Erster Auftritt nach halbem Jahr Stage-Pause, .....Autsch!!!!

  • Ersteller Daddel B.
  • Erstellt am
Daddel B.
Daddel B.
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
07.12.23
Registriert
23.09.07
Beiträge
1.307
Kekse
1.954
Ort
bei Oldenburg/NDS
Hallo zusammen,
ich möchte Euch mal um einen Rat bitten. Gestern haben wir den ersten Auftritt nach einem halben Jahr Auftrittspause absolviert. Wir veranstalteten eine Proberaumparty mit ca. 50 geladenen Gästen. Als erstes spielte, eine für die meisten unbekannte Band, die selbstgeschriebenes alla Böhse Onkelz und Ohrenfeind präsentierte. Unser Sänger spielte in dieser Band. Dieser Auftritt wurde sehr bestaunt. ........dann waren wir dran. Covermusik im Rock-Pop Bereich. Bei uns war die Resonanz nicht so groß, alles ging schief, wir verspielten uns etc. Das war ziemlich deprimierend!!! Wir haben 12 Stücke gespielt, die unseres Erachtens auftrittswürdig waren. Viele der Zuschauer hatten uns in dieser Formation noch nie gesehen (Wir spielen 1 Jahr fest zusammen, mit der vorherigen 6 Jahre). Sie waren eher 70 Jahre-Rock alla Status Quo, ACDC etc gewohnt. Wir haben von einigen ehrlichen Zuschauern, die ja zu unserem Bekanntenkreis gehören, folgendes an Resonanz bekommen:

"Vorher ward Ihr besser!" , "Ist nicht so meine Richtung", "Was ist denn mit Euch passiert?"

Das war ganz schön grausam,....aber sehr gut zu Wissen, um Änderungen hervorzurufen!

Was würdet Ihr an unserer Stelle tun , damit sollche Aussagen möglichst gering bleiben. Eines ist auch klar. Man kann es nicht jedem Recht machen!

Für die nächsten Proben haben wir uns vorgenommen, uns mit folgendem auseinanderzusetzen:

- Wie bekommen wir Stil in unser Reportoire?
- Freies Spielen, ohne Text etc.
- Gestik und Miemik
- Soundabstimmung verbessern
- ???

Habt Ihr sonst noch Tips? Es ist wahrscheinlich schlecht , dies für Außenstehende zu beurteilen?!?
 
Eigenschaft
 
Es ist wahrscheinlich schlecht , dies für Außenstehende zu beurteilen?!?

Oh, ja das ist es, aber ich versuche mal ein paar Fragen zu stellen die vllt hilfreich sind.

Waren die geladenen Gäste eure Freunde und kannten die alte Formation?
Ja? Und kamen die Kommentare nur von den Bekannten. Dann habe ich schon einen Grund für "Autsch". Freunde sind gerne ehrlich und wie beim Fussball sind dann allle Fachmann. Generell ist der Mensch hier im Norden doch sehr gegen solche Veränderungen?

Da kommen wir gleich zum nächsten:
Ihr habt die Besetzung gewechselt? Wen habt ihr gewechselt! Zufällig den Solo-Gitaristen mit den Flitzfingern und die Sängerin mit der Hammer-Stimme. Naja, wieder ein Grund, warum die neue Formation sich der Kritik stellen muss. Nach sechs Jahren hatte man vllt bei vielen schon ein Stein im Brett.

Ansonsten haste halt schon viel gesagt:
Eine Mischung aus Top40 oder ClassicRock zu spielen ist doch schwer in unserem Raum. Daher Stil finden und schon werdet ihr dort gebucht, wo die Musikrichtung angesagt ist.

Was mir als Musiker immer wichtig ist, das man das Lied authentisch rüber bringt. Was aber auf gar keinen Fall heißt, dass der Gitarrist wie Herr Young über die Bühne hüpft. Das kann an sich nur schief gehen und albern werden.
Dann habe ich letzten eine CoverBand gesehen, die ihr erstes Set durchwegs zu langsam gespielt haben. Und somit CCR oder die Stones sehr langweilig klangen. Ich, der auch schon in CoverBands gespielt hat, denke immer: An sich ist in einer guten CoverBand nur Platz für Perfektionisten. Wenn Gitarrist ein Solo verhaut, ist eventuell noch witzig (je nach dem was er draus macht). Aber letzlich ist Perfektionistentum kein muss, sondern nur verdammt hilfreich.
Da Gitarristen ja meisten etwas Perfektionistischer veranlagt sind, ist es meistens auch so, dass die Gitarres zum Beispiel den Sound des Songs aufnehmen. Das ist imho sehr wichtig.

Abschließend noch hattet ihr dort einen eigenen Mischer oder habt ihr generell (überhaupt) einen eigenen Mischer. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Bands die sich selbst von der Bühne mischen schlechter wegkommen, als Band sdie einen Mischer habe.


Letztlich denke ich Grund ist nahe liegend: Es leigt daran dass Freunde zu ehrlich sind, obwohl es alles sehr schwer zu beurteilen ist. Wahrscheinlich ist ein klarer Fall von:

Muss man gehört haben!! :rolleyes:
 
Hallo und vielen Dank für Deine rasche Antwort!
Die Gäste waren Arbeitskollegen, Freunde und gute Bekannte, die bereits die alte Formation sehr gut kannten. Um eines vorweg zu sagen, damals waren wir "nur" mittelmaß, aber es ist halt besser angekommen als jetzt. Der Gitarrist, ein sehr guter Sologit., ist aus persönlichen Gründen gegangen. Ihn haben wir durch einen sehr fähigen ersetzt.Seine Stärken begrenzen sich jedoch auf die Akkustikgitarre :( . Diese beherrscht er jedoch sehr sehr gut. Mit der E-Git. macht er sich immer mehr vertraut. Grundsätzlich haben wir immer einen Mischer gehabt, der ebenfalls gegangen ist aus versch. Gründen.
Gestern hat der ehemalige Gitarrist von uns abgemischt.

Es ist schon deprimierend, sich wieder neu finden zu müssen, aber zugleich eine Herausforderung.

Ich hoffe, das unsere Band nach dem nächsten Gespräch bzw. Probe ein gutes Stück weiter ist.
 
Es ist schon deprimierend, sich wieder neu finden zu müssen, aber zugleich eine Herausforderung.

Ich denke Neufinden ist nötig, aber seht es nicht nur als Herausforderung sondern vllt auch als Chance.

Das mit dem Akusitk-Gitarristen an der E-gitarre ist zunächst auch erstmal eine Ungüstige Entwicklung :D

Ich würde die Resonaz eines "unparteiischen" Publikums abwarten und mir dann erst ggf. den Kopf zerbrechen.
 
Wenn du sagst, für die nächsten Auftritte nehmt ihr euch "freies Spielen, ohne Text etc." vor, wie gut könnt ihr die Songs dann überhaupt? Ich weiß, dass ich als Coversänger früher auch immer super Probleme mit dem Lernen von Texten hatte, aber das hilft ja nix. Von Blättern ablesen bei Rock und Pop geht gar nicht. Und wenn man die Songs nicht "by heart" kann, dann ist klar, dass überall Wackler auftauchen.
 
der sound im proberaum ist meistens nicht so salonfähig. ich nehme an ihr habt eure amps gut verteilt. monitoring?
also bei uns wäre es so dass mindestens der drummer nen monitor braucht - es sei denn man dreht die gitarre "recht ordentlich" auf. die die dann im "strahl" des gitarrenamps stehen hören nichts anderes mehr, und mein bassamp muss auf anschlag gedreht werden, fängt auch an zu zerren öfters und geht trotzdem unter wenn man nicht im "strahl" steht. ich weiß nicht wie es bei euch während des auftrittes aufgestellt war, aber möglicherweise war das ein mitgrund.
ich kenne das, dass ein musiker abmischt - der kann nicht an jedem fleck im raum stehen und manchmal spielt dann nach dem abmischen immer noch jemand an den knöpfen.
 
Wir sind eigentlich in der glücklichen Lage, dass jedem Musiker eine Monitorbox zur Verfügung steht. Der Sound scheint aber erstmal ein wenig zweitrangig zu sein?! Der Punkt ist trotzdem nicht unwichtig ;)

Viel mehr Sorgen mache ich mir um den bisherigen Stil (wenns denn überhaupt einer ist?), der momentan irgendwo zwischen Brian Adams und U2 liegt?!?! Also eher Querbeet. Naja, hat jedenfalls was mit unserem Bandnamen zu tun! :D

Wir haben uns überlegt unseren bisherigen Sänger -und Rhythmus Gitarristen als Solo-Gitarristen "umzufunktionieren". Der "Akkustiker" soll dann den Rhythmus Part übernehmen!? Ich hoffe das man dieses so nach gewisser Umgewöhnungs-und Lernphase so konstellieren kann?
 
damit ist der gute akustiker sicherlich sehr zufrieden. naja müsst ihr sehen ob der neue leadgitarrist seine sache gut macht dann...
man muss das machen was man auch machen will. wenn der gute akustiker vielleicht viel lieber die rhytmusgitarre spielt und sich dabei besser fühlt ist das ein wichtiger psychologischer effekt.
 
Die Gäste waren Arbeitskollegen, Freunde und gute Bekannte, die bereits die alte Formation sehr gut kannten. Um eines vorweg zu sagen, damals waren wir "nur" mittelmaß, aber es ist halt besser angekommen als jetzt.
Aus meiner Sicht ein ganz klarer Fall von zu hohen und dadurch eben enttäuschten Erwartungen aus dem Publikum. Ich habe so etwas auch schon erlebt, und das hatte drei wesentliche Ursachen:

Der "früher war alles besser-Effekt"
In der Erinnerung ist immer alles besser als es damals tatsächlich war. Eine ganz normale Funktion unseres Hirns. Wenn euch also eure Fans von früher längere Zeit nicht gesehen haben, erwarten sie von euch einen Auftritt, der mindestens so gut ist wie die von damals - unabhängig davon, wie gut oder schlecht diese Auftrtte damals tatsächlich waren.

Eins, zwei, drei, im Sauseschritt...
...läuft die Zeit, wir laufen mit. Ich war früher (in den Achtzigern) einer der größten Iron-Maiden-Fans der Welt. Das hat sich dann im Laufe der Jahre ein wenig herausgewachsen, aber ich finde die Band nach wie vor toll. Dann habe ich mir vor zwei Jahren die "Rock in Rio"-DVD gekauft - und war irgendwie enttäuscht. Sicher einer der besten Gigs, den die Band je gespielt hat. Aber irgendwie trotzdem nicht das selbe wie früher. Ich habe mich weiterentwickelt, die Band auch - aber in verschiedene Richtungen. Es ist halt nicht mehr so wie früher. Weder die Band noch ich.

Der Welpenschutz ist weg
Bands, die in jungen Jahren gegründet werden, genießen speziell im persönlichen Umfeld immer einen gewissen Sonderstatus. Damals war es total geil, wenn jemand in einer Band spielte, und diese Anfangseuphorie nimmt man sehr viele Jahre mit, bei einigen Bekannten hält das u.U deutlich länger als die Band. Bei der nächsten Band ist dieser Bonus plötzlich weg. Deine Freunde finden es normal, dass du Musik machst, und die neue Band sollte schon mindestens doppelt so gut sein wie die vorige, um Gnade zu finden.


Davon unabhängig sind natürlich auch noch Faktoren wie z.B. noch nicht ganz perfektes Zusammenspiel der neuen Formation, die Abneigung der Fans gegen Neues etc. Aber dazu haben andere ja schon einiges geschrieben.

Ich würde mich jetzt nicht allzu sehr entmutigen lassen und einfach weitermachen. Ich weiß nicht, ob die damalige Formation deine erste Band war. Falls ja: Gewöhn' dich dran, dass es nie wieder so etwas wie eine erste Band geben wird. Es gibt ja auch keinen zweiten ersten Kuss. Aber nicht verzweifeln: Jeder von uns erinnert sich sicherlich noch an seinen ersten Kuss, aber die wenigsten von uns sind noch mit dem Mädchen von damals zusammen. Und trotzdem glücklich :)
 
Das allerwichtigste ist Selbstironie: Niemals darf man sich selbst ernst nehmen, schon gar nicht mit abgenudelten Coversongs!!!
Die Attitüde muss sein: Wir spieln das jetzt auch mal, aber wir rotzen es ohne Anbetung und übertriebenen Respekt runter und haben Spass dabei.
Und niemals Sachen spielen die zu schwierig sind!! Es muss immer zu leicht sein, so daß man etwas unterfordert auf der Bühne steht und Zeit hat, Faxen zu machen und das Gefühl hat, es kann nichts schiefgehen.
Grausam sind Auftritte bei denen alle krampfhaft versuchen den Song richtig zu spielen und hochkonzentiert an ihren eigenen Ansprüchen scheitern. Das ist kein Fun! Das Publikum wird verunsichert und kann sich nicht amüsieren! In diesem Falle spielt Punkrocksongs mit 3 Akkorden, das fetzt und macht euch locker.
Generell sollte man den Kopf komplett abschalten und ganz aus dem Bauch heraus spielen, wenn es ne gute Party werden soll. Ansonsten ist es mit angezogenener Handbremse und niemand fühlt sich wohl, es ist dann eher ne Prüfungsathmosphäre.
 
niemals Sachen spielen die zu schwierig sind!! Es muss immer zu leicht sein, so daß man etwas unterfordert auf der Bühne steht und Zeit hat, Faxen zu machen und das Gefühl hat, es kann nichts schiefgehen.
Grausam sind Auftritte bei denen alle krampfhaft versuchen den Song richtig zu spielen und hochkonzentiert an ihren eigenen Ansprüchen scheitern. Das ist kein Fun! Das Publikum wird verunsichert und kann sich nicht amüsieren!

Sehr wahr, den Tipp hätte mir mal jemand vor fünf Jahren geben sollen... ich hab da eine lange Lernphase hinter mir, was musizieren im Bandgefüge angeht!
 
bobcät;3519717 schrieb:
Wenn du sagst, für die nächsten Auftritte nehmt ihr euch "freies Spielen, ohne Text etc." vor, wie gut könnt ihr die Songs dann überhaupt? Ich weiß, dass ich als Coversänger früher auch immer super Probleme mit dem Lernen von Texten hatte, aber das hilft ja nix. Von Blättern ablesen bei Rock und Pop geht gar nicht. Und wenn man die Songs nicht "by heart" kann, dann ist klar, dass überall Wackler auftauchen.

Da möchte ich nochmal nachhaken, da wurde glaub ich noch keine Antwort drauf gegeben? Wie gut könnt ihr die Song und Texte? Wenn ihr die Sachen wirklich drauf habt, sollten sie im Ideallfall völlig unreflektiert aus euch raussprudeln. Ohne nachdenken, ohne innerliches durchbeten. Dann hat man den Kopf auch frei genug für die Bühnenshow.
 
Das ist es ja.....Bei uns wechselte in den letzten beiden Jahren mehrmals die Besetzung. Das hat natürlich den Faktor Unsicherheit mit sich getragen. Wir haben dann andere Songs probiert. Beim probieren blieb es dann. Die letzten 5 Wochen waren jedoch bei uns ein absolutes Erfolgserlebnis bez. des Probens. Texte die wir vorher nicht auswendig singen konnten, Passagen die wir vorher nicht frei spielen konnten, sitzen jetzt allmählich. Was wir verändert haben? Das disziplinierte Proben an jedem Sonntag Abend. Jetzt konzentrieren wir uns bei den frei spielbaren Stücken auf die Bühnenshow. So langsam wirds.....:great:
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben