Fake Paranoia

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In letzte Zeit fällt mir auf, das nicht nur im Preissegment der > 10.000€ teuren Vintage Gitarren oder der Custom Shop Instrumente sondern auch in der Preisklasse < 1000€ permanent befürchtet wird, einer Fälschung aufzusitzen.
Breitet sich hier so etwas wie eine Fake Paranoia aus oder ist es wirklich schon so schlimm geworden das sich jemand die Mühe macht bewusst einen 300€ Gitarre zu fälschen ?
 
Eigenschaft
 
(...) oder ist es wirklich schon so schlimm geworden das sich jemand die Mühe macht bewusst einen 300€ Gitarre zu fälschen?

Genau das.

Gerade Epiphone Gitarren sind zu dankbaren Fälschungsobjekten geworden, wenn man den "Original oder Fake" Thread hier im Biergarten verfolgt.

Warum gerade so günstige Gitarren fäschen?
  • Weil hier nicht so genau nachgeforscht wird, ob es wirklich ein Original ist,
  • weil sich Käufer in dieser Preisklasse oftmals nicht gut genug auskennen, um Original und Fälschung auseinanderhalten zu können,
  • und weil der entstandene Schaden hier meist so "gering" ausfällt, dass dem rechtlich nicht wirklich nachgegangen wird.
Es werden ja auch viel mehr 20er Scheine gefälscht als 100er.
Bei ersteren schaut man weniger genau hin als bei letzteren.

Damit ist die "Paranioa" sogar irgendwie angebracht und sinnvoll... leider. :er_what:
 
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oder ist es wirklich schon so schlimm geworden das sich jemand die Mühe macht bewusst einen 300€ Gitarre zu fälschen ?

diese Bemühngen gibt es seit etwa 20 Jahren - und die Fälscher sind sehr erfolgreich,
ist ja auch nicht schwer bei der 'Schnäppchen-Jäger' Mentalität der Käufer

hier ist ein Video mit viel hilfreicher Information für die Marke Epiphone




und die richtig teuren Fakes werden 'Replika' genannt.....:thumb_twiddle:
 
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Pie-314 hat es perfekt beschrieben. Der Kundenkreis ist einfach ein anderer. Mit den 300€ Epis werden in erster Linie Einsteiger angesprochen.
Wer sich hingegen für eine > 10.000€ Gitarre intressiert, kennt sich in der Regel sehr gut aus und wird bei den kleinsten ungereimtheiten
misstrauich. Davon abgesehen wird das Instrument auch viel gründlicher unter die Lupe genommen. Und da fällt schnell auf das was faul ist, und wenn es auch nur die Schriftart auf der Kopfplatte oder
die Poti Regler sind die nicht zum Baujahr passen. Sowas wissen diejenigen die sich für eine 300€ Epi intressieren in den seltensten Fällen.
 
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Jep. Es gibt z.b. falsche Tokai Serien, die in Canada hergestellt wurden, und eher in Epiphone Qualität daherkommen. Auch da kann man sich schnell irren, und, da die Preise weitaus geringer ausfallen, ist die chance diese auch schneller wiederzuverkaufen, höher.
 
Eine solche Paranoia ist mir noch nicht aufgefallen. Woran machst du deine Frage danach fest @mr.coleslaw ? (der Thread hier im Forum oder Musikerkreis oder ?)
Die Bands mit denen ich Kontakt irgendeiner Art pflege wissen eigentlich relativ genau was sie brauchen und woher sie es bekommen. Geliebte Instrumente geraten ja häufiger mal per Zufall an den zukünftigen Liebhaber und werden nicht im Internet gesucht.
Bei den Gearheads steckt die Kohle meist in irgendwelchen weit teureren Amps und Effekten, wo dann auch am liebsten immer weiter investiert wird. Habe aber noch kein Gespräch geführt in dem es irgendwie um ne 2000+ Euro PRS/G/F custom etc. ging.

Vielleicht macht es mehr Sinn für die Ganoven irgendwelche Chinabauteile in semi-angesagte Pedale zu stecken. Oder 3€ Chinaböller in Marshall Lead Boxen oder solche Scherze.
Augen auf beim Gebrauchtkauf! Aber bitte keine Paranoia ;)
 
Es werden ja auch viel mehr 20er Scheine gefälscht als 100er.
Bei ersteren schaut man weniger genau hin als bei letzteren.

ich denke es hat eher etwas mit der Anzahl der in Umlauf befindlichen Scheingrößen zu tun. Es gibt eben deutlich mehr 20er und 50er als größere Scheine.

Zu den Fakes.
Ich kann mir kaum vorstellen, dass es im Budgetsektor so viele Fälschungen gibt.
Es muss sich ja auch lohnen. Ich weiß nicht was man bei einer Epiphne fälschen muss außer dem Logo um es authentisch wirken zu lassen. Aber selbst beim Logo braucht es ja schon ein wenig Aufwand. Abschleifen, lackieren usw.
Wenn ich gebraucht 250-300 € für eine Epi bekomme und dafür vorher 150 € an Material und Zeit reinstecken muss ... ich weiß nicht ob sich das Risiko für 100-150 € lohnt
 
Die Frage stellt sich letztlich aber vor allem deshalb, weil manche potentielle Kunden bereit sind, das Risiko des Internetkaufs (gebraucht oder ferne Lande oder Alibaba oder oder ...) für einen gewissen Preisnachlaß zum UVP/Strassenpreis einzugehen. Die Kunden wollen halt (noch) eine Gitarre, aber nicht mehr Geld ausgeben als unbedingt nötig. Der Filter etablierter Handelswege mit Herkunftskontrolle (große Händler im Netz oder Laden vor Ort) fehlt hier halt. Deswegen die steigende Anzahl Threads oder Beobachtungen.

Hier tut sich für Fälscher ein weites Feld auf. E-Gitarrenbodys und Hälse sind für versiertere Leute mit einer mittelprächtigen CNC Maschine recht leicht und vor allem günstig nachzubauen wenn man seine Materialansprüche begrenzt. 5-7-teiliger Body oder schlechte Hölzer, Lack draufklatschen, ein paar billige China-Pickups für 3-5 Euro rein, bisschen Metall im Markenstyle, billige Saiten und gut ist. Kein offizieller Zwischen-/Großhandel und du landest sogar unterhalb von Thomann-Preisen. Musst halt nur unerlaubt einen Markennamen anbringen ...
 
Es muss sich ja auch lohnen. Ich weiß nicht was man bei einer Epiphne fälschen muss außer dem Logo um es authentisch wirken zu lassen. Aber selbst beim Logo braucht es ja schon ein wenig Aufwand. Abschleifen, lackieren usw.
Wenn ich gebraucht 250-300 € für eine Epi bekomme und dafür vorher 150 € an Material und Zeit reinstecken muss ... ich weiß nicht ob sich das Risiko für 100-150 € lohnt

150 € an Material und Zeit stecken nicht einmal in einer echten Gibson würde ich behaupten. Die wollen ja auch was verdienen. Eine China-Gitarre kostet im Einzelverkaufspreis unter 100 $, da ist schon eine Gewinnspanne bei. Z.B
https://www.alibaba.com/product-det...=a2700.7724838.2017115.110.1ee7aed1a7DCf4&s=p
oder
https://www.alibaba.com/product-det...l?spm=a2700.7724838.2017115.62.61c6aed1ZFr614

Mit einem (gefälschten) Markenlogo kannst Du sie bestimmt für das doppelte oder dreifache verkaufen. Kann sich also bei einer entsprechenden Stückzahl lohnen, besonders, weil der EK dann noch günstiger wird.
 
Mit einem (gefälschten) Markenlogo kannst Du sie bestimmt für das doppelte oder dreifache verkaufen. Kann sich also bei einer entsprechenden Stückzahl lohnen, besonders, weil der EK dann noch günstiger wird.

ok, ich bin von Einzel- und nicht von Serientätern ausgegangen, also jemand, der aus einer No-Name eine Epi machen will.

Lässt man die Fälschung gleich in Serie produzieren, sieht es anders aus
 
ok, ich bin von Einzel- und nicht von Serientätern ausgegangen, also jemand, der aus einer No-Name eine Epi machen will.

Lässt man die Fälschung gleich in Serie produzieren, sieht es anders aus

Wenn man selbst einen Fake in Handarbeit herstellt, ist ein nennenwerter Gewinn bei einer Billiggitarre wohl ausgeschlossen, da hast du recht. Der Einzeltäter ist dann eher der, der (bewusst oder unbewusst) eine in Serie hergestellte gefälschte Markengitarre gekauft hat und die für teurer wieder verscherbelt.
 
Ich bin hier echt kein Fachmann wie evtl @Paruwi , aber wen ich denke, dass ich mir als Privatmann wohlgemerkt jederzeit über Alibaba irgendwo aus China meinetwegen 200 perfekt imitierte Tommy-Thayer-Epipone-Explorers für 80$ das Stück (oder weniger) ordern kann ...
Well ...es soll weniger lukrative Nebenjobs geben.
 

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