Felle wechseln

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rowolfski
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Hallo ihr da draußen,

Ich wollte mal ein paar Fragen bezüglich des Themas "Fellwechsel" stellen:

1. Woran erkenne ich, das es Zeit ist, die Felle zu wechseln?

2. Wann muss ich die Resonanzfelle wechseln?

3. Ist es sinnvoll, wenn ich andere Felle nehme als bisher, auch entsprechend das Reso-Fell zu wechseln?

Vielen Dank für eure Antworten schon im Voraus. :)

rowolfski
 
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Hallo rowolfski,

alle untenstehenden Angaben sind Erfahrungswerte aus meiner langjährigen Praxis. Selbst wenn subjektiv der Sound noch OK ist, kann es sein, dass einem nach dem Fellwechsel die Ohren aufgehen (Prinzip vom kochenden Frosch).

zu 1.: nimm mal ein Fell ab und betrachte es von der Seite. Wenn es nicht mehr eben ist, sondern eingesunken, dann ist es fällig, weil druchgesackte Felle schlechter stimmbar sind und wesentlich schlechter klingen. Besonders bei Snarefellen, die meist mehr aushalten müssen als Tomfelle, geht das schnell. Je nach Spielweise ist ein Snarefell nach einer Stunde (Vollgas mit schweren Sticks und suboptimalem Schlagwinkel) oder nach bis zu 12 Monaten durch (Hauptsnare mit regelmäßigem Übungsbetrieb bei mäßger Schlagstärke und gutem Winkel). Das Coating ist nicht unbedingt ein Kriterium, es sei denn, du brauchst es für Besenspiel.

zu 2. In Umgebungen mit viel Sonne und/oder Räumen in denen geraucht wird nach etwa 3 Jahren, in dunklen Räumen ohne Rauch nach ca. 5 Jahren - oder bei Beschädigung wie z.B. Beulen oder tiefe Kratzer.

zu 3. Nicht unbedingt. Die Resos sind zwar ein wesentlicher Teil der Klangenstehung, aber ich wechsele sie nur, wenn sie entweder dran sind, oder ich durch ein Reso mit anderen Eigenschaften meinem Klangziel für die Trommel besser näherkommen kann, als mit dem bereits montierten Fell.

Grundsätzlich sollte man FÜR STUDIOAUFNAHMEN IMMER ALLE FELLE ERNEUERN.

Danach kann man ja für den Proberaum die alten wieder draufschrauben.

my 2cents, Nils
 
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Ich weiß nicht, wie gut deine Englischkenntnisse sind, aber siehe dir bitte mal das an:



Jason Kliewer ist der Chef der Custom-Firma Casey-Drums. Der hat also Ahnung von dem, was er da tut. ;)
 
Hallo,

zu 1)
Das kommt darauf an.
Für den Proberaum oder auch viele Bühnen ist der Aufwand neuer Felle eher eine Fehlinvestition, es sei denn, man hat zu viel Geld.

Neue Felle, wenn neues Geld da ist (was weg muss, weil es dumm herum liegt) oder es wirklich um klanglich hochwertige Aufnahmen geht (wenn der Mikrokoffer 150 € kostet, würde ich keine neuen Felle aufziehen).

zu 2)
Die altern auch, es ist aber die Frage, welchen Klang man will, soll es extrem gut und lange (!) klingen, dann braucht man halt alle Weihnachten neue, will man ohnehin einen kürzeren, etwas gedämpften Klang, dann können die auch 30 Jahre bleiben.

zu 3)
Das kommt darauf an, wie es klingen soll.
Generell wird die Folie genauso überschätzt wie der Kessel. Vieles, was man mit dem gut gespülten Ohr 30 cm über dem Fell hört, merkt schon der Gitarrist in zwei Metern Entfernung nicht mehr.

Die meisten Felle werden verkauft, weil sie gut aussehen und der Spieler Langeweile und Geld hat.

Gegen alles andere hilft Üben und Stimmen und ein bisschen Toleranz gegen Alte und Gebrechliche.

Grüße
Jürgen
mittelalt
 
Jürgen hat schon irgendwie Recht. Da wird wirklich oft zu viel Bohei darum gemacht.
Das fördern die Fellfirmen natürlich, sie wollen ja was verkaufen.

Ich muss immer schmunzeln, wenn manche nagelneue Felle aufziehen und die dann mit kiloweise Moongel wieder zupappen. Da hätte man sich das Geld wirklich sparen können, denn die neuen Felle klingen dann genauso tot wie die alten.

Beim Proberaumset wechsle ich die Schlagfelle erst, wenn ich Angst habe, dass der Stick beim nächsten Schlag im Kessel landet. :D. Wann ich die Resos gewechselt habe, daran kann ich mich nicht erinnern.
Bei der Bassdrum hab ich einmal das Fell gewechselt und das auch nur, weil das Werksfell nicht so der Bringer war. Das ist aber jetzt auch schon 15 Jahre her. ;)

Snare(schlag-)felle wechsle ich schon öfter. Die spiele ich auch gefühlte zehnmal mehr als die Toms. Im Prinzip könnte ich auf letztere Teile eines Drumsets auch verzichten. ;)
Bei der Schnarrtrommel ist ca. einmal im Jahr ein neues fällig.
 
Is schon lustig, wie die Meinungen da auseinander gehen... Ich bin einer dieser "Geldverschwender", immer auf der Suche nach was Neuem... Obwohl das Produkt "Fell" ja schon ein paar Jahrzehnte auf dem Markt ist und ich auch viel rumprobiert habe finde ich es spannend zu schauen, ob es nicht was gibt, was mir besser gefällt, als das aktuelle Fell an meinem Set... Ich lande auch oft lustigerweise wieder beim Ausgangsprodukt... Sparen kann man sich da manches, aber es ist für mich sehr motivierend an einem Set zu sitzen, dass mit neuen Fellen so gestimmt ist, wie ich es mag... Das zählt für mich... Es macht Spaß auf ein Tom zu hauen und es wieder lebendig zu hören... Der Prozess der Abnutzung ist schleichend und sehr oft merkt man den Verlust der Höhen und des Gesamtvolumens auch nicht.

Und richtig ist auch, dass die Zeit, die ich mit stimmen und Fellwechseln verbracht habe, auch besser zum üben nutzen gekonnt hätte, aber da bin ich leider nicht der reine Player-Typ.

...Wie wichtig das Thema Felle ist, bleibt auch jedem wirklich selbst überlassen....

Felle als Fehlinvestition zu bezeichnen finde ich auch nicht richtig, auch im Proberaum, oder gerade da, wo man am meisten Zeit hinter seinem Set verbringt, will man es doch am schönsten haben... Getreu meinem Vater: "Gute Schuhe und eine gute Matratze sind wichtig, da verbringt man den Großteil seines Lebens drauf!".

Um auch auf den Threadstarter einzugehen:
1. stimmen lernen! <-Da gibt es noch zu viele Verweigerer, die meinen, dass das Fell das schon von alleine richtet....
(Da kann ich auch Nils nur nochmal danken, der mir da sehr gut seine Erfahrungen vermittelt hat)
2. wenn das Fell für dich nicht mehr klingt oder es beschädigt ist, wechseln... Das wurde ja schon ausführlich erläutert.
3. Resos sind wichtig! Wenn das nach nix klingt, wechseln (Mal leicht draufhauen und hören, ob es noch nach irgendwas klingt...)

Vorsicht, ein wenig provokant ;) :
Ich habe im Laufe der Jahre auch lustigerweise noch nie einen Gitarristen oder anderen Musiker zu einem Schlagzeuger sagen hören, dass sein Set mistig klingt. Daraus aber abzuleiten, dass jedes Drumset auch gut klingt finde ich gewagt. Viele Drummer wissen einfach nicht (oder wollen es nicht wissen/einsehen), dass es doch einen Unterschied macht, mit was (für Fellen in diesem Fall) man spielt... Aber das ist auch zugegebener Maßen nur ein Teilaspekt der ganzen Geschichte, daneben ist natürlich die (vor allem) Spieltechnik, der Raum, etc. noch zu erwähnen, die zu einem guten Ergebnis führen...
 
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Ich habe im Laufe der Jahre auch lustigerweise noch nie einen Gitarristen oder anderen Musiker zu einem Schlagzeuger sagen hören, dass sein Set mistig klingt.

Direkt nicht, aber, dass manche Sets nicht toll klingen, hören Nichtschlagzeuger oft besser.

Kleine Anekdote:
Wir haben vor Jahren bei einer Veranstaltung mit mehreren Bands gespielt. Da hatte der Trommler der Hauptband ein recht teures Ludwig. Der Typ war etwas schnöselig und lies keinen anderen an sein Set.
Also hab ich meine altes Mapex mitgenommen.

Später wurde mir (auch von Gitarristen und Bassisten seiner Band) gesagt, mein Set hätte besser getönt und das obwohl seines bestimmt dreimal teurer war als meins. Anscheinend konnte er nicht stimmen oder/und hat es total totgedämpft. Es klang jedenfalls dumpf und muffig.
Allerdings habe ich es ihm auch nicht gesagt. So eingebildet, wie der war, hätte er wohl noch gedacht, ich mache mich über ihn lustig oder wolle ihn belehren.

Ich habe schon teure Sets gehört, die so sch...lecht geklungen haben, dass ich mich echt gefragt habe, wofür da das Geld ausgegeben wurde. Auf der
anderen Seite dann aber auch welche, wo ich mehrmals nachfragen musste, ob wirklich so wenig bezahlt wurde und es trotzdem super tönte.

Das wichtigste ist natürlich der/die Trommler(in) selbst. Wenn es eine Pfeife ist, nützt auch kein 10.000 € Set. Ein Könner, hingegen, spielt auch auf einem Einsteigerset dass einem die Augen und Ohren rausfallen.
 
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Hallo!
Also ich würde sagen, dass beide bisherigen Positionen nicht ganz richtig sind. Es ist immer zwingend notwendig neue Sachen auszuprobieren und die "Ohren offen zu halten", aber dass beantworted nicht direkt die Frage, wie oft man ein Fell wechseln sollte.
Das man seine Felle nur alle 30 Jahre wechseln muss ist auch nicht richtig.
Ich würde sagen es gibt keinen generellen Wert, denn es kommt sehr sehr stark auf deinen Spielstil an. Wenn deine Felle überall große Dellen haben, dann solltest du sie natürlich wechseln und, wenn du nicht gerade sehr laut spielst, ein bisschen an deiner Technik feilen. Aber im Endeffekt gibt es nur eine Sache die wirklich zählt. Klingts oder klingts nicht. Man kann auf den ältesten No-Name Fellen spielen und solange es für einen selbst gut klingt ist das Alter und die Sorte egal. Voraussetzung dafür ist aber, dass du dir wirklich gut beim Spielen zuhörst (was man ja eh tun sollte) und dir in möglichst häufigen Abständen Referenzmaterial anschaust, sprich bei anderen Schlagzeugern oder im Laden (wenn der Laden, denn die Schlagzeuge auch stimmt ;) ) Alternativen anhörst und wenn du merkst. Mhh irgendwie klingen die Fälle hier doch deutlich besser als meine "ältesten No-Name Felle", dann solltest du dich an den Wechsel heranwagen. Die Unterschiede zwischen den Resofellen ist leider auch eine reine Erfahrungssache also immer alles ausprobieren.
Zusätzlich wäre noch anzumerken, dass vernünftiges Stimmen zum Vergleich natürlich nicht einfach aber notwendig ist.
Viele Grüße
Linus
 

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