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Erster Plattenvertrag

Kiview
Kiview
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Also, ein Label hat uns angeboten unsere erste CD zu produzieren und uns folgenden Vertrag zugesandt (ein Beispielvertrag).
Soll über ein Jahr laufen, steht aber noch nicht drin.

Wir machen uns ein bisschen Sorgen wegen der Sache mit der Gema, ob wir da nich abgezockt werden.

Hier der Vertrag:

1.Die Künstler erklären rechtsverbindlich, dass Sie die alleinigen Inhaber des Urheberrechtes, Vervielfältigungsrechtes und Veröffentlichungsrechtes an dem Werk haben und daher auch diese Rechte veräußern und übertragen können. Sie sichern zu, dass mit diesem Vertrag Rechte Dritter nicht verletzt werden und dass Sie über das Werk noch nicht anderweitig verfügt haben. Soweit andere Musiker an den Aufnahmen mitwirken, versichern die Künstler, dass diese keinerlei Rechte an den Musiktiteln haben oder haben werden.

2.Sollte ein Dritter dennoch Ansprüche gegen den Produzenten geltend machen, verpflichten sich die Künstler, den Produzenten bei dessen Durchsetzung der Rechte gegenüber dem Dritten zu unterstützen. Die Künstler erkennen an, dass Sie dem Produzenten den Schaden ersetzten, falls der Dritter gegenüber dem Produzenten obsiegt.

3.Die Künstler räumen dem Produzenten das ausschließliche und übertragbare Recht zur Vervielfältigung, Vertreibung und Verwertung der Werke weltweit für alle Aufgaben und Auflagen einschließlich aller Nutzungs- und Verwertungsrechte einschließlich des Nutzungsrechtes im Sinne des Urhebergesetztes ein. Dies schließt auch das alleinige Verlagsrecht ein.

4.Die Künstler übertragen dem Produzenten das ausschließliche und übertragbare Recht, das Werk weltweit auszuwerten (Tonträgerproduktionsrecht).

5.Der Produzent verpflichtet sich, das Werk herzustellen und zu verwerten. Dies geschieht innerhalb von 5 Monaten, nachdem der Künstler dem Produzenten das Werk vollständig ausgehändigt hat.

6.Der Produzent verpflichtet sich, die Kosten der Studio-Aufnahme zu tragen, jedoch nicht mehr als 2500,- € Brutto. Das Studio wird nur in Absprache und Zustimmung mit dem Produzenten gewählt. Der Inhalt des Tonstudio-Vertrages ist ebenfalls bindend für den Künstler.

7.Der Produzent verpflichtet sich weiterhin, dem Künstler unverzüglich nach Veröffentlichung des Werkes 75 Freiexemplare des Werkes zur Verfügung zu stellen. Sowie 25 Shirts die zur CD hergestellt werden

8.Der Produzent verpflichtet sich für eine ordentliche Aufmachung/Gestaltung des Tonträgers/Booklets Sorge zu tragen. Die Gestaltung können die Künstler ganz nach Wunsch mit einem Grafiker, den der Produzent stellt und bezahlt, wählen. Mindestanforderungen oder Einschränkungen sind: Booklet mehrfarbig, maximal 12 seitiges Booklet, kein Digipack oder Metallverpackung oder ähnlich kostenaufwendige Verpackung. Die Künstler verpflichten sich jedoch bei der Booklet- und CD Gestaltung auf geltendes Recht zu achten. (Beispiel: Runen)

9.Der Produzent verpflichtet sich um angemessene Werbung.

10.Der Produzent hat den Künstlern regelmäßig Rechenschaft über die Verkaufsbilanz des Werkes abzulegen.

11.Zur Herstellung und Veröffentlichung von sog. „Merchandise-Artikeln“ (T-Shirts, Sweatshirts, etc.) unter dem Namen der Band `Minjar` hat der Produzent ebenfalls das Recht.

12.Die Künstler verzichten auf eine Anmeldung bei der GEMA. Der Produzent ist berechtigt, im Rahmen dieses Vertrages einen sog. Gemafreistellungsantrag zu unterzeichnen

13.Abweichende oder ergänzende Vereinbarungen zu diesem Vertrag bedürfen der Schriftform.


14.Sollte ein Teil dieses Vertrages nichtig sein, sind die übrigen Teile dennoch rechtsgültig.



Unterschriften:


Produzent Künstler
 
Eigenschaft
 
Habt Ihr mal in dem Bereich Musik und Recht gestöbert? SUFU benutzt?
Kann mir nicht vorstellen, dass es da nicht schon behandelt wurde. Eventuell gibt es dort auch einen Mustervertrag, den man mit dem Euch unterbreiteten vergleichen könnte. Meine, dort mal sowas gesehen zu haben.

Vielleicht meldet sich demnächst mal Rockbuerosued - er scheint sich da bestens auszukennen.

Ich kann hier nur mal meinen Eindruck wiedergeben:

1. Viele Pflichten der Künstler - wenig seitens der Produzenten.
2. Der letzte Satz des Punktes 2 finde ich den Hammer. Ich weiß nicht ob es üblich ist, aber da könnt Ihr arm bei werden.
3. Ihr tretet alle Rechte ab, es steht aber nirgendwo geschrieben, was Ihr dafür bekommt - weder als Prozentsatz der verkauften Exemplare oder anderer Vervielfältigungseinnahmen noch in Form fester Summen. Das kann irgendwie nicht sein. Oder ist das in anderen bindenden Verträgen festgelegt?
4. Der Punkt 9 ist eine reine Gummiformulierung und besagt letztlich nichts auf das man pochen könnte.

x-Riff
 
Individuelle Rechtsberatung ist hier leider verboten, es lassen sich aber auch allgemein ein paar grundsätzliche Dinge sagen.

Leider wohnst Du in Gelsenkirchen. Wir machen diesen Herbst nämlich im Süden in acht Städten Workshops mit unserem hoch kompetenten Musikrechtsanwalt (www.anwaeltefuermusikrecht.de ). Aber der nördlichste Workshop findet in Aschaffenburg statt.
Vielleicht machst Du aber nachmittags einen "Einkaufsbummel" beim Musik-Service und gehst abends zu unserem Workshop :)

Aber im Ernst: wir hatten mal einen gleichfalls kompetenten Musikrechtsanwalt aus Bielefeld als Dozenten. Dessen Kontaktdaten habe ich aber momentan nicht hier zu Hause. Da wir morgen unser Rock- und Popzentrum Oberbayern mit Pressekonferenz und großem TamTam starten, kann es sein, dass ich Dir die Daten erst am Montag nachreichen kann. Okay für Dich?

So, jetzt zu dem Herren Produzenten bzw. dem Label. So ganz auszukennen scheint sich der Mensch respektive die Menschen ja - auch! - nicht. Sind die noch so neu in der Branche oder kommen die im worst case aus dem "Haifischbecken"?

Der Hammer ist, dass gleich die Verlagsrechte mit einer einzigen Zeile mit einkassiert werden. Für eine EVENTUELLE Abtretung der Verlagsrechte ist allgemein gültig aber ein separater Verlagsvertrag vonnöten.
Eine Abtretung der Verlagsrechte macht aber nur Sinn, wenn der Musikverlag erhebliche Leistungen in Punkto Zweitverwertung erbringen kann. Verlagsrechte tritt man nicht aus Jux ab.

SCHWACHSINN ist es ohnehin, wenn jemand Verlagsrechte einfordert, parallel aber die Autoren verpflichten will, nicht der GEMA beizutreten. Denn ein Musikverlag "ernährt" sich vom 40-Prozent-Anteil an den GEMA-Tantiemen.
Wenn keine GEMA, dann auch keine Verlagseinnahmen!

Verlagsrechte können im übrigen nur die Autoren abtreten und nicht alle Mitglieder einer Band. Wenn der Schlagzeuger keine Songs schreibt oder textet, macht seine Unterschrift unter einer Klausel, mit der man Verlagsrechte abtritt keinen Sinn - ist gelinde gesagt Quatsch.

Es sind noch ein paar andere Ungereimtheiten in dem Entwurf. Und es steht vieles gar nicht drin! Darauf aber kommt es bei einem Künstlerexklusivvertrag oder einem Produzentenvertrag aber essentiell an!!!!!!!!!

Lies mal den nachfolgenden Artikel unseres langjährigen Musikrechtsdozenten Bob Lyng. Der Artikel stammt zwar von 1995, ist aber in seinen gesamten Grundzügen noch immer gültig, weswegen wir ihn auch noch nicht vom Netz genommen haben:
http://www.allmusic.de/tool.php?tool=sites_1_0&fid=1&kurz=musikertippsrechtkuenstlervertraglyng

All die darin genannten Dinge gehören üblicherweise in einen Künstlerexklusivvertrag (egal ob zwischen Plattenfirma und Künstler oder zwischen Produzent und Künstler).

TIPP: Nie einen Vertrag unterschreiben, den man nicht versteht oder mit dem man nicht einverstanden ist. In diesem Fall unbedingt zum MUSIKRECHTS-Fachanwalt. Die 200 € Beratungshonorar lohnen sich langfristig allemal.

EDIT: P.S.: Hier ist noch ein Artikel von Bob Lyng, worin er erläutert, wer wofür in der Branche zuständig ist und was der/diejenige/n dafür im Normalfall als Anteile bekommen bzw. verlangen (können): http://www.allmusic.de/tool.php?tool=sites_1_0&fid=1&kurz=musikertippsrechtzustaendigkeitenlyng

EDIT-2:
Gerade seh' ich es erst: Die Merch-Rechte tritt derjenige, der einen solchen Vertrag unterzeichnen auch gleich mit ab! Ist ja der Oberhammer.
UND NOCHMALS: es ist nicht fixiert, was die Künstlerseite für die unterschiedlichen Auswertungsformen bekommen. FAZIT: FINGER WEG! Unbedingt zum Anwalt!!

lg.
 
Vielen dank für die Antworten euch beiden.
Fand den Vertrag auch sehr sehr knapp, weshalb er mir schon nicht ganz koscher vorkam.

Werd mir mal die Links antun.
 
Hi,

der Vertrag ist sicherlich ein Witz, aber mich nervt es immer ein wenig, wenn vorschnell das Wort "Abzocke" fällt. Es ist ja so, dass dem Musiker ständig eingeimpft wird, dass die Musikbranche ein Haifischbecken ist und überall Abzocker lauern. Da mag was dran sein, wobei man aber auch vorallem auf die Wölfe im Schafspelz acht geben sollte.

Die "Aufklärung" (steig nie mit dem bösen Onkel ins Auto) führt aber leider oft auch dazu, dass sich viele Musiker nur allzu schlau vorkommen und paranoid hinter allem Abzocke sehen. Da muss man schon auch auf dem Teppich bleiben und nicht den eigenen potentiellen Marktwert maßlos überschätzen. Man führt sich sonst schnell auf, wie eine 80-jährige Jungfrau, die sich im Omnibus von den gierigen Blicken der Jünglinge belästigt fühlt. :p

Wobei ich jetzt natürlich nicht sagen will, dass das "Kiview" so ein Fall ist! Das war nur ein allgemeines Statement!

Was ich sagen will ist, dass es genauso Studios/Labels/Produzenten gibt die eben - wie die entsprechende Musikerklientel - auf Amateurlevel arbeiten und dabei genauso viel oder wenig Ahnung haben. Trotzdem haben die vielleicht auch die besten Absichten, sind ebenso engagiert wie die Musiker und wollen an einem Strang mit ihnen ziehen. Solche Leute werden auch sicherlich von den klassischen Geschäftsmodellen abweichen müssen.

Wenn solche Leute wirklich ernsthaft engagiert sind und dann kommen lauter "schlaue" Musiker und werfen ihnen Abzocke vor, kann verständlicher Weise auch schnell Frust enstehen und eine für beide Seiten potentiell sinnvolle Zusammenarbeit auf gleicher Ebene (eben zunächst Amateur) kommt nicht zustande.

Ich kann mir durchaus vorstellen dass hier eigentlich guter Wille am Werk ist. Zunächst dachte ich was für ein Schwachsinn, sind ja nicht mal Künstlerbeteiligungen verankert.

Man nehme aber den Vertrag mal als allgemeines Beispiel (soll keine individuelle Rechtsberatung sein) und rechne. Wenn der Produzent wirklich das leistet was er verspricht, hätten die Künstler ungefähr folgende Kosten, wenn sie es selbst leisten müssten:

-Studio 2500 EUR
-Pressung 500 EUR (natürlich hat Künstler dann mehr als 75 CDs, aber...s.u.)
-Grafiker 200 EUR
-Shirts 250 EUR (kleine Auflage 10 EUR/Stück)
-Werbung 300 EUR
------------------------------
=3750 EUR

Da der Produzent ja am ausschliesslich vom Verkauf euer Produkte profitiert, wird er sich sicherlich noch sehr viel Mühe geben, euch entsprechend zu promoten, schliesslich hätte er zu Beginn ein Minus von 3750 EUR. Den Arbeitsaufwand und Nutzen kann man schwer in Euro ausdrücken. Aber jemanden "mit im Boot" zu haben, der gut motiviert ist (durch 3750 EUR Miese!) ist sicherlich nicht verkehrt. Runden wir die Summe einfach mal sehr vorsichtig auf 4000 Euro auf, die die Band ohne "Deal" hätte.

Die Band müsste also z.B. 25 Shirts à 20 EUR (= 500 EUR) verkaufen und 350 CDs (kriegt man so eine Auflage überhaupt mit 12-seitigem Booklet für 500 EUR? s.o.) à 10 EUR (= 3500 EUR) verkaufen um auf NULL(=4000 EUR) zu kommen!

Mit "Deal" kann die Band von Anfang an im Plus arbeiten verkauft die 25 Shirts (= 500 EUR) und 75 CDs (=750 EUR), sind 1250 EUR Gewinn. Merchandising ist ja nicht exklusiv abgegeben, also eine weitere Einnahmequelle...

Heisst im Fall ohne "Deal" müsste die Band nochmal 125 CDs (mindestens, reicht die 500-EUR-Auflage noch?), also insgesamt 475 CDs verkaufen, um auf den gleichen Gewinn zu kommen. Das ist sicherlich gar nicht so einfach, für eine No-Name-Band! Wenn man noch bedenkt, dass obige Aufstellung grob überschlagen ist und höchstwahrscheinlich eher mehr Kosten enstehen würden. Wenn man sich das genauer durchrechnet könnten es auch leicht 600 statt 475 CDs sein. Gibt Bands mit Major-Deal, die schaffen das nicht...

Gut die Verlagsrechte und die Rechte an den Aufnahmen wären weg, zunächst...! Radio-Einsätze und GEMA-Mitgliedschaft der Komponisten ist eh unwahrscheinlich. Sollte der Major nach dem nächsten Gig mit dem "seriösen" Megadeal aufwarten, hindert ein solcher Vertrag (im Gegensatz zu einem branchenüblichen) wohl die neuen Partner nicht daran die Songs sofort erneut aufzunehmen und zu verwerten, oder?

Sollte die ursprüngliche Aufnahme plötzlich ein Hit werden, greift doch sowieso der "Bestsellerparagraph", oder? Dann soll der Vertrag "ein Jahr laufen"? Wer bekommt dann die Rechte?

Übrigens muss man auch immer wieder betonen, das es selbst für weltweite Top-Acts NICHT selbstverständlich ist, mit Schallplatten Geld zu verdienen! Die Haupteinahmequelle ist das so gut wie nie! Im Gegenteil, hier ein Zitat aus Janko Röttgers Buch "Mix, Burn, R.I.P":

Ganz so einfach ist es offenbar nicht. Vielmehr hat
sich in den letzten Jahrzehnten in der Branche eine Form des Wirtschaftens
etabliert, die ihr Heil einzig und allein in Superlativen findet.
Interessanterweise tragen dazu auch jene 95 Prozent der Acts bei, die
als nicht profitabel gelten. Diese Erfahrung musste im Frühjahr 2003 die
Rockband Incubus machen. Nachdem die Band rund sieben Millionen
Platten weltweit verkauft hatte, wollte sie ihren Vertrag nachverhandeln.
Ihre Plattenfirma Sony Music weigerte sich und erklärte, Incubus schulde
ihr noch 250.000 Dollar. Incubus-CDs und -DVDs waren damit Teil
jener 95 Prozent Ausschussware, die ihre Kosten nicht einspielen –
zumindest nicht für die Band. Sony Music hat nach Schätzungen der LA
Times rund 35 Millionen Dollar an Incubus verdient.21
Zu großen Teilen ist dieses Missverhältnis in den schlechten Vertragsbedingungen
begründet. In großen Firmenkonglomeraten werden aus
Ausgaben zudem ganz schnell wieder Einnahmen, und die Verluste bleiben
als Gewinne in der Familie. Begonnen hat dies mit dem Trend, die
Fertigung und den Vertrieb der Produkte selbst zu übernehmen. So vertraut
etwa Bertelsmanns Plattenfirma BMG die Pressung seiner CDs der
konzerneigenen Firma Sonopress an. Verkauft werden sie anschließend
über Bertelsmanns CDNow-Website oder den BMG Record Club. Mit
der wachsenden Konzentration der Entertainment-Wirtschaft und dem
Aufbau digitaler Download-Plattformen nehmen solche Synergie-Effekte

Das Buch ist übrigens in vielerlei Hinsicht empfehlenswert und aufschlussreich. Es ist hier kostenlos erhältlich.

Ist ja auch nicht immer eine schlechte Idee, einen dumm zusammengezimmerten Vertrag, der, wenn's hart auf hart kommt, vom Producer/Label eh nicht haltbar ist, zu unterschreiben...SO eine Gelegenheit gibt's bei den "richtigen" Playern sicher nicht. :D

Vernünftige Rechtsberatung ist natürlich immer angesagt!

Man sollte nur nicht vergessen, dass neben Musikern auch Label und Producer als Amateure beginnen und nicht als abgebrühte Vollprofis mit dickem Geldbeutel.

Meinungen? Kritik? Anregungen? Rechenfehler?

Gruß,

Uranus
 
Schweigen im Walde? :)
 
Fuer 1250,- Euro trittst du deine Verlagsrechte und deinen Merch-Verkauf ab ? ;)
 
Fuer 1250,- Euro trittst du deine Verlagsrechte und deinen Merch-Verkauf ab ? ;)

Zum Beispiel des oben genannten Vertrages, möchte ich allgemein Folgendes sagen:

Merchandising wäre hier wohl NICHT EXKLUSIV abgegeben, d.h. niemand könnte die Band daran hindern, auf ihren Konzerten oder über ihre Website EIGENES Merchandising zu verkaufen und alle Gewinne einzustreichen. Das Label hätte das recht, z.B. über ihren Webshop Merchandising zu verkaufen.

Zu den Verlagsrechten: Natürlich mag das Beispiel auf den ersten Blick seltsam anmuten. Aber:

-Betrachtet man die Sache realistisch, muss man es erst einmal schaffen durch die Nutzung von z.B. 10 (Titelanzahl des Albums) Kompostionen, soviel Geld zu verdienen! Wenn eine Amateur-Band alles selbst macht und alles Rechte selbst hält, seien wir ehrlich, sie muss froh sein, wenn sie mit ihrer Musik auf Null kommt!

-Trete ich z.B. Verlagsrechte ab, bekomme ich mehr als "nur" Geld. Nämlich einen Partner, der mit im Boot sitzt und nun ein Eigeninteresse hat, dass z.B. möglichst viele CDs verkauft werden, die Band bekannter wird, etc.. Entsprechend wird er sich dafür einsetzen, v.a. wenn er investieren musste.

-In dem Beispiel soll auch die Laufzeit auf ein Jahr begrenzt werden. Je nachdem, wie man das gestalten würde, fielen evtl. sowieso alle Rechte zurück. Ein Traum! ;)

-Vielleicht wichtigster Punkt: Egal wie ein Vertrag gestaltet ist, es sieht das Urheberrecht eine Reihe besonderer Schutzrechte vor, auf welche man sich auch nach Vertragsunterzeichnung berufen kann. Wenn ein Label als Vertragspartner diese nicht kennt und glaubt deshalb solche Verträge wie oben in jedem Fall durchsetzen zu können, ist das ein unschätzbarer Vorteil für die Band. Beispiele:

-das Recht auf eine angemessene Vergütung
-den Anspruch auf eine weitere Beteiligung bei Bestsellern
-das Recht zum Rücktritt vom Verlagsvertrag
-das Recht zum Rückruf von Nutzungsrechten "wegen Nichtausübung"​

Die wichtigsten Infos dazu gibt es hier.

Wenn man sich das durchliest, liegt die Vermutung nahe, dass eine Band die einen Vertrag, wie oben beispielhaft beschrieben, unterzeichnet, nur profitieren kann, weil sie rechtlich alle Trümpfe in der Hand hat.

Eigentlich läuft m.M. nach in diesem Beispiel eher das Label Gefahr, von einer Band abgezockt zu werden! :D

Gruß,

Uranus
 
Das Problem ist doch das , ich mutmasse da mal wenn ich mir den Vertrag so anschaue, bei diesem 'Label' kein wirklicher Vertrieb dahintersteckt. Das ist doch was wirklich interessiert. Wenn ich schon meine Verlagsrechte abdruecke tu ich das an ein Label das meine CD auch dahin bringt wo sie verkauft wird. Was bringen mir da ein paar Euro wenn meine CD irgendwo versauert ? Ich versteh schon was du sagen willst aber der Hintergrund ein Label zu bekommen ist ja nicht in erster Line 5000,- Euro fuer ne CD bezahlt zu Bekommen sondern die Werbung und der Vertrieb der vom Label 'gefahren' wird ( Zudem man das Budget sowieso wieder abarbeiten muss bevor man Knete aus dem Verkauf sieht ). So seh ich das auf alle Faelle. Ist ja schoen wenn man sagen kann man hat ein Label aber was bringts den wirklich wenn kein Geld dahinter steckt um dir mal einen Bericht in einer Musikzeitschrift einzukaufen oder dich auf den Samplern zu verteilen ?
Wie gesagt wenns sich um so kleine Summen handelt bin ich der Meinung die Band faehrt besser die Sache selbst zu Produzieren und sich einen guten Vertrieb zu Suchen. :)

Wir habe z.B. von unserer CD nun ca. 300 Stueck verkauft Sprich 3000,- Euro. Das nur ueber unsere Webseite und auf Konzerten. Produktionskosten waren ca. 3500,-. Dafuer haben wir alles selbst in der Hand und koennen in das Studio das wir wollen und auch bei der grafischen Gestaltung machen was wir wollen. Klar haben wir noch kein Plus gemacht aber mir waeren 2000 Euro einfach nicht wert die Verlagsrechte herzugeben. :)
 
Zu den Verlagsrechten: Natürlich mag das Beispiel auf den ersten Blick seltsam anmuten. Aber:
...
-Trete ich z.B. Verlagsrechte ab, bekomme ich mehr als "nur" Geld. Nämlich einen Partner, der mit im Boot sitzt und nun ein Eigeninteresse hat, dass z.B. möglichst viele CDs verkauft werden, die Band bekannter wird, etc.. Entsprechend wird er sich dafür einsetzen, v.a. wenn er investieren musste.

Sry, werter UranusEP, aber um Tonträger abzuverkaufen braucht es ein funktionierendes Label (mit adäquaten Vertriebskanälen und Promostrukturen) - aber keinen Musikverlag!

Es kommt aber mehr und mehr "in Mode", dass auch Labels ihre eigenen Musikverlage gründen, um sich die 40% Verlagsrechte beim eigenen Income anzudocken. Zum Teil - insbesondere bei kleinen Labels - ginge sich die Tonträgerkalkulation auch gar nicht auf, wenn nicht die Verlagstantiemen mit einfließen würden. Das zum Verständnis für die Situation der Labelbetreiber.

Insofern hat das Schwert schon zwei Seiten. ABER: ein Musikverlag macht nur dann Sinn, wenn der sich den A... aufreist, um die ZWEITVERWERTUNG offensiv anzugehen. Werden die Verlagsrechte nur als Zusatzeinnahmequelle gesehen UND PRAKTIZIERT, dann verschenkt der Autor seine Kohle unnötigerweise - und eine Rechteabtretung ist widersinnig.

lg.
 
Sry, werter UranusEP, aber um Tonträger abzuverkaufen braucht es ein funktionierendes Label (mit adäquaten Vertriebskanälen und Promostrukturen) - aber keinen Musikverlag!

sorry..nur kurz..Zeitmangel...

Natürlich hast du recht, ein Verlag verkauft keine Tonträger, doch er hat ein wirtschaftliches Interesse, dass dies geschieht! Also, wird er auch sein Mögliches dazu tun.

Und diese Themen laufen auch immer Gefahr, zu theoretisch diskutiert zu werden. Was macht ein Verlag in der Praxis für eine Newcomer-Band, die noch kein Label hat? Er versucht einen Deal zu beschaffen.

Wir sollten auch nie vergessen, welche Beispiele wir hier diskutieren. Kleine Band, Nischengenre, erste CD, etc. Whych ist doch das beste Beispiel, er wird mit seiner Produktion gerade auf Null kommen. Eine Band mit einem so "windigen" Vertrag wie oben wäre wirtschaftlich besser dran, zumal der VERTRAG NUR EIN JAHR LAUFEN SOLL (wie auch immer man das gestalten mag) und im Ernstfall der vermutlich eh null und nichtig wäre. Ich würde das hier eher von der Produktionsqualität abhängig machen. Wenn ich keine gute Produktion bekomme (das wäre ja im Endeffekt der Hauptvorteil), lohnt sich der ganze Zirkus gar nicht.

Ich rede hier praktisch, nicht wie ein Deal aus zu sehen hätte, den man im Moment eh nicht bekommt. Ich sage, sehr gut möglich, das so ein "windiger Deal", in der Praxis besser sein könnte, als GAR KEINER!

LG,

U
 
Nochmal, was bringts dir 2000,- Euro in der Hand zu Haben und dafuer hat die Rechte an deiner CD irgendein Label das weder die Connections noch die Knete hat was zu Reissen ? Nichtmal die Songs kannst du nach dem Jahr mitnehmen zu einem andern Label weil du fuer laeppische 2000,- Euro deine Rechte verscherbelt hast.
Wir koennen mit unserer CD ohne Probleme einen Vertrieb suchen wenn wir wollen und koennen soviel Nachpressen wie wir wollen und koennen die Songs mitnehmen falls wir zu einem Label gehen. Zudem werden wir ja noch mehr CDs verkaufen und somit die Produktionskosten locker rasubekommen. Da lach ich doch ueber sichere 1250,- Euro ( das sind fuer jeden von uns laeppische 250,- Euro ) und ja kein Deal ist in dem Fall um den es hier geht um einiges besser. Mann muss laengerfristig denken und nicht nur von 12 Uhr bis Mittag ;)
 
Laufzeit auf ein Jahr begrenzt...je nachdem wie man das gestaltet, hast man nachher alle Rechte wieder!

Selbst wenn nicht, ist der Vertrag rechtlich m.M unhaltbar, sprich die Band kann sich die Produktion bezahlen lassen, schauen ob das Label was "reisst", und wenn nicht den Vertrag nach belieben kippen. Hast du meinen Link zu den besonderen Schutzrechten gelesen? KNEBELVERTRÄGE gibt es in Deutschland nicht (mehr)!!!

Also sicheres GELD auf der einen Seite und sollte es gut laufen alle rechtlichen Trümpfe in der Hand und jederzeit einen BREITEN Hinterausgang, wenn etwa ein richtiges Label Interesse zeigt! Wo ist nun der Nachteil?

Wenn ihr über sichere 1250 Euro lachen könnt gut, ich weiss aus der PRAXIS, dass die meisten Bands auf diesem Level gerade auf Null kommen oder ein wenig verdienen. Die CD ist eher für andere Sachen wichtig...
 
Recht haben und Recht bekommen sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe und ich persönlich würde kein Verhältnis mit Leuten eingehen, die noch nicht mal in der Lage sind, einen ordentlichen Vertrag aufzusetzen.

Das ist meine Meinung - ich finde Deine Haltung, Uranus durchaus nachvollziehbar - aber nichts würde mich dazu bewegen, meine Unterschrift unter solch ein Machwerk zu setzen.

x-Riff
 
Recht haben und Recht bekommen sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe und ich persönlich würde kein Verhältnis mit Leuten eingehen, die noch nicht mal in der Lage sind, einen ordentlichen Vertrag aufzusetzen.

Das ist meine Meinung - ich finde Deine Haltung, Uranus durchaus nachvollziehbar - aber nichts würde mich dazu bewegen, meine Unterschrift unter solch ein Machwerk zu setzen.

x-Riff

Klar Letzteres ist ein Punkt. Ersteres bei solch einem Machtwerk wohl eher nicht (aber ich bin kein Anwalt) und soweit würde es wohl eh nur kommen müssen, wenn sich ein überraschender Erfolg einstellt, der die Erwartungen bei weitem überschreitet.

Nach meinen Erfahrungen, muss man aber weit vorsichtiger sein, bei Leuten DIE Verträge schreiben können und das können alle "seriösen" Labels. Dann besteht echtes Abzockerpotential. Auch bei einem "richtigen" Deal gilt, je grösser die Chancen, desto grösser ist durchaus auch das Risiko für die Band. Hat man dem Partner erstmal ordentliche Kosten verursacht (Produktion, Promo, Vorschüsse, etc.) UND einen "seriösen" Vertrag unterschrieben, können im Konfliktfall schnell die Lichter ausgehen. Denn natürlich sind da auch die Kräfteverhältnisse ganz anders. Da ist evtl. die Karriere für lange Zeit - schmlimmstenfalls praktisch für immer - verbaut. Bei einer "seriösen" Produktionsfirma (so mit vielen Gold- und Platinplatten), mit der ich eine längere Zeit zusammengearbeitet habe, habe ich nicht nur einen Künstler gesehen, dessen Geschäftsbeziehung mit der Firma in massivem Streit und letztlich vor Gericht endete. Ist natürlich auch verständlich, dass die Firma, wenn sie erstmal im mittleren 5-stelligen Bereich investiert hat, einen Künstler nicht so einfach gehen lässt. Und gegen deren Verträge, Anwälte und langen finanziellen Atem muss man wirklich erstmal ankommen.

Ich warne eindringlich vor der Illusion, mit dem "seriösen" Major-Deal oder "soliden" Indie-Deal seien die Probleme vorbei. Die Chancen mögen steigen, aber auch die Risiken, das die echte Probleme erst anfangen. Natürlich passiert das eher nicht, wenn das "Ding" erfolgreich wird, dann streitet man sich höchstens um die Anteile vom Kuchen, sondern eher, wenn sich nicht der gewünschte Erfolg einstellt! Man "sieht von aussen" natürlich nur die erfolgreichen Produkte und Künstler der Labels, die "Leichen im Keller" tauchen eher nicht öffentlich auf.

Whych:

Natürlich mag man sich einen "richtigen" Deal, mit einem starken Labelpartner wünschen. Aber ein Label, das das von dir geforderte leisten kann, ist schon eher recht weit oben anzusiedeln, so einen Deal muss man erstmal bekommen. Ich glaube auch, dass da einige falsche Vorstellungen mitschwingen: Ich vermute mit Vertieb meinst du einen Vertrieb mit Bestückung, d.h. du willst deine CDs in den Medias und Saturns in ganz D sehen. DAS ist schon sehr weit oben. So wie ich das mal rauslese, müsste ein Label mal schnell mind. 25.000 € locker machen, um deinen Ansprüchen zu genügen. Das wäre wahrhaftig ein traumhafter Einstieg, gerade in diesen Zeiten!

So wie ihr das macht - alles selbst - finde ich natürlich gut! Nur hat nicht jede Band das Geld und ist vielleicht froh, wenn jemand mit ins Boot steigt. Und es ist sicherlich auch nicht ganz ohne Vorteil, wenn man jemanden hat, der sich "nur" um das Geschäftliche kümmert.

Noch einige Überlegungen zu:

rockbuerosued schrieb:
Sry, werter UranusEP, aber um Tonträger abzuverkaufen braucht es ein funktionierendes Label (mit adäquaten Vertriebskanälen und Promostrukturen) - aber keinen Musikverlag!

Es kommt aber mehr und mehr "in Mode", dass auch Labels ihre eigenen Musikverlage gründen, um sich die 40% Verlagsrechte beim eigenen Income anzudocken. Zum Teil - insbesondere bei kleinen Labels - ginge sich die Tonträgerkalkulation auch gar nicht auf, wenn nicht die Verlagstantiemen mit einfließen würden. Das zum Verständnis für die Situation der Labelbetreiber.

Insofern hat das Schwert schon zwei Seiten. ABER: ein Musikverlag macht nur dann Sinn, wenn der sich den A... aufreist, um die ZWEITVERWERTUNG offensiv anzugehen. Werden die Verlagsrechte nur als Zusatzeinnahmequelle gesehen UND PRAKTIZIERT, dann verschenkt der Autor seine Kohle unnötigerweise - und eine Rechteabtretung ist widersinnig.

Die "mehrstrangige" Verwertungskette und ihre entsprechenden Geschäftsfelder haben sich historisch so entwickelt wie sie heute sind. Musikverlage sind aus der Zeit in der Notendruck die gängige und technisch beste Methode zur Verbreitung und Verwertung von Musik, dh. Kompositionen, Aufnahmen gab es ja nicht. Später kamen die Aufnahmen hinzu und es entwickelte sich eben jene Stränge. Die Beatles waren wohl mit die ersten, bei denen sich eine interessante, damals neue, Entwicklung ankündigte: Die Künstler komponierten und interpretierten selbst. Komposition, Aufnahme und Künstler fingen an, zu einem fest zusammengehörenden Ganzen zu werden. Trotzdem machte z.B. die Arbeit eines Musikverlages noch Sinn. Bis in die 70iger war es ja z.B. ganz normal, das englischsprachige Hits eingedeutscht wurden. Für die Plattenfirma relativ uninteressant für einen Musikverlag toll. Dir Bernd sind diese Zusammenhänge sicherlich klar, ich schreibe das für andere, denen die verwirrenden Strukturen weniger geläufig sind.

Wie ist die Situation heute? Gerade im Independent- und Undergroundbereich macht diese Trennung der Geschäftsfelder gar keinen Sinn mehr. Denn Komposition, Aufnahme und Künstler sind untrennbar miteinander verbunden, eine Zweitverwertung findet oft praktisch nicht mehr statt, egal was mit dem Song passiert, es passiert auch mit der Aufnahme (Sampler, Synchro, sogar Klingeltöne sind ja heute Realtone, etc.). Die Black-Metal-Band von neben an kommt nicht ins Radio, wird nicht gecovert, verkauft keine Midi-Klingeltöne, keine Songbooks, wird nicht in kisuaheli subgetextet, nicht von der Big-Band beim Jazzfrüschoppen angestimmt, ist nicht auf der neuen Best-Of-Karaoke-DVD etc, etc.

Die Band und/oder das Label ist bei jeder Nutzung sowieso direkt involviert...Live, Sampler, etc. Es kann also unter Umständen sogar sinnvoll sein, wenn die Verlagsrechte in die "Verhandlungmasse" eingehen und man Beides an einen Partner abgibt. Gefordert wird das ja heute eh oft. Auch auf's Merchandising ist man nicht nur in unserem Beispiel hier scharf...

Desweiteren werden sich die Geschäftsmodelle in Zukunft soweiso ändern müssen. Die Musik in Form von Tonträgern (physikalisch oder virtuell) als zentrales kommerzielles Produkt wird verschwinden. Vielleicht wird sie in künftigen Geschäftsmodellen kostenlos und möglichst breit gestreut. Allerdings wären es gerade die junge Künstler, Verwerter und deren Berater, die sich darüber Gedanken machen sollten. Sonst stellen wir uns jetzt auf alte Strukturen, die es morgen gar nicht mehr gibt, anstatt diese selbst zu gestalten. Aber...andere Baustelle...


Insgesamt möchte ich noch sagen, dass ich hier nicht den grossen Brancheninsider markieren will. EXP bezieht sich auch nicht auf Experte. Ich kann aber schon auf ein wenig persönliche Erfahrungen aus verschiedenen Bereichen zurückgreifen. Auf "beiden Seiten". Ich kenne und erkenne auch die vielen Mißverständnisse und Fehlvorstellungen, die man zu Beginn hat. Wie das dann so ist, möchte man die eigenen Erfahrungen gerne weitergeben, da man nicht aufhören will zu glauben, dass sie anderen vielleicht weiterhelfen könnten. Man kennt aber die Tücken diese Unterfangens...

Beste Grüße,

Uranus
 
Hui, wird ja jetzt hitzig diskutiert.
Bin auch sehr dankbar darüber, dass ich euch über dieses Thema auseinandersetzt.

Ein par Punkte nochmal von mir:

@Whych
So wie ich das aus dem Vertrag verstehe und auch aus dem Gespräch mit den Leuten, haben wir weiterhin die Rechte der Songs und können die auch zu einem anderen Label mitnehmen.
Das Label hat nur die Rechte an der Produktion.

Wie ich schon gschrieben habe, geht es uns in keinster Weise um Geld, sondern darum, dass uns jemand die Produktion des Albums verkauft. Das Geld dafür, inkl. Pressung, Druck und Vertrieb könnten wir alleine auf keinen Fall aufbringen.

Da eine befreundete Band auch vor kurzem bei dem Label angefangen hat(Varg), ist mir schon bekannt das die was für die Band tun. Haben z.B. Auftritte auf großen Festivals besorgt (Metal Camp in Slovenien sollte was sagen) und viel Webung, unter anderem auch in der Legacy geschaltet.
Ihr eigener Vertrieb, Nordhal Versand, ist in der Szene auch kein unbekannter.
Unsere CD bei Saturn kaufen zu können würde auch irgendwie noch keinen Sinn machen, von daher kann ich mir vorstellen, dass der größte Absatz sowieso über unsere HP bzw. auf Konzerten passiert.

Merch können wir weiter selber herstellen und vertreiben, nur die auch.

Du sagst, ihr habt Produktionskosten, von ca. 3500€ gehabt.
Das können wir als Studenten und nicht berufstätige nicht so ohne weiteres aufbringen.
Und du sprichst bei 300 verkauften CDs von 3000€ einnahmen.
Kann man das so sagen?
Muss man das nicht versteuern? (Mehrwertsteuer, Einkommensteuer? )
 
Wenn ihr über sichere 1250 Euro lachen könnt gut, ich weiss aus der PRAXIS, dass die meisten Bands auf diesem Level gerade auf Null kommen oder ein wenig verdienen. Die CD ist eher für andere Sachen wichtig...

Ich bin mir z.B. 100% sicher das wir locker 500-600 unserer CD absetzen ( was wir schon von unserer EP getan haben ). Da sind 5000-6000 Euro sprich auch die 1250,- verdient und als Schmankerl kann ich die Songs nehmen und bei einem richtigen Label das auch Knete hat einbringen was mir auf lange Frist gesehen mehr bringt wie laeppische 1250,- Euro. Das haben wir alleine bei der CD-Relase ( 80 verkaufte CDs ) eingenommen zusammen mit dem Merch-Verkauf. Mal ganz ehrlich aber 250,- Euro ( ch gehe jetzt mal von einer 5 Mann-band aus ) schafft heute selbst noch ein Schueler aufzutreiben.
Und nun spinnen wir mal weiter. Wieviel von den 75 CDs die die Band bekommt werden sie kostenlos verteilen an Freunde, Verwandte etc.? Wieviele werden sie als Promo verteilen ? Wieviele gehen zu Review-Zwecken raus ? Wieviele als Bewerbung bei Festivals etc. bei denen man merh bieten muss wie eine selbstgebrannte Promo ? Wenn die 75 CDs weg sind koennen sie sich wieder welche kaufen ? Wieviele der Shirts werden sie selbst tragen als Werbung ? So und wo sind nun deine 1250,- Euro hin ?
Wie gesagt einfach mal weiter denken anstatt sagen wir mal 10 Songs einem Label in den Rachen zu Werfen und sie somit fuer immer verloren zu Haben. Kein Label wird deine Songs 'freikaufen'. :)

Ach ja, mir hat die Praxis gezeigt das keine der Bands in meinem Umfeld die solche "Labeldeals" unterschrieben haben bekannt, beruehmt oder reich geworden waeren. Ich mach den Mist jetzt seit 18 Jahren mit und hatte auch eien Zeit in der ich fuer einen Labeldeal alles gemacht haette aber man wird aelter und vernuenftiger ;)
Whych:

Natürlich mag man sich einen "richtigen" Deal, mit einem starken Labelpartner wünschen. Aber ein Label, das das von dir geforderte leisten kann, ist schon eher recht weit oben anzusiedeln, so einen Deal muss man erstmal bekommen. Ich glaube auch, dass da einige falsche Vorstellungen mitschwingen: Ich vermute mit Vertieb meinst du einen Vertrieb mit Bestückung, d.h. du willst deine CDs in den Medias und Saturns in ganz D sehen. DAS ist schon sehr weit oben. So wie ich das mal rauslese, müsste ein Label mal schnell mind. 25.000 € locker machen, um deinen Ansprüchen zu genügen. Das wäre wahrhaftig ein traumhafter Einstieg, gerade in diesen Zeiten!

So wie ihr das macht - alles selbst - finde ich natürlich gut! Nur hat nicht jede Band das Geld und ist vielleicht froh, wenn jemand mit ins Boot steigt. Und es ist sicherlich auch nicht ganz ohne Vorteil, wenn man jemanden hat, der sich "nur" um das Geschäftliche kümmert.

Also das geht schon "recht einfach" einen guten Vertrieb zu Bekommen ( aber natuerlich auch nicht ohne selbst erstmal zu Pushen ). Wenn du ein annehmbares Produkt + gute Pressereaktionen hast kannst du einen Vertrieb finden der deine CD auch in die grossen Maerkte bringt die er ja sowieso schon beliefert aber sowas wie EMP waere ja auch schon geil. Mit dem Label hast du natuerlich Recht. Zudem fuer Newcomer-Foerderung kaum Geld zur Verfuegung steht. Deshalb machen wr auch alles selbst. Ok wir arbeiten bis auf einen Studenten alle und da ist es nateurlich leichter innerhalb von einem Jahr die Knete zusammenzusparen.
Ich habe einige Bands im Umfeld die sowohl nur auf Vertrieb fahren aber auch welche die bei groesseren Labels unter Vertrag sind. Das geht schon alles wenn man sich reinhaengt. Label ist halt echt schwer wenns was anstaendiges sein soll.
Also 25000 Budget sehe ich als zu hoch an aber 10-15000 muessten drin sein. Damit ist eine sehr gute CD-Produktion + kleiner Tour moeglich.
Klar waeren wir froh wenn wir uns nicht mehr um das Finanzielle kuemmern muessten aber solange wir es selbst tun weiss ich wo das Geld hingeht ;)


H

@Whych
So wie ich das aus dem Vertrag verstehe und auch aus dem Gespräch mit den Leuten, haben wir weiterhin die Rechte der Songs und können die auch zu einem anderen Label mitnehmen.
Das Label hat nur die Rechte an der Produktion.

Wie ich schon gschrieben habe, geht es uns in keinster Weise um Geld, sondern darum, dass uns jemand die Produktion des Albums verkauft. Das Geld dafür, inkl. Pressung, Druck und Vertrieb könnten wir alleine auf keinen Fall aufbringen.

Da eine befreundete Band auch vor kurzem bei dem Label angefangen hat(Varg), ist mir schon bekannt das die was für die Band tun. Haben z.B. Auftritte auf großen Festivals besorgt (Metal Camp in Slovenien sollte was sagen) und viel Webung, unter anderem auch in der Legacy geschaltet.
Ihr eigener Vertrieb, Nordhal Versand, ist in der Szene auch kein unbekannter.
Unsere CD bei Saturn kaufen zu können würde auch irgendwie noch keinen Sinn machen, von daher kann ich mir vorstellen, dass der größte Absatz sowieso über unsere HP bzw. auf Konzerten passiert.

Merch können wir weiter selber herstellen und vertreiben, nur die auch.

Du sagst, ihr habt Produktionskosten, von ca. 3500€ gehabt.
Das können wir als Studenten und nicht berufstätige nicht so ohne weiteres aufbringen.
Und du sprichst bei 300 verkauften CDs von 3000€ einnahmen.
Kann man das so sagen?
Muss man das nicht versteuern? (Mehrwertsteuer, Einkommensteuer? )

Ok das sieht nun doch anders aus. Wenn du die rechte an den Songs behaelst ist das eine gute Sache. Auch scheinen sie Werbung in Printmagazinen zu Schalten. Das ist ein sehr grosses Plus. Es muss ja nicht Saturn sein aber mehr wie Homepage waere schon wichtig. Im Hinblick auf die oberen Punkte allerdings fast verschmerzbar. Merch ist unglaublich wichtig. Niemals aus der Hand geben :)

Zu den Kosten : Sparen ;) Nee mal ernsthaft. Es gibt heute wirklich sehr guenstige Moeglichkeiten eine CD zu Produzieren. Zudem muss einfach viel Eigenleistung rein dann kann man die Kosten gering halten. Die Studiokosten waren bei uns auch nicht teurer wie das was ihr als Budget gesetzt bekommt allerdings haben wir nur 8 Songs auf der CD. Wir haben halt dann gleich 1000 Stueck pressen lassen.

Ich hab die Rechnung einfach gehalten weil es ja nur um das Prinzip ging. Die CD-Verkaeufe sind bei uns natuerlich versteuert. Es ist aber bei uns auch so das wir es nicht wegen dem Geld machen. Einen Labeldeal wuerden wir rein danach abschliessen was uns das Label an Unterstuetzung und Promotion bieten kann. Ist ja schoen wenn man eine CD hat aber ohne die richtige Promo bringt dir das halt alles nuescht.

PS: Wir sehn uns am Freitag :)
 
Am Freitag?^^
Falls du das Konzert in Nürnberg meinst, dass wurde abgesagt, weil im Laden angeblich kein Strom mehr ist o_O
Er wollte sich melden, wenn alles wieder in Ordnung ist und nen neuen Termin machen.

@Topic
Ja wie gesagt, ums Geld geht es uns auch garnicht, sondern hauptsächlich dass wir aus dem Status Anfängerband rauskommen und dafür brauchts halt mitlerweile irgendwie ne CD.

Wär natürlich möglich die CD in Eigenfinanzierung zu produzieren.
Wäre es da nicht vieleicht besser, erstmal eine etwas üppigere Demo zu produzieren (hab auch unsere Songs auf unserer Myspace Seite bei mir Zuhause aufgenommen) und mit der zu testen, wie der allgemeine Absatz ist?
Weil ich das zum momentanen Zeitpunkt einfach nicht abschätzen kann.
Oder wirkt das mit einer Demo dann einfach wieder zu billig?

Als Referenz könnt ihr euch ja mal die Aufnahmen auf www.myspace.com/minjar anhören.
Würd mir dann bei einer richtigen Demo für den Vertrieb nochmal deutlich mehr Mühe beim Mixen geben. Zumal ich mitlerweile auch richtige Monitorboxen habe.
Eine andere Möglichkeit wäre bei mir die Gitarren und Bassspuren aufzunehmen und dann an ein Studio zum Mixen zu geben, oder die fertigen Mixes an ein Studio zum Mastern.
Fragen über Fragen... :)
 

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