Hallo, ihr lieben,
Vorweg: ich kann es auch nicht mit Sicherheit sagen, denn es wurden im Laufe der Instrumentengeschichte
so allerlei Absonderlichkeiten gebaut. Von daher, ist meine Frage tatsächlich schwer.
[Sherlock-Holmes-Modus an:]
- Wir sehen ein Instrument mit barocken F-Löchern, die auf eine Zeit nach, oder in der Übergangszeit, der Ära der Gamben hindeutet.
- Wir haben einen flachen Boden mit Querbebalkung, was heute nur noch bei Kontrabässen gemacht wird.
(Violinen und Bratschen sind zu klein - es ist tatsächlich kaum mehr Aufwand und klanglich ohnehin besser,
einen Boden aus dem Vollen und gewölbt zu bauen. Der Holzverbrauch spielt in dieser Größe keine Rolle.)
- Die Fischaugenoptik verzerrt leider die Proportionen stark, aber ich würde sagen, daß das Verhältnis der Zargenhöhe
zu der engsten Brustbreite (also zwischen den C-Bügeln) Violine und Bratsche ausschließen.
Für einen Kontrabass erscheinen mir die Zargen etwas zu niedrig.
- Wir blicken auf einen Unterklotz mit
2 Löchern!
Das deutet auf einen Endknopf (an dem die Anhängesaite montiert wird) und einen
Steck-Stachel, wie es oft in der
Gambenfamilie in dieser Weise gemacht wurde, hin.
Bei Konrabässen aus heutiger Zeit gibt es das heute auch noch, hin und wieder. (also separater Knopf und normaler Stachel)
Zusammenfassend hier meine Schlussfolgerung:
Ich denke, es handelt sich hier um ein Cello seltener Bauart. Ich vermute hier ein Instrument aus einer Sammlung, das
aufgrund der Bauform klanglich nicht mit der normalen Bauform mithalten kann und deshalb nicht gespielt wird.
Falls es doch ein Kontrabass sein sollte, dann dauert die Reparatur noch ne Weile, denn wir schauen durch den Halsfuß.
cheers, fiddle