Eure Altenheim-Hit's

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Hallo - ich eröffne mal einen kleinen Thread, der sich erstmal lustig anhört, aber doch recht Tiefgründig ist:

In einem Praktikum auf einer Demenz-Station konnte ich die Erfahrung machen, wie wertvoll Musik im Alter sein kann - denn die Erinnerungen und Gefühle, die durch bestimmte Lieder im Leben erzeugt worden sind, sind mit das letzte was vergessen wird!
Ich selber habe erlebt, wie durch das Vorspielen von ganz bestimmter Musik, selbst Menschen wieder lachen und sich erinnern, die schon das Sprechen und die engsten Familienmitglieder vergessen haben.

Auch wurde ich in der Zeit nachdenklich - was wäre die Musik, die mich in 60-70 Jahren - sollte Demenz dann noch unheilbar sein - am ehesten zum Lachen bringt....eine Frage die erstmal lustig klingt - aber schon sehr speziell und persönlich ist.

Naja bei mir wird es wohl sämtlicher 90er Trash-Pop (bin eben ein Kind der 90er) sowie erstmal ganz viel von Rolf Zukowski sein. Da kann ich (obwohl schon Jahre nicht mehr gehört) immer noch alles mitsingen.

Ansonsten geht es dann in die "Harte" Schiene - und zwar Maiden - Judas Priest - Queen -ACDC.....die kleinen Jugendsünden.

Aber ich habe mir auch einige Gedanken über das aktuelle Geschehen im Musikgeschäft gemacht....und zwar stellt sich mir die Frage, ob in Zukunft bei uns überhaupt noch so viel Musik hängen bleibt, wie es aktuell der Stand in der Demenzforschung ist - ich meine - früher wurde überall Gesungen, ob bei der Arbeit, beim Wandern....also vor allem aktiv mitgemacht.
Heute wird Musik meist nur noch konsumiert.....bleibt das dann auch noch so hängen.....wie wichtig ist kulturelles Liedergut und singen von Kinderliedern in der Schule/Zuhause in betracht auf die letzen Jahre (mit Demenz) im Altenheim?

Naja ihr könnt fleißig euren Senf dazugeben, bzw. einfach mal schreiben, was so eure Musik wäre.....eins steht fest: In Zukunft wird es in den Seniorenheimen einen sehr bunten Musikmix geben :D
 
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Ich war letztens auf einem 60. Gebutstag, da gab es nur Stones, Led Zeppelin, Doors,
Deep Purple, usw.
Völlig normal finde ich das. Und das wird sich im Altenheim fortsetzen.
 
Ich habe vor 40 Jahren Zep, Purple & Jimi gehört, höre das auch heute noch regelmäßig und werde das sicher auch in 20 Jahren (so ich dann noch lebe ;) ) hören.

Im Lauf der Jahre ist immer wieder Neues hinzugekommen, besonders der Jazz hat in den letzten 30 Jahren sehr stark zugenommen und auch diese Musik werde ich mit Sicherheit hören, solange ich noch hören kann ...
 
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Also, ein Altenheim ohne Teestunde mit Slayer und Amon Amarth kann mir gestohlen bleiben. Wenn die in 40 Jahren immer noch Volksmusik spielen, dann wäre ich da aber ganz schnell, sagen wir mal, atemlos. Es gibt ja schon Altersresidenzen für Ex-Rockstars, was spricht also gegen Altersheime für Rockfans? :D
 
...und zwar stellt sich mir die Frage, ob in Zukunft bei uns überhaupt noch so viel Musik hängen bleibt, wie es aktuell der Stand in der Demenzforschung ist - ich meine - früher wurde überall Gesungen, ob bei der Arbeit, beim Wandern....also vor allem aktiv mitgemacht.
Heute wird Musik meist nur noch konsumiert.....bleibt das dann auch noch so hängen....

Ich denke schon. Bei mir gibt es so ein paar Songs/Alben, die ich mit bestimmten Ereignissen in meinem Leben fest verbinde, weil ich sie dabei (zunächst unbewusst) gehört habe und sich diese Assoziationen fest eingebrannt haben.

Beispiele:
1. ACDC - die erste Band, die ich ganz bewusst cool gefunden habe und von denen ich ein Album besaß. Wenn ich die CDs höre, denke ich sofort an die 5./6. Klasse zurück.
2. Als ich vor ein paar Jahren in Rom war, habe ich abends immer Amy Winehouses' "Back to Black" Album gehört. Seitdem denke ich immer an diesen Urlaub, wenn ich das Album höre.
3. Ich werde wohl nie wieder Sodoms "M16" hören können (insbesondere "Minejumper"), ohne ans frühmorgendliche Ausdauertraining auf dem Hometrainer im letzten Winter zu denken.
4. Joe Bonamassa - "Last Kiss" -> der Song wird mich bis in alle Ewigkeit an die schrecklichsten zwei Wochen meines Lebens erinnern. Damals in der 10. bin ich bei meinem Schulpraktikum im Finanzamt vor Langeweile gestorben. :D Ich will hier keinem Finanzbeamten zu nahe treten, aber einen 16-jährigen interessiert sicherlich vieles; aber sicher nicht irgendwelche Akten. :tongue: Dennoch verbinde ich mit der Nummer positive Gefühle, da ich ihn immer auf dem Fußweg zurück nach hause gehört habe. Da war der Horror zumindest bis zum nächsten morgen vorbei.
5....

So lässt sich die Liste endlos, mit Blues-, Hard-Rock, Thrash- und Heavy Metal und allem möglichen anderen Kram weiter führen. Ich mache mir also keine Sorgen, dass ich im Altersheim mal nichts zum hören finde. :)
 
Als ich vor ein paar Jahren in Rom war, habe ich abends immer Amy Winehouses' "Back to Black" Album gehört. Seitdem denke ich immer an diesen Urlaub, wenn ich das Album höre.

So geht es mir mit "CCR - Sweet Hitchhiker" ... das lief bei unserer Klassenfahrt in die Toskana immer wieder als Zugbeschallung (da gabs wohl nur 1 Cassette ... ) ... noch heute ist die Erinnerung an diese Fahrt sofort wieder da, wenn ich den Song höre :D
 
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Ja, so langsam hätte ich das alter für ein altenheim...

Ich hab eher so das gefühl, das meiste aus meiner jugendzeit schon oft genug gehört zu haben und zappe bei oldiekram von Beatles bis Zeppelin einfach weiter. Wenige ausnahmen davon gibt es schon, wenn was spezielles damit verbunden war. Manchmal mag mich auch ein stück emotional überraschen, wenn ich es schon viele jahre nicht mehr gehört hatte.

Anderseits gibt es so viel neues und faszinierendes, was ich noch nicht gehört habe, davon kriege ich nie genug :)

Gruss, Ben
 
Musik für meine Demenzstation? Wäre wohl vor allem das blaue Album der Beatles. Damit bin ich groß geworden - obwohl viel zu spät geboren (bin Jg. '67). Später kam noch Neil Young dazu, in Form des "decade"-Samplers. Ich glaube, damit wird sich bei mir immer viel Verschüttetes wieder frei legen.

Alles, was später kam, wäre wahrscheinlich nicht so erfolgreich. Na gut, "Smells like teen spirit" vielleicht noch. Aber aus den letzten Jahren? Kaum. Ob das traurig ist? Weiß ich nicht - es braucht halt ein paar Jahrzehnte, bis man merkt, welche Platten sich halten.
 
Naja da ich ja auch nicht mehr soooo lang hin habe werde ich jedenfalls immer CCR, Uriah Heep, Pink Floyd, Santana, Beatles, Stones, Genesis, Doors, Black Sabbath,Nazareth,Steppenwolf usw hören. Diese Musik hält mich heute jung und das wird mich später im sehr hohen Alter im Heim, wenn’s soweit überhaupt kommt, auch sehr positiv beeinflussen.

Es sind zu viele tiefgreifende Erinnerungen aus den 70igern da, die ich in Verbindung mit vielen Songs einfach nicht vergessen kann. Diese Zeit war für mich im nachhinein eine besonders , sorry diesen Ausdruck, geile und wilde Zeit in der es viel Bewegung und Konflikte gab, es gab aber nicht nur positive wie z.B. Generationsprobleme bezüglich Rockmusik.

Wir, also meine Clique haben damals die Rockmusik sehr intensiv gelebt. Die Nadeln und die Platten waren oft komplett durchgewetzt :)

Ich weiß heute noch genau bei welchem Song eine 120’ Musikkasette ab etwa der Mitte das eiern wegen mechanische Problemen angefangen hat. Es war CCR „Effigy“.

Wenn ich jetzt die CD reinlege und mir den Song anhöre hab ich immer noch das eiern in meinen Ohren und grins vor mich hin, wie stolz wir damals waren :)

Ich kann mir gut vorstellen das jetzt im Altersheim langsam die Rockgeneration losgeht. Ich mein jetzt natürlich auch die damals aus den 70ern viel verbreiteten Schlägertypen, Rocker usw und die die damals in de Woodstockzeit schon 18 waren sind heute eh schon so weit.
Ein Rockaltersheim (eine Marktlücke!!!) :) wäre natürlich ein Traum für mich und werde dort dann bei Black Betty oder Keep on Chooglin, CCR für immer einschlafen :rock::D

Die Zimmer müssten gut Schallisoliert sein weil das Gehör dann doch nicht mehr so gut bis fast überhaupt nicht mehr vorhanden ist :)
Samba Pa Ti volle Lautstärke mit Krückstock, da werden auch andere Gefühle wieder hoch kommen :)

Ich hab auch schon meinen Beerdigungssong von Pink Floyd bekannt gegeben :)

Makaber, aber man weiß nie :rolleyes:
 
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Ich hab erst in nem Altenheim nen Jahrespraktikum gemacht und kann nur zustimmen. Zum Teil waren die komplett verkalkt und nicht mehr ansprechbar, aber wenn ein Schlager kam, fingen sie auf einmal an zu singen.
Bei mir wird es wohl der ganze 70er-Hardrock sein, den ich als Kind gehört habe. Michael Schenker Group, UFO, Scorpions, Deep Purple, Rainbow, Kansas...
Mein Eltern sind beide "Altrocker" und haben mich mit dieser Musik erzogen. Die werden wohl auch in 25 Jahren im Altenheim sowas hören. Ich bin ein jüngeres Eisen, Jahrgang 94, aber verbinde auch viele gute Erinnerungen mit dieser Musik, auch wenn sie in meiner Kindheit schon uralt war. Zumahl es auch die einzige ist die ich früher wirklich kannte.
Meine Kumpels hatten fast alle irgendwelche alternativen Eltern und wir haben alle diese Musik gehört. Der erste eigene Urlaub vor 5 Jahren mit VW-Bus wird bei mir immer mit Zeppelin und Doors verbunden sein. Und "Oracular Spectacular" von MGMT, eine der wenigen modernen Gruppen, die ich mag.
Ich find das interessant, wie man sich an ein bestimmtes Ereignis durch ein Lied, einen Geruch oder ähnliches erinnert. Ich hör immer das Meer rauschen, wenn ich in dem muffigen VW sitz.
 
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Also bei mir werden das wohl halbe bis ganze Diskografien (Toten Hosen 80er-Ende 90er, Amon Amarth, Rammstein) und einzelne Songs sein.
Wenn bspw. "Killing Joke - This Tribal Antidote" beginnt habe ich nach wenigen Sekunden das Gefühl in Prag zu sein. Das ganze Album ist bei mir mental mit Prag verwachsen, bei dem Lied ist es besonders intensiv. Ich kann fast die Metro riechen, dieses ganze nachts durch die Straßen laufen..
Dann so komische Momente: Sodom - Nuclear Winter lief, als wir auf dem Rückweg von meinem ersten Amon Amarth Konzert in einer alten Mühle über die Autobahn gebrettert sind. Das ist auch fest verankert in meinem Kopf. Ich sehe quasi noch die Anzeige des Autoradios vor mir sobald das läuft. Und dabei ziehe ich Kreator jeder anderen Thrash-Truppe vor.

Ist eigentlich mal ganz interessant, wenn man sich sowas selbst auflistet. Jetzt nicht unbedingt nur Alben, sondern wirklich die Sachen, die speziell mit Erinnerungen verankert sind. Da fallen mir nicht nur positive ein und ich könnte jetzt locker auch noch weitere Sachen auflisten. Zum Glück keine Kinderlieder, dieses billige Zeug hat sich bei mir nie im Kopf halten können. Ich habe aber auch sehr früh mit Hosen und Co. angefangen (1. Klasse...not joking).
 

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