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Existenz als Internetkünstler --> Wunschvorstellung oder tatsächlich möglich

wenz
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Hallo!

Keine Ahnung ob ich hier im richtigen Unterforum bin aber ich würde ist in den Bereich Musikbusiness einordnen. Sonst bitte ich einen Mod das Thema in das richtige Unterforum zu verschieben :)

Nun gut, ich bin Gitarrist, Songwriter und werde mein Repertoire in den nächsten Jahren noch um den Gesang erweitern. Zusätzlich würde ich noch Medientechnik für weiteres Knowhow im Bereich des Marketings, Video- und Bildbearbeitung und zu guter letzt auch der Audioproduktion studieren.

Mit diesen Fähigkeiten würde ich gerne als reiner Onlinekünstler Popularität erlangen und irgendwann mal Geld verdienen um davon auch leben zu können.

Hier meine Fragen:
Ist so ein Unternehmensmodell in der Musikbranche gängig oder eher eine Ausnahme?
Ist es möglich ohne Live-Gigs so eine Popularität aufzubauen?
Hat vielleicht schon jemand Erfahrungen mit solchen Internetkünstlern gehabt bzw. ist selbst einer?

Nebenbei würde ich auch noch das Mixing und Mastering für Bands und andere Musiker machen wollen aber hauptsächlich würde ich mich auf die Musik konzentrieren.

Bin schon auf eure Antworten gespannt :D
 
Eigenschaft
 
Die Ausnahme ist es sicher, aber ich habe zumindest auf Anhieb ein Beispiel parat:

Tom Law! http://www.youtube.com/user/tomlawmusic

Der hat meines Wissens praktisch als reiner YouTuber angefangen, betreibt ein Crowdfunding-Programm und spielt mittlerweile ganz ordenliche Gigs.
Ob's bei ihm schon zum Davon-Leben reicht, kann ich nicht beurteilen.

Aber schau Dich mal durch bei seinen Videos und seiner Homepage. Das ist gut durchdacht und vieles taugt auf jeden fall als Best-Practice-Beispiel.
 
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Hallo'

Ich mache "mein Ding" auch primär unter Pseudonym'en
online, in YouTube, .. etc ....

obwohl Eines meiner Lieder fast 2 Mio Likes hat, ...

kommt nur ein bisschen Kleingeld rüber,

=> meine Erfahrung: davon Leben => höchstens durch "den Zufallstreffer"
Planbar ist es Nicht, also Alternativen offen lassen,

Ich kann Nicht mal mein reichlich vorhandenes equipment davon zahlen,
mache es auch primär zun SPASS, ohne finanziellen Anspruch ...

Egon
 
Ich treibe mich ja nebenbei in diesem Webvideo-Business rum, gerade auch in der Videomacher-Ecke, wo dieses "davon leben" ja langsam gang und gäbe zu werden scheint... auf dem ersten Blick.

Ich kann dazu eigentlich nur sagen, dem ist kaum so, viele (so gut wie alle) müssen sich verkaufen an Produkthersteller, bezahlte Werbung ist allgegenwärtig, und dieses "Berufsmodell", sofern es überhaupt eins ist, fährt sich bei dem Tempo momentan in einigen Jahren mit Vollgas gegen die Wand.

Sprich, Zufallstreffer, kann sein, ist aber extrem selten. Ansonsten ist es mMn eher zwar steigendere Unternehmensgattung, aber ob es erfolgsversprechend ist? Siehe oben, ich denke nein...
 
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.. die Mehrheit der Werbeeinnahmen geht an den PORTAL-Betreiber (z.B. YouTube)
der Künstler (= Kanal-Betreiber) sieht nur peanuts -
soweit OK -
Schlimmer ist allerdings dass DU gar keine Mitsprache hast,
könnte z.B sein dass DU VW Fan bist / Opel gar nicht magst (als Beispiel nur )
und der Portal-Betreiber schält OPEL Reklame vor deinem Filmen :(

=> DU kannst es Nicht verhindern / nicht beeinflussen, ..
 
Spontan fallen mir da die Jungs von Lonely Island ein. Die haben ja auch mit Youtube Videos angefangen und wurden entdeckt. Das Justin Timberlake die erste Single(Dick in a Box) produziert und auch eingesungen hat, hilft natürlich ziemlich. Aber ist auch eher Comedy und die machen ja auch inzwischen ganz andere Sachen.
Ytitti wäre die dutsche Version von Lonely Island, wobei die inzwischen auch mehr machen. Aber leben können sie davon. Woebi hier immer die Frage ist: Wie lange will man die noch sehen? Gerade jetzt wo Youtube sich selbst gegen die Wand fährt mit Google+.

Versuch es, mach es aber nicht zu deinen Hauptberuf.

Kein Musiker, aber der Postillon Schreiber hat an sich ja auch nen "Internetberuf" http://www.sueddeutsche.de/digital/...erdient-geld-mit-witzen-im-internet-1.1700290
 
Der einzige kreative, der mir einfällt und von seinen videos lebt, ist kein musiker, sondern ein "holzwurm", Steve Ramsey (woodworking for mere mortals). Der macht aber zusätzlich noch was mit crowdfunding und zieht auch product-placement deals an land, wo er dann in seinen wöchentlichen videos ein produkt vorstellt. So wie es sich für mich zwischen den zeilen darstellt, reicht es ihm mit 150'000 abonnenten gerade so knapp, um über wasser zu bleiben. :)

Gruss, Ben
 
Danke für die vielen Antworten :)

Speziell den Punkt mit dem Product-Placement und nach entsprechender Fanzahl unter anderem auch Endorsementverträge mit Herstellern hatte ich auch schon im Hinterkopf.

Müsste man aber nach einem Albumrelease nicht trotzdem viel Geld reinbekommen ?
Oder durch das Verkaufen der Songs auf iTunes bzw. Spendeoptionen auf der Homepage (keine Ahnung ob da wirklich was rausspringen würde aber die Idee kam mir schon mal)

Hauptberuflich würde ich wahrscheinlich eher in eine Festanstellung als Audiotechniker tendieren aber man kann sich ja erkundigen :)
 
Müsste man aber nach einem Albumrelease nicht trotzdem viel Geld reinbekommen ?
Oder durch das Verkaufen der Songs auf iTunes bzw. Spendeoptionen auf der Homepage (keine Ahnung ob da wirklich was rausspringen würde aber die Idee kam mir schon mal)
Würde dann eher soetwas wie Kickstarter machen wenn du gut ankommst.
 
Ist es möglich ohne Live-Gigs so eine Popularität aufzubauen?

Möglicherweise. Aber wird IMHO sehr schwer werden, dem Publikum zu geben, was es will, wenn du keinerlei Live-Erfahrung durch gespielte Gigs hast. Menschen wollen durch Künstler und ihre Musik berührt werden. Das geht nur, wenn du Ausstrahlung und künstlerische Identität besitzt, selbst wenn es um primär kommerzielle Musik geht. Und so eine Identiät unter dem bewussten Verzicht auf Live-Gigs aufzubauen, halte ich für ziemlich aussichtslos. Nicht ohne Grund schwindet der Markt für traditionelle Musikvermarktung, immer mehr Künstler verdienen ihr eigentliches Geld bei Livekonzerten. Ich will nicht ausschließen, dass dein Konzept funktionieren kann (dazu habe ich zu wenig Einblick in den Markt), aber aus Gründen der künstlerischen Identiätsfindung finde ich Live-Gigs ganz extrem wichtig.

Hauptberuflich würde ich wahrscheinlich eher in eine Festanstellung als Audiotechniker tendieren aber man kann sich ja erkundigen :)

Wo willst du denn eine Festanstellung als Audiotechniker bekommen? Sowas dürfte weitgehend ein Auslaufmodell sein. Die berufliche Realität könnte durchaus eher so aussehen, dass du als freiberuflicher Audiotechniker so viel Zeit und Energie aufwenden musst, dass für die Produktion von Videos, die nicht unmittelbar Gewinn einspielen, entsprechend wenig Zeit zur Verfügung steht. Aber du formulierst so, als wärst du dir deiner Perspektive recht sicher - wo vermutest du Chancen auf eine Festanstellung als Audiotechniker?

Harald
 
Möglicherweise. Aber wird IMHO sehr schwer werden, dem Publikum zu geben, was es will, wenn du keinerlei Live-Erfahrung durch gespielte Gigs hast. Menschen wollen durch Künstler und ihre Musik berührt werden. Das geht nur, wenn du Ausstrahlung und künstlerische Identität besitzt, selbst wenn es um primär kommerzielle Musik geht. Und so eine Identiät unter dem bewussten Verzicht auf Live-Gigs aufzubauen, halte ich für ziemlich aussichtslos. Nicht ohne Grund schwindet der Markt für traditionelle Musikvermarktung, immer mehr Künstler verdienen ihr eigentliches Geld bei Livekonzerten. Ich will nicht ausschließen, dass dein Konzept funktionieren kann (dazu habe ich zu wenig Einblick in den Markt), aber aus Gründen der künstlerischen Identiätsfindung finde ich Live-Gigs ganz extrem wichtig.

Warum sollte man ohne Livekonzerte keine künstlerische Identität aufbauen können?
Ist es wirklich so, dass 90 % des Einkommens eines Musikers nur Livekonzerte sind?

Wo willst du denn eine Festanstellung als Audiotechniker bekommen? Sowas dürfte weitgehend ein Auslaufmodell sein. Die berufliche Realität könnte durchaus eher so aussehen, dass du als freiberuflicher Audiotechniker so viel Zeit und Energie aufwenden musst, dass für die Produktion von Videos, die nicht unmittelbar Gewinn einspielen, entsprechend wenig Zeit zur Verfügung steht. Aber du formulierst so, als wärst du dir deiner Perspektive recht sicher - wo vermutest du Chancen auf eine Festanstellung als Audiotechniker?

Für mich wäre es natürlich wünschenswert wenn ich eine Festanstellung in einem Studio, Werbeunternehmen, Radio, Fernsehen oder ähnlichem bekommen würde. Mir ist klar, dass die Chance dafür nicht sonderlich hoch ist aber im Falle des Falles müsste ich hierbei nach Alternativen suchen.
Bitte beachte, dass diese Pläne alle hypothetisch sind und weit in der Zukunft liegen würden.
 
Gerhard Eichberger


Warum sollte man ohne Livekonzerte keine künstlerische Identität aufbauen können?
Ist es wirklich so, dass 90 % des Einkommens eines Musikers nur Livekonzerte sind?
Nun ja. Es gab schon Bands, die überhaupt keine Auftritte hatten. Da fällt mir beispielsweise KOTTANS KAPELLE ein.

Und dann gibt es Bands bzw. Musiker, die nur sehr selten spielen. Beispielsweise der Frank Zander, der etliche LPs und CDs herausgebracht hat. Und dann kenne ich zwei Bands, die jeweils nur ein einzigesmal aufgetreten sind: Die eine Band war D.Ö.F. (die hatten mehrere Hits, traten aber nur einmal auf, und zwar im Metropol in Wien), und die andere war AUFLAUF (die spielten auch nur einmal, und zwar im Saal der Arbeiterkammer in Tulln; es gab bei AUFLAUF das Problem, daß der Frontman ein derartiges Lampenfieber hatte, daß er den Auftritt kaum durchstand - die Band brachte zwei LPs und dann noch eine Single heraus).

Hier das Titellied "Nix verändert si vo söba" aus der ersten LP von AUFLAUF, das man schon als Tondokument werten kann. (Der Applaus am Ende wurde bei dieser Aufnahme hinzugefügt, ist auf der LP von AUFLAUF nicht drauf.)


Für mich wäre es natürlich wünschenswert wenn ich eine Festanstellung in einem Studio, Werbeunternehmen, Radio, Fernsehen oder ähnlichem bekommen würde. Mir ist klar, dass die Chance dafür nicht sonderlich hoch ist aber im Falle des Falles müsste ich hierbei nach Alternativen suchen.
Bitte beachte, dass diese Pläne alle hypothetisch sind und weit in der Zukunft liegen würden.
Zu diesem Punkt gibt es schon ein Thema. Siehe hier:
https://www.musiker-board.de/live-stage-mupr/227065-nur-musik-leben-erfahrungen.html

Allgemein dürfte es recht schwierig sein, nur von der Musik zu leben. Ich kenne einige Berufsmusiker, die das tatsächlich machen, die geben nebenbei aber auch Unterricht und sind auch Studiomusiker.

Ich will keine Schokolade,
ich will in die Hitparade.
Ich will dich nie wieder seh'n,
ich will in die Großen Zehn!
(KOTTANS KAPELLE)


Gerhard
 

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