Fender 68' Custom Deluxe Reverb-What's This?

  • Ersteller Bluesbaker
  • Erstellt am
Bluesbaker
Bluesbaker
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
27.08.24
Registriert
16.01.08
Beiträge
1.473
Kekse
5.563
Ort
Freiburg
Hallo,

der Trend geht zum Zweitamp.:) Und so war/bin ich zur Zeit auf der Suche nach einem Fenderstyle Amp für Strat und (später) Tele.
Bei einem meiner letzten Besuche bei einem der größeren Musikalienhändler hatte es mir ein Fender 68 Custom Deluxe Reverb Amp angetan. Der Amp klang für mich famos, um nicht zu sagen der erste Fender Amp seit längeren, der mir auf Anhieb richtig gut gefiel!

10 Wochen später....habe ich einen großen Haufen Scheine eingesteckt, mich aufgerafft und die lange Pilgerreise zu Big-T auf mich genommen um Nägel mit Köpfen zu machen.
Da ich im Netz bereits einiges über den Amp in Sachen Rauschen und Nebengeräuschen gelesen hatte, wollte ich ihn nicht bestellen, sondern vor Mitnahme vor Ort testen.....

Bei Thomann war es toll, das reinste Gitarrenirvana und wirklich nette Leute dort! Nach dem Kauf und Bezahlung wurde ich ich zur Warenausgabe weitergeleitet. Ein Termin bei der gegenüberliegenden Serviceabteilung für den Ampcheck wurde gleich vom Verkaufsraum aus klar gemacht.
Schon nach kurzer Wartezeit wurde mir der Amp auf einem Rollwagen ausgeliefert. Mir fiel sofort auf, daß die Verpackung bereits schon einmal geöffnet und schlampig mit Tesa wieder zugeklebt worden war. B-Ware/Retourenware als Neuware zum vollen Preis?:(
Auf jeden Fall bin ich mit dem Amp rüber zum Service, wo mich ein Techniker bereits in Empfang nahm. Der Gesichtsausdruck wirkte auf mich freundlich, aber auch "was soll da schon nicht in Ordnung sein, tun wir ihm eben den Gefallen"....
Dann ausgepackt, auch der Techniker wunderte sich über die geöffnete Verpackung... und angeschlossen.
Bereits beim einschalten gab es einen so lauten Knall, daß ich mal so richtig erschrocken bin.:eek: Techniker: "Iss normal bei dieser Schaltung". Das Grundrauschen war sehr hoch und verstärkte ich sich noch zusätzlich, wenn man den Reverb aktiverte. Techniker: "Iss normal bei dieser Schaltung".
Der Vibratoeffekt brachte dann noch ein wirklich lautes hubschrauberartiges Klopfen, welches man prima in der Drehzahl regeln konnte.:mad: Techniker: "Iss normal bei dieser Schaltung".
Dann in verschiedenen Lautstärken gespielt, bis zur Zerre. Der Sound war nicht so besonders. Das glockige, fenderige, was mir beim testen so gefallen hatte, fehlte.
Der Techniker kam zu dem Schluss, daß der Amp völlig in Ordnung sei....während ich mir überlegte, wie ich aus dieser Nummer rauskomme...
Er schaltete den Amp (natürlich mit lauten Knall) ab und wollte ihn wieder einpacken. Ich bat ihn, wenn man schon dabei sei, könne man ja auch gleich die Röhren abklopfen...Er meinte ok. Tja, nur der Amp ging nicht mehr an, hatte sich bei seinem letzten Knall wohl ins Nirvana verabschiedet. Jetzt war auch der Techniker erstaunt und bot mir an einen neuen zu holen.
Also, ich wieder zur Warenausgabe. Dieses Mal dauerte es 1,5 Stunden bis der Amp kam, weil der Roboter irgendwie rumzickte. Das brachte mir einen Kaffee und einen Sack voll Thoman Geschenke ein.:D
Mit dem nächsten Amp dann wieder zum Service. Diesmal war die Verpackung noch ungeöffnet.

Ich mach's jetzt kurz: Der 2. Amp knallte ebenso beim ein- und ausschalten, rauschte heftig und klopfte unakzeptabel laut im Vibratobetrieb. Aber er klang richtig gut.
Da ich ja zum Thomann gefahren war um einen Amp zu kaufen, habe ich ihn unter Vorbehalt mitgenommen. In der Hoffnung mich mit den Nebengeräuschen arrangieren zu können. Ich meine, einen Versuch hatte der Amp aufgrund seines Sound schon verdient.
Aber, was soll ich sagen? Dieses Rauschen und klopfen und nicht zuletzt dieses äußerst ungesund klingende Knallen beim ein/ausschalten ist nicht auszuhalten! Bei mir war das nicht so, daß ich mich dran hätte gewöhnen können, sondern es ging mir von Stunde zu Stunde mehr auf die Nerven.
Und dann aber immer wieder dieser zuckersüße Sound, samtig weiches Spielgefühl. Dazu ein Traumreverb, der mit dem Ampsound dermaßen verschmilzt, wie es kein Pedal jemals könnte. Und wie ich es auch bei built-in Reverbs noch nie in dieser Qualität erlebt habe. Der Vibratoeffekt allerdings enttäuschend. Ließ sich garnicht richtig langsam stellen und wenn man die Intensität so einstellte, daß man auch eine gute Effekttiefe hatte, waren die Nebengeräusche unmenschlich. Dazu noch nach jedem Ausschaltknall die Frage, ob der Amp jemals wieder anginge?

So kam ich zu dem Schluß, daß ich mir das für das viele Geld was Fender da für die eigentlich recht einfach aufgebaute Mexiko-Kiste haben will, nicht antun möchte. Ohne die Nebenerscheinungen, oder zumindestens in einem akzeptablen Maß, wäre mir der Amp das Geld wert gewesen. Aber so wie es ist, bin ich mir nicht sicher ob ich das was Fender da fabriziert, lächerlich oder eher unverschämt finden soll?:mad:
Der Amp ging zurück.
Im nachhinein lese ich (hauptsächlich in US Foren, wo die 68 custom Serie weiterverbreitet ist), eigentlich immer wieder genau das, was ich selber erlebt habe. Toller Sound, aber viel zu viele Nebengeräusche, obendrein noch mangelhafte Zuverlässigkeit.
Fender, was soll das?:bad:
 
Eigenschaft
 
Servus,

schade dass Du so eine schlechte Erfahrung machen musstes und nochmal Schade dass 7ender aus seiner eigenen Vergangenheit nicht lernt(e) denn das Klopfen kann man durch gezieltes Verlegen der Kabel zwischen Main PCB und Röhrensockel sehr einfach verhindern: man muss auf der bei offenen Chassis von oben betrachtet 5ten Röhre von rechts das gelbe, grüne und blaue Kabel das zur linken Triodenhälfte führt einfach zusammenschieben und etwas nach links von der Röhre weg, Pochen adé. 7ender hat(te) dieses Problem auch schon beim 65er BF RI und hat dazu sogar ein Tech Memo rausgebracht.
Das Knallen beim Schalten bekäme man einfach mit einem Kondensator in den Griff...ein Cent Bauteil das der Kalkulator halt mal wieder auf der Rotstiftliste hatte, einzig das Rauschen ist (eben aufgrund des Schaltungsdesign) etwas schwerer in den Griff zu bekommen da die Gegenkopplung bei dem Amp fast Null ist, da hilft dann nur extreme Röhren- und Bauteilselektion, vor allem bei den Gitterwiderständen oder alternativ die Gegenkopplung anheben, das klaut dem Amp aber seinen süßen Ton, seine Dynamik und damit die direkte Reaktion.
Zwei Möglichkeiten:
1. Du besorgst Dir den Amp wieder und lässt ihn von jemand überarbeiten
2. Du wendest Dich an jemand wie Tillman Ritter der Dir aus einem TAD Deluxe Reverb Bausatz einen Custom 68 bastelt => Vorteil: Eyelet Board statt Platine, hochwertige Komponenten und ggf nach Wunsch alles angepasst.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Vielen Dank für die Infos und Tips bluesfreak!
Kloppmann bietet den 68' Custom Deluxe Reverb ja in einer überarbeiteten Version an. Ohne knallen & klopfen und deutlich entrauscht. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich bereit bin noch einmal round about 200 Euro mehr für den Amp zu bezahlen, für etwas. was bei einem Amp in dieser Preisklasse selbstverständlich sein sollte.
 
Hi!

Ich bin ein ziemlich großer Fan von Fender-Amps, aber ich bin - ehrlich gesagt - auch ziemlich bestürzt darüber, was Fender sich in den letzten Jahren an "Ausreissern" erlaubt/erlaubt hat, und ich weiß auch nicht was die sich dabei denken, WARUM sie das machen - und was ihnen das einbringen soll?

Ein NEUER Amp für TAUSEND EURO der rauscht, klopft, "poppt" etc. - was soll dieser Unsinn?
Meine Amps aus den 60ern und 70ern machen/machten das alles nicht - oder nur in sehr vertretbarem Rahmen.


Eines meiner neueren Beispiele aus der "Praxis" war/ist der Champion 600.
Tolles Teil - aber "ab Werk" eigentlich nicht zu gebrauchen...
Aber nach 30,- Euro für den Fachmann (und dem Einbau eines 8"-Speakers) ist das einer meiner liebsten Amps!
Erst neulich kam nach einer Jam-Session jemand zu mir und meinte "ich dachte diese kleinen Amps würden immer so dünn klingen" ;)

Ich finde es sehr schade, dass Fender da in den letzten Jahren (offenbar) so schlampig geworden ist...


cheers - 68.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ein NEUER Amp für TAUSEND EURO der rauscht, klopft, "poppt" etc. - was soll dieser Unsinn?
Hi 68goldtop!
Ich will ja nicht kleinlich sein, aber der 68' CUSTOM Deluxe Reverb Amp bewegt sich eher Richtung TAUSENDDREIHUNDERT EURO!.....
 
Hi Bluesbaker!

Hi 68goldtop!
Ich will ja nicht kleinlich sein, aber der 68' CUSTOM Deluxe Reverb Amp bewegt sich eher Richtung TAUSENDDREIHUNDERT EURO!.....

Nee, wir wollen nicht kleinlich sein - aber das unterstreicht ja (leider) nur meine Worte ;)

Mein Tip - kauf´ für das Geld lieber einen Fender aus den 70ern :great:


cheers - 68.
 
Ja, das wäre toll wenn mir ein Silverface DLR in guten unverbastelten Zustand zu einem akzeptablen Preis über den Weg läufen würde.:)
Aber vielleicht tut es mir auch ein gebrauchter Blues Deluxe. Wirklich bestraft ist man mit dem ja auch nicht. Und mir scheint die Massen/Großserienamps bei Fender sind unproblematischer.
Bin ja auch kein Fenderexperte, mir geht es um einen schönen Fender clean bis Texasrocksound (mit Pedal)
 
Hi Bluesbaker!

Mein Tip für heute:

http://www.ebay.de/itm/1979-Fender-...505134?hash=item464469f3ee:g:mFYAAOSwI-BWQhHn

Der Blues Deluxe ist OK - aber "nothing to write home about".
Da sitzt man nachher auch wochenlang und fummelt rum bis der so klingt wie man sich das wünscht.
Das ist bei den "echten" Amps eben einfach nicht so ;)

cheers - 68.



P.S.:

Noch ein Tip: Wenn man die Augen offen hält findet man immer das was man sucht, zu einem Preis, den man auch bezahlen möchte!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Vielen Dank für den Link 68goldtop!:)
 
Zuletzt bearbeitet:
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben