hack_meck
Lounge .&. Backstage
Inspired by Heroes - David Bowie ...
Es geht im das was ihr z.B. zwischen 9:15 und 11:00 Minuten an veränderter Stimme wahrnehmt - vielleicht hört ihr erst mal rein, bevor ihr weiter lest.
Auf der Musikmesse 2016 hatte ich die Gelegenheit an einer Produktvorstellung des Edentide TVerb teilzunehmen. Da ich eh gerne über den Tellerrand schaue, habe ich die Chance natürlich angenommen.
Rausgekommen ist eine Mischung aus ein wenig Geschichtsunterricht ... und eine etwas andere Perspektive auf ein PlugIn. TVerb folgt im Gegensatz zu vielen anderen Produkten nicht einem bestimmten Stück "Hardware" welches simuliert wird, sondern simuliert einen "Produktionsverfahren". Genauer einen ziemlich ausgebufften Trick um etwas umzusetzen, was normal auf einer Spur nicht möglich ist.
TVerb - ein Plugin von Eventide ...
Berlin - Hansa Studio - 1977 .... Tony Visconti produziert den Song Heroes von David Bowie ... Das ganze im Schatten der Berliner Mauer und vor dem Hintergrund der "Liebesgeschichte" die Bowie erzählt. David lebte 2 Jahr ein Berlin u.a. mit Rock'n'Roll Hall of Fame Mitglied Iggy Pop https://de.wikipedia.org/wiki/Iggy_Pop
P.S. Mehr zur Visconti - Bowie Achse habe ich hier gefunden .. http://www.bowiewonderworld.com/features/tvuncut.htm
Tony Visconti bekam den Job bei Bowie unter anderem, weil er im Telefonat sagte er hätte ein Eventide Tool, welches folgende Eigenschaft hat: "It fucks with the fabric of time,"
Lassen wir Tony erst mal zu Wort kommen und wir lernen dabei nebenbei auch noch recht viel über die Entstehung von Heroes. Tony Visconti's Beziehung zu Eventide basiert auf dem ersten Produkt von Edentide, dem Harmonizer.
Die Voraussetzungen des Originals sind essentieller Bestandteil des Produktionsablaufes. 23 der 24 Spuren waren bereits belegt und David Bowie sollte die Gesangsspur einsingen. Normal hätte man dafür 3 Spuren verwendet um den Raum an verschiedenen Stellen einzeln aufzunehmen - diesen Luxus hatte man aber nicht mehr. Also alles auf eine Spur und mit Kompressoren und Noise-Gates gesteuert wann welcher Teil dazu kommt. Tony ist es gelungen mit einer Spur die "intimen leisen Stellen" einzufangen und das "mächtige der lauten Stimme" im Verlauf des Songs. Tony hat selbst mehrfach versucht diesen Flair nachzubauen, aber zum Schluss brauchte er immer wieder den großen Saal und den von ihm "erfundenen" Produktionsablauf.
Hier ist der Raum - der Meistersaal.
Der Raum kann auch ein Orchester bis 120 Personen verkraften und seine Größe gibt ihm ein sehr eigenständiges Reverb.
Bei der Vorstellung des PlugIn hinter den Kulissen der MuMe hatten sie auch einen Zeitzeugen aus Berlin mit dabei, der als "Kabeltrommel" im Studio gearbeitet hat. Er hat uns ein wenig in die Zeit entführt und würde es mit Euch auch machen, wenn ihr mal in Berlin vorbei schaut. TIPP: Dort gibt es als Sightseeing auch die musikalische Rundreise - aka Berlin Music Tours - u.a. mit dem Bowie City Walk.
Tony Visconti musste also überlegen, wie er den Gesang von David Bowie auf einer Spur einfängt und er hat sich dafür entschieden 3 Mikrofone an unterschiedlicher Stelle zu positionieren. Das direkt bei Bowie war "offen", die hinteren mit einem "Gate" belegt, welches sich nur bei größerer Lautstärke öffnet. Auf diese Weise wurde der "Raum" größer, je lauter David gesungen hat. Klein und "intim" bei leisen Passagen, groß und mächtig bei lauten Passagen.
Mit den Entwicklern von Edentide, namentlich (re) Tony Agnello, entwickelte (li) Tony Visconti das neue PlugIn. Die Schwierigkeiten im wesentlichen den komplexen Reverb des Raumes zu erfassen und dabei nicht den Prozessor des Rechners in die Kernschmelze zu treiben ...
Man entschied sich - auch wenn es der Fertigstellung nicht zuträglich war - für Stereo. Tony hat die Klang des Raumes noch recht gut im Kopf - zu bedeutend war er auch für seinen Karriere - und das Stereo Flair konnte er in "Real" nicht einfangen - nur hören ...
Und so sieht das PlugIn aus ...
Und so sieht es aus, wenn es in Benutzung ist ...
Das PlugIn wird 249$ kosten und ist ab Mai erhältlich. Derzeit gibt es eine "Einstiegspromo" mit 149$ ...
Ich persönlich finde die Idee extrem spannend denn wie oben gesagt, wird ein Produktionsverfahren simuliert ...
Gruß
Martin
P.S. In der Produktvorstellung gab es auch die Bowie Gesangstracks, die natürlich nicht aufgenommen werden durften. Ich kann aber sagen, dass die Gesangsspur ähnlich "verlassen" klingt, wie die Solo Spur einer Gitarren ohne den Kontext des Songs im Hintergrund.
P.S.S. Dieser Beitrag entstand zuerst in der Musikmesse Betrachtung - als Basis für weitere Gespräche nehme ich mal die vorhandene Diskussion hier mit rein.
Es geht im das was ihr z.B. zwischen 9:15 und 11:00 Minuten an veränderter Stimme wahrnehmt - vielleicht hört ihr erst mal rein, bevor ihr weiter lest.
Auf der Musikmesse 2016 hatte ich die Gelegenheit an einer Produktvorstellung des Edentide TVerb teilzunehmen. Da ich eh gerne über den Tellerrand schaue, habe ich die Chance natürlich angenommen.
Rausgekommen ist eine Mischung aus ein wenig Geschichtsunterricht ... und eine etwas andere Perspektive auf ein PlugIn. TVerb folgt im Gegensatz zu vielen anderen Produkten nicht einem bestimmten Stück "Hardware" welches simuliert wird, sondern simuliert einen "Produktionsverfahren". Genauer einen ziemlich ausgebufften Trick um etwas umzusetzen, was normal auf einer Spur nicht möglich ist.
TVerb - ein Plugin von Eventide ...
Berlin - Hansa Studio - 1977 .... Tony Visconti produziert den Song Heroes von David Bowie ... Das ganze im Schatten der Berliner Mauer und vor dem Hintergrund der "Liebesgeschichte" die Bowie erzählt. David lebte 2 Jahr ein Berlin u.a. mit Rock'n'Roll Hall of Fame Mitglied Iggy Pop https://de.wikipedia.org/wiki/Iggy_Pop
P.S. Mehr zur Visconti - Bowie Achse habe ich hier gefunden .. http://www.bowiewonderworld.com/features/tvuncut.htm
Tony Visconti bekam den Job bei Bowie unter anderem, weil er im Telefonat sagte er hätte ein Eventide Tool, welches folgende Eigenschaft hat: "It fucks with the fabric of time,"
Lassen wir Tony erst mal zu Wort kommen und wir lernen dabei nebenbei auch noch recht viel über die Entstehung von Heroes. Tony Visconti's Beziehung zu Eventide basiert auf dem ersten Produkt von Edentide, dem Harmonizer.
Die Voraussetzungen des Originals sind essentieller Bestandteil des Produktionsablaufes. 23 der 24 Spuren waren bereits belegt und David Bowie sollte die Gesangsspur einsingen. Normal hätte man dafür 3 Spuren verwendet um den Raum an verschiedenen Stellen einzeln aufzunehmen - diesen Luxus hatte man aber nicht mehr. Also alles auf eine Spur und mit Kompressoren und Noise-Gates gesteuert wann welcher Teil dazu kommt. Tony ist es gelungen mit einer Spur die "intimen leisen Stellen" einzufangen und das "mächtige der lauten Stimme" im Verlauf des Songs. Tony hat selbst mehrfach versucht diesen Flair nachzubauen, aber zum Schluss brauchte er immer wieder den großen Saal und den von ihm "erfundenen" Produktionsablauf.
Hier ist der Raum - der Meistersaal.
Der Raum kann auch ein Orchester bis 120 Personen verkraften und seine Größe gibt ihm ein sehr eigenständiges Reverb.
Bei der Vorstellung des PlugIn hinter den Kulissen der MuMe hatten sie auch einen Zeitzeugen aus Berlin mit dabei, der als "Kabeltrommel" im Studio gearbeitet hat. Er hat uns ein wenig in die Zeit entführt und würde es mit Euch auch machen, wenn ihr mal in Berlin vorbei schaut. TIPP: Dort gibt es als Sightseeing auch die musikalische Rundreise - aka Berlin Music Tours - u.a. mit dem Bowie City Walk.
Tony Visconti musste also überlegen, wie er den Gesang von David Bowie auf einer Spur einfängt und er hat sich dafür entschieden 3 Mikrofone an unterschiedlicher Stelle zu positionieren. Das direkt bei Bowie war "offen", die hinteren mit einem "Gate" belegt, welches sich nur bei größerer Lautstärke öffnet. Auf diese Weise wurde der "Raum" größer, je lauter David gesungen hat. Klein und "intim" bei leisen Passagen, groß und mächtig bei lauten Passagen.
Mit den Entwicklern von Edentide, namentlich (re) Tony Agnello, entwickelte (li) Tony Visconti das neue PlugIn. Die Schwierigkeiten im wesentlichen den komplexen Reverb des Raumes zu erfassen und dabei nicht den Prozessor des Rechners in die Kernschmelze zu treiben ...
Man entschied sich - auch wenn es der Fertigstellung nicht zuträglich war - für Stereo. Tony hat die Klang des Raumes noch recht gut im Kopf - zu bedeutend war er auch für seinen Karriere - und das Stereo Flair konnte er in "Real" nicht einfangen - nur hören ...
Und so sieht das PlugIn aus ...
Und so sieht es aus, wenn es in Benutzung ist ...
Das PlugIn wird 249$ kosten und ist ab Mai erhältlich. Derzeit gibt es eine "Einstiegspromo" mit 149$ ...
Ich persönlich finde die Idee extrem spannend denn wie oben gesagt, wird ein Produktionsverfahren simuliert ...
Gruß
Martin
P.S. In der Produktvorstellung gab es auch die Bowie Gesangstracks, die natürlich nicht aufgenommen werden durften. Ich kann aber sagen, dass die Gesangsspur ähnlich "verlassen" klingt, wie die Solo Spur einer Gitarren ohne den Kontext des Songs im Hintergrund.
P.S.S. Dieser Beitrag entstand zuerst in der Musikmesse Betrachtung - als Basis für weitere Gespräche nehme ich mal die vorhandene Diskussion hier mit rein.
Tony hat die Klang des Raumes noch recht gut im Kopf - zu bedeutend war er auch für seinen Karriere - und das Stereo Flair konnte er in "Real" nicht einfangen - nur hören ...
Ahahaha! Als ob! Sowas von Marketinggeschwurbel...
Du meinst also das einer der bekanntesten Ton Ingeneure, der neben seinem Gedächtnis auch die erwähnten Einzelspuren der Originalaufnahmen hat, nicht bewerten kann ob ein PlugIn dem ursprünglichen Raum entspricht und seinem Segen nur aus Marketinggründen gibt - ...
Ich habe mich der Illussion hingegeben, er hätte mehr sportlichen Ehrgeiz ...
Gruß
Martin
die Einzelspuren sind ein gutes Argument, damit kann er natürlich schön vergleichen und auf der Basis auch legitim seinen Segen geben.
Aber den Klang des Raumes im Kopf zu haben, halte ich für Quatsch. Dazu ist das Gehör viel zu adaptiv, täuschbar, etc, es existiert kein wirkliches Akustikgedächtnis, besonders langfristig - oder wie hier gleich über mehrere Jahre...
Was natürlich nicht heißt, er hätte nicht nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt und die Plugin-Entwicklung so gut es geht unterstützt... das will ich ihm nicht absprechen, nur der Satz oben ist imo ziemliche Grütze
Losgelöst sicher nicht ... aber ich denke schon, dass selbst wenn man nur den Song hört - also auch ohne Einzelspur - da eine Erinnerung "wach" wird. Es geht ja auch nicht um absoluten Gesang oder Ton einer Gitarre, sondern um Texturen die man wahrnimmt und die sich aus technischen Kniffen ergeben, die man selbst "installiert" hat. Klar wird es - vielleicht - wenn man sich hier die Passage ab 09:16 anhört. Zuerst recht beruhigte Stimme durch das "nahe" Mikrofon, dann ab ca. 10:12 ist er laut genug um auch das zweite Mikrofon zu öffnen. Das ist schon ein sehr "eigener" Klang.Aber den Klang des Raumes im Kopf zu haben
Einfach mal mit dem Aufbau von oben im Kopf die Stelle - und die Steigerung - bewusst hören.
Und ja - auf den Busch klopfen gehört natürlich auch mit zu Geschäft .
Gruß
Martin
- Eigenschaft