Fehr Altflöte - Daumenloch ausbuchsen, Labium nacharbeiten?

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Hallo, ich habe (mal wieder) eine Altflöte ersteigert. Eine Fehr wollte ich schon lange haben.
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Der Verkäufer (der sich selbst als Laie bezeichnet hat) hat sie im Top Zustand beschrieben. Die Bilder waren wenig aussagekräftig von der Unterseite gabs gar keine. Da doch ein paar mehr Bieter eine Fehr Altflöte haben wollten, ist der Preis diesmal auch nicht mehr im einstelligen Bereich geblieben. Naja, bis jetzt hatte ich immer Glück, aber nun scheints mal kein Schnäppchen geworden zu sein. Der Preis wäre noch sehr günstig, wenn die Flöte wirklich im Top Zustand gewesen wäre, aber diesmal gibts größere Probleme. Einmal ist das Daumenloch total ausgearbeitet. Ich weiß nicht, wie das bei dem sonstigen guten Zustand vom Schnabel und den anderen Grifflöchern so möglich ist. Da muss sich wohl jemand nie den Fingernagel vom linken Daumen geschnitten haben :bad:.
Hier mal das Bild vom Daumenloch:
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Man kann Daumenlöcher ja ausbuchsen. Hat das schon mal jemand selbst gemacht? Oder schon machen lassen? Was kostet das?

Und dann sieht das Labium nicht gut aus:
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Hat schon mal jemand von euch so was nachgearbeitet? Oder so lassen?

Der Block und Kopf sieht sehr gut aus:
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Da sind mal die richtigen Bastler gefragt :D

Gruß Norbert
 
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Na, da hat's wen erwischt :D

Wie sieht den das Labium von innen aus? Stehen da auch solche " Häärchen" oder noch mehr ab? Ich verweise dich gerade mal noch auf einen älteren Beitrag von mir, da hatte ich einen ähnlichen Defekt. Man braucht halt eine ruhige Hand und Fingerspitzengefühl. Der Block muss raus so lange, dass man Platz für Bewegungen hat.

Ich bewege die Feile immer "von der Spitze weg" in eine Richtung, nie hin und her und immer wieder prüfen, prüfen, prüfen, weg iss schneller wie wieder dran... :tongue: Aber wenn es nicht marode ist, was ich nicht denke, dann sind so ein paar Häärchen schnell weggefeilt, besser ist es fürs Klangbild auf alle Fälle.

Meine Feile die ich dafür verwende hier nochmal, die ist ultrafein und ewig haltbar.

Das Daumenloch ist "Geschmacksache", ich vermute, dass ich persönlich damit noch zurecht käme und würde versuchen wie ich damit zurecht komme. Da habe ich so manche dabei, die nicht unbedingt besser aussieht. Aber wenn du magst, kannst du es natürlich ausbuchsen lassen, dann ist es wieder fit. Besagter Kalle Belz wäre wie erwähnt mein Ansprechpartner, er scheint da unkonventionell zu sein und einem zu basteln was man will.
 
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Das Daumenloch ist nicht untypisch und muss nicht problematisch sein. Ausbuchsen sollte nur jemand, der weiß was er tut, weil Größe und Platzierung des Daumenlochs massiven Einfluss auf die Intonation und Ansprache haben. Vom Labium einer spielbaren Flöte würde ich die Finger lassen, vor allem bei dem genannten Preis. Ölen (des Labiums) wäre mal eine Maßnahme.
 
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So, Operation gelungen!
Ich habe mir eine Labiumfeile aus einem Holzbrettchen und mit Doppelklebeband befestigten 800er Schleifpapier gebaut. Damit habe ich das Labium von oben und unten leicht abgezogen. Immer darauf geachtet, dass die Feile plan auf dem Labium aufliegt. Das Labium ist wieder wie neu!
Auch den Windkanal im Kopf habe ich damit leicht abgezogen. Das wurde nötig, da dort irgendeine schmierige Schicht sich abgelagert hatte. Die habe ich mit Spiritus entfernt, wodurch sich die Holzfaser aufgestellt haben.
Dann die Flöte gestern gut eingeölt. Heute morgen das überschüssige Öl abgewischt und dann soll man ja eigentlich die Flöte noch einen Tag liegen lassen.

Nach ein paar Stunden hab ich es nicht mehr ausgehalten - eben mal eine Tonleiter spielen. Und ich war schon beim ersten Ton angenehm überrascht: Die Flöte klingt richtig gut! :great: Die Flöte ließ sich auf Anhieb über zwei Oktaven mit sehr guter Ansprache spielen. Die Intonation ist auch in Ordnung. Beim einen oder anderen Ton muss ich ein bisschen mit dem Blasdruck spielen, aber da hat jede Flöte so ihre Besonderheiten.
Auch das Daumenloch sieht nach dem Ölen nicht mehr so schlecht aus. Das lasse ich erstmal so.

Richtig kann ich die Flöte erst nach dem Einspielen bewerten, aber der erste Eindruck ist richtig gut.

Hier noch ein paar Bilder nach der Operation:
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Na, wenn das nicht PRIMA geworden ist :great:

Da sieht man, wieviel Spass es machen kann, so einen Oldie wieder auf Touren zu bringen.
Das Ergebnis steht in keinen Verhältnis zum investierten Preis und die Freude am neuen Instrument ist unbeschreiblich.

Diese Blockflöte wirst du so schnell nicht verkaufen...
sondern immer als etwas ganz Besonderes ansehen, ich bin sicher :)

Jetzt bin ich auf dein nächstes Projekt gespannt,
denn garantiert hast du bereits die Netze ausgeworfen nach einem neuen, interessanten Objekt :whistle:
 
Jetzt bin ich auf dein nächstes Projekt gespannt,
denn garantiert hast du bereits die Netze ausgeworfen nach einem neuen, interessanten Objekt
Ich habe immer ein paar Sachen in Beobachtung. Aber leider (eigentlich zum Glück) bekomme ich nicht alles. Ich setze mir eine klare Grenze und die ist meistens ziemlich niedrig. Ich muss nicht alles um jeden Preis haben. Habe erst gestern eine Auktion verloren. Mein Limit war 20 und für 56 EUR ist die weggegangen. Eine Fehr Sopran-Flöte, wahrscheinlich aus europäischen Buchsbaum. Der Verkäufer hatte keine Ahnung. Beschreibt die als Paetzold Alt-Flöte, nur weil die in einem Paetzold Alt-Flötenkasten war. Hätte ein Schnäppchen werden können, aber entweder war der Käufer wirklich von einer Paetzold Alt-Flöte ausgegangen, dann ist der wohl ziemlich enttäuscht, oder er hat auch erkannt, welches Schätzchen da irrtümlich verkauft wurde.
 
Ach du warst das :prost:

da hatte ich auch die Finger im Spiel... denn deine Feststellung hatte ich ebenfalls gemacht :hi5:


Was die "selbst gestrickten" Feilen angeht ...
da verwende ich Streifen von abgelaufenen Kreditkarten... die sind etwas elastischer :great:
 
@allgemein

du nimmst ein spatel, das ist dass was dir der doc in den mund steckt, sägst vorne die rundung ab und beklebst es vorne und hinten DIREKT mit schmirgelpapier.
immer daran denken NICHT hin und herschmirgeln sondern nach möglichkeit EINWEG und auch das werkzeug ausklopfen.

natürlich ist es schön wenn das werkzeug so breit wie das labium ist.

luftkanal:
im prinzig das gleiche, japanische essstäbchen eigen sich dazu, JEDOCH mit filz beklebt (erfahrungssache was die porigkeit angeht) und damit die oberbahn bearbeiten - aufpassen und nicht an die schneidkante des labiums kommen (holzstück zum verspereen nehmen)
den block ebenfalls mit einem filzpad bearbeiten.


keine garantie für alles, so mache ich es halt und habe noch nie hiebe bekommen.:)
 
Filz kann zum Nachpolieren wohl gut geeignet sein. Das werde ich mal probieren, obwohl es mit 1000er Schleifpapier auch schon vollkommen glatt anfühlt. Allerdings glaube ich, dass vor dem Nachpolieren mit Filz, das 1000er Schleifpapier die aufgestellten Holzfasern leichter entfernt. Aufs Labium habe ich dabei genau geachtet.
Hin- und herschleifen ist natürlich tabu. Ich versuche die Faserrichtung zu ermitteln und dann immer mit der Faser zu schleifen.

Garantien muss hier niemand geben - das sollte klar sein, dass man seine Flöte auch ganz schnell ruinieren kann. Ich würde auch bei einer relativ neuen 500 EUR Flöte (höchstwahrscheinlich :engel:) nicht selbst Hand anlegen, sondern sie einschicken.
 
mit 1000er Schleifpapier auch schon vollkommen glatt

Yo, was will man mehr... Ich denke, dass du auf der richtigen Schiene bist, ob jetzt dieses oder jenes Papier etc... Das Ergebniss überzeugt und du scheinst eine ruhige Hand und Sachverstand genug zu haben.

Da wird jeder Flötendoc seine "Spezialtechniken und Mittelchen" haben, ich verwende nie feiner wie 240er Papier, aber dafür feile ich nach oder nehm den Abzieher für die Blockbahn, egal...
:D Wenn sie wieder dudelt ist das alles eh schnell vergessen (bis die nächste Flöte eintrudelt) :whistle: :m_flute:
 
240er ist aber schon ziemlich grob. Ich hab als Modellbauer immer genug Schleifpapier von 60er bis 1000er auf Lager.
Ich muss mir noch eine gute Lösung für das Ausschleifen der Innenbohrung einfallen lassen. Nicht für diese Flöte, aber meiner Roessler Sopran würde das gut tun.
Hat jemand eine gute Idee?
 
240er ist aber schon ziemlich grob. Ich hab als Modellbauer immer genug...

:D Für einen Modelbauer ist das grob, das kann ich mir denken :tongue: aber "fürs Feine" nehme ich, wie erwähnt, gerne meine Feilen, da muss ich mir nix basteln und ich habe sie in verschiedenen Hieben, bis hin zu einer so feinen, die poliert eigentlich mehr als wie sie schleift. Mit denen kann ich sehr präzise arbeiten.

Lösung für das Ausschleifen der Innenbohrung

Da schneide ich mir immer einen Streifen in passender Breite von einem Leinenschleifpapier, für eine Sopran so etwa 3cm und rolle den mir das Stück ganz eng auf. Durch die natürliche Neigung des Papiers sich wieder zu entrollen schmiegt es sich an die Wand an und man kann recht leicht ohne viel Druck schleifen. Dabei drehe ich es immer in eine Richtung und dadurch bekommt es spannung und es schleift es "fast" von alleine.

s1.jpg s2.jpg s3.jpg s4.jpg s5.jpg

Beim letzten Bild kannst du sehen, wie mit nur zwei leichten drehern in eine Richtung schon etwas Schleifmehl auf dem Papier ist. Wenn man mal einen längeren Streifen braucht so ab Tenor aufwärts, dann kann man ein Bandschleiferband nehmen, dass aufgeschnittene Band hat schon eine gute Länge...
 
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viele wege führen nach rom - danke an meinen vorschreiber.

ich nehme einen rundholzstab, säge ihn je nach flötentyp in längsrichtung gur 3bis 4 cm ein. schneide mir einen streifen schmirgelpapier zurecht, der in den schlitz eingeführt wird (natürlich nur einen teil) wickele dann den rest des schleifpapieres UM den stock.

dann geht es hinein in die borhrung und immer in EINE RICHTUNG drehen. geht zwar ins handgelenk, liefert aber gute ergebnisse.

bitte NIE diese übung mit einer bohrmaschine machen.

stetiges ausklopfen des papieres setze ich voraus.
 
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