Exotische Tonhölzer und die Alternativen

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Hallo liebe Gitarristen-Gemeinde!

Ich weiß leider nicht ob das eher ins Off-Topic Forum sollte :gruebel:

Wie seht ihr als (Hobby-)Gitarrenbauer und natürlich Gitarristen das Thema "Regenwaldhölzer und andere Exoten"?

Bin beim besten Willen kein Moralapostel und besitze selbst Gitarren aus Mahagoni usw.

Da ich aber die Abholzung von Regenwald für moralisch verwerflich halte, wollte ich euch fragen wie ihr dazu steht.

Anlass zu diesem Thread ist ein Artikel den ich gefunden habe - dürfte den ein oder anderen interessieren.

Dabei geht es sowohl um Alternativhölzer für die Produktion als auch um Stellungnahmen von Gibson.

Quelle: http://www.tonic.com/article/gibson-guitars-receivesguidance-rainforest-alliance/

In 2009, the US Fish & Wildlife Service uncovered some rosewood from Madagascar in the Gibson USA production facilities in Nashville, Tenn. The legality of the wood is still pending, however Gibson Chairman and CEO, Henry Juszkiewicz, is making sure the company doesn't run up this tree again.
Gibson has joined forces with the Rainforest Alliance for help with their legality issues and to receive guidance on their wood sourcing. The goal is to eventually source from only Forest Stewardship Council (FSC) certified forests. Gibson has also set product control measures to rid itself completely of any illegal wood coming through its supply chain.
The guitar company is banning future purchases of ebony or rosewood from Madagascar, requiring all purchases to be from documented legal sources and trying to implement alternative resources such as composite materials and recycled woods.
In their efforts to move toward a completely FSC-certified supply, the Gibson Foundation has provided $240,000 in support for community, indigenous and smaller enterprises working toward FSC certification in Guatemala, Honduras, Nicaragua, Peru and Bolivia.
Knowing those sweet guitar riffs could be coming from illegal, environmentally damaging sources can quickly turn a note sour. Gibson's collaboration with the Rainforest Alliance and the company's continuing efforts to source sustainably may, in the words of The Beatles, take a sad song make it better.
Quelle: http://www.gizmag.com/eco-friendly-guitars/11918/


Good music needs good wood

Recently Greenpeace shared its fear that the Sitka spruce was being harvested to oblivion with the major guitar makers. The Sitka spruce became the soundboard material of choice for pianos and guitars after the demise of the Adirondack in the 1940s. Whilst much of the logged Sitka ends up in Asia for use in house building, it is the guitar makers who are working together to help ensure its survival. “Music wood is only a small part of this problem, but it can be a big part of the solution”.
All the big names are involved. Gibson, Martin, Taylor, Fender, Guild, Yamaha, Walden, along with luthiers and wood producers. They've all pledged to help the music industry in its transition to FSC approved wood.
The heavy burden of responsibility for all this forest loss also stretches down to us, the buyers. It's up to us to ensure we buy only from sustainable sources and look out for the FSC label. Gibson USA is aiming to use sustainable wood in 80% of its guitars by 2012 and Martin recently unveiled the 100% FSC certified D Mahogany. And with Taylor, Fender and Yamaha also getting in on the act, finding that future-friendly, sustainable guitar should start getting easier and easier.
But as a guitarist looking to make the transition from earth-harming Guitar Zero to tree-friendly Guitar Hero, is the use of instruments made from sustainable wood the only option?

Ever heard of flaxwood?

Flaxwood is completely new and is produced by breaking down non-endangered European spruce and binding it with a special polymer which ensures consistent tonal integrity. This material is then injection-molded to form the neck, body and back-plate/resonator.
The finished product is fully recyclable. It can be melted down and used to produce new guitars (which is what happens to guitars that don't pass the company's strict quality control). The nut is teflon-based and the inlays are celluloid.
As no exotic wood is needed, the initial transport footprint is greatly reduced. The unique production method also means no waste from cut-offs - anything that isn't used the first time round is simply melted down and used again.
The makers claim their Flaxwood guitars have "the stability and uniformity of graphite but with a warm woody sound". No idle boast either, as the Liekki model has just received a 5-star review (the awarding of which is rarer than Brazilian rosewood) in Premier Guitar magazine's June 2009 issue. Reviewer Pat Smith had this to say, “I have played guitars many times the cost of these that can't touch them for playabil-ity, fit or finish. The sound is good and versatile, and the neck is probably the best feeling neck I've ever had my hands on. I would encourage you to seek one out and try it for yourself.

siehe auch: http://www.zeroimpactguitars.com/Home.html

Liebe Grüße skunk
 
Eigenschaft
 
mach dir mal keine Gedanken. Das meiste verbaute "Mahagoni" stammt garantiert nicht aus dem Regenwald, sondern ist Holz, welches sich "Mahagoni" nennen darf.
 
mach dir mal keine Gedanken. Das meiste verbaute "Mahagoni" stammt garantiert nicht aus dem Regenwald, sondern ist Holz, welches sich "Mahagoni" nennen darf.

richtig, so ziehmlich alle Neubauten sind von Mahagoniplantagen und haben nie im regenwald ihre Wurzeln geschlagen, sowas kommt besten falls bei den alten Paulas vor und da ist es fragwürdig..
 
Tja, meine Lieben, und wo glaubt ihr, stehen diese Plantagen? Richtig, dort, wo vorher Regenwald war!
Abgesehen davon, ist das mit den Plantagen so eine Sache, sie sind anfällig für Schädlinge, und daher nicht immer Wirtschaftlich (siehe auch die letzten zwei Links unten)
Viel (Tropen-)Holz kommt auch aus illegalem Einschlag, was nicht immer so leicht nachweisbar ist. (siehe der Fall Gibson, da gibts bis heute nichts Konkretes, ob das Holz jetzt illegal ist oder nicht.)

Auch viele Mahagoni-Ersatzhölzer (Sipo, Sapelli, Khaya) finden sich mittlerweile auf der roten Liste bedrohter Arten. Sie sind zwar nicht so akut bedroht wie das berühmte Honduras Mahagoni, aber dennoch sollte man darauf schauen, dass das Holz FSC zertifiziert ist.

Ein bißchen Bewußtsein schadet nicht. Auch wenn Musikinstrumente sicher nicht das größte Problem des Regenwaldes sind, so sind sie dennoch ein Teil davon.

http://www.fsc.org/
http://de.wikipedia.org/wiki/Forest_Stewardship_Council
http://www.greenpeace.de/fileadmin/...n/waelder/Holzratgeber_2008_innen_Ansicht.pdf
http://marktcheck.greenpeace.at/uploads/media/Plantagenholz_03.doc
http://www.wwf.at/downloads/cms_uploaded/amerikanisches_mahagoni.pdf
 
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Danke - Ich wollte einfach die Problematik manchen ins Bewusstsein bringen...

Gibson, Fender und Co. in allen Ehren - aber wer weiß schon woher die Hölzer wirklich kommen...

Und wo Kapitalismus herrscht sind (meist) illegale Handlungen nicht weit...
 
Ich weiß schon: Kleinvieh macht auch Mist.
Aber: im Vergleich zu Möbel- und Bauindustrie verbraucht der Gitarrenzweig nur einen marginalen Anteil am geschlagenen Tropenholz.
Ich möchte nicht wissen, wieviel Rio-Palisander alleine in Südamerika auf Baustellen und deren Gerüsten als Plankenholz draufgegangen ist.
 
Hallo liebe "Naturschützer"
Das mit dem Regenwald und eben deswegen die gefährdeten Tropenhölzer ist in der Tat ein Problem. Dieses Problem stammt aber nicht von der Musik- und Instrumentenindustrie! Vielmehr sind es u.a. auch Fast-Food-Ketten, die mit schonungsloser Vorgehensweise ganze Landstriche verwüsten, niederbrennen, um dort Weideflächen und Anbauflächen für Vieh und Getreide anzulegen.
Das sogenannte Edelhölzer zweckendfremdet wurden und immer noch werden ist die Realität. In Deutschland wird ja auch oft ein edles Holz (z.B. Eiche) für minderwertige Produkte gebraucht,- z.B. Weidepfähle, alte Dachsparren und machmal auch Giebelverkleidungen usw.. Ich meine damit, dass es für bestimmte Regionen wichtig und völlig normal ist, wenn heimische Hölzer, auch wenn es sich um Edelhölzer handelt, verwendet werden. Es spricht auch nichts dagegen, solange der Forstbestand bewahrt wird; d.h.: es darf nur so viel Holz eingschlagen werden wie auch nachwächst. Jetzt denkt ihr,o.k. du Klugscheisser, in Old Germany ist das so. Wohl war, es ist hier wirklich so. Wir Deutschen sind aber nicht die einzige Nation,die mittlerweile so denkt. Es gibt auch drüben auf den neuen Kontinent , man höre und staune, so etwas wie ein "Gewissen.
Gerade die Firma Gibson weiß um die Problematik mit den Edelhölzern und sorgt vor. Sie haben extra für ihre Produktion Schonungen im Südamerika angelegt, um den Bestand an wertvollen Tropenhölzern (Hondurasmahaghoni und Palisander) zu sichern und damit auch nutzen zu können. Natürlich tun sie es auch im Hinblick eigener Interessen, bzw. eigener Instrumente,- sind ja auch nur Kapitalisten. Das mit den illegalen Handlungen ist auch wohl war, ist aber nicht zu vermeiden, denn der Mensch denkt an sich - das ist unsere Natur. Aber solange auch wir Musiker, da schließe ich mich nicht aus, mit bestimmten Equipment den "Ton" suchen um z.B. Peter Green´s Sound zu kopieren, kommen wir nicht um Tropenhölzer drumherum. Darum nicht verbieten- sondern sorgsam mit unseren "Schätzen" aus Südamerika umgehen.
So, nun ist aber Schluss mit der Moralapostelei,- lets rock it.
Gruß an alle, Kelle
 
Also ich hab u. a. eine Gibson LP smartwood. Bei diesen Gitarren gab (die werden ja nicht mehr produziert) es ein Zertifikat, dass es sich bei dem Holz nicht um Regenwald-Raubbau handelt! Meine Selbst gebauten Gitarren sind aus Zebrano, Palisander und kanad. Ahorn gebaut. Das Tonholz habe ich alles vom Holzhändler meines Vertrauens gekauft und hoffe, dass seine gemachten Angaben auch der Wahrheit entsprechen und es sich um "ökologisches" Holz handelt!

Gruß
 

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Hi!

Ja ist schon klar, das der Anteil der Musikinstrumentenindustrie am Tropenholzverbrauch recht klein ist. Aber es ist dennoch ein Teil des (recht komplexen) Gesamtproblems, und da darf es schon sein, dass man sich Gedanken darüber macht.
Ich will hier keinen Verzicht auf Tropenholz ausrufen, aber man sollte sich der Problematik bewußt sein und im Idealfall mit FSC- zertifiziertem Holz bauen. Leider gibt es unter den Händlern, die für Hobby-Gitarrenbauer interessant sind, (zumindest mir bekannt) nur einen Händler, der nahezu durchgehend FSC-zertifiziertes Holz führt...

mfG
Markus

P.S.: In dr Zeitschrift GEO, Ausgabe 4/2010 ist ein interessanter Bericht über genau dieses Thema, und dieser Bericht hat auch mit den Fall Gibson zu tun. (Es geht um den Händler, von dem Gibson das fragliche Holz gekauft hat)
 
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