Eure Erfahrungen als Aushilfe.....

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Hallo Zusammen,

da ich in den letzten Jahren recht viel Erfahrung in Coverbands aus unterschiedlichen Bereichen sammeln konnte und die Liste der schon mal gespielten Songs auch recht groß geworden ist, denke ich darüber nach, aktiv nach Aushilfsjobs zu suchen und andere Bands zu unterstützen!

Mich würde mal interessieren, was ihr in dem Bereich für Erfahrungen gemacht habt, insbesondere auch bei unbekannten Bands, wo der Kontakt vielleicht über Andere, Annoncen etc. entstanden ist!

Wie sieht es aus mit vetraglicher Fixierung, Vorbereitung, Proben vorher ja/nein, Absprachen etc....?
Irgendwelche äußerst negativen Erfahrungen? Kuriositäten? Auf was muss man achten?

Vielleicht wird ja ein interessanter Plausch aus diesem Thread!

Grüße,
KeyMaster
 
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Ich bin bisher nur einmal als Sub aufgetreten. Da lief alles äußerst problemlos. Ich kannte die Jungs vorher nicht, waren aber alles junge studierte Musiker. Demnach war auch alles extrem gut vorbereitet. Die Stücke lagen ausnotiert vor und man konnte sofort loslegen.

Wir hatten vor dem Auftritt (es ging nur um 5 Stücke...reine Promotion) 3 Proben. Das hat aber auch vollkommen gereicht. Vertraglich festgelegt war da gar nix. Eine Hand wäscht die andere :)

Ich kenne aber auch das Gegenteil von anderen: Als Sub bist du fast immer der Ar***. Musst dir ein Haufen Kram raufziehen (scheint bei dir jetzt nicht zu zutreffen) und letztlich (weil evtl. die Proben fehlen) wirst du nie so gut sein, wie der eigentliche Mann (oder Frau) an den Tasten.
 
Ich sage Jobs als Aushilfe nur noch zu wenn

  • die Musiker kollegial in Ordnung sind
  • das Niveau stimmt
  • mir die Stücke zusagen
  • ich einen Großteil des Programmes schonmal irgendwann gespielt habe
  • die Gage stimmt
Ich hab keine Lust, in meiner Freitzeit mit irgendwelchen Diven und/oder Zicken Stücke, die ich nicht mag, für wenig Geld und viel Aufwand reinzuhämmern. Zudem muss aus zeitlichen Gründen ein Grundstock an Songs da sein, die ich schonmal gespielt habe. Würde ich den Job professionell machen, sähe es da anders aus - so jedoch nehm ich mir die Freiheit. Man darf nicht vergessen, dass es sich schnell rumspricht, wenn mal als Sub einen Job versaut, auch wenn es vielleicht das Verschulden der Band durch zu wenige Proben ist. Wenn ich also Zweifel hab, lass ich's sein.
 
Hallo !

Ich denke, das kommt von Fall zu Fall drauf an und muss auch entsprechend so Bewertet werden.
Grundsätzlich gebe ich Tim recht. Es gab auch auch schon Situationen, wo ich Samstag-Nachmittag einen Anruf bekommen habe: Kannst du heute Abend aushelfen ? Je nachdem kann so was klappen oder auch nicht. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass dann auch keine Wunder erwartet werden, sondern die
Kollegen froh sind, überhaupt einen Ersatz zu haben. Anders sieht es aus, wenn das schon lange vorher feststeht udn man sich auch die Songs intensiv reinpfeifen muss. Da entscheide ich nach Aufwand. Mal 4-5 neue Stücke für einen Auftritt intensiv einzuüben ist OK - mehr für mich aber nicht. Die restlichen Songs müssen dann entweder schon bekannt sein, oder sie werden genommen, wie ich sie beim "mitspielen" anbiete. Falls den Kollegen das nicht passt, gibt es halt keine Aushilfe.
Thema Probe: In den meisten Fällen gibt es vorher 1-2 Porben, in denen man die Sachen anspielt.

LG

bluebox
 
Wichtig ist, dass auf beiden Seiten Klarheit besteht, worauf man sich einlässt. Die meisten Leute, die mich fragen, kennen mich sowieso und damit auch meine Möglichkeiten und Grenzen. Über den Rest muss man halt vernünftig reden können, sonst wird das nichts.

Im Großen und Ganzen sind meine Erfahrungen aber ziemlich gut. Dass mal die Vorstellungen auseinandergehen oder sich mal irgendwas reibt, passiert ja in festen Bands auch - da muss man halt durch und dann passts auch wieder.

In einer der Bands, in denen ich ein paar Male ausgeholfen habe, hat der eigentliche Tastenmensch z.B. lauter wilde Reharmonisationen eingebaut, die aber nirgendwo dokumentiert. Da ist natürlich klar, dass selbst mit Probe die Stücke mit mir anders klingen. Aber das sind Sachen, die mit ein bisschen Flexibilität auf beiden Seiten kein großes Problem sein sollten. Wenn ich für mein Trio einen anderen Schlagzeuger engagiere, muss mir ja auch klar sein, dass der andere Ideen und andere Grooves mitbringt. Sowas kann ja auch bereichernd sein und hat da auch ganz gut geklappt.

Lustig war vor ein paar Jahren mein Aushilfsgig mit einer der Bigbands hier in der Stadt. Ich kam Freitag mittag aus der Uni heim, da kam ein Anruf von deren Chef, dass der Pianist den Auftritt verpennt hätte und ob ich nicht bittebitte spielen könnte. Als Probe gabs einen verlängerten Soundcheck am Spätnachmittag, also ein bisschen halsbrecherisch war die ganze Kiste schon. Aber da waren alle heilfroh, dass sie überhaupt noch einen Pianisten bekommen haben, und ich hab mich über die Herausforderung ohne absoluten Perfektionsdruck im Nacken gefreut. Das Konzert war sehr schön und aus der Aushilfe ist mittlerweile mehr geworden :)

Vertragliche Fixierung gab es bei mir niemals - wurde alles am Telefon gemacht. Da gabs aber nie ein Problem - die Leute haben normalerweise ja hauptsächlich ein Interesse dran, den Gig spielen zu können, und nicht einen über den Tisch zu ziehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es kam hier noch nicht so deutlich zur Sprache, aber ich denke, wir reden bei Aushilfsjob in erster Linie von Covermucke, richtig? Also wo man davon ausgehen kann, dass die meisten Songs im Ohr sind, und ein Großteil der Songs von dem Sub zumindest schon mal irgendwann gespielt worden sind.
Bei der Tanzmucke haben wir schon mit Aushilfs-Drummern und -Bassisten gespielt, und was schon recht häufig vorkam, mit Aushilfs-Gitarristen. Weil wir der Meinung sind, dass ein Keyboarder nicht oder nur mit großem Aufwand ersetzbar ist, würden wir in solchen Fällen den Gig absagen.
Ich glaube, am ehesten ist ein Drummer ersetzbar, vorausgesetzt, er kennt die meisten Songs. Im Zweifelsfall gibt man ihm halt einen Rhytmus vor, per Augenkontakt die Fills, Breaks und Schlüsse. Wir haben mit unserem Trio (Dr, Git, Keys) gerade dieses Jahr erst unseren alten Bassisten reaktiviert, der ca. 60% der Songs schon selbst gespielt hat, ca. 80-90% wenigstens gekannt hat, und nur 10% völlig neu für ihn waren. Trotzdem haben wir bestimmt 6-8 Abende geprobt, bevor wir das erste Mal auf die Bühne sind. Gut - wir reden hier auch von Gigs über 7-8 Stunden, ein Repertoire von ca. 150 Songs. Und da lohnt es sich auch, intensiver zu proben, weil es ja nicht nur für einen oder zwei Gigs ist.
Mit einer Aushilfe, die mehr oder weniger kurzfristig einspringt, wird man solch einen Aufwand nicht betreiben. Mit den Gitarristen, haben wir meistens 2mal vorher geprobt, und da ging die meiste Zeit eher für Abläufe bei Medleys drauf, die man irgendwann sich selbst zusammengestellt hat, wo man sich z.B. auch Übergänge erarbeitet hat, die passen müssen.
Beim Keyboard muss man deutlich mehr berücksichtigen. Da geht's nicht nur um eine Stimme, eine Linie, da muss man viel mehr abdecken. außerdem würde ja noch zusätzlich Zeit für das Zusammenstellen und Programmieren von Sounds und Setups/Performances anfallen. Ich weiß nicht, wer solch einen Aufwand in Kauf nehmen würde, selbst wenn es eine Gage von 400-500EUR gibt. Ich jedenfalls nicht, weder von mir selbst, noch als Bandmitglied, der ja auch zusätzliche Proben dadurch hat. Könnte mir das höchstens vorstellen, wenn man als Ersatzmann vielleicht die Option auf häufigere Aushilfen bei dieser Band hat.
Fakt ist, es ist eine Menge Aufwand, meistens nur für einen Gig, der normalerweise durch die normale Gage nicht abgedeckt werden kann. Also sollte man den Einsatz eines Subs auf jeden Fall immer honorieren. Immerhin rettet er Dir ja evtl. sogar den arsch. Und wenn ich dann höre, dass da teilweise an Subs weniger ausgezahlt wird, oder dass sie zusätzlich noch an den allgemeinen Bandkosten, wie Proberaummiete, Steuern und Versicherung für den Transporter etc. beteiligt werden, ist das extrem unfair. Im Zweifelsfall schaut man gemeinsam auf den Vertrag, wobei man sich natürlich auch vorher über Gage absprechen kann. Die Band meines Bruders spielt recht häufig mit Subs. Da läuft's so, dass das i.d.R. Profis sind, die ansagen, was sie für den Gig bekommen. Dafür kann man denen auch eine Setlist schicken und sich drauf verlassen, dass sie das auch ohne Probe top abliefern, denn für die Probe würden sie nochmal Geld verlangen :p
Normalerweise läuft das so, dass der Sub den Anteil der Gage geteilt durch Anzahl Musiker bekommt, ggf. nach Abzug der Kosten für die PA, soweit eine gestellt worden ist. Wenn noch die Kosten für Plakate, die man für den Gig gedruckt hat, abgezogen werden, würde ich das schon fast für zu viel ansehen.

Worauf man nebenbei achten muss, sind Formalitäten bei der Abrechnung, wenn die Band z.B. beim Finanzamt gemeldet ist, vorsteuerabzugsfähig, eine Rechnung benötigt, auf der auch wieder Vorsteuer ausgewiesen werden soll, man aber selbst nicht beim Finanzamt gemeldet ist. Das muss alles vorher geklärt werden.

Kurze Anekdote: Ich habe nur einmal als Keyboarder bei einer Band ausgeholfen, und auch nur, weil ich den Gitarristen und den Drummer gut kannte, und der Keyboarder wirklich kurzfristig an dem Morgen des Gigs ausgefallen ist. Ich hatte denen zwar erst einen Vogel gezeigt, aber nachdem dann so der Einwurf nebenbei kam, es gäbe da auch einen Midifile-player, der zudem noch vom Drummer bedient wurde, hab ich mich dann breitschlagen gelassen. Und? Ich hätte auch genauso gut meine Frau da hinschicken können, denn ich hatte den ganzen Abend nicht einmal die Gelegenheit, einen Ton selber zu spielen "Besser nicht, nachher klingt's anders, als wir es gewohnt sind!" :eek: ...ich bekam übrigens den gleichen Anteil der Gage, den die anderen drei bekamen :great:
 
Kommt ganz darauf an:

Einen Jazzgig mit Realbookstandards/Leadsheets o.ä,. jederzeit ohne Probe.

Letztes Jahr habe ich eine Fasnachtsaushilfe in einer Coverband gespielt: nie wieder! Die Band war gut (und auch zufrieden mit mir), die Leute nett, aber 6 Stunden Programm draufschaffen mit Sounds suchen, dazu völlig überdimensioniertes, unpraktikables Notenmaterial ohne Akkordsymbole (es war wirklich jeder Furz, den der dritte Trompeter ließ, in Orchesterpartiturschreibweise notiert; da hatte jemand sehr bzw. zu gute Ohren). 6 Stunden Programm, von dem man am Ende nur die Hälfte brauchte, weil man in der anderen Hälfte das Fliegerlied spielen mußte :D. Die Bezahlung dafür war dazu einfach nicht angemessen. Dazu gab es nur 2 Proben, die Auftritte selbst waren mit Auf- und Abbau und Fahrt unglaublich zeitintensiv (nicht vor 8 Uhr ins Bett). Also: nie wieder.

Als nächstes habe ich eine Bigbandaushilfe: Notenmaterial OK, (fast) nur Pianosounds, Bezahlung nicht üppig, aber geht: OK, kann man machen.

Schwierig sind auch kurzfristige Jobs mit Pop-Chören, deren Chorleiter Klassiker sind und vom Combospiel eher wenig verstehen ... Klassiker gehen oft von ihrer Erfahrung mit Oratorien etc. aus: man gibt dem Orchester die Noten und die spielen das dann. Beim Combospiel gilt das je nach Notenmaterial nur sehr bedingt ...:eek:

Den Job, den dr_rollo da am Schluß beschreibt, würde ich auch jederzeit zusagen :).

Viel Grüße,
McCoy
 
Die Story hat mit "Aushilfe" nur bedingt zu tun, ist aber zu perfekt, um nicht erzählt zu werden... :D

Ich habe vor einiger Zeit bei einer in der Countryszene sehr bekannten Band gespielt. Das erste Kennenlernen mit der Band war beim Truck-Grand-Prix auf dem Nürburgring geplant, weil dies von den damaligen Gigs am nächsten zu meinem Wohnort lag - die Band selbst kommt aus Bayern. Das sollte der letzte Gig meines Vorgängers werden (der aus zeitlichen Gründen aufhörte), man wollte sich austauschen, ich sollte mir die Show und das Konzept ansehen usw.

Auf dem Weg zum Nürburgring klingelt mein Handy, der Manager ist dran:

Er: "Schon unterwegs?"
Ich: "Ja"
Er: "Super, du spielst heute Gitarre. Unser zweiter Gitarrist ist abgehauen."

:eek:

Ich: "Abgehauen? Ich kann überhaupt nicht Gitarre spielen!"
Er: "Egal, du musst das Ding nur festhalten, Musik kommt dann eben vom Band."

(Nürburgring, aus der Erfahrung heraus ca. 25000 Leute vor der Bühne und ich halte ne Gitarre in der Hand. Ja klar.)

Ich: "Äh.... nein."
Er: "Aber das haben wir so im Vertrag, da muss einer stehen!"
Ich (völlig fertig): "Ich versuche, einen Gitarristen zu besorgen."

Dann hab ich verschiedene Gitarristen angeklingelt, zwei hatten grundsätzlich Zeit, aber beim Thema "Nürburgring" war dann Spontanangst angesagt. Der dritte war nach 20 Minuten Breitschlagen und Erklärungen bereit - meine Rettung. Den Hinweis, dass er Country hasse und Bluesgitarrist sei, verwarf ich mit Hinweis auf die Gage, die Nürburgring-Gelegenheit und das Playbay. 45 Minuten später, wir beide treffen am Ring auf die Band.

Ich: "Das ist Thomas, der hält die Gitarre heute Abend."
Basser: "Der hält die Gitarre?!"
Ich: "Euer Manager meinte, halten reicht - Musik kommt vom Band."
Basser: "Blödsinn, wir haben überhaupt kein Band dabei!"

:eek:

(Gesicht des "Ersatzgitarristen", der bis zu diesem Augenblick auch ein sehr guter Freund war.)

Ich hab mich bemüht, ein Lächeln aufzusetzen, ich konnte ja relativ entspannt sein... Lange Rede, kurzer Sinn: die verbleibenden drei Stunden wurden so genutzt: Essen, Fahrt ins Hotel, dort in einer Stunde 20 Stücke mit dem ersten Gitarristen eingeprobt (begleitet von meinem ständigen "Das wird toll, echt!" und seinem bitterbösen Blick...), umziehen und um Punkt 8: Gig!

:D

Wie bei Rudy Carrell: "Eben noch bei der Gartenarbeit, jetzt auf unserer Showbühne!" Köstlich, mir liefen während des Gigs - den ich entspannt Backstage bzw. auf der Tribüne erlebte - jedesmal Tränen vor Lachen, wenn ich meinen Blueskumpel auf dieser riesigen Videowand Country spielen sah. Völlig surreal. Er hat's sehr ordentlich hinbekommen und ein Jahr später hab ich dann selbst mit der Band auf dem Ring gespielt.

Sehr geile Geschichte, muss man erlebt haben. :great:
 
Den Job, den dr_rollo da am Schluß beschreibt, würde ich auch jederzeit zusagen :).
Das macht Du ein oder zweimal, um die Kohle mitzunehmen, und das war's dann. Frag mich sowieso, warum sie da so nen abgetackalten alten Keyboarder haben, und keine hübsche vollbusige Blondine, wenn's eh nicht drauf ankommt, dass man Tasten drücken kann. Ne ehrlich, war mir völlig unverständlich, warum nicht einer der Bandmitglieder seinen Bruder, Vater, Kumpel oder Frau/Freundin mitgenommen haben...
Aber solche Bands gibt's, und nicht zu selten. Ich hab da einen Gitarristen, der in verschiedenen Bands Aushilfe spielt, der mir schon ein paar mal kurzfristig solche Aushilfsjobs zuschieben wollte. Eine hatte ich mal zugesagt, da bekam ich dann den Tag vorher einen Anruf von dem Bandleader. Er fragte, ob ich Notenfest bin - kurzes Zögern von mir, bin ich eigentlich nicht, aber lange genug im Geschäft, wo ich alles spiele, mehr vom Hören oder aus Gefühl. Zweite Frage, ob ich MP3-fest wäre... Hä??? :gruebel: ...klar, bin ich, die Gage war ok für jede Schweinerei.
Am Abend dann die große Überraschung: Ich baue meine komplette Gitarrenanlage auf, mit Siderack, Fußboard, 3 E-Gitarren, 2 Akkustikgitarren. Der Keyboarder hatte die derzeit Top-Arranger Keys, eines von Technics, das andere von Yamaha, sowie ein großes Siderack. Der Drummer hatte lediglich ein Mini E-drum, bestehend aus BD und Octoban, der Bassist lediglich einen Bass, keinen Amp. Fazit: Im siderack des "Keyboarders" war ein MIDIfile-Player. Nicht ein Ton live den ganzen Abend, außer ich ("Na gut, aber mach nicht so laut!"). Bei ersten Song wo ich gerade zum Gitarrensolo ausholen wollte, kam mir die Gitarre aus der Konserve zuvor :eek:
Die Oberhärte war, als eine Schunkelrunde gewünscht wurde. Große Panik auf der Bühne, denn das Schunkelrunden-Midifile war auf dem Midifile-Player im Rack des Gitarristen, der ja nun leider heute abend verhindert war. Man wich aus auf einen Standardwalzer. Nicht einmal eine Variation/Kombination aus mehreren verschiedenen Walzern war möglich, geht halt nicht bei Midifiles, und schon gar nicht spontan.
Tja, nicht meine Welt solche Oberverarsche... Aber wem's spaß macht...
 
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Den Job, den dr_rollo da am Schluß beschreibt, würde ich auch jederzeit zusagen :).

Wäre mir viel zu anstrengend und nervenaufreibend ständig in der Angst zu agieren, daß man von irgendjemandem "ertappt" wird.
Wenn der Schmuh geradezu offensichtlich wäre, würde es mir einfach zu peinlich sein.
Wahrscheinlich würde ich ständig auf die Uhr schauen - vielleicht auch ständig das Gähnen unterdrücken müssen vor lauter Langeweile.;)
 
Ich bin hier wohl der Spezialist, denn mein musikalisches Tun beschränkt sich fast völlig auf Compilations und Projekte mit Bands oder anderen Künstlern.
Jedoch wenn dann imemr für einen gewissen Zeitraum und nicht nur für einen oder zwei Gigs.

Den Job den ich letztes Jahr gemacht würde keiner von euch und ich auch nicht nochmal machen.
Ich sitz gemütlich zu Hause,...grad gegessen,...denk mir nichts böses. Plötzlich Anruf eines Freundes meiner Mutter er bräuchte dringend um 8 jemand er sich hinter ein Keyboard stellen könnte um die Hochzeit seines Bruders nicht ins Wasser fallen zu lassen.
Ich natürlich zugesagt.
Halb 8 war ich da, die Band bestand aus 3 älteren Herren um die 60. Die meinten dann setz dich und spiel nach den Noten mit.
Ich kleiner 18 Jähriger Bub hab brav gespurt.
Nach dem ersten Lied machte der Gitarrist eine Bemerkung: "Ach der kleine kann das."
Um 8 waren die 3 älteren Herren dann bei ihrem gefühlten 6.-7. Bier plus einige Kurze angekommen und das was wir dann ablieferten war, nicht mal annähernd mit Musik zu vergleichen. Nachdem ich dann eine Soloeinlage meiner Keyboard Künste einlegte als die 3 Herren eine weitere Getränke Pause hielten, es war nun ca 23 Uhr, wurde ich gebeten weiter alleine zu spielen.
Und jetzt die Frechheit: ich habe bis heute keinen CENT Gage bekommen!

Seitdem: Keine Hochzeiten, keine Senioren Bands, keine Konzerte ohne Probe.
 
Das macht Du ein oder zweimal, um die Kohle mitzunehmen, und das war's dann.
Ja, OK, das hängt natürlich immer vom gegenwärtigen Kontostand ab ...
Ein Kollege von mir (Sax) ist bei so einem Playback-Job mal eingeschlafen, und zwar kurz vor seinem Solo. Die anderen haben ihn gerade noch rechtzeitig aufgeweckt :D
Und neulich habe ich mal bei Wetten daß eine ganze Mannschaft von meinen Kollegen mit Nelly Furtado entdeckt. Hättet ihr den Job abgelehnt?

Viele Grüße,
McCoy
 
Und jetzt die Frechheit: ich habe bis heute keinen CENT Gage bekommen!

Haste Dich wenigstens bei irgendjemandem beschwert?
Immerhin war es die Hochzeit des Bruders eines Freundes Deiner Mutter - und ich gehe jetzt mal davon aus, daß dieser Bruder mit an der Bezahlung der "Band" beteiligt war.;)
 
Haste Dich wenigstens bei irgendjemandem beschwert?
Immerhin war es die Hochzeit des Bruders eines Freundes Deiner Mutter - und ich gehe jetzt mal davon aus, daß dieser Bruder mit an der Bezahlung der "Band" beteiligt war.;)

Besagter Bruder hat sich samt Familie nach Schweden abgesetzt.-.-
 
Ich selber habe noch keine Aushilfsjobs gemacht, kann nur von unsrer Band berichten, dort hatten wir schon drei Gigs mit Aushilfen gehabt.
Zwei Gigs, Anfang letzten Jahres, musstn wir unseren damaligen Gitarristen wegen undiszipliniertheit rausschmeißen. Das war vllt. 2 Wochen vorm Gig.
Bandleader ruft also einen Gitarristen an, ein alter Hase, ders voll drauf hat. 5 Tage vorm Gig, war glaub ich ein Dienstag, hatten wir mit dem geprobt, also einmal, das dauerte dann etwas länger, glaub bis früh um 2 oder so. Die Probe war ne mittlere Katastrophe!!!
Der Gig fünf Tage später verlief aber ohne Komplikationen. Ne Woche drauf musstn wir noch nen Gig mit ihm spielen, hat auch halbwegs gut funktioniert.
Im Herbst konnte unser Bassist nicht, Aushilfsbassist angerufen, einmal geprobt, gespielt, funktioniert!
Mittlwerweile haben wir für Gitarre, Bass, Drums und Keys mögliche Aushilfen, nur Sänger und Sängerin ist problematisch!
Aber als Keyboarder kann ich mir das auch etwas problematisch Vorstellen so einen Job anzunehmn.
Hauptsächlich wegen den Programmieraufwand.
 
Ich habe bis Ende letzen Jahres sehr viele Aushilfen gespielt, vor allem im Funk/Soul-Bereich, da hält sich der Aufwand in Grenzen, weil das meiste eh Rhodes, Wurly, Clavinet, Hammond und eine Hand voll Synthsounds sind. Das dann gerne auch als Session, also ohne zu viele Proben vorweg, da die meisten Songs eher modular gespielt werden und auf Anzeige der nächste Teil kommt. Das verlief in den meisten Fällen vollkommen reibungslos, so lange einiges vorher abgeklärt ist, wie z.B. das Anzeigen des nächsten Teils (Sänger), spontane Breaks (Drummer oder meistens Keyboarder) usw.

Trotzdem hatte ich letztes Jahr einen ganz miesen Aushilfsgig, hatte ich auch im Stammtisch gepostet: montags für den nächsten Samstag zugesagt, weil ich die Band kannte und nur 5 Songs lernen musste, dienstags dann die Nachricht, dass auch eine Aushilfe am Gesang gebucht wurde und ich dann bis Donnerstag zur einzigen Probe 23 Songs lernen musste ... und zwar von der miesen Sorte, also Michael Jackson, George Benson usw. Hab dann gleich ne Mail geschrieben, was das für ein Aufwand ist, dass ich es schaffe, mir die alle rauszuhören und die Basics zu spielen, aber mit Soundprogrammierung is nicht, genau so wenig wie Stringlines, Brass usw. Kam kein Protest, also dachte ich 'OK, wird wohl so gehen'. Kaltes Erwachen in der Probe, weil der Sänger meinte, ich könnte nicht spielen und könnte die Songs nicht (was zum Teil ja auch stimmt) und er würde den Gig absagen, weil er nicht schlampig arbeiten will. Gespielt haben wir trotzdem, zu ein paar Songs lief dann ein Sequencer mit, der ganz zufällig genau das benötigte enthielt (oh Wunder gross ... da hatte wohl noch jemand für genau den Fall mitgedacht) und alles war gut, nur den Sänger mag ich nicht mehr, weil er eben genau nicht so reagiert hat, wie man es eigentlich tut, wenn einem jemand finanziell den Arsch rettet!

Also: nie wieder Aushilfe für eine Band, die es gewohnt ist, mit einem Keyboarder zu arbeiten, der wirklich viel Zeit ins Raushören und die Soundprogrammierung stecken kann und die Songs dann auch 1:1 zu reproduzieren versucht, das kann ich nämlich nicht, was eher eine Zeitfrage denn eine des Wollens ist... vor allem nicht 23 Songs in zwei Tagen.

Grüsse vom HammondToby
 

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