Ich muss mich meinen Vorrednern leider in allen Punkten anschließen.
Bevor ich dir die Mängel noch einmal aufzähle,schreib ich lieber,was man für ein gutes/besseres Solo braucht:
- Eine Melodie muss vorhanden sein.
Spiel das Solo langsam. Wenn die Töne langsam nicht zueinander passen,werden sie auch schnell nicht zueinander passen.
- Ein gutes,schön gespieltes,langsames Solo macht mehr her als ein schnelles,dafür unmelodiöses Solo.
- Spiele MIT dem Beat.
Wenn du Patterns spielst,sollte sich das ganze nicht innerhalb des Beats verschieben (wie z.B. in den Takten 5, 7 und 12 - wobei Takt 5 ganz gut war). Mach dem Hörer praktisch klar,wo der Beat ist. Lass ihn also z.B. wissen,wo die Schläge 1, 1und, 2, 2und, 3 usw sind,sonst hört sich das nach nichts an.
- Baue eine Spannungskurve auf.
Starte also nicht mit den höchsten Tönen oder den dissonantesten Intervallen,sonst verschießt du dein ganzes Pulver. Der Höhepunkt des Solos sollte mit dem Ende kommen,und den erreicht man gut mit hohen Tönen,beschränk dich allerdings nicht nur darauf,sondern experimentiere.
Geschwindigkeit zählt hierbei nur wenig.
- LERNE IMPROVISIEREN
Das A&O eines guten Solisten (außer man ist vom Typ eher der Komponist,der seine Töne sorgfältig nach den Harmonien auswählt).
Wenn dir (was du durch Improvisation lernst) innerhalb kurzer Zeit eine gute Idee für den nächsten Ton kommt,kommt dir bei einem komponierten Solo in einem längeren Zeitraum viele gute Ideen für den nächsten Ton.
Nimm deine Improvisationen auf und bewerte sie danach. Sei kritisch und setze nicht auf Technik.
- Lass dein Solo "ein Erzähler sein" (siehe Spannungskurve).
Ein Solo sollte eine "Story" haben. Dein Solo baut immer wieder Spannung auf und baut sie wieder ab - immer abwechselnd. Das ist wie ein ständiges Ein- und Ausatmen und lässt dein Solo vorhersehbar und langweilig sein.
Am Schluss nimmst du sogar die Spannung weg,indem du immer weiter nach unten (von den Tonhöhen her) gehst. Das ist ein grober Fehler,denn gerade am Schluss sollte der Höhepunkt kommen - wie in einem Buch oder Film.
- Kleiner Tipp: Lern Blues spielen.
Mag für dich langweilig klingen,aber das ist wirklich der beste Weg um all die vorher genannten Sachen zu lernen. Auf Blues basiert die gesamte moderne Musik (wobei bei Metal teilweise auch noch Klassik dazukommt).
Blues kann dir auch bei Metal helfen.
Ich selber spiele in einer Death Metal Band Lead Gitarre und ziehe den Großteil meines Könnens und Wissens aus dem Blues,der für mich die Grundlage für alle meine Soli bildet.
- Spiele unvorhergesehen,aber sei nicht zu experimentell. Ein Solo sollte nicht erahnbar sein,aber immer noch nachvollziehbar.
- Spiele mit Gefühl. Verweis hier noch einmal zum Blues,aber so etwas kann man auch schön bei Marty Friedman lernen.
Mh,ich hab irgendwie das Gefühl,ich hab noch etwas vergessen.
Naja,viel Erfolg wünsch ich dir.