Dimebag1984
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Gutturaler Gesang
Eine Sache des Körpers und des Geistes
von Dimebag1984
Vorwort
Mit diesem Tutorial möchte ich keine Diskussion losbrechen, sondern nur von meinen eigenen Erfahrungen sprechen die ich in 2 Jahren des aktiven Nutzens in meiner Band sammeln konnte.
Ich denke das es interessant sein könnte und würde mich auch freuen von anderen einen solchen Bericht zu lesen.
Aufwärmen
Das Aufwärmen bevor ich loslege ist für mich mittlerweile sehr wichtig geworden. Ich habe gemerkt, dass ich meine Stimme länger sowie umfangreicher und effektiver nutzen kann, wenn ich vorher eine viertel Stunde aufwärme.
Zum Vorgehen
Ich nutze meist Metalcore Lieder zum Aufwärmen. Das schöne an diesen Liedern ist, dass man hier den Kontrast zwischen cleanem Gesang ( das Ursprüngliche singen, nicht das gutturale Singen ) und Gutturalem Gesang nutzen kann.
Ein gutes Bespiel ist z.B. :
Caliban I Rape My Self
Ich beginne immer erst mit cleanen Gesang. Ich singe also nur die Cleanparts mit und lasse die Shouts noch aussen vor. Hier versuche ich schon die richtige Körperspannung, Atmung und die richtigen Bewegungen des Halses zu beachten. ( Auf dieses Thema werde ich später noch einmal eingehen ).
Nach 2-3 Minuten fange ich an den Gesang etwas anzuzerren. Ich singe hier also weiterhin die Cleanparts und nicht die Shoutparts. Dies steigere ich dann in einem Zeitraum von ca. 5 Minuten bis ich meine volle Kapazität des Shoutens erreicht habe.
An diesem Punkt angekommen übe ich den Wechsel zwischen Shouten und Clean singen. Ich singe also hier das gesamte Lied mit. Wenn der Song zweistimmig wird versuche ich den Shoutpart zu übernehmen. Auch das übergehen von Clean in Shout während eines Satzes versuche ich sauber zu singen. Auch wenn das Lied so eine Stelle nicht hergibt, mache ich es trotzdem.
Es ist nicht wichtig den Song 1 zu 1 umzusetzten. Ich konzentriere mich dabei nur auf mich.
Um eines vorneweg zu sagen. Ich singe in der Band nie clean und habe auch kein wirkliches Talent dafür. Es geht mir dabei mehr um die Kontrolle die Töne zu treffen und den Wechsel sauber zu machen. Ganz einfach um die eigene Kontrolle des gesamten Stimmaparats.
Den Song singe ich dann 2-3 mal durch. Danach fühle ich mich eigentlich so weit bereit loszulegen.
Diese ganze Prozedur mache ich immer beim Autofahren auf dem Weg zum Proberaum, was zwar für andere Verkehrsteilnehmer komisch wirkt, mir aber ungemein hilft um bei der Probe sofort loslegen zu können.
Zu den Aufwärmungen der Mund- und Zungenbewegungen möchte ich mich später im technischen Teil äußern.
Der Kopfteil
Hier gibt es einen kleinen Zwist. Ich nenne es meist:
Lasst die Sau raus aber hab dich unter Kontrolle!
1. Lass die Sau raus
Es ist unbedingt wichtig, dass ihr euch klar macht:
Es wird von mir als Shouter verlangt zu Shouten, zu Schreien und die Sau raus zu lassen
Schämt euch eurer nicht und zieht euer Ding durch. Ich habe es schon sehr oft erlebt, dass Shouter sich nicht wirklich getraut haben loszulegen, weil sie dachten es würde dumm über sie gedacht werden. Das ist natürlich nicht so. Sonst würde die Band keinen Shouter wollen, sondern einen Clean - Sänger!
2. Hab dich unter Kontrolle
Egal wie sehr man die Sau raus lässt. Es ist unbedingt wichtig seine Stimme unter Kontrolle zu haben. Im Gutturalen Bereich kann man viel zu viel falsch machen. Es ist schwer, aber erlernbar.
Permanente Kontrolle über die Stimme ist genauso wichtig wir ordentliches Auwärmen.
Auch hier gilt:
Je besser man seine Stimme kontrolliert, desto länger sowie umfangreicher und effektiver kann man diese nutzen!
Also immer daran denken: CONTROLLING!
Die Technik
Beim Technischen Teil spalten sich oft die Meinungen. Der eine macht es so, der andere so. Einer empfindet sein Vorgehen als nicht schädlich, der andere nutzt die gleiche Technik ist vielleicht etwas sensibler und klagt über schmerzen.
Wichtig ist: Der Gutturale Gesang darf die normale Stimme und die gesamte Funktion, sowie das Gefühl der Stimme / des Halses nicht beeinträchtigen. Ein wenig Trockenheit ist normal, schließlich braucht man hin und wieder einen Schluck zu trinken. Sogar bei normalen gesprochenen Vorträgen und selbstverständlich sowieso beim Cleangesang.
Kurz und Knapp: Es darf nicht weh tun!
Atmung
Es heisst oft: Die Stimme muss aus dem Bauch kommen. Klar muss sie das. Aber vor allem die Atmung sollte von dort kommen. Zumindest merke ich, dass mein Volumen viel größer wird dadurch.
3. Dinge sind mir dabei wichtig:
Die Bauchspannung und der Luftfluss
Über sie kann ich sicherstellen, dass mir die Luft nicht ausgehen wird. Ich arbeite sehr viel mit Luft. Deswegen sind meine Shouts meist nicht länger als 10 Sekunden am Stück. Wenn mir die Luft aber ausgehen sollte habe ich durch die richtige Spannung noch eine reserve.
Ich versuche das mal Bildlich darzustellen
Der normale Bauch ist nicht angespannt, er ist flach. Eben ganz normal.
Wenn ich beginne zu Shouten versuche ich eine permanente Spannung auf den oberen Bauch zu geben.
Der Bauch wölbt sich im oberen Bereich dann etwas nach aussen. Hier entsteht ein kleines Luftpolster.
Versucht es mal. Anspannen > Komplette Luft auspusten > Spannung loslassen = Noch etwas übrige Luft.
Das hat den Vorteil, dass man zwischen den Strophen nicht Luft holen muss als hätte man gerade 4 Minuten unter Wasser verbracht.
Ausserdem ist die Bauchspannung auch wichtig für den Luftfluss. Den Luftfluss empfinden nach meiner Einschätzung die meisten Menschen verschieden. Ich hab dafür eine kleine Übung, wie man ein wenig realisiert, was ich ausdrücken will.
Zunächst mal ein Bild, das verdeutlichen soll wo man etwas fühlen sollte.
Übung:
Sagt ein lang gezogenes A. Ihr werdet merken, dass die Schwingungen im Bereich des Halses am Stärksten sind.
Wenn ihr nun den Bauch anspannt und versucht die Luft bei diesem A mit Hilfe der Bauchmuskeln aus euch herauszupressen werdet ihr merken, dass es langsam anfängt zu kribbeln in der Bauchgegend. Die Schwingungen verlagern sich in Richtung Bauch. Hier kommt der fette tiefe Sound her.
Was ihr auch merken werdet bei dieser Übung ist die Luft, die durch eure Luftröhre schiesst. (Siehe Bild oben) Wenn ihr das noch nicht so richtig hinbekommt versucht ein wenig über die Schultern anzuspannen und versucht gerade zu stehen. Das vereinfacht nach meinem Gefühl die Sache ein wenig.
Die richtige Halsstellung
Dieser Part ist schwer zu erklären und es gibt dafür viele Meinungen. Ich versuche euch meine Variante zu erklären.
Der wichtigste Part meiner Meinung nach ist den Hals nicht zu schließen. Der Adamsapfel (stellvertretend für das Gefühl der Bewegung) sollte sich vom Hals weg und nach unten bewegen. Man sollte das Gefühl haben, dass er ein wenig eine Einheit mit den unteren äusseren Halsmuskeln eingeht. Der Hals und die Atmung sollten hier ganz frei sein.
Ich versuche dies wieder Bildlich darzustellen:
Wichtig ist, es sollte den Luftfluss unterstützen und nicht verengen. Es soll kein Presswerkzeug für den gezerrten Sound werden, sondern eine Art Stütze um nicht zu stark über den Hals zu zerren. Ich denke es gibt verschiene Arten es richtig zu machen. Meine ist nur eine von vielen.
Ihr merkt also, es ist manchmal gar nicht so einfach wenn man es richtig machen will. Man muss die ständige Kontrolle über Bauch, Luft und Hals haben. Wenn ihr das erreicht habt, kommt die weniger körperlich schwierige, dafür aber geistig aufwendigere Arbeit. Nämlich...
Die richtigen Mundbewegungen
Die Mundbewegung kann viel dazu Beitragen den Sound maßgeblich zu verändern.
Hier ist während des ganzen körperlichen Arbeitens wichtig auch mit dem Kopf zu arbeiten.
Werdet euch im Vorfeld klar. Was will ich?
Alle Kraft der Welt reicht nicht aus um einen Sound zu erzeugen, wenn ihr nicht die richtige Mundbewegung macht.
Übung:
Vor ab... ich nenne die Techniken O und Kevin ( von Kevin allein zu Hause... mir ist nichts besseres eingefallen ) was doof klingt, aber gleich anhand der Bilder Plausibel wird.
Macht wieder ein langes A und bewegt euren Mund wie folgt.
Die O Stellung:
Macht die gleiche Mundstellung wie bei einem O.
Die Kevin Stellung:
Macht die gleiche Mundbewegung wie auf dem Cover von Kevin allein zu Hause
( Ich bin mir der Doofheit des Beispiels bewusst! )
Ihr werdet merken, dass sich der Sound maßgeblich verändern wird. Hier ist der eigene Geschmack wichtig. Macht wie ihr es für richtig haltet. Aber denkt immer daran, dass ihr im Vorfeld wissen solltet was ihr macht und nicht einfach drauf los betont.
Auch die Stimme ist eine Art Instrument und sollte wie z.B. die Gitarren dem Songablauf folgen können.
Ich habe oben bei den Aufwärmungen geschrieben dass ich hier noch etwas zu den Aufwärmungen für die Mund und Zungenbewegung schreiben möchte. Also los!
Wichtig ist, dass ihr euch traut Fratzen zu ziehen. Bewegt euren Mund weit auf macht übertriebene O Bewegungen des Mundes und denkt auch daran eure Zunge ein wenig zu trainieren. Hier kann man z.b. Kreisbewegungen vor den Zähnen ( mit geschlossenem Mund ) machen oder versuchen die Nasenspitze mit der Zunge zu berühren. Der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.
Dies kann man fernab von den normalen Live - Aufwärmungen üben. Deswegen habe ich es bewusst hier unten geschrieben. Es ist einfach eine Übung die man machen kann, während man auf der Toilette sitzt, hier im Forum liest, Fern sieht etc. pp.
Sie wird euch auf jeden Fall auch bei eurer Aussprache helfen, nicht nur bei der Erzeugung verschiedener Sounds.
Schlusswort
Ich hoffe euch hat mein Bericht gefallen und möchte euch nochmal ans Herz legen immer ein wenig daran zu denken, wenn ihr einfach loslegen wollt. Ich kann für die Richtigkeit nicht garantieren, wollte aber einfach nochmal sagen dass es sehr wichtig ist die Stimme unter Kontrolle zu haben. Ihr wollt in 10 Jahren immernoch locker Shouten / Singen / Sprechen können. Also immer an das Controlling denken.
Die Aufwärmübungen vom Anfang mache ich immer direkt vor der Probe. Mund und Zungenbewegungen sowie die Ausarbeitung der Artikulation und Die A O ( Kevin ) Stellungen übe ich mehrfach. Mittlerweile sogar eher unbewusst. Es gehört einfach dazu.
In Kurzen Worten: CONTROLLING IST ALLES!
Gruß
Dime!
Eine Sache des Körpers und des Geistes
von Dimebag1984
Vorwort
Mit diesem Tutorial möchte ich keine Diskussion losbrechen, sondern nur von meinen eigenen Erfahrungen sprechen die ich in 2 Jahren des aktiven Nutzens in meiner Band sammeln konnte.
Ich denke das es interessant sein könnte und würde mich auch freuen von anderen einen solchen Bericht zu lesen.
Aufwärmen
Das Aufwärmen bevor ich loslege ist für mich mittlerweile sehr wichtig geworden. Ich habe gemerkt, dass ich meine Stimme länger sowie umfangreicher und effektiver nutzen kann, wenn ich vorher eine viertel Stunde aufwärme.
Zum Vorgehen
Ich nutze meist Metalcore Lieder zum Aufwärmen. Das schöne an diesen Liedern ist, dass man hier den Kontrast zwischen cleanem Gesang ( das Ursprüngliche singen, nicht das gutturale Singen ) und Gutturalem Gesang nutzen kann.
Ein gutes Bespiel ist z.B. :
Caliban I Rape My Self
Ich beginne immer erst mit cleanen Gesang. Ich singe also nur die Cleanparts mit und lasse die Shouts noch aussen vor. Hier versuche ich schon die richtige Körperspannung, Atmung und die richtigen Bewegungen des Halses zu beachten. ( Auf dieses Thema werde ich später noch einmal eingehen ).
Nach 2-3 Minuten fange ich an den Gesang etwas anzuzerren. Ich singe hier also weiterhin die Cleanparts und nicht die Shoutparts. Dies steigere ich dann in einem Zeitraum von ca. 5 Minuten bis ich meine volle Kapazität des Shoutens erreicht habe.
An diesem Punkt angekommen übe ich den Wechsel zwischen Shouten und Clean singen. Ich singe also hier das gesamte Lied mit. Wenn der Song zweistimmig wird versuche ich den Shoutpart zu übernehmen. Auch das übergehen von Clean in Shout während eines Satzes versuche ich sauber zu singen. Auch wenn das Lied so eine Stelle nicht hergibt, mache ich es trotzdem.
Es ist nicht wichtig den Song 1 zu 1 umzusetzten. Ich konzentriere mich dabei nur auf mich.
Um eines vorneweg zu sagen. Ich singe in der Band nie clean und habe auch kein wirkliches Talent dafür. Es geht mir dabei mehr um die Kontrolle die Töne zu treffen und den Wechsel sauber zu machen. Ganz einfach um die eigene Kontrolle des gesamten Stimmaparats.
Den Song singe ich dann 2-3 mal durch. Danach fühle ich mich eigentlich so weit bereit loszulegen.
Diese ganze Prozedur mache ich immer beim Autofahren auf dem Weg zum Proberaum, was zwar für andere Verkehrsteilnehmer komisch wirkt, mir aber ungemein hilft um bei der Probe sofort loslegen zu können.
Zu den Aufwärmungen der Mund- und Zungenbewegungen möchte ich mich später im technischen Teil äußern.
Der Kopfteil
Hier gibt es einen kleinen Zwist. Ich nenne es meist:
Lasst die Sau raus aber hab dich unter Kontrolle!
1. Lass die Sau raus
Es ist unbedingt wichtig, dass ihr euch klar macht:
Es wird von mir als Shouter verlangt zu Shouten, zu Schreien und die Sau raus zu lassen
Schämt euch eurer nicht und zieht euer Ding durch. Ich habe es schon sehr oft erlebt, dass Shouter sich nicht wirklich getraut haben loszulegen, weil sie dachten es würde dumm über sie gedacht werden. Das ist natürlich nicht so. Sonst würde die Band keinen Shouter wollen, sondern einen Clean - Sänger!
2. Hab dich unter Kontrolle
Egal wie sehr man die Sau raus lässt. Es ist unbedingt wichtig seine Stimme unter Kontrolle zu haben. Im Gutturalen Bereich kann man viel zu viel falsch machen. Es ist schwer, aber erlernbar.
Permanente Kontrolle über die Stimme ist genauso wichtig wir ordentliches Auwärmen.
Auch hier gilt:
Je besser man seine Stimme kontrolliert, desto länger sowie umfangreicher und effektiver kann man diese nutzen!
Also immer daran denken: CONTROLLING!
Die Technik
Beim Technischen Teil spalten sich oft die Meinungen. Der eine macht es so, der andere so. Einer empfindet sein Vorgehen als nicht schädlich, der andere nutzt die gleiche Technik ist vielleicht etwas sensibler und klagt über schmerzen.
Wichtig ist: Der Gutturale Gesang darf die normale Stimme und die gesamte Funktion, sowie das Gefühl der Stimme / des Halses nicht beeinträchtigen. Ein wenig Trockenheit ist normal, schließlich braucht man hin und wieder einen Schluck zu trinken. Sogar bei normalen gesprochenen Vorträgen und selbstverständlich sowieso beim Cleangesang.
Kurz und Knapp: Es darf nicht weh tun!
Atmung
Es heisst oft: Die Stimme muss aus dem Bauch kommen. Klar muss sie das. Aber vor allem die Atmung sollte von dort kommen. Zumindest merke ich, dass mein Volumen viel größer wird dadurch.
3. Dinge sind mir dabei wichtig:
Die Bauchspannung und der Luftfluss
Über sie kann ich sicherstellen, dass mir die Luft nicht ausgehen wird. Ich arbeite sehr viel mit Luft. Deswegen sind meine Shouts meist nicht länger als 10 Sekunden am Stück. Wenn mir die Luft aber ausgehen sollte habe ich durch die richtige Spannung noch eine reserve.
Ich versuche das mal Bildlich darzustellen
Der normale Bauch ist nicht angespannt, er ist flach. Eben ganz normal.
Wenn ich beginne zu Shouten versuche ich eine permanente Spannung auf den oberen Bauch zu geben.
Der Bauch wölbt sich im oberen Bereich dann etwas nach aussen. Hier entsteht ein kleines Luftpolster.
Versucht es mal. Anspannen > Komplette Luft auspusten > Spannung loslassen = Noch etwas übrige Luft.
Das hat den Vorteil, dass man zwischen den Strophen nicht Luft holen muss als hätte man gerade 4 Minuten unter Wasser verbracht.
Ausserdem ist die Bauchspannung auch wichtig für den Luftfluss. Den Luftfluss empfinden nach meiner Einschätzung die meisten Menschen verschieden. Ich hab dafür eine kleine Übung, wie man ein wenig realisiert, was ich ausdrücken will.
Zunächst mal ein Bild, das verdeutlichen soll wo man etwas fühlen sollte.
Übung:
Sagt ein lang gezogenes A. Ihr werdet merken, dass die Schwingungen im Bereich des Halses am Stärksten sind.
Wenn ihr nun den Bauch anspannt und versucht die Luft bei diesem A mit Hilfe der Bauchmuskeln aus euch herauszupressen werdet ihr merken, dass es langsam anfängt zu kribbeln in der Bauchgegend. Die Schwingungen verlagern sich in Richtung Bauch. Hier kommt der fette tiefe Sound her.
Was ihr auch merken werdet bei dieser Übung ist die Luft, die durch eure Luftröhre schiesst. (Siehe Bild oben) Wenn ihr das noch nicht so richtig hinbekommt versucht ein wenig über die Schultern anzuspannen und versucht gerade zu stehen. Das vereinfacht nach meinem Gefühl die Sache ein wenig.
Die richtige Halsstellung
Dieser Part ist schwer zu erklären und es gibt dafür viele Meinungen. Ich versuche euch meine Variante zu erklären.
Der wichtigste Part meiner Meinung nach ist den Hals nicht zu schließen. Der Adamsapfel (stellvertretend für das Gefühl der Bewegung) sollte sich vom Hals weg und nach unten bewegen. Man sollte das Gefühl haben, dass er ein wenig eine Einheit mit den unteren äusseren Halsmuskeln eingeht. Der Hals und die Atmung sollten hier ganz frei sein.
Ich versuche dies wieder Bildlich darzustellen:
Wichtig ist, es sollte den Luftfluss unterstützen und nicht verengen. Es soll kein Presswerkzeug für den gezerrten Sound werden, sondern eine Art Stütze um nicht zu stark über den Hals zu zerren. Ich denke es gibt verschiene Arten es richtig zu machen. Meine ist nur eine von vielen.
Ihr merkt also, es ist manchmal gar nicht so einfach wenn man es richtig machen will. Man muss die ständige Kontrolle über Bauch, Luft und Hals haben. Wenn ihr das erreicht habt, kommt die weniger körperlich schwierige, dafür aber geistig aufwendigere Arbeit. Nämlich...
Die richtigen Mundbewegungen
Die Mundbewegung kann viel dazu Beitragen den Sound maßgeblich zu verändern.
Hier ist während des ganzen körperlichen Arbeitens wichtig auch mit dem Kopf zu arbeiten.
Werdet euch im Vorfeld klar. Was will ich?
Alle Kraft der Welt reicht nicht aus um einen Sound zu erzeugen, wenn ihr nicht die richtige Mundbewegung macht.
Übung:
Vor ab... ich nenne die Techniken O und Kevin ( von Kevin allein zu Hause... mir ist nichts besseres eingefallen ) was doof klingt, aber gleich anhand der Bilder Plausibel wird.
Macht wieder ein langes A und bewegt euren Mund wie folgt.
Die O Stellung:
Macht die gleiche Mundstellung wie bei einem O.
Die Kevin Stellung:
Macht die gleiche Mundbewegung wie auf dem Cover von Kevin allein zu Hause
( Ich bin mir der Doofheit des Beispiels bewusst! )
Ihr werdet merken, dass sich der Sound maßgeblich verändern wird. Hier ist der eigene Geschmack wichtig. Macht wie ihr es für richtig haltet. Aber denkt immer daran, dass ihr im Vorfeld wissen solltet was ihr macht und nicht einfach drauf los betont.
Auch die Stimme ist eine Art Instrument und sollte wie z.B. die Gitarren dem Songablauf folgen können.
Ich habe oben bei den Aufwärmungen geschrieben dass ich hier noch etwas zu den Aufwärmungen für die Mund und Zungenbewegung schreiben möchte. Also los!
Wichtig ist, dass ihr euch traut Fratzen zu ziehen. Bewegt euren Mund weit auf macht übertriebene O Bewegungen des Mundes und denkt auch daran eure Zunge ein wenig zu trainieren. Hier kann man z.b. Kreisbewegungen vor den Zähnen ( mit geschlossenem Mund ) machen oder versuchen die Nasenspitze mit der Zunge zu berühren. Der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.
Dies kann man fernab von den normalen Live - Aufwärmungen üben. Deswegen habe ich es bewusst hier unten geschrieben. Es ist einfach eine Übung die man machen kann, während man auf der Toilette sitzt, hier im Forum liest, Fern sieht etc. pp.
Sie wird euch auf jeden Fall auch bei eurer Aussprache helfen, nicht nur bei der Erzeugung verschiedener Sounds.
Schlusswort
Ich hoffe euch hat mein Bericht gefallen und möchte euch nochmal ans Herz legen immer ein wenig daran zu denken, wenn ihr einfach loslegen wollt. Ich kann für die Richtigkeit nicht garantieren, wollte aber einfach nochmal sagen dass es sehr wichtig ist die Stimme unter Kontrolle zu haben. Ihr wollt in 10 Jahren immernoch locker Shouten / Singen / Sprechen können. Also immer an das Controlling denken.
Die Aufwärmübungen vom Anfang mache ich immer direkt vor der Probe. Mund und Zungenbewegungen sowie die Ausarbeitung der Artikulation und Die A O ( Kevin ) Stellungen übe ich mehrfach. Mittlerweile sogar eher unbewusst. Es gehört einfach dazu.
In Kurzen Worten: CONTROLLING IST ALLES!
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