Feedback bei zu hoher Lautstärke

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Hallo!

Meine Westerngitarre (Martin DX1 KAE) erzeugt bei zu hoher Lautstärke meines Monitors (dB Basic 100) ein Feedback, genau genommen vibriert extrem Stark die A Saite, was bei meiner alten Westerngitarre (Ibanez AW 300) nicht der Fall war.

Ich habe da etwas rumexperimentiert und den Monitor ca 60 Grad rechts von mir hingestellt und das Gitarrensignal etwas reduziert, was besser ist.

Problem ist zwar gelöst, nur wollte ich fragen, welche genaue Ursache das Feedback auslöst und was man da noch dagegen machen kann.

Es gibt ja auch so Schalloch-Einsätze für die Gitarre gegen Feedback (wobei angeblich der Klang darunter leidet..)

Ich muss dazu sagen, dass die dB Box von Haus aus basslastig ist und ich kann da nichts ändern (außer, ich verwende noch extra ein kleines SUB Mischpult - hab noch eines von Behringer - um die Bässe zu reduzieren; wenn das zB. die Ursache ist)

Könnt ihr mir da bitte weiter helfen?


LG Manuel
 
Eigenschaft
 
Dass manche Gitarren eher auf bestimmte Frequenzen anspringen als andere, hat mit der Konstruktion des Korpus' zu tun. Ich vermute mal, dass auch ohne Verstärkung die A-Saite der Martin stärker zu hören ist, als bei der Ibanez. - Die Schalloch-Einlagen mögen zwar den akustischen Klang beeinträchtigen, aber das sollte Dich auf der Bühne nicht stören, die Einlagen kannst Du ja schnell herausnehmen. Ansonsten kannst Du ja noch mit dem EQ am Mixer bzw. an der Gitarre arbeiten bzw. einen Notch Filter einsetzen.

P.S.: Martin ist ja eher für einen basslastigen Klang bekannt. Ob der im Rest des Equipments passt? Das musst Du selbst entscheiden. Es kann sein, dass die Kombinatiion aus Martin und db-Boxen zuviel des Guten ist.
 
Aus gegebenem Anlass und weil es wieder häufiger hier aufschlägt..

Eigentlich gehört das in das PA UFO und ich bin kein hauptberuflicher Soundmensch, daher ohne Gewähr.

Arbeitsteilung oder Bühnensound ./. Publikumssound

Das menschliche Hörvermögen und die Akustik an sich ist ein wunderbares Spielfeld und manches, was zunächst so logisch erscheint stimmt nachher doch nicht.
Fangen wir mit dem Hörvermögen an. Wir hören nicht alle Frequenzen gleich laut. Bei Lärm haben wir einen anderen akustischen Eindruck als bei Zimmerlautstärke. Das kann man testen. Man nehme ein Kofferradio/CD/MP3 oder sonstwas und stelle das auf "laut" und nun regele man den Klang so, das es passt. Nun entferne man sich von der Schallquelle. Es wird leiser, aber der Klang ändert sich auch. Die Bässe und ein Teil der Höhen verschwinden schneller als der Rest. Komisch, nicht?

Neben dem Hörempfinden spielt hier auch die unterschiedliche Dämpfung der Schallwelle im Medium eine Rolle. Deshalb gibt es vordefinierte EQ-Einstellungen wie "Loudness", die genau diese Veränderungen des Hörempfindens über die Lautstärke kompensieren sollen.

Was zum Henker hat das jetzt mit dem Problem Bühnensound ./. Publikumssound zu tun?
Ganz einfach. Ihr seid an eurem Monitor/Lautsprecher näher dran als an den anderen. Deshalb kling das für Euch anders. Weil der Kollege an seiner Schallquelle auch näher dran ist gleicht sich das aber nicht aus, sondern es multipliziert sich (genauer: es logarithmiert sich, aber das wäre zu technisch) zum Schlechten. Wenn alle auf "optimal" für sich regeln ist es maximal mies fuer die Zuhörer. Weil die sind noch weiter weg....

Der Soundmensch hinten am Pult hört aber jetzt genau "weit weg" und der ist dann maximal kompetent den guten Klang einzuregeln. Der hört genau das, was ihr nicht hört...

Wofür also die Bühnenmonitore?
Gewisslich nicht für die Beurteilung Eures Klanges. weil, siehe oben, das könnt Ihr nicht.
Die sind dafür da, daß Ihr hört was ihr spielt und wann ihr es spielt, nicht dafür da zu beurteilen wie Ihr klingt. Mir ist es gelinde gesagt vollkommen Hupe WIE ich über den Monitor klinge, hauptsache ich höre WAS und WANN ich es spiele. Und das kann, je nach Kontext, vollkommen unterschiedlich klingen, ob ich auf einer kleinen Buehne, einer großen Buehne oder gar in der Runde im Pub bin.

Also, Leute, habt Vertrauen in die Ohren am Pult. WAS Ihr vorne hört ist vollkommen irrelevant. Hauptsache ist DASS Ihr Euch hört.

Und dann erübrigen sich viele Feedbackprobleme.
 
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Hallo!

Danke, für die rasche Antwort!

Ich hab auf jeden Fall mal so eine Schalloch-Einlage bestellt...

Meine Martin ist nicht so basslastig...der Korpus ist laminiert...ich würde den Klang eher als "ausgeglichen" mit langem Sustain beschreiben.

Ich habe vergessen zu erwähnen, dass ich mir ein Zoom A3 Akustik Simulator gekauft habe, wobei ich die Bässe dort etwas angehoben habe, weil mir das

eben bei meiner Martin etwas gefehlt hat (werde da mal etwas rumschrauben)...zusätzlich hat das Gerät ein Anti Feedback Schalter, wobei ich die Rückkopplung auch nicht wirklich weg bekommen habe...

So ein Noch Filter ist aber auch nicht billig...

https://www.thomann.de/de/sabine_fbx_1200.htm

vielleicht werd ich mir das im nächsten Jahr mal leisten...bis dahin werde ich mal fröhlich herumschrauben..

(ich habe mal vor Jahren ein Behringer Stark Feedback Destroyer gekauft (eig. wegen der Phantom Speisung, weil mein Mischpult keines hatte..ist aber Jahrzehnte her...) und dieses Gerät funktioniert auch nicht mehr so richtig, deswegen werd ich mir die neue Version nicht kaufen)



..gibt es ansonsten noch Empfehlungen, bezüglich Notch Filter? (Im Bereich so bis 200€ wenn das realistisch wäre)...kämpfe manchmal auch mit Rückkopplungen meines Mikros...

LG Manuel

- - - Aktualisiert - - -

@corconian

Danke, dass du dir die Zeit genommen hast, mir zu antworten.

Mir ist das schon klar nur habe ich das Problem, dass ich alleine bin und niemanden habe, der von außen den Klang am Mischer regelt.

Ich bin als Alleinunterhalter, oder im Duo unterwegs. (Gitarre, Gesang, E-Piano,MP3 Playbacks oder als Duo Gitarre, Gesang und E-Schlagzeug)

Bis jetzt hatte ich den Sound vorher per Kopfhörer am Mischer abgemischt, dann Soundcheck übers Monitor und zu guter letzt dann über die PA Anlage.

Mir schwebt aber vor, dass ich zukünftig eine kurze Aufnahme mit dem Looper mache um dann von außen den Sound abzumischen - wenn das was bringen sollte...man muss halt aus der Not eine Tugend machen..;)

Für weitere Ratschläge bin ich jedoch gerne offen! ;)

LG Manuel
 
Wenn ich das richtig verstande habe, gibt es dann aber meistens schon eine PA?

Mich wundert dann, dass du den dB Basic 100 so weit aufdrehen musst, dass du starke Feedback-Probleme hast.
Monitoring ist, damit du dich selber besser hörst, aber nicht um auch noch das Publikum mit dem Monitor zu beschallen.
Leute, die in einer Rockband spielen, müssen das ja auch mit dem Monitoring hinbekommen und die hören sich neben einem echten Schlagezeug sicher nicht besser als du.
 
Ich habe vergessen zu erwähnen, dass ich mir ein Zoom A3 Akustik Simulator gekauft habel

Das Zoom A3 ist zwar eigentlich kein Akustik Simulator, aber der Anti-Feedback-Schalter ist auf jeden Fall nichts anderes als ein Notchfilter, der sich automatisch die störende Frequenz sucht:

text_img_3661.jpg

Insofern ist es fraglich, ob dir ein zusätzlicher Feedbackkiller weiter hilft. Zusätzlich zu den anderen Ratschlägen würde ich mich mal mit der Bedienungsanleitung des Zoom genau auseinandersetzen und schauen, ob du aus dieser Anti-Feedbackfunktion nicht noch ein bisschen was rauskitzeln kannst. Unter Umständen genügt es schon, die von dir erwähnte Bassanhebung ein bisschen zurück zu fahren.

Gruß

Toni
 
Da ich die Gitarre erst seit wenigen Tagen besitze, habe ich es noch nicht mit der PA ausprobiert - kommt noch..mir ist das erst heute aufgefallen, weil ich seit gestern das Zoom A3 Gerät bekommen habe..irgendwo werde ich wohl einen Kompromiss machen müssen..ich dreh meiner Meinung nach die Box nicht übertrieben laut auf, jedoch ist mir persönlich schon wichtig, dass ich den Sound aber auch "spüre"...mittlerweile habe ich mit dem Zoom A3 über den Anti Feedback Taster das Problem doch in den Griff bekommen...;)

- - - Aktualisiert - - -

@toni12345

...also genau genommen habe ich mir das Zoom Gerät gekauft, damit die Gitarre über die PA etwas "authentischer" klingt, weil ich bei allen angestöpselten Akustik-Gitarren, die ich so gehört habe den Sound als zu steril empfunden hatte.
Natürlich gibt es auch von Fishman das Aura DI, aber das kostet das Doppelte...im Prinzip macht das Gerät, was ich grundsätzlich brauche: div. Effekte, wie Hall, Kompressor (und auch viele andere) und einen EQ, wo ich zusätzlich noch rumschrauben kann, wie mein Fishman PU nur Volume und Tone hat und mir meinen gewünschten Sound über die Box nicht liefert und natürlich ein Anti Feedback Schalter...(mein Mischpult hat kein FX - Allen&Heath Z10) die Gitarren Simulatoren werten meiner Meinung nach den Sound schon auf...ich kenne zwar die anderen Geräte nicht, aber zumindest bin ich mit dem Preis/Leistungsverhältnis schon zufrieden. (160€) ;)
 
..ich dreh meiner Meinung nach die Box nicht übertrieben laut auf, jedoch ist mir persönlich schon wichtig, dass ich den Sound aber auch "spüre"...
Ich dachte halt, wenn du die Box nicht zur lauten Publikumsbeschallung brauchst und trotzdem Feedbackprobleme hast, dann hast du es wohl auch gerne ordentlich laut um die Ohren.

Wenn du jetzt trotz Feedbackfunktion weiterhin Probleme hast und partout nicht leiser monitoren willst, dann würde ich mir überlegen das Monitoring mit einem Stöpel im Ohr zu machen, kurz: Ear Monitoring.
 
Nicht dass du mich falsch verstehst, ich wollte auf keinen Fall das Zoom A3 schlecht machen, die Kiste interessiert mich auch schon seit einer Weile. Ich wollte nur sagen, das man mit dem Begriff acoustic simulator normalerweise eher ein E-Gitarren-Pedal verbindet, dass den Klang einer Akustik vorgaukeln soll. Aber das ist im grunde genommen Wortklauberei. Schön, dass der Anti-Feedback-Taster funktioniert und seinen Job macht.

Gruß

Toni
 
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Wenn der TE beim Monitoring den Sound "spüren" muss, dann ist das definitiv zu laut. Auf Dauer ist da mit Hörschäden zu rechnen.
Das ist ein Monitor, kein Brüllwürfel.
Das soll Dir helfen richtig und zum richtigen Zeitpunkt zu spielen, da kann ein schmalbandiges Signal durch, Marke "Telefon" oder MW-Radio (oder für die, die zu jung sind sich daran zu erinnern 48 kBit WMA) und das reicht immer noch. Weil es dreht sich beim monitoring nicht darum, WIE man klingt, sondern DAS man klingt.
 
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Hallo!

Über In Ear Monitoring habe ich auch schon mal gedacht, wobei das ja sicher gewohnheitsbedürftig ist aber ich bin flexibel und für positive Veränderungen offen..;)

Könnt ihr mir da was brauchbares empfehlen?

LG Manuel
 
Hm, ich frag mich grade, wozu man als Alleinunterhalter, bzw als Duo überhaupt großartig Monitoring braucht..
Was sind denn das für Locations wo du spielst?

Ansonsten würde ich erstmal viel Positionierung testen.
Sprich: PA weiter nach vorne, so, dass du wirklich dahinter stehst, Monitore seitlich, und nicht von vorne.

Feedback entsteht halt, wenn die Saite auf deiner Gitarre durch den Schall aus Monitoren, PA und Reflexionen an Wänden etc übermäßig angeregt wird.
Wenn du direkt vor dem Monitor stehst, kommt da natürlich viel Schall auf die Saiten. Wenn du seitlich zum Monitor stehst, kommt so gut wie nix auf die Saiten, aber hören tust du dich genausogut (halt nur von der Seite).

Ansonsten hab ich schon mehrere Dutzend Gigs gespielt, in ähnlichen Besetzungen, und bin da zumeist komplett ohne Monitoring ausgekommen, weil alleine die Reflexionen von der Bühnen-gegenüberliegenden-Wand laut genug waren, um zu hören was ich spiele.
Da muss man schon recht große Räume (open-Air) haben, damit das nicht mehr klappt.

Zum In-Ear Monitoring:
Oben schreibst du, dass du den Sound auch "spüren" willst. In-Ear ist ungefähr das genaue Gegenteil.
Du kannst es aber einfach testen, indem du einfach mal Ohrstöpsel in den Kopfhörerausgang deines Mischpultes steckst. (es sei denn, du willst, Paul-Gilbert-mäßig, dicke Kopfhörer auf der Bühne tragen. Und dann einfach mal die Ohrstöpsel für die Dauer eines Auftrittes drinlassen, und gucken ob dir das angenehm ist.
Ansonsten bist du mit nem guten Kopfhörerverstärker, und angepassten Stöpseln, schnell mal bei 300-400€, kabelgebunden. Per Funk noch nen bisschen drüber.
Und im Duo brauchst du natürlich zwei davon, und du musst gucken, ob du dann evtl separate Ausgänge nimmst, weil vmtl nicht beide Leute dasselbe auf ihren Kopfhörern haben wollen, wenn dein Mischpult das mitmacht.
 
100% deiner Meinung Corky. Habe jedes Mal die selbe Diskussion und keiner hört auf mich:weep:.
 

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