Zwei unterschiedliche Boxen am Fender Bassman 100?

[jumpman]

Hallo "Bassmänner"!

Hier eine Frage: ich bin dabei mir einen Fender Bassman 100 zu ersteigern und frage mich ob ich mit diesem Teil meine beiden Ashdown-Boxen (1/15er u 4/10) betreiben kann!? Der Bassman 100 hat ja zwei ausgänge - speaker und ext. speaker zu 4 ohm - meine beiden boxen ja 8 Ohm! Jemand sagte mir, dass der Fender da nicht so zimperlich wäre?!? Heißt das, eine Box an die "Speaker out" und die andere an die "ext. Speaker"-Buchse anschließen und los gehts?
Das die Box eine Speakon-Buchse hat sollte ja nicht das Problem sein - nur von der Leistung her mache ich mir Sorgen!!

danke im voraus und rock n roll

 

[Norbert]

Tja.... ohmsches Gesetz; wenn Du beide 8-Ohm-Boxen anschließt sieht der Amp 4 Ohm Gesamtbelastung hast Du 4 Ohm - die werden ja parallel angeschlossen.

Aber auch nur 1 Box an 8 Ohm, der Leistungsverlust ist zu verschmerzen (die geringere Membranfläche fällt mehr ins Gewicht) und deswegen geht der Amp nicht kaputt

Warum Sorgen wegen der Leistung?
Deine Boxen habe ja genügend Membranfläche - wenn der Wirkungsgrad nicht zu niedrig ist sollte doch der Schellpegel locker reichen.
Ich kenne den Bassman 135 an 2 Mesa - Diesel und der ist selbst auf Master 4 (von 10) meist schon zu laut! Der 100er dürfte nur minimal leiser sein

 

[Sandberger]

Moin,

eine einzelne 8 Ohm Box geht an den ext. Speaker. Beide zusammen gehen an den anderen Ausgang als 4 Ohm Last. Niemals fehlangepasst betreiben! Da geht der Übertrager flöten!

 

[Norbert]

o.k., das ist die "reine Lehre"
Dann dürften die Röhrenverstärker, die ich kenne oder habe (Fender, etliche Dynacord, Solton, Farfisa, Vox und diverse Eigenbauten /Noname-Produkte oder die alten großen PA-Verstärker in Bahnhöfen früher) alle nicht mehr leben.


Du darfst mir glauben:
Ich habe bzw. hatte vor 20 Jahren (als Rö-Amps noch weitverbreitet waren und wenig beachtet wurden) zum Basteln 3 Amps der 2x EL34-Klasse, die alle irgendwie ausgebaut, "gefleddert", schon zum wegwerfen bestimmt waren - wenn ich daran denke was ich mit denen alles experimentiert habe.... die Übertrager sind alle noch heil!!!
Einzig die 800V-Konstruktionen mit der EL34 sind etwas kritisch

Außerdem wenn man genau dahinterschaut, sind sowieso mind. 30% der Amps im Musikerbereich vom Hersteller intern schon fehlangepaßt

 

[Sandberger]

So'n Übertrager stirbt ja auch nicht von jetzt auf eben. Das ist durchaus lastabhängig und kann entsprechend dauern. Mein Bassman "is build like a tank" wie man so schön sagt. Ich denke schon das der ne Fehlanpassung ne Weile mitmacht, ich möchte es aber nicht darauf ankommen lassen. Allerdings habe ich erst kürzlich einen Engl sterben sehen, der fehlangepasst betrieben wurde. Diagnose des Ampdocs: Übertrager hin.

Edith sagt: Ich fahre meinen 135er übrigens äußerst selten über 35% aus. Mal so nebenbei.

 

[Norbert]

..was betrachtest Du mit 35%????
Die Master-Reglerstellung ist es bestimmt nicht!!! das habe ich schon x-mal hier im Forum gepostet - ist auch der größte Irrglaube auf dieser Welt.

Wenn Du mal einen richtigen PA-Amp z.B. für Bahnhofbeschallung angesehen hast (noch sind welche in Betrieb, z. B. Freihalden, Dillingen und diverse Nebenbahnen in Bayern usw., 40-50J alt, auch mein Philips EL6420) haben die auf der Primärseite eine Funkenstrecke mit einem Abstand von unter 1 mm, wo ggf. entsprechende Überspannungen durch Gewitter / Blitzeinschlag primärseitig ab >800V einfach kurzgeschlossen werden und der Übertrager ist geschützt. Ich kenne hier keinen Ausfall, auch nicht bei Musiker-Amps - bei fender nicht und nicht mal bei Solton.

Wenn ein Übertrager "gestorben" ist, dann wars zu 100% durch zu hohen primärstrom weil z.B. neg. Bias gefehlt hat -oder kompletter Durchschlag nach Blitz-Volltreffer in einem Bierzelt (vor 20J).

Wie gesagt, meine "Bastel und Versuch-Amps" halten immer noch und ich hatte schon viele Röhrenverstärker und Rö-Endstufen in den Fingern, auch die 800V Gigant/Eminent II / Imperator--Teile.

Nur von Ampeg SVT's und Mesa-Boogie 400+ hatte ich die Finger davon gelassen (im Freundeskreis vorhanden, aber noch nie Probleme).

Und ich habe seit 35J Erfahrung mit Rö-Amps!

 

[Sandberger]

Deine Erfahrung möchte ich dir gar nicht absprechen.
Mit den 35% meinte ich, dass der Masterregler meines Bassmans in Liveumgebungen meistens zwischen 3 und 4 (von 10) steht. Dass das nicht real 35% der abrufbaren Leistung entspricht ist mir klar. Es ging dabei auch darum deine Aussage aus #2

...der ist selbst auf Master 4 (von 10) meist schon zu laut! Der 100er dürfte nur minimal leiser sein...

für den Threadersteller zu stützen.
Mahlzeit.

 

[Norbert]

..na dann; ich hatte gemeinstv Du hättest primär Angst um den Übertrager;

Nun, mit den Mesas macht der ordentlich "Alarm", aber die haben ja auch einen Wirkungsgrad, ich denke da kommen die Ashdowns nicht ansatzweise mit (ich denke mal real -3dB)

 

[Sandberger]

Ich benutze (m)einen Nachbau der Mesa Diesel 15". Ist leider nie ganz fertig geworden, aber es tönt auch ohne Lack ganz amtlich. Grundsätzlich benötige ich dabei auch keine weiteren Boxen oder gar einen Hochtöner, die Hütte schiebt so einfach mordsmäßig.

 

[E-A-D-G]

Noch ist der Thread ja nicht kalt.

Bei den ganzen Diskussionen wird (leider) immer wieder übersehen dass diie Impedanz zum einen natürlich stark frequenzabhängig ist, und tatsächlich kann die EQ-Einstellung am Amp oder am Bass das Impedanzverhalten der Box komplett umdrehen.

Bei meiner Bassreflex (eine eher gutmüdige 4 Ohm Box) resultiert mit alles auf Flat, also Amp und OnBoard-Eq, nahezu ideales 4 Ohm Verhalten.
Aber, wenn ich nur am Onboard-Eq die Bassfrequenzen stark anhebe dann mutiert die Box plötzlich zur fast reinrassigen 8 Ohm Box. Und zwar genau in den für uns wichtigen Spiellagen, den unteren Lagen.
In den oberen Lagen hätte sie dann zwar wieder ihre 4 Ohm, aber das ist dann schon fast uninteressat weil fast die komplette Leistung des Amp dann den unteren Frequenzen vorbehalten bleibt.

Anders ausgedrückt, wer an seinen Röhrenamp eine 4 Ohm Box hängt, den Amp auf 4 Ohm stellt, daneben aber satte tiefenbetonte Bass-Sounds einstellt hat in Wahrheit sehr wahrscheinlich eher eine 8 Ohm Box am Amp hängen.

Oder nochamal anders gedacht, wer siene Sounds am Eq weitgehend neutral hält und eine 8 Ohm Box an den Amp hängt, da sieht der Amp im Prinzip auch nichts anderes, ähnlich als wäre es die 4 Ohm Box mit starker Betonung der tiefen Frequenzen!