Feinstimmer für Monochord

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Hi liebe Leute,

ich bin dabei, mich mit dem Bau von Monochorden anzufreunden ;-)

Eines ist schon fertig und ich bin - so als Erstlingswerk - ziemlich zufrieden. Es hat einen stabilen Rahmen (Ulme massiv), eine Fichtendecke (eher einen Boden... ;) - es ist tatsächlich eine Gitarren-Decke von Logemann und Waibel - die ich sehr empfehlen kann!) und es klingt mindestens anständig.

Aber es gibt noch Verbesserungspotial.
So werde ich zum einen die Wirbel nicht mehr auf die abgeschrägte Oberseite machen wie auf diesem Bild:
IMG_8317.jpeg

sondern an die Kopfseite. Dort sollen dann auch die Feinstimmer hin (die jetzt auf der anderen Seite sind):

IMG_8318.jpeg

Wenn ich die Wirbel auf die Kopfseite mache (also waagerecht zum Tisch) und das Holz halbrund abrasple, dann ist auch die Strecke für die Feinstimmer ausreichend lang. Zudem stören dort die Wicklungen der Saitenenden nicht. Eventuell konstruiere ich das aber doch an der Aufhängungsseite so, muss mal schauen... dann müssen natürlich die Aufhängungs-Nägel auch an die Kopfseite, damit die Strecke lang genug ist.

Warum ich aber jetzt hier schreibe:
Die hier abgebildeten "Feinstimmer" habe ich von Dictum, dort heißen sie "Knochenperlen", sie sind ca. 6 mm dick. Das ist mir zu viel, sie tragen zu viel auf. Jetzt habe ich im Netz nach Alternativen gesucht, aber nichts passendes gefunden. Entweder sind die Maße nicht angegeben oder sichtlich dicker/länger, oder es gibt (vor Allem wenn ich nach Holz-, Kunststoff- oder Glasperlen suche) ausschließlich Kugelrunde und keine lange Perlen.

Daher hier die Frage:
weiß jemand von Euch, wo ich solche Feinstimmer ("Knochenperlen", "Glas-", "Holz-" oder Kunststoffperlen) in entsprechender Ausführung (also etwa 4-5 mm dick, mit Loch natürlich und etwa 10 bis 12 mm lang) bekommen kann? Oder wie die Dinger heißen, dass sie sich im Internet finden lassen... ;-)

Herzlichen Dank,
Hooray
 
Perlen als Feinstimmer? Die Idee ist mir neu! Feinstimmer kenne ich von der Geige und von der Autoharp her - aber in beiden fällen spielt eine Stellschraube eine wesentliche Rolle. Allerdings sind die Teile so gebaut, dass sie in das entsprechende Instrument fest eingebaut werden können.
Ich hatte allerdings ein Problem mit einem alten Banjo mit Stimmwirbeln (keine Mechaniken!) und Stahlsaiten. Diese Konstellation - auch noch mit einem feuchtigkeitsempfindlichen Naturfell - machte das Stimmen zum Albtraum! Da fand ich Saitenfeinspanner, die einfach in die Saite eingehakt und (mit Feingefühl) festgeschraubt werden. Ich habe sie zwischen Saitenhalter und Steg eingebaut - und konnte beliebig fein stimmen!
Die Spanner funktionierten im Prinzip wie diese hier. Dazu braucht man ein paar Zentimeter freie Saite zwischen Steg und Wirbel bzw. Anker.
Wär das nichts?
Cheers,
Jed
 
Hi Jed,
...Perlen..., Ja! Funktioniert sehr gut - prinzipiell (hab noch ein Monochord von Ch. Linhuber, da sind sie auch dran...).

Aber Deine Idee - vielen Dank! Das sieht auch ganz interessant aus und ist auch nicht so teuer. Immerhin soll das Monochord etwa 40 Saiten haben, aber bei dem Preis ist das noch gut vorstellbar.
Ich muss die Konstruktion mal durchdenken, denn dann brauchts mehr Platz zwischen Steg und Aufhängung... Aber das Stimmen wird damit vermutlich noch einfacher gehen.
Es wird sicher 'ne Weile dauern, aber wenn es so weit ist, zeig ich's hier mal.
 
Wow, gleich zwei gute Ideen für preiswerte Feinstimmer. :cool:

@Hooray : Wieso brauchst du unbedingt längliche Perlen? Runde würden es doch auch tun, und dann hättest du eine Riesenauswahl. Mit länglichen Perlen ist der Saitenkontakt größer, aber wozu? Entscheidend ist aus meiner Sicht der Radius der Perle abzüglich des Lochradius. Wenn die Saite hinter dem Steg schräg abfallend in die Haltebohrung geführt ist, könnte man auch mit einer runden Perle die Saitenspannung durch Verschieben passend variieren. Bei diesem Modell beispielsweise werden runde Perlen zum Feinstimmen verwendet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde mit runden Perlen arbeiten und wie in meinem Beispiel für die Feinstimmer ein austauschbares Podest verwenden. So kann man mit verschiedenen Perlenradien und Podestmaßen experimentieren, ohne jedes Mal gleich die ganze Kiste neu bauen zu müssen. Wünschenswert ist nach meiner Erfahrung eine Einstellmöglichkeit von +/-10 Cent, in dieser Größenordnung muss ich meine Autoharp alle paar Tage je nach Wetterlage rauf- oder runterstimmen (die großen Stimmwirbel brauche ich tatsächlich nur bei Saitenwechseln - zum Glück). Formelmäßig lassen sich die passenden Werte für Perlen und Podest wohl kaum bestimmen, das geht nur über Versuch und Irrtum. :unsure:
 
Wow, gleich zwei gute Ideen für preiswerte Feinstimmer. :cool:

@Hooray : Wieso brauchst du unbedingt längliche Perlen? Runde würden es doch auch tun, und dann hättest du eine Riesenauswahl. Mit länglichen Perlen ist der Saitenkontakt größer, aber wozu? Entscheidend ist aus meiner Sicht der Radius der Perle abzüglich des Lochradius. Wenn die Saite hinter dem Steg schräg abfallend in die Haltebohrung geführt ist, könnte man auch mit einer runden Perle die Saitenspannung durch Verschieben passend variieren. Bei diesem Modell beispielsweise werden runde Perlen zum Feinstimmen verwendet.

Ich würde mit runden Perlen arbeiten und wie in meinem Beispiel für die Feinstimmer ein austauschbares Podest verwenden. So kann man mit verschiedenen Perlenradien und Podestmaßen experimentieren, ohne jedes Mal gleich die ganze Kiste neu bauen zu müssen. Wünschenswert ist nach meiner Erfahrung eine Einstellmöglichkeit von +/-10 Cent, in dieser Größenordnung muss ich meine Autoharp alle paar Tage je nach Wetterlage rauf- oder runterstimmen (die großen Stimmwirbel brauche ich tatsächlich nur bei Saitenwechseln - zum Glück). Formelmäßig lassen sich die passenden Werte für Perlen und Podest wohl kaum bestimmen, das geht nur über Versuch und Irrtum. :unsure:
hi lieber Max,
Erst mal vielen Dank für deine beiden Beiträge!
Danke auch für den Link auf das Monochord von Spirit Sound Art.
Entschuldige bitte dass ich mich erst jetzt melde aber ich hatte gerade Corona…

ich überlege jetzt tatsächlich ob ich einfach mit runden Perlen arbeite nur muss dann der Durchmesser deutlich größer sein und das ist vermutlich nicht so günstig. Deswegen sind die länglichen Perlen für mich erst mal sinnvoller. Aber ich werde damit auch experimentieren.
Allerdings nicht mit einem beweglichen Steg (wie bei Spirit Sound Art), denn dafür brauchst du einen Monolord mit einer Decke beziehungsweise mit einem kompletten Corpus mit Hohlkörper. Mein Monochord wird ein offenes sein, wie das was ich oben auch schon abgebildet habe.
 
Im Grunde hast du eine Rampe gebaut, die schräg zum Steg führt. Schiebt man die Perle Richtung Steg, wird die Saite nach oben gedrückt und Spannung und Ton erhöhen sich. Bei Spirit Sound Art funktioniert es genau umgekehrt, aber vom Prinzip her genauso.

Mir gefällt diese urige Perlenmethode zur Feinstimmung, sie macht auch optisch was her. Auch die einfache Aufhängung der Saiten mit Nägeln finde ich gut. Hast du die Saitenenden beim Klavierdraht selbst verdrillt? Ich möchte immer noch meine Über-Autoharp bauen, daher sammel ich solche Ideen. Danke also dafür! :)
 
Hast du die Saitenenden beim Klavierdraht selbst verdrillt
Jou! Bin isch janz stollz drop. Hann isch su jehalte:
1724066979989.jpeg

und dann mit nem Schraubhaken im Akkuschrauber aufgedreht.... (falls das nachvollziehbar ausgedrückt ist... :cool:)
 
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