es geht nur um die Musik - (meine Statements)

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Statement:
Es geht nur um die Musik
Das Thema ist mal wieder nostalgisch für Alle, sagen wir, 50+ Musiker und "Soundknechte"

Ich bin 60+, Hobby Musiker und Trommler, hab früher (-20 Jahre) 30 Jahre immer in Bands gespielt,
und war immer der „Soundknecht, Tonmann, Recorder usw.
Dann, nix mehr 20 Jahre…
Dann: Wieder Neuentdeckung „Musik machen“,…
Dann: Großes Erstaunen, was es Alles gibt, und was das Alles fast nix kostet…
Dann: geht Alles zu Hause alleine im Keller
Dann: Feststellung, Einarbeitung: tagelang in die Geräte und Software
Dann: geht nix ohne Internet. Tagelang
Dann: klingt so wie damals, nur wie Hi-Fi (nix rausch u. a.)
Dann: Klingt im Endeffekt auch nicht Anders wie vor…, aber irgendwie, vielleicht, und doch….)
Dann: fett… Hall Kompressor, Hall, etc.
Dann: Was ist das, was du da gemacht hast, Hilfe…
Dann: Musst du noch mehr rumtüfteln an…
Dann: Erkenntnisse, dadurch erweckt: Bedürfnisse (kaufen, kaufen. Kaufen…?) noch mehr Tools
Dann: Forget it
Dann: Ich will nur Musik machen, egal, wie es klingt, also Micro, hinstellen, laufen lassen, ist mehr Seele wie jede DSP, PC Mix Tortour…
WEIL: Es geht nur um die Musik…
 
Eigenschaft
 
Statement:
Diesmal: (hab noch ein paar andere Statements im Forum…) Sound
Sound, wie es „amtlich“ klingen muss /soll

Basics:
Ich (wir) hören z.B. einen Sänger/Sängerin am Lagerfeuer mit Gitarre (oder zwei) live, finden die Musik (Sound, Stimme, Gitarre(n)) auch noch nach Tagen/ Wochen gut.
Dann gehen die besagten Musiker ins Studio, recorden das wie damals:
Es passiert Folgendes:
Der Gitarrist braucht ne bessere Gitarre (Edelteil von Kumpel < 2000 €), natürlich neue Saiten
Der Tonmeister probiert 5 Micros für Gitarre und Gesang (< 5000 € )
Die Aufnahme ist digital im Kasten (= HD)
Postproduktion: ca. 2 Dutzend „digitale Klangverbesserer“ (Compressor, Hall, Voiceenhancer und und und….)
Ergebnis: NICE, aber (für die, die es live gehört haben)
Die Musik ist TOT
These:
Musik wird totgemixt (schon lange) Natürlichkeit verschwindet, Ausdruck ist weg.
These II
Scheiss auf die irren digitalen Tools am PC, die aus menschlichen (Fehlern) roboterhaften Perfektionismus machen.
These III
Da Alles schon seit Langem so produziert wird, sind wir analog/digital verseucht und können dank unserer Hightech Industrie nicht mehr Musik ursprünglich (OHR) genießen, sondern kaufen stattdessen für unglaubliches Geld sowohl live als auch im DIY Bereich Gerätschaften, von denen uns suggeriert wird, Sie würden unsere Musik besser machen.
Ralph
 
Hmmm... diese Aussagen sind mir schlicht zu pauschal und allgemein. Wer ist denn "wir"? Hören "wir" alle den Superstar Helene Fischer? :igitt: Ich würde es nicht tun, und ich kenne genug Leute, die sich lieber begraben würden, als Helene Fischer zu hören...

Ich ließ mich auch mal zu der Aussage hinreißen "die Jugend hört nur noch Techno, Hiphop und Schlager, aber keine vernünftige Musik". Selbst wenn die Mehrzahl das tut, ist diese Aussage in ihrer Pauschalität immer noch falsch. Es gibt IMMER genug Leute, die das nicht tun. Jeder hat die Freiheit, sich die Musik zu suchen, die ihm gefällt. Bei uns als Musiker ist die Freiheit noch viel größer, wir können uns die Musik selbst so machen, die uns gefällt. :cool: Mit Einschränkungen natürlich. Ich höre gern guten Thrash-Metal, aber das kann selbst ich selbst nicht spielen. Und schlechten Thrash-Metal gibts leider schon mehr als genug...

Wenn bloß noch Musik veröffentlicht wird, die mir nicht gefällt (das war lange Zeit so, ca. von 2000 bis 2010), dass ziehe ich mich eben zurück und mache die Musik selbst. Ich würde den anderen nie vorschreiben, was sie zu hören und gut zu finden haben. Wenn Leute Techno oder Hiphop hören wollen - ich lasse sie das tun, so lange sie mich nicht damit nerven. Wenn Leute Musik totmixen wollen, dann sollen sie das tun - solange ich das nicht tun muss.

Das was ich aktuell selbst an Musik mache, lässt sich ohnehin in keinem Stil wirklich zuordnen. Singen mit Westerngitarre und Begleitung dazu auf der E-Gitarre (clean oder verzerrt, je nach Stück). Sonst nichts, kein Schlagzeug und Bassgedudel. Ob das jemandem gefällt oder nicht (ich kenne zumindest ein paar außer mir und meiner Mitmusikerein, denen es gefällt), oder ob jemand sagt "boah viel zu langweilig", ist mir ehrlich gesagt völlig Rille. :)

Ich benutze beim Aufnehmen selektiv einige wenige digitale Tools am PC, die ich nicht missen möchte. Wenn du aber anfängst, das grundsätzlich und an sich zu verdammen, dann kannst du auch jegliches Effektpedal auf den Müllhaufen werfen. Das stört ja nur die Natürlichkeit. Manche Effektpedale (ibs. Kompressor und Overdrive) kaschieren nämlich sehr gut Spielfehler (zumindest merke ich das bei mir), weil sie die Musik auch "totdrücken" und Dynamik verloren geht.

Musik ist immer das, was der einzelne draus macht. Die Geschmäcker sind dermaßen unterschiedlich, dass solche Aussagen wie deine da oben schlicht und ergreifend weder zielführend noch treffend sind. Wenn ich es mal drastisch ausdrücken darf: das klingt wie ein alter Mann, der die Welt nicht mehr versteht. Ähnliches beobachte ich an mir, wenn ich die affige Hiphopmucke meiner Studenten hören muss. Aber so what... das ist eine andere Generation. Ich mache zwar meine dummen Bemerkungen über deren Musik ("Hiphop hieß früher stottern und war heilbar" :tongue:), die kaschieren sowas mit Aussagen über Metal und Krach, aber ich schreibe denen nicht vor, was sie zu hören haben, und sie nicht mir.

Es gibt auch viele rockige bis metallastige Musik, bei der mir das Schlagzeug schlicht zu laut abgemixt ist. Besonders krass und auffällig bei "The White Stripes", oder bei den Studioaufnahmen von "Steve'n'Seagulls". Sowas höre ich dann einfach nicht.

Lange Rede - kurzer Sinn: Mach einfach die Musik, die dir gefällt. :m_git2: Sich über die Musik anderer aufzuregen, macht nur graue Haare und sorgt für vorzeitiges Altern. Das lohnt sich nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
These:
Musik wird totgemixt (schon lange) Natürlichkeit verschwindet, Ausdruck ist weg.

Das kommt häufig vor, ist aber auch nicht neu. Besonders beliebt war das wohl bei den britischen Folkies. So genial, wie ich Richard Thompson oder John Martyn finde - bitte mal die Studio-CDs mit den Liveeinspielungen vergleichen. Grr...

Das konnten und können aber viele Tonmeister (gerade die vom Rundfunk) auch anders.

Auf der anderen Seite: Das ist das eine. Um elektronische Effekte bewusst produzierte Musik (Pink Floyd, TD, Kraftwerk, irgendwas mit Artrock) ist etwas anderes. Natürlich sollen da Effekte eine Rolle spielen. Sie sind aber in meinen Ohren Bestandteil des Kerns des Stückes, nicht etwas bei der Produktion Hinzugefügtes.
 
Da stellt man sich die Frage, wann Musik "richtig" ist. Das Blöde ist ja, dass es in jedem Jahrzehnt Mist gab und Geschmack sehr subjektiv ist. Ich glaube auch nicht, dass es so wichtig ist, wie ein Musikstück produziert wurde, solange es gut ist.

Sind z. B. Daft Punk weniger "richtig" als Queen, weil sie mit Samples, Autotune oder Synthesizern arbeiten, anstatt ein klassisches Band-Set-Up zu haben? Analoges Equipment macht noch kein Genie aus einem. Umgekehrt erfordert es auch gewisse Skills, mit Ableton oder ähnlichem etwas Gescheites zu produzieren, dahinter steckt mehr als nur stupides Knöpfchendrücken, wenn du was wirklich Gutes zustande kriegen willst. Und es ist nicht unbedingt weniger ehrlich oder natürlich als Classic Rock.

Insgesamt läuft alles auf persönliche Präferenzen hinaus. Du kannst Queen und Daft Punk mögen. Oder eins oder keins von beiden, das ist auch okay.
 

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