Stratspieler
Helpful & Friendly User
Tag auch,
wollte nur kurz meinen gemoddeten Blues Junior vorstellen.
Optik:
Vorher Tolex,
jetzt Tweed.
Die Lichtpunkte auf dem rückseitigen Typenschild sind nur Reflexionen vom Blitz.
Nun wißta auch, warum ich ein braunes F-Logo suche, und gern mit dem schwarzen hier tauschen würde...
Bei dieser Gelegenheit habe ich auch dieses m.E. äußerst unansehnliche Gitterblech von der Rückwand dauerhaft entfernt, die zugehörigen Löcher in der Rückwand habe ich zugekittet, als das alte Tolex runter war. Und außerdem flog gleich noch auf dem Bedienpanel die LED zugunsten eines Jewel-Light mit Glühlampe raus - so, wie sich das für einen Fenderamp gehört.
Ich habe dem Tweed dieses Mal nicht diese starke orange Farbgebung verpasst, die mein PR-Clone hat. Sondern ich wollte, dass es nur einen Ticken dunkler, ganz leicht bräunlicher, schmutziger, älter wirkt als das neue Tweed.
Vorher mit 2x EL84, jetzt mit 2x 6V6 mit Kathodenbias und vor allem aber mit anderen Koppel-Kondensatoren und einer Mod im Tone-Stack. Es kamen Sprague Orange Drops zum Einsatz, hier auf dem Foto rot umrandet.
Technik, ohne groß ins Detail zu gehen:
Ich war mir etwas unschlüssig, ob ich die 6V6 mit separat einstellbarer Gittervorspanung betreibe oder mit Kathodenbias á la 5E3 Deluxe. Ersteres würde bedeuten, ich müsste am Netzteil eingreifen, um die für die beiden EL84 vorhandene Gittervorspannung nicht nur einstellbar zu machen, sondern ich müsste sie auch erhöhen. Das Netzteil liefert mir -25,6 Volt und das könnte vielleicht gerade so reichen - aber womöglich auch gerade so nicht reichen, so dass die Röhren zu heiss gefahren werden würden... Anhand der Kennlinie der JJ 6V6 hätte ich vielleicht mit Hängen und Würgen diese 70% der 10 Watt Anodenverlustleistung geschafft. Also eine gewisse Unstetigkeitsstelle... Spannungsverdoppler-Schaltung ginge zwar, aber irgendwie wollte ich angesichts der Kiste denn auch mit der Kirche im Dorf bleiben, was meine Arbeitsleistung angeht, die ich da reinstecke. Erst mal klein anfangen, groß geht immer noch, wenn es denn sein muss.
Zum anderen lockte mich sowieso die Endstufen des Deluxe 5E3 mit seinem Kathodenbias. Einfach zu realisieren und die beiden Gitterableitwiderstände der 6V6 kommen an Masse, d.h. geringster Eingriff ins Mainboard. Die Fassungen für die 6V6 werden aufs Chassis geschraubt, passt alles problemlos.
Das Board mit den Röhrenfassungen wurde entsprechend gekürzt, hier ein Zwischenschritt:
Wie klingt's denn nun:
Vorher - ich schrieb es mal hier irgendwo im Forum - klang der Amp zu meinem Erstaunen meinem PR-Clone nicht gleich, aber mit etwas Spielerei an den Reglern ziemlich ähnlich. Eine gewisse Abhilfe, d.h. Änderung schaffte seinerzeit der Einbau eines Celestion Vintage 30 in den Blues Junior.
Jetzt ist das anders. Der Amp klingt satt, voll, er ist nicht mehr wiederzuerkennen, wie auch andere Nutzer nach solchen Mods an ihren BJ schon berichteten. Zusammen mit der Endstufe klingt er jetzt rauher, ungeschliffener, erdiger. Er hat nicht mehr diesen modernen Touch, sondern klingt jetzt wirklich nach Fender*. Auf keinen Fall geht jetzt mehr der Celestion V30, der passt überhaupt nicht mehr zu diesem Klang. Ich denke, jetzt ist ein Jensen AlNiCo ein Muss, um diesen irgendwie sehr vertrauten, ruppigen, "alten" Klangcharakter zu unterstreichen.
Die Kiste hat gefühlt womöglich weniger Lautstärke als vorher. Aber da kann man die NF-Leistung messen, wenn es denn sein muss, aber das ist eher theoretischer Natur.
Summe:
Optisch: just for Fun, wie jeder mag. Ich wollte es so.
Technisch: hat sich gelohnt und ich kann es jedem nur empfehlen.
Gruß MM
Für die Technik-Freaks: Genaueres, ggf. mit weiteren Bildern und Aufbau-Details, siehe hier
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,16935.0.html
*weil's grad so schön aktuell passt: Der jetzt gemoddete Amp kann sich dennoch nicht im geringsten mit dem gepflegten Ton des Exelsior vergleichen - ganz andere Baustelle, andere Liga, auch wenn es beide Fenderamps sind. Sie haben ihre völlig eigenen Charakter.
wollte nur kurz meinen gemoddeten Blues Junior vorstellen.
Optik:
Vorher Tolex,
jetzt Tweed.
Die Lichtpunkte auf dem rückseitigen Typenschild sind nur Reflexionen vom Blitz.
Nun wißta auch, warum ich ein braunes F-Logo suche, und gern mit dem schwarzen hier tauschen würde...
Bei dieser Gelegenheit habe ich auch dieses m.E. äußerst unansehnliche Gitterblech von der Rückwand dauerhaft entfernt, die zugehörigen Löcher in der Rückwand habe ich zugekittet, als das alte Tolex runter war. Und außerdem flog gleich noch auf dem Bedienpanel die LED zugunsten eines Jewel-Light mit Glühlampe raus - so, wie sich das für einen Fenderamp gehört.
Ich habe dem Tweed dieses Mal nicht diese starke orange Farbgebung verpasst, die mein PR-Clone hat. Sondern ich wollte, dass es nur einen Ticken dunkler, ganz leicht bräunlicher, schmutziger, älter wirkt als das neue Tweed.
Vorher mit 2x EL84, jetzt mit 2x 6V6 mit Kathodenbias und vor allem aber mit anderen Koppel-Kondensatoren und einer Mod im Tone-Stack. Es kamen Sprague Orange Drops zum Einsatz, hier auf dem Foto rot umrandet.
Technik, ohne groß ins Detail zu gehen:
Ich war mir etwas unschlüssig, ob ich die 6V6 mit separat einstellbarer Gittervorspanung betreibe oder mit Kathodenbias á la 5E3 Deluxe. Ersteres würde bedeuten, ich müsste am Netzteil eingreifen, um die für die beiden EL84 vorhandene Gittervorspannung nicht nur einstellbar zu machen, sondern ich müsste sie auch erhöhen. Das Netzteil liefert mir -25,6 Volt und das könnte vielleicht gerade so reichen - aber womöglich auch gerade so nicht reichen, so dass die Röhren zu heiss gefahren werden würden... Anhand der Kennlinie der JJ 6V6 hätte ich vielleicht mit Hängen und Würgen diese 70% der 10 Watt Anodenverlustleistung geschafft. Also eine gewisse Unstetigkeitsstelle... Spannungsverdoppler-Schaltung ginge zwar, aber irgendwie wollte ich angesichts der Kiste denn auch mit der Kirche im Dorf bleiben, was meine Arbeitsleistung angeht, die ich da reinstecke. Erst mal klein anfangen, groß geht immer noch, wenn es denn sein muss.
Zum anderen lockte mich sowieso die Endstufen des Deluxe 5E3 mit seinem Kathodenbias. Einfach zu realisieren und die beiden Gitterableitwiderstände der 6V6 kommen an Masse, d.h. geringster Eingriff ins Mainboard. Die Fassungen für die 6V6 werden aufs Chassis geschraubt, passt alles problemlos.
Das Board mit den Röhrenfassungen wurde entsprechend gekürzt, hier ein Zwischenschritt:
Wie klingt's denn nun:
Vorher - ich schrieb es mal hier irgendwo im Forum - klang der Amp zu meinem Erstaunen meinem PR-Clone nicht gleich, aber mit etwas Spielerei an den Reglern ziemlich ähnlich. Eine gewisse Abhilfe, d.h. Änderung schaffte seinerzeit der Einbau eines Celestion Vintage 30 in den Blues Junior.
Jetzt ist das anders. Der Amp klingt satt, voll, er ist nicht mehr wiederzuerkennen, wie auch andere Nutzer nach solchen Mods an ihren BJ schon berichteten. Zusammen mit der Endstufe klingt er jetzt rauher, ungeschliffener, erdiger. Er hat nicht mehr diesen modernen Touch, sondern klingt jetzt wirklich nach Fender*. Auf keinen Fall geht jetzt mehr der Celestion V30, der passt überhaupt nicht mehr zu diesem Klang. Ich denke, jetzt ist ein Jensen AlNiCo ein Muss, um diesen irgendwie sehr vertrauten, ruppigen, "alten" Klangcharakter zu unterstreichen.
Die Kiste hat gefühlt womöglich weniger Lautstärke als vorher. Aber da kann man die NF-Leistung messen, wenn es denn sein muss, aber das ist eher theoretischer Natur.
Summe:
Optisch: just for Fun, wie jeder mag. Ich wollte es so.
Technisch: hat sich gelohnt und ich kann es jedem nur empfehlen.
Gruß MM
Für die Technik-Freaks: Genaueres, ggf. mit weiteren Bildern und Aufbau-Details, siehe hier
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,16935.0.html
*weil's grad so schön aktuell passt: Der jetzt gemoddete Amp kann sich dennoch nicht im geringsten mit dem gepflegten Ton des Exelsior vergleichen - ganz andere Baustelle, andere Liga, auch wenn es beide Fenderamps sind. Sie haben ihre völlig eigenen Charakter.
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