Explorer Pickupwechsel...Anregungen erwünscht!

Obiwan
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Hi liebe Forumsgemeinde!

Ich bin seit nicht allzulanger Zeit stolzer Besitzer einer ´76er Explorer. Ich habe mir die Gitarre gekauft, da ich ein großer Freund dieser Bauform bin. Meiner Meinung nach gibts kaum was bequemeres als ne Explorer :)
Allerdings bin ich kein Freund der originalen Pickups. Diese sind mir etwas zu matschig-highgainig. Ausserdem hätte ich gern ein wenig mehr die Brillianzen betont. Ich bin mir bewusst, dass eine reine Mahagoni Gitarre schon etwas "dunkler" klingt als z.B: eine Les Paul mit Maple-Top, aber wünsche mir trotzdem den Sound zumindest ein wenig in diese Richtung zu bewegen. Ich spiele mit meiner Band Rock/Metal im Stil von Baroness/Mastodon etc, also mit eher gemässigtem Gain, und ein wenig "Vintage-Feel".

In meiner Les Paul habe ich den Häussel Vin+ am Steg, der mir in der Paula sehr gut gefällt. Ich bin mir aber nicht sicher ob das auch die richtige Wahl in der Explorer ist, da diese ja vom Charakter her eine ganz andere Gitarre ist.
Kurz gesagt: Ich hätte gern einen etwas differenzierter auflösenden Pickup als den 500t. Es sollte kein High-Output PU sein, und er sollte die Tendenz haben die Höhen/Brillanzen zu betonen, ohne das es nach Eierschneider Klingt :)
Es geht mir hauptsächlich um den Steg-PU, aber über Vorschläge für einen passenden Neck-Pu würd ich mich auch freuen. Auch dieser sollte nicht matschen!

Über Vorschläge Eurerseits würde ich mich sehr freuen!

Grüße
Obiwan
 
Eigenschaft
 
DiMarzio Fred

Meiner Meinung nach gewaltig unterschätzt und viel zu selten empfohlen.

Zumindest hat meine Mahagoni Superstrat genau diese brillianten Obertöne, dieses Singende im Klang und die Differenziertheit dass man bei vollem Gain jede einzelne Saite bei nem normalen Akkord hören kann.
 
Ich würde auch in die Richtung "heißer" PAF gehen. Im Gegensatz zu vielen Hi-Output-PUs sind sie dann doch in vielen Fällen etwas dynamischer und ausgewogener vom Frequenzbild her und ein leichtes Vintage-Feel hört man auch. Ich würde auch darauf achten, dass der PU nicht so sehr "gescoopt" in den Mitten ist (z.B. Seymour Duncan SH-1 '59, Custom 5), beide mit Alnico 5).
PUs mit Alnico 2 werden dann wahrscheinlich ausscheiden (z.B. Duncan Custom Custom etc.). Die sind von Haus aus zwar etwas mittenreicher und wärmer als Alnico 5, dafür sind die Bässe dann oft etwas "schwammig" und "lose", nicht unbedingt die beste Wahl, wenn Du etwas differenziert auflösend suchst. Obwohl Mastodon ja auch nicht für ultra klar artikulierten Sound stehen ;).
Der Duncan SH-5 Custom könnte sich auch gut in der Explorer machen. Bei PUs mit Keramikmagneten sind die Höhen allerdings auch immer etwas "kalt" und "steril", dafür sind sie sehr tight.

Der FRED scheint von den technischen Daten her auch ein sehr guter Kandidat zu sein (habe leider noch keinen gespielt). Lt. Datenblatt ausgewogen im Frequenzbild mit einer ordentlichen, aber nicht übermäßigen Portion Mitten, um in der Band nicht unterzugehen.
 
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Danke erstmal für die Antworten!

@Viper: Den "Fred" hatte ich bisher überhaupt nicht auf dem Schirm. Das ist doch der Satriani-PU? Meine Soundvorstellung ist zwar weit entfernt vom Satriani Sound, aber der hat ja auch immer ordentlich Effekte drauf. Danke für den Tipp!

@Stratz: Wow, sehr ausfürlich, Danke dafür :)
Aber eines verstehe ich nicht ganz, empfiehlst du mir nun SH-1 und Custom 5 oder nicht? Apropos Mastodon vs klar auflösender Sound: Das mit Mastodon war ja nur die grobe Richtung. Es ist halt moderner Retro-Riffrock/metal, aber eben auch mit etwas komplexeren Akkorden zwischendrin. Und da ist mir eben wichtig dass man diese auch gescheit hören kann und es nicht so matscht, wie es beim 500t der Fall ist. Tendenziell ist der gewollte Sound schon "warm" und mit relativ wenig Gain ( vgl z.B. Mastodon Sound auf Crack the Skye). Mein Amp bekommt das auch perfekt hin, allerdings merke ich im Vergleich mit meiner Les Paul eben das die Explorer mehr "matscht" ( obwohl ich das Gain immer etwas runternehme mit der Explorer) und eben nicht so differenziert auflöst. Kalte/Sterile Höhen will ich aber auf keinen Fall! Hier geht es um "Nuancen" wie man so schön sagt :) Ich weiss auch nicht ob ich einen mittenbetonenden PU wirklich brauche, da die Explorer ja schon von haus aus recht mittig ist (auf jeden fall mittiger als die Les Paul, die da schon eher "gescoopt" klingt"...Schwierige Sache, das!

@javi: Das ist einer der Kandidaten die bisher ziemlich weit oben auf der Liste standen! Allerdings weiss ich nicht wie hoch bei den BKP´s der Hypefaktor ist, der Preis ist ja schon recht stolz (allerdings kein Ausschlusskriterium).


Kann einer was zu den Dimarzio 36th anniversary sagen? die wirken auf mich auch sehr interessant....
Ich nenne mal ein Paar Pickups die ich bisher auf der Liste hatte: SD-59, SD-Antiquities, BKP Mule oder Riff-Raff, Dimarzio 36th Anniversary...

Nochmal meine Soundvorstellungen: Medium-High Gain mit "Vintage-Feel", holzig, warm, differenziert auflösend.

Für weiteres Brainstorming bin ich dankbar!

Grüße,
Obiwan
 
Ja, der FRED ist mehr oder weniger der Signature Pickup von Satch, aber keine Sorge (oder Hoffnung *gg*) was damit gespielt wird klingt noch lange nicht automatisch nach ihm.

Anhand dessen was du an Stratz schreibst würde es mich ganz gewaltig wundern wenn der Fred nicht genau das ist was du suchst.

Nimm einen PAF, und mach ihn nur ein wenig heisser. Dadurch bekommt er diese singenden Obertöne die du suchst (die sind in den Mitten, nicht in den Höhen. Andernfalls würdest du einen Strat SC Sound suchen wenn du wirklich Höhen willst.). In Solos sticht er durch das vocalartige bei einzelnoten sehr stark hervor, bei Riffrock hat er genau das "Brett" was man als Rythmusunterlage braucht. Wenn du mit Highhighhighgain einen normalen Akkord anschlägst klingt es auch noch erträglich und man hört jeden einzelnen Ton raus.
Die Bässe sind da, drängen sich aber nicht auf und matschen keinen mm.

Wie gesagt, als ich ihn eingebaut habe war ich ganz baff wie unglaublich vielseitig und perfekt der FRED für alle möglichen Einsatzzwecke klingt. Gesplittet hat er sogar etwas "twangiges", nur für Hardcore Metal hat er vermutlich zu wenig Output.

Der FRED kostet gerade mal 60€, versuch ihn einfach mal. Wie auch schon bereits gesagt, einer der unterschätztesten und zu wenig empfohlenen Pickups. Vermutlich weil jeder fürchtet dass er automatisch wie Satch klingt. Wenn er dir nicht gefällt kannst du ihn ja zurück schicken.

PS: Uns allen ist natürlich klar dass eine Pickup Beschreibung immer so klingt als würde damit das was aus einem Verstärker rauskommt zur gänze geändert wird, dass sich alle Beschreibungen immer nur in dem kleinen Bereich bewegen den ein Pickup verändern kann, man sollte also nicht DEN gewaltigen Unterschied erwarte.
 
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SH-1 und Custom 5 würde ich jetzt nicht unbedingt empfehlen, da die schon ein sehr starkes Mittenloch haben (es sei denn, man tauscht die Magneten). Dafür sind Bässe und Höhen sehr stark betont.

Die Dimarzio 36th werden auch immer sehr gerne empfohlen, da sie für den relativ günstigen Preis locker mit teureren Boutique-PAFs mithalten können. Auch Hi-Gain sollen sie ganz gut vertragen.
Die Duncan Antiquities sind AFAIK nicht gewachst, was eventuell Probleme bei viel Gain geben könnte. Viele bevorzugen dass aber gerade, weil es zum einen historisch korrekt ist und zum anderen noch etwas luftiger und brillianter klingen soll.

Der BKP Mule geht auch in die Richtung alter PAF. Könnte eventuell etwas zu schwach auf der Brust sein. Der Riff Raff könnte da schon geeigneter sein, wird auf jeden Fall auch für Metal empfohlen und im Forum von BKP liest man auch, dass einige sehr zufrieden mit dem HB in ihrer Explorer sind. Etwas kräfitger und mittenbetonter ist der Black Dog. Der wird auch gerne für tiefe Tunings verwendet, weil er schön sauber die Töne wiedergibt. Wenn es Richtung BKP gehen sollte, kannst Du denen auch eine Mail mit Deinen Vorstellungen schicken, die helfen Dir dann weiter. Habe selber einen BKP Holy Diver (eine Interpretation des Duncan SH-4 JB) und der klingt trotz des relativ hohen Outputs sehr organisch und klar.

Was man allerdings vorher noch mal probieren könnte, ist es der Explorer ein 50s Wiring zu verpassen. Damit verliert man nicht so viele Höhen beim runterdrehen des Volume-Potis und die 500T/496R-Kombo soll man damit ganz gut zähmen können. Würde dann allerdings auch gleich die Volume-Potis tauschen, da Gibson in vielen Gitarren 300K-Potis statt der eigentlich für HB-Gitarren üblichen 500K verwendet.
 
@Stratz: Potis sind schon gegen 500k getauscht worden. 50s wiring...bringts das nur beim zurückdrehen, oder auch wenn Vol aufgedreht ist?
 
Bei voll aufgedrehtem Poti macht das keinen (großen) Unterschied. Manche nehmen schon ein wenig mehr Höhen war.

Hier werden die Unterschiede noch einmal ausführlich erklärt:
http://www.seymourduncan.com/blog/tips-and-tricks/lespaulwiring/

Der Mod ist ja relativ schnell erledigt und kostet nichts. Auch wenn man später die PUs tauscht kann man ihn verwenden.
 
Ganz auf bringt's minimal was. Hauptsächlich aber beim Runterdrehen. Aber hey, das sind doch nur zwei Kabel, oder?
 
@musikuss: Die Soundsamples auf deren Seite zum Opus IV gefallen mir überhaupt nicht, viel zu muffig für meinen Geschmack :), aus den Videos werd ich auch nicht wirklich schlau. Aber danke für den Vorschlag!

@Stratz: Jo, könnte ich ja machen wenn ich PUs wechsele, im harten Bandalltag gebrauche ich das Volume Poti aber fast nur um auf einen leicht zerrenden quasi "dirtyclean" Sound zu regeln, der dann auch ruhig noch ein wenig wärmer sein darf. Bisher ist mir dieser Punkt bei der Explorer nicht negativ aufgefallen, wenn ich ehrlich bin macht sie das für meinen Geschmack sogar ziemlich gut.

Ich werd das jetzt alles erstmal ein wenig sacken lassen bevor ich zu größeren Investitionen schreite. Pickupwechsel ist ja immer so ne Sache, man kauft quasi die Katze im Sack...
Ich werd mal ein bis zwei Wochen drüber schlafen und mich weiter in die Materie einlesen, und berichte dann hier welcher PU es geworden ist.
In der Zwischenzeit können hier gerne weitere Vorschläge gemacht werden (auch zu "schlanken" Neck-Humbuckern) vielleicht gibt es ja noch jemanden der das gleiche "Problem" hatte wie ich und den ultimativen PU dafür gefunden hat.

Bis dahin erstmal allen ein dickes Dankeschön für die Ideen! :great:
Grüße
Obiwan
 
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Hey!

Ich bins wieder! Ich hatte ja in meinem letzten Beitrag geschrieben, dass ich mir das ganze nochmal durch den Kopf gehen lasse...und das hab ich dann auch ausgiebig getan!
Und zwar habe ich solange nachgedacht und abgewägt, dass ich sogar meinen Ausgangspunkt in Frage gestellt habe. Ich wollte ja ursprünglich passive PU´s mit relativ gemässigtem Output, da mir die 500t´s einfach zu matschig/dunkel waren. Nach langem überlegen und antesten diverser Pickups (leider immer nur in anderen Klampfen), bin ich zu dem Schluss gekommen, dass low-Output Pickups vielleicht gar nicht meiner Suche nach einem differenzierteren Ton mit klarerer Saitentrennung unbedingt entsprechen...

Ich habe nun letztendlich die James Hetfield Emg´s eingebaut, und was soll ich sagen: Es ist in allen Punkten eine Verbesserung zustande gekommen...(viele werden jetzt wohl denken, es ginge eh nicht schlechter als mit den 500T´s :) )

Ergebnisse der Veränderung: Die Gitarre klingt beim verzerrten Akkordspiel super ausgeglichen und klar... Auch verzerrte ausklingende Arpeggien überzeugen..da überlagert kein Ton mehr den anderen, sondern sie klingen quasi gleichberechtigt nebeneinander aus.-> eine extreme Verbesserung in meinen Ohren.
Vom Output der PU´s her, habe ich das Gefühl, dass sie eher zahmer sind als die originalen Pu´s. Um den gleichen Grad an Zerre zu erreichen musste ich jedenfalls das Gain anheben. Ausserdem klingen die EMG´s einen Tick breitbandiger, und nicht so Mitten-/Basslastig. Im Verhältnis zu den alten PU´s ist ein Schuss Höhen hinzugekommen, im Bass ist es allerdings nicht unbedingt weniger geworden (also nicht so wie bei nem Kollegen mit nem 81er am Steg, bei dem es fast schon so wirkt als hätte der 81er einen Lo-Cut Filter).

Ich bin auf jeden Fall mit der Verbesserung zufrieden!

Edit: Entgegen anderer Aussagen im Netz passen die EMG Solderless Potis, Control-Panel und die Batterie ins kleine E-Fach der 76er Explorer. Man muss sich ein bisschen anstrengen mit der Verlegung der Kabel und mit der Positionierung der Komponenten experimentieren, aber es passt auf jeden Fall alles ohne Fräsarbeiten.

Viele Grüße
Obiwan
 
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