So,
jetzt isser wieder da........
Obwohl (vielleicht auch weil) ich einiges an Vorarbeiten geleistet habe sind dennoch ganze zehn Technikerstunden zusammen gekommen.....was natürlich ein paar Talers kostet. Die Arbeiten sind augenscheinlich hervorragend ausgeführt.
Zunächst neben den angefallenen Kosten das einzig Negative. Der Amp hat nun ein klar vernehmbares Brummen ( ich vermute 50Hz Netzbrummen ) und rauscht einen Tick mehr. Das Lautstärkelevel würde ich mit einem kleinen Ventilator vergleichen wollen. Während des Spielens, auch bei niedrigen Lautstärken ist nichts Störendes vernehmbar.
Auch eingangsseitig ist der Amp empfindlicher gegen Einstreuungen geworden. Diese grössere Sensitivität wirkt sich aber positiv auf das Ansprechverhalten aus.
Bei mir angekommen ist im Grunde ein neuer Amp. Zwar hatte er schon vorher gute Anlagen, ist jetzt aber wenn ich eine Analogie heranziehen müsste weniger "digital" im Klang. Er ist wärmer geworden. Er klang vorher eher nach CD, jetzt mit allen Vor- und Nachteilen nach Vinylplatte. Diese Aussage bitte nicht beim Wort nehmen, soll einfach eine Verhältnismässigkeit aufzeigen. Der Amp klang immer toll und ich würde ihn immer wieder kaufen, empfinde ihn immer noch als erste Wahl.
Auch hat er jetzt mehr Bauch....auch hier eine Analogie. War er vorher ein Benziner mit wenig PS, welcher erst richtig Drehzahl benötigt verhält er sich jetzt wie ein Turbodiesel. Er kommt "von unten raus" viel schneller und mit viel mehr Bumms.
Die kratzigen Höhen sind Geschichte. Überhaupt kann ich nun die Höhen auch mal aufdrehen ohne dass die Ohren Schaden zu nehmen drohen. Da ich ich den Amp so habe ändern lassen dass die Effekte auf beide Kanäle wirken benutze ich nun auch den ersten Kanal. Das Schöne an der Sache ist, dass der Single Coil Gitarren mit mehr Wucht rausdrückt. Den Bright Cap im zweiten Kanal habe ich drin gelassen um auch mal ne muffigere Humbucker Gitarre anschliessen zu können.
Da in den Vorstufen neuerdings General Electric 5751 NOS Röhren ihren Dienst angetreten haben ist die Wiedergabe etwas weniger heiss, dafür aber um Klassen kultivierter. Im Zusammenspiel mit den derzeit verbastelten Mazda 6v6 NOS aus den Fünfzigern ist auch der voll aufgerissene Amp ein völlig anderes Kaliber. Er klingt hölzerner, als wenn die ganze Kiste rappelt, dabei aber organisch und für Endstufenzerre weniger brutal und verhältnismässig gut kontrollierbar.
Den Einen oder Anderen im Board wird interessieren welchen Anteil die Röhren am Gesamtsound ausmachen. Für meine Begriffe ca. 60 - 70% wobei sich hier Vor - und Endstufe den Kuchen teilen. Der Kult der um NOS Röhren gemacht wird ist kein Mythos sondern absolut klar und ohne Missverständnisse wahrnehmbar. Selbst Nichtmusiker registrieren die samtigere Wiedergabe. Die Bässe sind straffer mit klarer Definition, das Mittenspektrum angenehmer und die Höhen sind seidiger und völlig mit ohne Kratzen ;-).
Die Punkt zu Punkt Verdrahtung ist wohl seit jeher eher die esoterischere Komponente. Dicker und cremiger als vorher klingt er. Und tatsächlich habe ich den Eindruck dass die extreme Räumliche Tiefe und die strahlende Klarheit des Tones eben der PTP Verdrahtung zuzuschreiben ist. . Klar, Fenders - und explizit die simpler aufgebauten ohne Zerre - gelten seit jeher als Königsklasse in der dreidimensionalen Klangdarstellung.......aber auch der lässt sich noch ein I Tüpfelchen aufsetzen. Ich denke dass es am Ende der Fahnenstange eh nur noch um Nuancen geht und gehen kann ....aber eben diese Nuancen sind es die das Gesamtpaket richtig rund machen.
Apfel vs. Birne
Gegen meinen 2002 für 800DM erworbenen Vibroverb Reissue mit 2 10" Jensen AlNiCo´s hat er trotz dessen Platinenaufbau bislang keine Chance. Im Vergleich zu dem klingt er rüpelhafter was ich nicht als Nachteil verstanden wissen will. Man muss hierzu auch wissen dass der DRRI mit einem Keramik Speaker bestückt ist der ebenso wie die neuen Innereien noch nicht eingespielt ist. Für mich ist der Ton der aus ner AlNiCo Hupe kommt nicht zu toppen. Insofern gibts hier nochmal einen Nachschlag wenn ich dem DRRI noch einen AlNiCo Speaker zum Wechseln spendiere.
Aufgrund aller an meinen Amps vogenommenen Modifikationen hat automatsich eine Arbeitsteilung stattgefunden die den weicher zeichnenden Vibro für Jazz, Soul und Pop prädestinieren und seinem kleineren Bruder das Feld für R´n`R, Rockabilly, Country, Blues usw. überlassen.