Der Trafo ist leider nur für 117V und 220 V Netzspannung ausgelegt
Wie er für 117 V umgeklemmt wird ist auf dem Auszug links oben ersichtlich
Was jedoch angegeben ist sind die beiden Sekundärspannungen
gelb - gelb 31 V AC sowie
grey - grey 35 V AC
De Wicklungen gelb - gelb dürften ca 2 - 3 A Strom liefern, weil an ihnen auch die Spannung
+ 38 V für die Endstufe abgenommen wird ( über die 3 A Sicherung ).
Der Netztrafo hat somit eine Leistung von ca 100 - 120 VA .
Anhand der Daten kann man sich einen passenden Trafo wickeln lassen mit einer Primäranzapfung für 240 Volt. Preiswerter dürfte jedoch eine Lösung mit einem Trenntrafo 240 V/220V - 220 V sein.
Ich würde hier angesichts des Alters des Instrumentes auch keinen erhöhten Aufwand betreiben und zum Trenntrafo greifen.
Trotzdem würde ich hier ( ohne Trenntrafo ) auf jeden Fall einmal folgende Teile austauschen:
Gleichrichter
B 40 C 2200 ersetzen durch einen
KBPC 2502 oä ( sind 6 A Typen )
sehen folgendermaßen aus
https://www.reichelt.de/brueckengle...28-6-gbpc-3510-tsc-p219460.html?&trstct=pos_1
Das sind quadratischen Leistungsgleichrichter mit M4 Befestigungsloch in der Mitte.
Somit gefahrlos ohne jegliche Isolierung am Chassis zu befestigen und die Verbindungen per Nyfaz Litze zu den Anschlußpunkten herstellen. Die Polarität ist aufgedruckt.
Ferner die Elkos
C 1 = 2200uF / 63 V durch 2200 uF / 63 V bzw besser 4700 uF / 63 V
C 4 = 1000 uF / 25 V durch 1000 uF / 63 V bzw besser 2200uF / 63 V
C 3 = 2200 uF / 35 V durch 2200 uF / 63 V
C 2 = 220 uF / 25 V durch 220 uF / 63 V
ersetzen .
Vermutlich werden alle Elkos noch axialen Anschluß haben.
Müssen sie durch radiale Typen ersetzt werden weil axial nicht erhältlich so muß zumindest ein Anschlußdraht verlängert werden.
Die alten Elkos dürften sicher ausgetrocknet sein und haben ihre Siebwirkung dabei verloren.
Man sieht dies meist wenn die Gummiisolierung am Pluspol bereits "Beulen" hat oder sogar Elektrolyt ausgetreten ist.
Bevor man jetzt die Elkos tauscht sollte man die Spannungen am Netzteil nachmessen
Pin 4 ist MASSE und somit BEZUGSPUNKT gegen den die Spannungen gemessen werden
Pin 1 muß + 38 V haben
Pin 2 muß 12, 4 V haben
Pin 6 muß - 15 V haben
zulässige Toleranz sind +/- 10 %
Wenn die Werte nicht stimmen sind die Hochlastwiderstände
R 1 , R 2 , R 3, R 4 , R 5 , R 6 , R 7 , R 8
zu überprüfen. Möglich aber auch daß die Transistoren nicht ganz in Ordnung sind.
Wenn die Elkos getauscht wurden sollte man alle angeschlossenen Verbraucher an den
Pins 1 , 2 , 6 vorübergehend abklemmen und die Ausgänge mit einem künstlichen Verbraucher
in Form eines Hochlastwiderstandes 11 W / 17 W von ca 500 - 1000 Ohm gegen MASSE versehen. Dann die Ausgangsspannungen kontrollieren auf vorgegebene Sollspannungen.
Erst dann die Verbraucher wieder anschließen wenn die Sollspannungen gegeben sind.
Die Endstufe selbst kann man ebenfalls überprüfen. Wichtig ist hier die halbe Betriebsspannung am
Pluspol von C 12 ( 2200 uF ) mit + 19 V. Diesen Elko würde ich ebenfalls ersetzen sowie den Elko
C 5 = 100 uF / 63 V
Werden keine + 19 V angezeigt liegt ein Fehler in der Endstufe vor , dh die "Mittenspannung"
hat sich verschoben in positive bzw negative Richtung.
Hier stimmen dann die Arbeitspunkte von Q 6 und Q 8 bzw Q 7 und Q 9 nicht mehr.
Das dürfte jedoch nur zu Verzerrungen führen.
Die Endstufe hat noch einen Eingangsregler VR am Pin 1 und Pin 2 = Masse.
Wenn der auf Null gedreht wird darf kein Brumm und Ton zu hören sein.
Aus der Schaltung geht leider nicht hervor ob dies ein Trimmpoti ist oder realer Lautstärkeregler
am Bedienfeld.