das Preisempfinden bei Gitarren ab 20 Jahre und älter ist ja sehr subjektiv und sicherlich auch vom Zustand und Sound des Instruments abhängig. Wenn eine alte Squier mit verbundenen Augen klingt wie ein Original aus den 50'ern, dann kann man auch mal mehr bezahlen, als der Marktdurchschnitt erlauben würde. Sowas kann man aus der Ferne leider so gut wie nie riskieren, da man das Instrument ja nicht persönlich gespielt hat. Daher ist hier in Sachen Preis immer etwas Vorsicht angesagt. Was der Verkäufer schreibt, ist nicht selten Verkäuferlatein. Warum sollte man so ein "Spitzen-Instrument" verkaufen?
Zurück zum Thema: 320 Euro klingt fair, wenn die Hardware (Tremolohebel, Feinstimmer etc.) komplett und der Zustand einwandfrei ist. Grobe Lackschäden, Brüche oder abgespielte Bünde sollten dann nicht dran sein.
Diese Kahler-Strats sind zwar keine richtigen Contemporarys, zählen aber trotzdem dazu. Zumindest sind sie eher Cons als Vintage Reissues oder Standards.
Contemporary Strats hatte ja keine Pickguards, aber diese Strats mit den Heavy-Tremolos sollten damals ja die gleiche Zielgruppe ansprechen.
Die 80'er sind lange vorbei und inzwischen gibt es in Sachen Tremolo deutliche Weiterentwicklungen. Man denke an die grausigen Yamaha Magic Tremolos, die den Kahlers recht ähnlich sind. Das Konzept hat sich nciht durchgesetzt und daher ist es nicht verwunderlich, dass es auch heute noch mehr Skeptiker als Liebhaber dieser Instrumente gibt. Das hat mit schlecht oder nicht schlecht erstmal nicht viel zu tun. Wenn du damit gut zurecht kommst und dich das extra-Gewicht, die eigenwillige Technik und das Risiko im Verlustfall eines Anbauteils das Tremolo im besten Fall nur noch stillegen zu können (worst case = Gitarre unbrauchbar) nicht stören, dann ist doch alles in Butter.
PS: der Zufall ist natürlich sehr groß, dass du gerade jetzt eine solche Strat kaufst, wie sie exakt in der Ausstattung und Farbe bei ebay ausgelaufen ist und du noch auf die Zustellung wartest. So häufig sieht man diese Strats ja nicht gerade