Exzessives Solispiel

Rends
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Leute, vielleicht bin ich da etwas anders gestrickt, aber ich als Gitarrist kann exzessives Solispiel nicht leiden, da schalte ich zum nächsten Song weiter. Kurz und knackig gefällt mir das auch im Song, bei liveshows auch mal etwas mehr, aber dieses endlose Gedudel die Tonleitern und Bünde rauf und runter, nä, das ist so gar nicht mein Ding.
Vielleicht auch mit ein Grund, warum ich nicht so auf Metal stehe, obwohl da soll es ja auch Abarten geben, die ohne auskommen.
Bin ich da ein Exot in der Gitarristenwelt? Im Gitarrenladen komm ich mir da manchmal so vor...
 
Eigenschaft
 
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Es gibt Soli, die sind lang, aber immer wieder ein Genuss zu hören, genauso wie es Soli gibt, die kurz sind und perfekt in den Song passen.
Leider gibt es viel zu viele Soli (egal ob kurz oder lang), die einfach im Song sind, damit ein Solo im Song ist. Diese "ich spiele Gitarre, jeder meiner Songs braucht mindestens ein Solo"-Einstellung finde ich ziemlich langweilig.
 
Dann hätte dir das 22 Minuten Solo von Slash bei seinem Konzert sicher sehr gut gefallen ;)

Ich fand das Konzert an sich sehr gut, das Solo in dieser Länge war aber nicht wirklich notwendig und hat mir auch nicht wirklich gefallen.

Hätte ich es vorher gewusst, dass ein elendslanges Solo kommt, hätte ich einen Toilettengang und eine Bierbeschaffungsaktion gestartet.

Ich bevorzuge auch Nummern mit kurzen oder gar keinen Soli dh ich vermisse das Solo nicht wenn es keines gibt.
 
Das haengt immer davon ab. Es gibt Soli von Mark Knopfler, David Gilmour oder auch Jimmi Page, die kann ich Note fuer Note mitsingen (naja was ich darunter so verstehe)... egal wie lang.
 
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Kurz und knackig gefällt mir das auch im Song

Dito.

bei liveshows auch mal etwas mehr

Lieber noch weniger. :D

Bin ich da ein Exot in der Gitarristenwelt?

Höchstens einer von 2en. ;) Die Soli die mir gefallen kann ich an einer Hand abzählen und das, obwohl ich über eine Dekade lang Metal gehört und gemacht habe. :redface: Inzwischen hör ich lieber Punk und Hardcore, da wird man selten von sowas überrascht. :D
 
Naja das Geshreddere passt ja nur beim Metal und wird dann Solo genannt ;)

Und da gehört auch das Posing dazu damit man beim Solo auch die Flitzefinger präsentieren und Beifallgeklatsche ernten kann. Da definieren sich halt ein paar durch Geschwindigkeit

Ich schätze, wie bereits geschrieben, auch die Sololosigkeit!
 
Im Gitarrenladen komm ich mir da manchmal so vor...

Das scheint für viele aber auch eine Art "Ausnahmesituation" zu sein. Ich kenne verdammt viele Leute die sich entweder gar nicht erst trauen im Laden "vor anderen Menschen" ein Instrument anzutesten oder sich schon Tage vorher überlegen was sie denn so schönes spielen könnten (das darf natürlich bloss nicht zu simpel sein und muss so richtig was her machen).

Persönlich versuche ich es immer simpel zu halten - technisch anspruchsvolle Sachen klingen gut gespielt eh fast immer.

Zum eigentlichen Thema:

Ob mir ein Solo gefällt oder ich es in einem Song brauche hängt von so vielen Faktoren ab, dass ich die Frage nicht mal eben so beantworten kann. Vor allem ist die Antwort nicht immer die selbe, sondern wiederum von diversen Faktoren (z.B. der eigenen Stimmung/Tagesform) abhängig.
 
Wurde ja schon fast alles gesagt...
Wenn Zakk Wylde da sein Wah Wah auspackt und 20 Minuten ein "Shred-Solo" zum besten gibt, geh ich auch lieber Bier holen.
Es kommen da zwei Sachen zusammen: Ich kann aggressives High-Gain-Shredding nicht leiden und schon gar nicht ohne musikalischen Kontext.

Innerhalb eines Songs ist nochmal was anderes.
Ich habe aber ein recht gutes Gespür dafür, wann ein Solo in einem Song "bemüht" rüberkommt und wann es richtig reinpasst. Wenn ich Musik im Hintergrund laufen habe, achtet man manchmal gar nicht so richtig auf die Solos, weil sie die Vocals fortsetzen und super passen.
 
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Ich finde zB auch die ganzen YouTube Videos nervig wo Verstärker und/oder Gitarren angespielt werden und dann irgend ein schlecht klingendes Solo gespielt wird. Aber Hauptsache schnell muss das Solo sein und eigentlich wird nicht die Sache sondern die Fingerfertigkeit präsentiert.

Ich freue mich richtig wenn ein paar gut gespielte Palm Mutes oder Rhythmus Parts zum testen gespielt werden.

Zum Solo beim Konzert:
Es nervt auch wenn in jedem Lied ein Solo gespielt wird und die Struktur des Solos eigentlich immer nach dem gleichen Schema abläuft. Da könnte man auch gut einen Loop aufnehmen und an der richtigen Stelle im nächsten Lied einfach "Start" drücken.
 
Man muss beim Antesten natürlich die Massen (meist der mitgebrachte Drummer) vom Hocker hauen.

Bei vielen scheitert es dann wahrscheinlich nicht an der Vorspielangst, sondern dem nervenden Mitmusizierenden.

Es gibt nichts schlimmeres als einen Amp antesten zu wollen und 10 Meter weiter versucht mal wieder jemand während des Solo herauszufinden ab welcher Lautstärke ein Speaker explodieren koennte.

Ansonsten kann ich die Affinitaet für Soli schon nachvollziehen, wenn man denn die Großen ihrer Kunst mal betrachtet.
Es gibt halt einen meilenweiten Unterschied zwischen Profilierung und einem Stilmittel im Gesamtgefuege.:)
 
Wenn es in den musikalischen Kontext passt, so ist ein Soli eine Bereicherung.
Da kann es sein, wenn es in den Kontext passt dass es kurz und knackig oder auch sehr lang sein kann.

Viele Stücke würden durch ein Soli an der passenden Stelle (wobei die Musikalität / Harmonie... ausschlaggebend sein sollte und nicht das Ego) aufgewertet werden.

Nur ein Solo ums Solo willen...
Dann lieber nicht.

Oftmals geht es dann dabei um das Ego des Solisten.
 
Ich steh auch eher auf die Langsam(er)en Solis , bei dem Flitzefingergefudel hör ich nix mehr raus .... das ist für mich nur noch ..... Lärm !
 
Hach, wie oft hab ich mich auch schon gefragt, ob ich ein Außenseiter sei mit meiner Haltung. Aber wie ich lese bin ichs nicht, und das gefällt mir.

Ich hab ne tiefsitzende Aversion gegen Soli zum Selbstzweck. Einen schönen Leadpart höre ich immer gern, spiele sowas auch gern, Soli nehmen schlechterdings viel an Drive raus und reißen riesige Lücken in ansonsten gute Stücke. Und ja, ich unterscheide zwischen Soli und Leadparts. Ein Leadpart ist für mich alles, was einfach nur als melodischere Variation des Riffs im jeweiligen Part gespielt wird und an beliebiger Stelle im Song auftauchen kann. Ein Solo als Gegenstück kommt idR an fester Stelle (nach der dritten Strophe) vor und stellt die eigene Virtuosität zur Schau. Vielleicht eine willkürliche Definition, mag sein. "Solo" impliziert aber immerhin schon als Wort, dass hier der Song als Werk der Band für einige Takte unterbrochen wird.
 
War letzten Monat beim Queen-Konzert und habe jeden einzelnen Ton von Brian May genossen - sowohl bei den Soli in den Songs als auch beim "eigentlichen" Solo. Die Soli in Metal-Songs wo es nur um Geschwindigkeit geht schrecken mich dagegen eher ab. Da sollte es tatsächlich "kurz und knackig" sein.
 
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Ich finde man darf das nicht verallgemeinern.

In 80er/90er-Jahre Rock Songs gehoert ein Gitarrensolo einfach rein. Nothing Else Matters ohne das Solo? Please. Der "Mainstream-Rock" aus der Zeit hat und braucht Soli... mal ehrlich, wer der heute 35+jaehrigen kann das Solo aus Europe's "The Final Counddown" nicht auch mitsummen? Jede einzelne Note? Oder das eine oder andere Solo in Michael Jackson songs? Und, klar, so Bands wie Queen, die so von einem Gitarren und dessen Sound/Soli gepraegt wurden (gut, meiner Meinung nach sind sie ohne Freddy nicht mehr Queen und haetten nach seinem Tod entweder mit George Michael weitermachen sollen oder sich aufloesen, aber das bin nur ich mit meiner Meinung).

Bluesrock a la Clapton, Bonamassa, und wem auch immer - hat auch immer mal wieder Soli, frueher ebenso wie heute. Wollen die Leute hoeren, passt zum Song, gut!

"Moderner" PopRock hat sich vom Solo etwas distanziert, ist ein Trend, der jetzt schon eine Weile anhaelt... aber auch hier ist die Welt ja durchaus differenziert und vielschichtig. Gute, songdienliche Soli koennen auch heute aber auf der Buehne funktionieren, wenn man eben die richtigen Songs/Stuecke vor dem richtigen Publikum spielt.

In einem Funk-Stueck sind Soli hingegen quasi immer falsch.

Will sagen: Soli sind nicht per se "gut" oder "schlecht". Ich kann aber verstehen, dass selbst Gitarristen von ausladenden und langen und technisch gepraegten Soli genervt sind. Bin ich auch. Aber wie gesagt, grosse Soli gespielt von grossen Kuenstlern machen mir immer noch absoluten Spass!
 
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Die Melodie macht es, auch im hier oft erwähnten Metal ... während man bei Zakk Wylde´s Selbstdarstellung , wie schon erwähnt, tatsächlich besser mal verschwindet, kann man zB Michael Ammot wirklich gut zuhören.
Beim Arch Enemy Konzert, noch mit Angela Gossow am Mikro, haben nicht wenige Ammots Soli mitgesungen ... das mach mal nach ;)
 
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Ich schätze, wie bereits geschrieben, auch die Sololosigkeit!
Zu geiles Wort! Muss ich wiederverwenden... darf ich? Da ist hoffentlich kein Copyright drauf.

Zum Topic: Ich bin voll und ganz auf eurer Wellenlänge und schwimme genüsslich mit dem Strom.
  • Das Solo muss songdienlich sein und soll sich möglichst im maximalen Rahmen von 16 Takten bewegen.
  • In die 80er "3-Wetter-Taft-die-Frisur-sitzt" Hardrocksongs gehört ein Solo rein.
  • Ueberschwengliches Live Gefrickel bitte vorher ankünden, das ist dann meine Pinkelpause. Da darf das Solo ruhig ausgekostet werden, schliesslich pinkelt man nicht mehr so schnell und starkstrahlig jenseits der 40.
  • Ein Solo soll mitsingbar sein. Ausnahme ist das Eddie VH-Solo in Whitey Whitemans (damals noch Michael Jackson) "Beat it". Der darf das. Also Eddie... nicht Michael.
Mein aktuelles Lieblingssolo, das ich mir grad einimpfe: What it is von Mark Knopfler. Nur schon der erste zerlegte (und erweiterte) F#m Akkord ist Grund genug, den Song zu lieben.

Habe fertig...und euch alle lieb! Nussecken for everyone?
 
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Ich finde man darf das nicht verallgemeinern.

Ganz genau. Es gibt da keine immer zutreffenden Verallgemeinerungen.

Ein Solo sollte zwar immer ein Bonuseffekt für den Song haben und eine "Story"
erzählen, aber wie das aussehen kann ist eben doch sehr unterschiedlich.


Ob nun 4 Takte oder 8 Minuten, total clean oder High Gain, langsames Zeug
oder doch mal schneller, oder noch besser mit Dramaturgie, 1 Gitarrist
oder 2 die sich "anstacheln" (Hotel California) ..... usw usw usw

Da ist alles mögliche erlaubt, solange es zum Song passt und das Solo nicht
zum reinen Selbstzweck verkommt. Das ist dann nämlich nur noch eines.... laaangweilig
 
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Dem schließe ich mich an, verallgemeinern sollte man es nicht.

Was mir aber in den letzten Jahren (mein Eindruck) bei neuerer Musik, die im Radio oder Fernsehen Live-Konzerte (Silvester-, Rock am Ring-Übertragungen u. ä.) immer häufiger auffällt ist, dass sogut wie gar keine Gitarrensolis mehr gespielt werden, obwohl sie mMn passen würden, um nicht zum X-ten mal die Strophe, oder Refrain wiederholen zu müssen, bei Sängern, oder Sängerin, die immer dasselbe singen. Das langweilt mich dann auch sehr! :)

Auch habe ich oft das Gefühl, das bei größeren Showakts und berühmteren Namen den Gitarristen
auf die Finger geklopft wird, sodass ich mich öfter frage bei passender Stelle:
"Will er nicht, kann er nicht, oder darf er nicht?";-)

Rühmliche Ausnahme war letztens Sting, der seinem langen und langhaarigen Gitarristen mit einer abgeschrabten relic Strat und kleinem Combo-Verstärker doch gut und ausreichend Möglichkeit zur Entfaltung gegeben hat.:)
Sein Sound fand ich Spitze. Und Sting war die ganze Zeit am Grinsen.
 
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Es ist schon spannend, dass um eine Radio tauglich 3 Minuten zu produzieren, entweder der Solopart ganz wegfällt oder allenfalls auf 8 Takte konzentriert wird. So wichtig scheinen Soli in der Pop Musik wirklich nicht zu sein... oder wie erfahrenen Gitarristen sagen "Das Geld wird auf den ersten 3 Bünden verdient!"
Da ist also viel Ego mit im Spiel bzw. wenn es richtiger Starkult wird sind Soli die Basis das Ego oder den Kult aufs Podest zu stellen.

Schwierig ist diese Diskussion alle mal, weil "wer kann, der kann" und "wer nicht kann ist auch schon mal neidisch", da sind die Trauben auch schnell mal zu sauer, wenn sie zu hoch hängen... zumindest kann man das ja schnell mal unterstellen...

...richtig nachhaltig beeindruckend ist IMO jedoch 150% zu können und davon mal gerade 75% zu zeigen oder das nur ansatzweise durch schimmern zu lassen... (daher finde ich zB. Helge Schneider auch so cool...)
 
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