Erstes großes Soloprojekt - Vocals ohne Gesangsgrundlagen?

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take-a-bow
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Hey! Ich bin nun endlich dabei mein erstes Soloprojekt aufzunehmen und mich gründlicher mit Logic auseinanderzusetzen.
Wie das so ist, möchte ich erstmal alles selber machen. Bei den Instrumenten klappt das bisher auch gut. Ich spiele schon lange Gitarre und Klavier und daher ist das von
der Seite her nicht so problematisch. Allerdings träume ich auch davon und ersehe es in dem meinem Fall auch als notwendig an, selber zu singen.
Es soll ja schließlich alles von mir kommen, bei der Musik.
Nun komme ich zu den Problemen. Ich kann nicht singen und mag meine Stimme nicht besonders. Zwar hatte ich zwischenzeitlich mal bei meinem Klavier/Gesangslehrer
Stimmbildungsübungen gemacht, aber ob das wirklich was gebracht hat, geschweige denn (noch) hörbar ist, ist mehr als fraglich.
Was sind die Mutmacher für mich?
Ich habe eine sehr tiefe und deutliche, sowie kräftige Stimme. Und ich habe nicht den Anspruch perfekt und sehr komplex singen zu wollen.
Zwar bin ich ein Riesen Fan von Freddy Mercury oder auch Matthew Bellamy, doch in meinem Projekt soll es eher Richtung Progressive/Alternative Rock/Metal gehen.
Vorbilder wären hier Black Light Burns (Wes Borland als Sänger), Steven Wilson oder auch Nine Inch Nails. Ich weiß, dass die alle ihr Handwerk verstehen, aber auch, dass
es in diesen Sparten nicht unbedingt auf Perfektion ankommt.

So, also was mach ich nun? Natürlich wäre mir Gesangsunterricht am liebsten, aber das ist mir aktuell zu teuer, auch weil ich weiß oder das Gefühl habe, dass
man (logischerweise) erstmal einiges an Geld investieren muss, bis man merklich Fortschritte macht. Mir ist klar, dass ich nicht innerhalb von 2 Monaten ein guter Sänger werde.
Mir geht es nur erstmal daran, ein halbwegs hörbares Ergebnis in meine Projekte zu bekommen. Also ich will gerne schauen, ob es überhaupt mit meiner Stimme irgendwie funktionieren
kann, langfristig. Wäre da Melodyne eine Option? Ich weiß, dass es irgendwo "Beschiss" ist, aber solang ich nicht irgendwie erkenne, dass meine Stimme für mich
etwas langfristiges sein kann, möchte ich nicht groß in eine Gesangsausbildung investieren.

Ich hoffe mein Problem ist verständlich.

Was ratet ihr mir?


PS: Das einzige Mikro was ich besitze ist das Shure SM57. Kann man damit gesangstechnisch brauchbare Ergebnisse erzielen?
 
Eigenschaft
 
Klingt jetzt hart, aber mit der Einstellung wird das nix!
Zum Musikmachen gehört vor aller Handwerkskunst, die man erlenen kann und muß, erst mal eine gehörige Portion Egoismus und Exhibitionismus. Da wir Menschen nun mal nicht nur die Musik wahrnemen, sondern das Gesamtpaket, erwarten wir einen Künstler, der von sich selbst und von dem was er tut überzeugt ist. Wenn du also ein Problem mit deiner eigenen Stimme hast, dann laß es, weil du diese Unsicherheit in jedes Lied hineinsingst.
Wenn es dir aber ernst ist, empfehle ich, sing dich erst mal frei, als Sänger in einer Band, steh erst mal am Bühnenrand, bevor du etwas aufnehmen willst.
 
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Ja, das ist mir schon klar. Aber ist es nicht natürlich, dass man (besonders als Nicht-Sänger) seine eigene Stimme als seltsam oder unschön wahrnimmt?
Ich soll ohne Gesangsgrundlagen als Sänger einer Band fungieren? Dann sag mir mal, wer sich darauf einlässt :D
 
Genau das meine ich, wo du dir selbst auf dem Schuh stehst:
Du singst nicht, weil du keine Ausbildung hast, und machst keine Ausbildung, weil du nicht weißt, ob du auf Dauer singen willst.
Fazit: Laß es!
Mache Instrumentalmusik oder mach die tracks, die dir vorschweben, und such dir jemanden, dem du zureaust, deine Ideen gesanglich zu verwirklichen.
 
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Hallo,

...es ist völlig normal, daß man seine eigene Stimme nicht besonders mag, wenn man sie aufgenommen hört. Geht mir ebenso - und ich bin ambitionierter Amateur mit Gesangsausbildung (Baß)... es gibt nur wenige Aufnahmen von mir, die ich selbst vorbehaltlos gut finde. Ich kenne auch jede Menge "Profis" (allerdings aus dem Klassikbereich), die teils Monate brauchen, um sich Aufnahmen ihrer Auftritte anhören zu können. Auch dort ist der Selbstzweifel durchaus weitverbreitet.

Mal was anderes: Warum nimmst Du nicht einfach Deine Stücke auf und machst auch den Gesang? Im Moment klingt Dein Problem, was ohnehin eher ein sängerisches als aufnahmetechnisches ist, ein wenig nach "wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht naß". Du kannst nicht wissen, ob Deine Stimme innerhalb Deiner Aufnahmen wirkt und wie sie wirkt, wenn Du das nicht erstmal probiert hast - und zwar nicht nur einmal. Und wenn Du schon einen "Klavier-/Gesangslehrer" hast, der ja wahrscheinlich musikalisch nicht ganz unbedarft ist, dann spiele ihm die Aufnahmen bezüglich des Gesanges vor und hole Dir Tips. Ein paar Gesangsstunden für Basics sind nie schlecht, nur mit einigen Stimmübungen kommst Du nicht unbedingt weiter.
Zum Thema Melodyne: Nein, das löst Dein Problem nicht, sondern doktert nur an den Symptomen herum, letztlich wird es Deine Unzufriedenheit nur steigern. Ich habe bei mir zuhause Melodyne auch installiert - und es wird praktisch nie verwendet, nur in den aller- allergrößten Ausnahmefällen.

Zum vorhandenen Mikrofon: Du kannst durchaus darüber singen. Mit gesangstechnischen Ergebnissen, wie Du es nennst, hat das aber nichts zu tun - Du meinst Klang-Ergebnisse ;) Wenn Dir der Klang des SM57 zusagt, könnte das in dem von Dir angepeilten Genre durchaus passen, ansonsten würde ich ggfs. ein Einsteigermic à la Audiotechnica AT2035 anraten.
Ansonsten mein Rat: Knie' Dich rein, nimm Dich auf, prüfe, übe - und wenn Dich das alles klangmäßig nicht befriedigt, nimm eine externe Sängerin/einen externen Sänger zu Hilfe. Es bleibt ja trotzdem noch Dein Projekt.

Viele Grüße
Klaus
 
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ups, hab zu lange gschrieben

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@take-a-bow


Eigentlich wollte ich nicht dazu schreiben weil ich irgend wie nicht weis was Du willst.

Klingt jetzt hart, aber mit der Einstellung wird das nix!

sehe ich genauso, also Ändere diese.


Ich kann nicht singen ...

Was läst Dich zu dem Schluss kommen? Was stört Dich an Deinem Gesang? Scham? Was andere können kannst Du auch.

Ich kann nicht singen und mag meine Stimme nicht besonders.

Ich habe eine sehr tiefe und deutliche, sowie kräftige Stimme.

Hört sich jeden falls nach einer Stimme an, die interessant ist und durch aus gut klingen kann.

Was sind die Mutmacher für mich?

Du spielst gerne Deine Instrumente. Das mustest Du auch erst mal lernen. Deine Stimme ist auch ein Instrument.


Wenn es dir aber ernst ist, empfehle ich, sing dich erst mal frei, als Sänger in einer Band, steh erst mal am Bühnenrand, bevor du etwas aufnehmen willst.

sehe ich genauso

Ich soll ohne Gesangsgrundlagen als Sänger einer Band fungieren? Dann sag mir mal, wer sich darauf einlässt :D

Fang einfach an mal mit zu singen. Geh in ein Chor, Sing auf einem Konzert mit, oder geh zum Gottesdients in einer Kirche wenn Dich die Gemeinschaft animiert und du so deine Stimme nicht allein hörst und es so für dich etwas anonymer ist.

Aber es gibt viele, die erst Ihre Grundlagen gelegt haben nachdem Sie angefangen haben zu singen.

Anbei ein Beispiel für einen Song mit - wie ich meine - mit wenig Gesangstechnik.

 
Wie kann man hier in einem Board angemeldet sein, fast 5000 Beiträge haben und einer Person, die offensichtlich Interesse am Singen und Durchhaltevermögen beim Erlernen von Instrumenten hat, sagen: "Lass es!" ? Das ist das schlimmste was man machen kann und disqualifiziert dich. Ich habe meine Entscheidung bereits getroffen, selber singen zu wollen und lasse mich daher von sowas nicht beeinflussen. Aber es gibt Menschen, denen man mit solchen ignoranten Aussagen vielleicht einen möglichen Erfolg verwehrt oder noch schlimmer, sie komplett von der Sache abbringt.

Danke Basselch. Du hast recht, ich sollte es wirklich einfach versuchen. Im Prinzip war das auch immer mein Gedanke, aber die Unsicherheit schwingt natürlich immer etwas mit und man drückt sich, es mal wirklich richtig zu versuchen.
Bist du der Meinung, dass für solche ersten Versuche die Aufnahmetechnik auch total einfach sein kann? Also das Shure in mein Interface bzw. Preamp und dann einfach loslegen? Oder wäre es sinnvoll, zu schauen, dass man in einen geeigneteren Raum mit besser Akustik kommt usw.?

LG
 
---------------
OT

@take-a-bow

Ich habe meine Entscheidung bereits getroffen, selber singen zu wollen und lasse mich daher von sowas nicht beeinflussen.

Das ist schön, nur verstehe ich die Anfangsfragen dann nicht. :gruebel:Die logische Folge ist machen und Gesangsunterricht nehmen. Wer nicht anfängt zu gehen wird nicht erfahren, ob ein Weg dort hinführt wo er hin kommen will.

"Lass es!" ? Das ist das schlimmste was man machen kann und disqualifiziert dich.

Aber es gibt Menschen, denen man mit solchen ignoranten Aussagen vielleicht einen möglichen Erfolg verwehrt oder noch schlimmer, sie komplett von der Sache abbringt.

Das ist Unsinn. @Pfeife hat das mit Sicherheit im Guten gemeint. Denn die Selbstzweifel, die in Deinem vorigen Beiträgen kamen hatten bei mir auch diesen Rat keinem lassen. Aber es war aber gut es zu thematisieren, denn dadurch hast Dich jetzt eindeutig positioniert.
 
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Das heißt also, dass wenn Jemand Selbstzweifel hat, es ein guter Tipp sein kann, den Gedanken aus seinen Kopf zu streichen? Das ist NIE ein Lösung. Natürlich ist die Gesangsthematik heikler als z.B. das Fußball spielen lernen, aber trotzdem ist so ein Verhalten falsch.
Und nein, das ist kein Unsinn. Guck doch allein mal in unsere Schulen. Wie viel Potential wird verschenkt, weil jungen Menschen die Perspektive mit genau solchen Sprüchen wie: "Lass es!" oder "Das ist Unsinn" zerstört wird oder sie noch mehr eingeschüchtert und verunsichert werden.
 
Also das Shure in mein Interface bzw. Preamp und dann einfach loslegen?

Also ich würde es so machen, zum entwickeln und üben find ichs sogar leichter .
Mit Großmembran und toller akkustik ist halt gleich alles deutlich da und präsenter,
mich überfordert das manchmal , gerade wenn der Gesang noch nicht steht und sich noch entwickelt.


Ansonsten kann ich nur sagen singen hilft, die Idee mit dem Chor oder ner Band finde ich ganz sinnvoll
 
ein Grossmembran mit toller Akustik (abgesehen vom Raum) geht beim Gefell M930 los
(das wird hier recht oft - und imho auch zu Recht - als Referenz genannt)
'darunter' findet sich regelmässig eine eher penetrante 'Präsenz' - die weniger mit Qualität als rationaler Einstufung (höher=besser) zu tun hat.
Das SM57 basiert auf einem sehr durchdachten System, was eher ein akustisches Bild zum Ziel hat als die messtechnische Genauigkeit. Es ist nicht ohne Grund zum Klassiker geworden, in seinen diversen Bauformen...

was den Ausgangspunkt der Frage 'Lehrer' betrifft, sehe ich es genau anders herum:
langfristig mit Zeit und entsprechendem Lernwillen ist er entbehrlich
für ein schnelles Ergebnis (bestmögliche Aufnahme in 2 Monaten weil Termin) wäre er obligatorisch
(das müsste dann aber von vornherein auch entsprechend kommuniziert werden)

cheers, Tom
 
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Oh je, Prinzessin auf der Erbse.

Mir stellt sich die Frage, warum Du bereit bist Geld in Melodyne zu investieren, nicht aber in Gesangsunterricht.
 
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@take-a-bow
Du kannst dir die Erfahrungen hier im board viel angenehmer gestalten, indem du uns die Antwort, die du bekommen willst, gleich hinschreibst. Wir brauchen das dann nur zum Bestätigen anzukreuzen, und dein Ego wird keinen Schaden nehmen.
Wenn du dir den Anfang unserer Kommunikation noch mal genau durchliest, wirst du merken, daß mein Rat es zu lassen, aus deiner Antwort resultiert.
Wenn du wirklich deine Musik auch singen willst, dann tus doch einfach. Und wenn deine Entscheidung schon gefallen ist, dann frag doch nicht wildfremde Leute nach ihrer Meinung.
Dann frag doch lieber nach Gesangstechnik und Aufnahmetechnik.

Im Übrigen halte ich genau dieses liebevolle Umhätscheln nicht gerade zielführend in der Schule von Heute, aber das ist ein anderes Kapitel....
 
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ein Grossmembran mit toller Akustik (abgesehen vom Raum) geht beim Gefell M930 los
(das wird hier recht oft - und imho auch zu Recht - als Referenz genannt)
'darunter' findet sich regelmässig eine eher penetrante 'Präsenz' - die weniger mit Qualität als rationaler Einstufung (höher=besser) zu tun hat.
Das SM57 basiert auf einem sehr durchdachten System, was eher ein akustisches Bild zum Ziel hat als die messtechnische Genauigkeit. Es ist nicht ohne Grund zum Klassiker geworden, in seinen diversen Bauformen...

was den Ausgangspunkt der Frage 'Lehrer' betrifft, sehe ich es genau anders herum:
langfristig mit Zeit und entsprechendem Lernwillen ist er entbehrlich
für ein schnelles Ergebnis (bestmögliche Aufnahme in 2 Monaten weil Termin) wäre er obligatorisch
(das müsste dann aber von vornherein auch entsprechend kommuniziert werden)

Dem kann ich nur beipflichten, ich sprach auch nicht von besser oder schlechter, nur finde ichs zum erarbeiten leichter ein SM zu nemen.

Mit Melodyne hab ich keine Erfahrung-Sorry
 
Also ich befinde mich in einer ähnlichen Lage. Ich bin kein Sänger, und hatte nie Gesangsunterricht, und trotzdem will ich alles selber machen^^

Ich würde mich niemals trauen vor Publikum Live zu singen. Für mich allein im stillen Kämmerlein aber schon. Das höre ja nur ich ganz allein, und es muss mir nicht peinlich sein. Ich habe die Möglichkeit alles gefühlte 300 mal aufzunehmen, und aus diesen 300 Takes dann ein einzigen Take "zusammenzupuzzeln" bis es mir gefällt. Ich vereinfache den Gesang sehr, manchmal wird nur gesprochen, anstatt gesungen. Halt meinen Fähigkeiten angepasst. Auch Melodyne benutze ich.

Man kann also sagen, meine Gesangsaufnahmen sind mit sehr viel Aufwand nur zusammengebastelt. - Aber - und das ist mir sehr wichtig: Es ist MEINE eigene Stimme. Ich mach das ja nur Hobbymässig und muss nicht wie Joe Cocker oder Pavarotti klingen. Ich versuche einfach das beste raus zu holen. Vor der Bearbeitung kriegt das auch niemand ausser mir zu hören^^

Ich habe auch schon mit sehr guten Sängern/Sängerinnen gearbeitet, wir haben sehr gute Aufnahmen hin bekommen, aber trotzdem bin ich auf diese Songs nicht so stolz wie auf die eigenen.

Es ist doch immer die Frage: Wofür man die Aufnahmen will?
-Will man die Charts damit stürmen?
-oder will man bloss seinem Hobby nachgehen, um Spass zu haben?


PS: Gesangunterricht schadet bestimmt nicht, das wollte ich damit nicht sagen, dass man da drauf verzichten sollte^^
 
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Geh innen Gesangsunterricht...

Ich mag meine Stimme, besonders in den Höhen, auch nicht. Aber das ist der Eigenklang, welchen du über die Schädelknochen wahrnimmst. Nach außen klingt das anders.
 
Hallo, take-a-bow,

Wie kann man hier in einem Board angemeldet sein, fast 5000 Beiträge haben und einer Person, die offensichtlich Interesse am Singen und Durchhaltevermögen beim Erlernen von Instrumenten hat, sagen: "Lass es!" ?

...hier mißverstehst Du Pfeife. Er sagt nichts anderes als ich, nämlich auf gut deutsch: "Verharre nicht im Grübeln, sondern probiere es aus und urteile dann!". Und ich habe unter anderem geantwortet "...klingt Dein Problem... nach "wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht naß"". Das ist nichts wesentlich anderes.
Du hast zwei Möglichkeiten: Dich in Selbstzweifeln aufzulösen, dann kommst Du nicht weiter, oder zu sagen "verdammt nochmal, jetzt will ich" und es einfach zu probieren. In Deinem Fall ist die Stimme genauso ein Instrument, was man lernen muß. Warst Du beim Gitarre- oder Klavierüben nie frustriert? Oder wolltest Du das Klavierspielen drangeben, weil Du nicht nach der ersten Stunde Chopin-Etüden spielen konntest ;) ? Also Kopf hoch und los! Sollte es wirklich nicht klappen, dann hast Du es wenigstens versucht und kannst dann entscheiden.

Mal wieder was anderes - schon mal daran gedacht, in unserem Vocals-Bereich eine Hörprobe zu posten und um Einschätzungen zu Deinem Gesang zu bitten? Da sind viele Leute aktiv, die Dir wirklich Konstruktives sagen können.

Bist du der Meinung, dass für solche ersten Versuche die Aufnahmetechnik auch total einfach sein kann? Also das Shure in mein Interface bzw. Preamp und dann einfach loslegen?

Zum reinen Technischen: Natürlich geht das - auch hier: Tu es einfach! Mit der Kette "SM57 - Interface - Rechner" bewegst Du Dich ja nicht auf Kaufhaus-Grabbeltisch-Niveau, und wie ich oben schon schrieb, könnte das Mic vom Klang her sogar recht gut zu dem von Dir angepeilten Genre passen. "Aufsteigen" kannst Du immer noch - ein gutes Einsteiger-Großmembran-Mic bringt Dich klanglich bei solchen Projektaufnahmen durchaus weiter. Klarer, präzis abgebildeter Gesang macht einfach beim Bearbeiten mehr Spaß ;)

Zum Thema Bearbeiten der Gesangsaufnahme, Dein Stichwort "zusammenbasteln": Was glaubst Du denn, wie das in den Studios heutzutage gemacht wird?? Da werden die allerwenigsten Leute wirklich die Klasse haben, einen first take für das komplette Stück hinzulegen... das funktioniert noch nicht mal in der Klassik, wenngleich es da sehr, sehr viel schwieriger ist, Schnittpunkte in einem kompletten Orchestersatz mit Sologesang zu finden.

Also vorwärts - pack' den Stier bei den Hörnern!

Viele Grüße
Klaus
 
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In meinen ganzen Jahren als Musiker hab ich eins gelernt: Ein stinknormaler Tisch aus dem Baumarkt ist perfekt bearbeitet, sieht überall gleich aus, und es gibt keinen Spielraum, außer in der Farbe. Ein Designerstück hat hingegen Ecken und Kanten, sieht oft ranzig aus, aber solange der Kaffee nicht runter fällt, und das ding in deine Wohnung passt, wirst du damit immer glücklicher sein als mit dem aus dem Baumarkt. So verhält es sich auch bei der Musik. Technik-Freaks und "Handwerker" auf ihrem Instrument, die sehen die Fehler sofort, aber die meisten juckt das nicht, wenns nicht grad wie Group Tekkan klingt. 50% des perfekten Ergebnisses sind Technik, 50% sind Leidenschaft. Erreiche 60.

Hab die Leidenschaft, und schei* auf alle, die dir sagen, dass irgendwas nicht gut ist. Geschmack ist subjektiv. Klar sind die Gesangslehrer und Gitarristen mit 15 Jahren Instrumentenerfahrung kritischer, was die Technik angeht, und sagen eher "das ist nicht so gut", aber letztendlich ist das eben ein eher technischen Gehör. Die Kunst ist nicht, dass du alle zufrieden stellst. Mach dein Ding, und das einfach mit Leidenschaft, Zuhörer findest du dafür immer. Versteh mich nicht falsch. Neue Techniken, und sauberer seinen Kram zu können ist immer gut. Aber versteif dich nicht darauf. Arbeite heute mit dem Können von heute, und was du morgen kannst, damit kannst du morgen dann arbeiten.

Mein Gesang ist auch nicht so dolle, na und? Es gibt genug Menschen, die mir sagen, dass sie meine Stimme lieben. Gibt auch genug, die sagen, Ich kann nicht singen. Und auch alles dazwischen. Wenn du was machen willst, dann tus einfach, und steh dazu. Sing, als wärst du der beste Sänger der Welt. Wenn du deinen Song mit Herzblut spielst, verzeiht ein Höhrer auch gerne mal Fehler.

Du machst jetzt Solo Musik, du musst dich nach niemandem mehr richten. Bekomm das aus deinen Kopf und finde deine Leidenschaft für das was du tust. Arbeit mit dem was du hast, und steh dazu. Die meisten Menschen hören das, und lieben das. Versuch nicht krampfhaft immer nur die Tontechniker und (Semi-)professionellen Musiker zufrieden zu stellen. Ich für meinen Teil liebe es, wenns auch mal unsauber ist, und viele andere tun das auch. Zeig der Welt, dass die Liebe zur Musik wichtiger ist. Technisch perfekte Musik beeindruckt (vor allem die, die das gleiche Instrument spielen), leidenschaftliche Musik berührt (wenn es zum eigenen Geschmack passt). Ich für meinen Teil mache lieber letzteres. Seitdem ich so arbeite, bekomme Ich kaum noch negatives feedback. Technisch besser bin Ich dadurch nicht, aber die Leidenschaft ist da. Arbeite lieber damit, dass du Fehler machst, und mach eine Stärke daraus, indem du einfach dazu stehst, und trotzdem voller Stolz deine Liebe zu deiner Musik in die Welt heraus trägst. Mach den Bob Dylan Style ;)

Und zur eigenen Stimmeinschätzung: Ich für meinen Teil finde meine Studiostimme auch furchtbar. Aber andere hören sie eben ganz anders, und auch da variiert es. Ich höre Kritiken von "du kannst nicht singen" bishin zu "Ich liebe deine Stimme". Vertrau auf das, was du kannst, und leb mit dem, was du nicht kannst. Schalt dein kritisches Gehör bei deiner Stimme aus wenn du singst. Techniken lernen und daran feilen tust du ohnehin wenn du mit Leidenschaft bei der Sache bist, aber du musst heute mit dem arbeiten, was du heute kannst. Was du morgen kannst, damit kannst du dann morgen arbeiten.

Du wirst auch immer damit konfrontiert werden, dass jemand deine Stücke schon nach dem 1. Takt ausmachen will, völlig egal wie gut du bist. Ich erlebe das auch, und jeder andere Musiker auch. Ich erlebe es aber auch, dass jemand die Stücke zu Hause hat, und 300x gehört, und danach immer noch nicht genug davon hat. Es muss ja nicht jedem gefallen. Wer das versucht, wird daran immer scheitern. Wenn ein paar Tontechniker-Profis, und ein paar "Techniker" (bezogen auf Musik) das nicht gut finden, dann hast du eben einfach eine andere Zielgruppe. Solange du nicht (wie bereits oben erwähnt) wie Group Tekkan klingst, findest du auch ernsthafte Hörer für das, was du tust, selbst wenn die Stimme nicht "Mainstream" tauglich ist, und vor Perfektion strotzt. Nach meinem Hörempfinden sind es oft gerade die Unsauberen Dinge, die wirklich fesseln am Ende. Meine Stimme hat auch Ecken und Kanten, es gibt Menschen die finden sie toll, und Menschen die finden sie grausam.

Als Abschluss sei hier mal folgendes Tonbeispiel genannt:



Musik macht man nicht mit der perfekten Technik, sondern mit dem Herzen.
 
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