Bluesbaker
Registrierter Benutzer
Hallo,
der Trend geht zum Zweitamp. Und so war/bin ich zur Zeit auf der Suche nach einem Fenderstyle Amp für Strat und (später) Tele.
Bei einem meiner letzten Besuche bei einem der größeren Musikalienhändler hatte es mir ein Fender 68 Custom Deluxe Reverb Amp angetan. Der Amp klang für mich famos, um nicht zu sagen der erste Fender Amp seit längeren, der mir auf Anhieb richtig gut gefiel!
10 Wochen später....habe ich einen großen Haufen Scheine eingesteckt, mich aufgerafft und die lange Pilgerreise zu Big-T auf mich genommen um Nägel mit Köpfen zu machen.
Da ich im Netz bereits einiges über den Amp in Sachen Rauschen und Nebengeräuschen gelesen hatte, wollte ich ihn nicht bestellen, sondern vor Mitnahme vor Ort testen.....
Bei Thomann war es toll, das reinste Gitarrenirvana und wirklich nette Leute dort! Nach dem Kauf und Bezahlung wurde ich ich zur Warenausgabe weitergeleitet. Ein Termin bei der gegenüberliegenden Serviceabteilung für den Ampcheck wurde gleich vom Verkaufsraum aus klar gemacht.
Schon nach kurzer Wartezeit wurde mir der Amp auf einem Rollwagen ausgeliefert. Mir fiel sofort auf, daß die Verpackung bereits schon einmal geöffnet und schlampig mit Tesa wieder zugeklebt worden war. B-Ware/Retourenware als Neuware zum vollen Preis?
Auf jeden Fall bin ich mit dem Amp rüber zum Service, wo mich ein Techniker bereits in Empfang nahm. Der Gesichtsausdruck wirkte auf mich freundlich, aber auch "was soll da schon nicht in Ordnung sein, tun wir ihm eben den Gefallen"....
Dann ausgepackt, auch der Techniker wunderte sich über die geöffnete Verpackung... und angeschlossen.
Bereits beim einschalten gab es einen so lauten Knall, daß ich mal so richtig erschrocken bin. Techniker: "Iss normal bei dieser Schaltung". Das Grundrauschen war sehr hoch und verstärkte ich sich noch zusätzlich, wenn man den Reverb aktiverte. Techniker: "Iss normal bei dieser Schaltung".
Der Vibratoeffekt brachte dann noch ein wirklich lautes hubschrauberartiges Klopfen, welches man prima in der Drehzahl regeln konnte. Techniker: "Iss normal bei dieser Schaltung".
Dann in verschiedenen Lautstärken gespielt, bis zur Zerre. Der Sound war nicht so besonders. Das glockige, fenderige, was mir beim testen so gefallen hatte, fehlte.
Der Techniker kam zu dem Schluss, daß der Amp völlig in Ordnung sei....während ich mir überlegte, wie ich aus dieser Nummer rauskomme...
Er schaltete den Amp (natürlich mit lauten Knall) ab und wollte ihn wieder einpacken. Ich bat ihn, wenn man schon dabei sei, könne man ja auch gleich die Röhren abklopfen...Er meinte ok. Tja, nur der Amp ging nicht mehr an, hatte sich bei seinem letzten Knall wohl ins Nirvana verabschiedet. Jetzt war auch der Techniker erstaunt und bot mir an einen neuen zu holen.
Also, ich wieder zur Warenausgabe. Dieses Mal dauerte es 1,5 Stunden bis der Amp kam, weil der Roboter irgendwie rumzickte. Das brachte mir einen Kaffee und einen Sack voll Thoman Geschenke ein.
Mit dem nächsten Amp dann wieder zum Service. Diesmal war die Verpackung noch ungeöffnet.
Ich mach's jetzt kurz: Der 2. Amp knallte ebenso beim ein- und ausschalten, rauschte heftig und klopfte unakzeptabel laut im Vibratobetrieb. Aber er klang richtig gut.
Da ich ja zum Thomann gefahren war um einen Amp zu kaufen, habe ich ihn unter Vorbehalt mitgenommen. In der Hoffnung mich mit den Nebengeräuschen arrangieren zu können. Ich meine, einen Versuch hatte der Amp aufgrund seines Sound schon verdient.
Aber, was soll ich sagen? Dieses Rauschen und klopfen und nicht zuletzt dieses äußerst ungesund klingende Knallen beim ein/ausschalten ist nicht auszuhalten! Bei mir war das nicht so, daß ich mich dran hätte gewöhnen können, sondern es ging mir von Stunde zu Stunde mehr auf die Nerven.
Und dann aber immer wieder dieser zuckersüße Sound, samtig weiches Spielgefühl. Dazu ein Traumreverb, der mit dem Ampsound dermaßen verschmilzt, wie es kein Pedal jemals könnte. Und wie ich es auch bei built-in Reverbs noch nie in dieser Qualität erlebt habe. Der Vibratoeffekt allerdings enttäuschend. Ließ sich garnicht richtig langsam stellen und wenn man die Intensität so einstellte, daß man auch eine gute Effekttiefe hatte, waren die Nebengeräusche unmenschlich. Dazu noch nach jedem Ausschaltknall die Frage, ob der Amp jemals wieder anginge?
So kam ich zu dem Schluß, daß ich mir das für das viele Geld was Fender da für die eigentlich recht einfach aufgebaute Mexiko-Kiste haben will, nicht antun möchte. Ohne die Nebenerscheinungen, oder zumindestens in einem akzeptablen Maß, wäre mir der Amp das Geld wert gewesen. Aber so wie es ist, bin ich mir nicht sicher ob ich das was Fender da fabriziert, lächerlich oder eher unverschämt finden soll?
Der Amp ging zurück.
Im nachhinein lese ich (hauptsächlich in US Foren, wo die 68 custom Serie weiterverbreitet ist), eigentlich immer wieder genau das, was ich selber erlebt habe. Toller Sound, aber viel zu viele Nebengeräusche, obendrein noch mangelhafte Zuverlässigkeit.
Fender, was soll das?
der Trend geht zum Zweitamp. Und so war/bin ich zur Zeit auf der Suche nach einem Fenderstyle Amp für Strat und (später) Tele.
Bei einem meiner letzten Besuche bei einem der größeren Musikalienhändler hatte es mir ein Fender 68 Custom Deluxe Reverb Amp angetan. Der Amp klang für mich famos, um nicht zu sagen der erste Fender Amp seit längeren, der mir auf Anhieb richtig gut gefiel!
10 Wochen später....habe ich einen großen Haufen Scheine eingesteckt, mich aufgerafft und die lange Pilgerreise zu Big-T auf mich genommen um Nägel mit Köpfen zu machen.
Da ich im Netz bereits einiges über den Amp in Sachen Rauschen und Nebengeräuschen gelesen hatte, wollte ich ihn nicht bestellen, sondern vor Mitnahme vor Ort testen.....
Bei Thomann war es toll, das reinste Gitarrenirvana und wirklich nette Leute dort! Nach dem Kauf und Bezahlung wurde ich ich zur Warenausgabe weitergeleitet. Ein Termin bei der gegenüberliegenden Serviceabteilung für den Ampcheck wurde gleich vom Verkaufsraum aus klar gemacht.
Schon nach kurzer Wartezeit wurde mir der Amp auf einem Rollwagen ausgeliefert. Mir fiel sofort auf, daß die Verpackung bereits schon einmal geöffnet und schlampig mit Tesa wieder zugeklebt worden war. B-Ware/Retourenware als Neuware zum vollen Preis?
Auf jeden Fall bin ich mit dem Amp rüber zum Service, wo mich ein Techniker bereits in Empfang nahm. Der Gesichtsausdruck wirkte auf mich freundlich, aber auch "was soll da schon nicht in Ordnung sein, tun wir ihm eben den Gefallen"....
Dann ausgepackt, auch der Techniker wunderte sich über die geöffnete Verpackung... und angeschlossen.
Bereits beim einschalten gab es einen so lauten Knall, daß ich mal so richtig erschrocken bin. Techniker: "Iss normal bei dieser Schaltung". Das Grundrauschen war sehr hoch und verstärkte ich sich noch zusätzlich, wenn man den Reverb aktiverte. Techniker: "Iss normal bei dieser Schaltung".
Der Vibratoeffekt brachte dann noch ein wirklich lautes hubschrauberartiges Klopfen, welches man prima in der Drehzahl regeln konnte. Techniker: "Iss normal bei dieser Schaltung".
Dann in verschiedenen Lautstärken gespielt, bis zur Zerre. Der Sound war nicht so besonders. Das glockige, fenderige, was mir beim testen so gefallen hatte, fehlte.
Der Techniker kam zu dem Schluss, daß der Amp völlig in Ordnung sei....während ich mir überlegte, wie ich aus dieser Nummer rauskomme...
Er schaltete den Amp (natürlich mit lauten Knall) ab und wollte ihn wieder einpacken. Ich bat ihn, wenn man schon dabei sei, könne man ja auch gleich die Röhren abklopfen...Er meinte ok. Tja, nur der Amp ging nicht mehr an, hatte sich bei seinem letzten Knall wohl ins Nirvana verabschiedet. Jetzt war auch der Techniker erstaunt und bot mir an einen neuen zu holen.
Also, ich wieder zur Warenausgabe. Dieses Mal dauerte es 1,5 Stunden bis der Amp kam, weil der Roboter irgendwie rumzickte. Das brachte mir einen Kaffee und einen Sack voll Thoman Geschenke ein.
Mit dem nächsten Amp dann wieder zum Service. Diesmal war die Verpackung noch ungeöffnet.
Ich mach's jetzt kurz: Der 2. Amp knallte ebenso beim ein- und ausschalten, rauschte heftig und klopfte unakzeptabel laut im Vibratobetrieb. Aber er klang richtig gut.
Da ich ja zum Thomann gefahren war um einen Amp zu kaufen, habe ich ihn unter Vorbehalt mitgenommen. In der Hoffnung mich mit den Nebengeräuschen arrangieren zu können. Ich meine, einen Versuch hatte der Amp aufgrund seines Sound schon verdient.
Aber, was soll ich sagen? Dieses Rauschen und klopfen und nicht zuletzt dieses äußerst ungesund klingende Knallen beim ein/ausschalten ist nicht auszuhalten! Bei mir war das nicht so, daß ich mich dran hätte gewöhnen können, sondern es ging mir von Stunde zu Stunde mehr auf die Nerven.
Und dann aber immer wieder dieser zuckersüße Sound, samtig weiches Spielgefühl. Dazu ein Traumreverb, der mit dem Ampsound dermaßen verschmilzt, wie es kein Pedal jemals könnte. Und wie ich es auch bei built-in Reverbs noch nie in dieser Qualität erlebt habe. Der Vibratoeffekt allerdings enttäuschend. Ließ sich garnicht richtig langsam stellen und wenn man die Intensität so einstellte, daß man auch eine gute Effekttiefe hatte, waren die Nebengeräusche unmenschlich. Dazu noch nach jedem Ausschaltknall die Frage, ob der Amp jemals wieder anginge?
So kam ich zu dem Schluß, daß ich mir das für das viele Geld was Fender da für die eigentlich recht einfach aufgebaute Mexiko-Kiste haben will, nicht antun möchte. Ohne die Nebenerscheinungen, oder zumindestens in einem akzeptablen Maß, wäre mir der Amp das Geld wert gewesen. Aber so wie es ist, bin ich mir nicht sicher ob ich das was Fender da fabriziert, lächerlich oder eher unverschämt finden soll?
Der Amp ging zurück.
Im nachhinein lese ich (hauptsächlich in US Foren, wo die 68 custom Serie weiterverbreitet ist), eigentlich immer wieder genau das, was ich selber erlebt habe. Toller Sound, aber viel zu viele Nebengeräusche, obendrein noch mangelhafte Zuverlässigkeit.
Fender, was soll das?
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