ESI Juli@ E-Gitarre aufnehmen

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timmy234
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Hallo Leute,

Ich habe ne ESI Juli@ von nem Bekannten geschenkt bekommen und die soll wohl ganz gut für Homerecording sein. Ich würde damit gerne meine E-Gitarre aufnehmen am besten zu Backing Tracks (also Live mit Sound von Guitarrig plugins oder sowas).

Ich weiss aber leider nicht wo ich anfangen soll, könnte mir jemand ne allgemeine Anleitung geben wo ich anfangen soll?

Soweit bin ich bis jetzt: Soundkarten Treiber installiert (inkl. ASIO Treiber von ESI), Audacity mit ASIO-Support installiert und über das Klinken Line-In (1) die Egitarre angeschlossen. Audacity ist erstmal nur ne Notlösung demnächst werde ich cubase benutzen..

Ich kann auch schon was aufnehmen, aber der Sound der dabei rauskommt ist nur sehr leise in Audacity im Vergleich zum Backing Track :( Liegt das daran, dass die Soundkarte kein Preamp hat? ich kenn mich leider nicht aus damit

Ausserdem würde ich gerne wenn ich spiele die Gitarre hören sowie in echt und nicht nur nach der Aufnahme.


Tausend dank!
 
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Hi timmy, ich kenne mich zwar nicht sonderlich gut mit PCI-Audiohardware aus, aber wenn man sich bei ESI die Leistungsmerkmale der Karte anschaut, fällt auf, dass kein Line-Eingang für hochohmige Impedanz vorhanden oder auf eine solche umschaltbar ist. (es fehlt ein so genannter Hi-Z Eingang). Ich vermute, dass dies bei PCI-Karten die Regel ist - denn man geht wohl nicht davon aus, dass beispielsweise ein Gitarrist immer unter den Schreibtisch krabbelt, um sein Instrument am Rechner anzuschließen. Bei hochwertigen PCI/PCIe Audiointerfaces wie z.B. von RME gibt's dazu entsprechende Hardware oder ein Pult mit Hi-Z Eingängen, und die Karte ist entsprechend konfigurierbar.

Um einen Line-Eingang (wie bei der ESI-Karte) für hochohmige Instrumente (E-Gitarre/E-Bass) nützen zu können, brauchst Du eine Di-Box, mit der die Impedanz entsprechend angepasst wird; eine kleine Box, an die Du die Gitarre anschließt und die wiederum über einen Line-Ausgang verfügt. Jedenfalls wird's wohl daran liegen, dass das Signal so schlapp in den Rechner kommt, denn die Karte erwartet ein "Line-Signal".

Edit: Wie aus den Leistungsmerkmalen der ESI-Karte hervor geht, sollte eine "unabhängige Steuerung des Monitoring von analogen und digitalen Eingangssignalen" möglich sein. Geht das Signal jedoch erst mal durch den Rechner; sprich: durch die Software, wirst Du mit Latenzen (verzögertes Signal) rechnen müssen. Aber auch das unbearbeitete Signal sollte man direkt an der Karte abgreifen können, um es beispielsweise an die HIFI-Anlage oder an aktive Monitorboxen anzuschließen.

Schau Dich mal bei den Di-Boxen um - es gibt zahlreiche Lösungen, die speziell für die Gitarre gedacht sind. Beispielsweise bei Palmer kannst Du Dir mal einen Überblick verschaffen. Es gibt allerdings auch weitaus preiswertere Di-Boxen - etwa von Behringer.

Alternativ gibt's auch zahlreiche kleine, preiswerte Multieffekt-Geräte für die E-Gitarre - mit einem Hi-Z Eingang und Line-Ausgang (oder Kopfhöreranschluss), dann wird die Di-Box für diesen Zweck überflüssig, und man hat noch paar nette Features dabei - zum Üben mit Backing-Tracks sollte das Teil noch über einen zusätzlichen Line-In verfügen (z.B. für MP3-Player etc.) - dann hast Du auch keine Probleme mit eventuell auftretenden verzögerten Signalen, die sich nur bis zu einem bestimmten Grad über die Treibereinstellungen kompensieren lassen.

Allgemein für's Home-Recording kannst Du Dir auch mal beim "Thomann-Ratgeber" einen groben Überblick verschaffen - kostet ja nix:
https://www.thomann.de/de/onlineexpert_11.html

Und an Software kannst Du Dir auch mal "Reaper" anschauen - ist zwar "Shareware", funktioniert aber trotzdem, wenn man sich nicht daran stört, bei jedem Start daran erinnert zu werden, die Software kaufen zu sollen; denn bei Audacity funktionieren - so viel ich weiß - keine VST-Plugins, wie beispielsweise "Guitarrig", das Du erwähnt hast. Außerdem ist "Reaper" eine ausgewachsene DAW und ist für den Preis - wenn man sich denn doch dazu entschließt, sie zu kaufen, zur Zeit unschlagbar. Und Du hast 'ne ganze Weile zu tun, die Materie kennenzulernen - das geht sowieso nur "step by step".

stay tuned - hotlick
 
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Hey,

Erstmal bin ich dir super dankbar für deine ausführliche Antwort! Dafür, dass du dich nicht so mit PCI Karten auskennst, hast du alles ziemlich gut beschrieben :)

Ich dachte mir das schon, also sind diese DI-Boxen so eine Art Preamp?

Ich glaube ich werde mir erstmal günstig ein Effektgerät kaufen (Behringer V-Amp 2 für 30 Euro z.B.) wenn das als so eine Art DI-Box fungiert. Ich denke das würde mir für den Anfang erstmal reichen !
 
Hi timmy, als "Preamp" dient die Di-Box nicht, sie passt lediglich die Impedanz an, so dass das eingehende hochohmige Signal als "Line Signal" verfügbar ist - dies ist nur 'ne Möglichkeit, eine Di-Box quasi zu "missbrauchen". Denn eigentlich ist die Di-Box ein Standard-Helferlein, um etwaige Brummschleifen, die z.B. durch viele Kabel aller Art auf einer Bühne entstehen, zu eliminieren.

An so was wie das Behringer-Teil dachte ich mit meinem Tipp; an solchen Teilen ist in der Regel ein Stereo-Miniklinken-Ausgang für den Kopfhörer, den Du für den angepeilten Zweck nützen kannst (mit Y-Adapter-Kabel). Für das "Behringer V-Amp 2" gibt's hier im Board übrigens ein Review (schon 5 Jahre alt) mit Erfahrungswerten anderer User:

https://www.musiker-board.de/reviews-e-git/303690-review-behringer-v-amp-2-a.html

.... ist halt nicht immer alles Gold was glänzt - lieber noch mal recherchieren, vergleichen und auf das eine oder andere überflüssige Feature zugunsten eines annehmbaren Sounds verzichten, vielleicht findest Du ein anderes Schnäppchen!? ;)

stay tuned - hotlick
 
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Wobei ja eben die Impedanzanpassung an sich jetzt auch nicht unbedingt ausreicht, das Signal ist wahrscheinlich schon ziemlich schwach. Also ein "Vorverstärker" wäre schon angebracht. Wobei da im Grunde irgendeine Effektpedal was auch noch einen gewisse Verstärkung ermöglicht, angebracht wäre.

Der V-Amp ist dann natürlich gleiche eine komplettlösung, die auch die den Gitarrensound modelliert. Den kannst du natürlich einfach so direkt an die ESI anschließen.
 
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so ist es... der 'Fehler' war, die Gitarre in die Klinkeneingänge zu stecken: das sind symmetrische für Hochpegel (Studio)
wie Ars schon schreibt: da ist das Signal des Instruments dann zu schwach
da wäre ein Preamp mit symmetrischem Out ideal, unsymmetrisch geht aber auch, genug Pegel kommt
(reine Impedanzanpassung reicht nicht)
dreht man das Interface Modul auf die unsymmetrischen cinch (RCA) Buchsen, passt das vom Pegel, aber die Impedanz ist zu niedrig.
Als 'Billiglösung' setzt man oft Booster oder EQ Pedale (oä) ein, die machen die Impedanzanpassung sozusagen im Beipack.

cheers, Tom
 
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Hey Leute,

Danke für die Zahlreichen und vorallem aufschlussreichen Kommentare, ihr habt mir echt weitergeholfen!

Habe mir jetzt erstmal sehr günstig ein Behringer V-Amp 2 gekauft und aufnehmen klappt sehr gut! Ich kann ohne grosse Latenzprobleme zu einem Backing Track Live spielen (also mit Monitoring der Gitarre) und der Sound ist auch ganz gut meiner Meinung nach!

Tausend dank nochmal an alle!

Ein anderes Problem was ich habe, habe ich im Recording Starter Forum gepostet, weil ich nicht sicher bin wie ich die ESI Juli@ an meine Soundboxen anschliessen soll :)
 

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