Benziner mit wenig PS, welcher erst richtig Drehzahl benötigt verhält er sich jetzt wie ein Turbodiesel. Er kommt "von unten raus" viel schneller und mit viel mehr Bumms.

Die kratzigen Höhen sind Geschichte. Überhaupt kann ich nun die Höhen auch mal aufdrehen ohne dass die Ohren Schaden zu nehmen drohen. Da ich ich den Amp so habe ändern lassen dass die Effekte auf beide Kanäle wirken benutze ich nun auch den ersten Kanal. Das Schöne an der Sache ist, dass der Single Coil Gitarren mit mehr Wucht rausdrückt. Den Bright Cap im zweiten Kanal habe ich drin gelassen um auch mal ne muffigere Humbucker Gitarre anschliessen zu können.

Da in den Vorstufen neuerdings General Electric 5751 NOS Röhren ihren Dienst angetreten haben ist die Wiedergabe etwas weniger heiss, dafür aber um Klassen kultivierter. Im Zusammenspiel mit den derzeit verbastelten Mazda 6v6 NOS aus den Fünfzigern ist auch der voll aufgerissene Amp ein völlig anderes Kaliber. Er klingt hölzerner, als wenn die ganze Kiste rappelt, dabei aber organisch und für Endstufenzerre weniger brutal und verhältnismässig gut kontrollierbar.

Den Einen oder Anderen im Board wird interessieren welchen Anteil die Röhren am Gesamtsound ausmachen. Für meine Begriffe ca. 60 - 70% wobei sich hier Vor - und Endstufe den Kuchen teilen. Der Kult der um NOS Röhren gemacht wird ist kein Mythos sondern absolut klar und ohne Missverständnisse wahrnehmbar. Selbst Nichtmusiker registrieren die samtigere Wiedergabe. Die Bässe sind straffer mit klarer Definition, das Mittenspektrum angenehmer und die Höhen sind seidiger und völlig mit ohne Kratzen ;-).

Die Punkt zu Punkt Verdrahtung ist wohl seit jeher eher die esoterischere Komponente. Dicker und cremiger als vorher klingt er. Und tatsächlich habe ich den Eindruck dass die extreme Räumliche Tiefe und die strahlende Klarheit des Tones eben der PTP Verdrahtung zuzuschreiben ist. . Klar, Fenders - und explizit die simpler aufgebauten ohne Zerre - gelten seit jeher als Königsklasse in der dreidimensionalen Klangdarstellung.......aber auch der lässt sich noch ein I Tüpfelchen aufsetzen. Ich denke dass es am Ende der Fahnenstange eh nur noch um Nuancen geht und gehen kann ....aber eben diese Nuancen sind es die das Gesamtpaket richtig rund machen.

Apfel vs. Birne

Gegen meinen 2002 für 800DM erworbenen Vibroverb Reissue mit 2 10" Jensen AlNiCo´s hat er trotz dessen Platinenaufbau bislang keine Chance. Im Vergleich zu dem klingt er rüpelhafter was ich nicht als Nachteil verstanden wissen will. Man muss hierzu auch wissen dass der DRRI mit einem Keramik Speaker bestückt ist der ebenso wie die neuen Innereien noch nicht eingespielt ist. Für mich ist der Ton der aus ner AlNiCo Hupe kommt nicht zu toppen. Insofern gibts hier nochmal einen Nachschlag wenn ich dem DRRI noch einen AlNiCo Speaker zum Wechseln spendiere.

Aufgrund aller an meinen Amps vogenommenen Modifikationen hat automatsich eine Arbeitsteilung stattgefunden die den weicher zeichnenden Vibro für Jazz, Soul und Pop prädestinieren und seinem kleineren Bruder das Feld für R´n`R, Rockabilly, Country, Blues usw. überlassen. :)
 
hi 7eleven!
danke für den bericht!

daß er dir klanglich besser gefällt ist ja schonmal prima!

was ich aber nicht gut finde - und was für mich absolut ein grund zur nachbesserung wäre - sind die erhöhten nebengeräusche.
das muß - und sollte - keine begleiterscheinung einer solchen modifikation sein.

ansonsten - viel spaß mit dem "neuen" amp!


cheers - 68.
 
Hi goldtop,

....klar machen die erhöhten Nebengeräusche wenig Spass.......aber wie soll eruieren woran es liegt ? Ich war ja anteilmässig an den Arbeiten zur Modifikation beteiligt. Insofern muss ich solange damit leben bis ich eine gute Idee generiere.

Übrigens habe ich vorhin spasseshalber mal NOS RCA Greyplates aus den Siebzigern reingestöpselt.....ist nochmal ne Klasse besser geworden. Und ich dachte dass die Mazdas aus den Fuffzigern fast an die RCA´s aus der gleichen Zeit ranreichen......
 
hi 7eleven!
du sprachst ja oben von "10 technikerstunden".
wenn ICH techniker wäre, wäre in diesen 10 stunden auch die analyse und beseitigung der höheren nebengeräusche enthalten gewesen.

soll sagen - wenn der mann zu dem kurs nicht die nebengeräusche findet und eliminiert würde ich beim nächsten mal nicht mehr zu ihm gehen ;)

cheers - 68.
 

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