Ersatzmodell für SH-4 bei Fame Forum

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Hi :)

Seit einiger Zeit besitze ich eine Fame Forum Custom mit der "0815"-Bestückung Sh-4 am Steg und Sh-2 am Hals. Soweit alles top, allerdings hab ich nun rausgefunden, dass der Sh-4 einfach nicht den Sound bringt, den ich gerne hätte. Zu sägend, das Bassfundament fehlt und für Hi-Gain klingt er zu rotzig, da die Hochmitten so stark betont sind klingt er fast dumpf, verzerrt dann aber wieder schnell schrill. . Im Vergleich zu dem in meiner Paula verbauten Maxon Dry-Z fehlt im der Charakter im Sound, gesplittet klingt er zu dünn.Vielleicht der richtige PU für Punk- und Schrammelrock, aber das spiele ich nun höchst selten.

Im Moment bin ich also auf der Suche nach einem passenden Austausch-Pickup. Was ich suche ist ein Pickup, mit dem man ohne weiteres ein saftiges Rockbrett a la Steve Lukather/Richie Sambora usw. fahren kann, 80er Hard-Rock sound ist also gerne erwünscht. Allerdings brauche ich auch gute Dynamik und Definition, Beispiele für den Klang den ich suche sind Prog Rock/-Metal-Bands like Porcupine Tree oder Opeth, die ja meines Wissens nach alle PRS spielen. Drop-Sounds sollten machbar sein, dafür ausgeschrieben Spezialisten brauche ich allerdings nicht, mit der "Tiefe" von den alten Linkin Park oder System of a Down ist es bereits getan. (ich spiele nur ganz selten tiefer als C#) Clean sollte er nicht allzu dosig sein, unbedingt der König der Steg-Strummings muss er aber nicht sein, das übernimmt die Paula. Splitbarkeit ist Pflicht, da ich die Splitfunktion der Gitarre weiterhin nutzen will wenn ich sowas ähnliches wie einen Steg-SC haben möchte.

Da das alles doch ziemlich viele und diffizile Anforderungen sind, hab ich schonmal ein paar Pickups aufgelistet, die denke ich in Frage kommen würden. Allerdings weiß ich natürlich nicht, wie die auf der Gitte klingen, von daher sindse nur als Orientierungspunkte gedacht:

https://www.thomann.de/de/prs_pickup_hfs_treble.htm

Stellvertretend für alle heißeren Pickups von PRS. Der generelle Sound von PRS-Gitarren scheint so die Richtung zu sein, in die es gehen soll, also warum kein Pickup davon? 59/09er hab ich allerdings nicht bei THomann gefunden, gibts die irgendwo einzeln?

http://www.rockinger.com/index.php?cat=WG097&product=D007S

Der Dimarzio Megadrive, sprich Farin U.-Pickup. Könnte gesplittet interessant sein wegen den 2 unterschiedlichen Spulen, wie der Sound an einer PRS-Style-Gitarre wie meiner ausschaut...?

http://www.rockinger.com/index.php?cat=WG092&product=H012B

Häussel Tozz. Sieht man z.B. bei Mensinger statt dem SH-4. Aber wie klingt er?


Zuletzt gibts natürlich noch Modelle von den "exklusiven" Herstellern like Bare Knuckle, Lollar usw. Von denen hab ich allerdings keine Referenz, hat da jemand Erfahrungen mit gemacht? Ne Katze im Sack zu kaufen kommt bei dem Preis natürlich nicht in Frage für mich^^.

So, langer Text, kurzer Sinn: Hat jemand Ahnung, was passen könnte oder spielt jemand selbst vllt. eine Forum mit solch ähnlichen Pickups?.
 
Eigenschaft
 
Hey,
die Fame Forum IV Custom hatte ich auch (in blau)....
Sie ging innerhalb der 2-wöchigen- Rückgabefrist wieder an den Music Store zurück.
Hauptgrund: ein Dead- Spot auf der G- Saite 12. Bund (kommt bei einigen Gitarren vor, auch bei hochpreisigen...)

Was mich auch störte: Fehlender Tone- Regler.
Wurde mir so richtig bewusst, wie sehr man dieses Teil gebrauchen kann, wenn es mal fehlt.

Insofern wird es vielleicht schonmal schwierig, dem Sound die störenden Höhenanteile nur mittels PU auszutreiben.
Am Amp nachregeln geht natürlich immer, mir persönlich ist da der Ton- Regler an der Gitte aber lieber....

Was vielleicht in Frage kommt: Seymour Duncan SH-15.
Den hatte ich für meine Strat in Erwägung gezogen, weil ich der ebenfalls die kratzigen Höhen etwas austreiben wollte.
Laut Werksangaben hat der SH 15 auch eine recht niedrige Resonanz- Frequenz, was schonmal eine gute Voraussetzung ist, um die Höhen zu bedämpfen...

Letztendlich bin ich aber beim Dimarzio PAF 36th. Anniversary hängengeblieben (ohne den SH 15 getestet zu haben).
Der klingt in meiner Strat etwas "vornehm nasal", würde ich mal sagen..... und irgendwie "altmodisch". Bleibt vorerst, da ich nicht noch mehr Geld beim PU- Test verheizen will.
Demnächst kann ich zu Häussel Humbuckern mehr sagen- wenn meine Les Paul und meine Duesenberg damit ausgerüstet sind.

---------- Post hinzugefügt um 15:22:59 ---------- Letzter Beitrag war um 15:10:21 ----------

Davon abgesehen:
PUs bei E- Gitarren sind (so will es mir mein Verstand einreden) eine überbewertete Komponente.
Was das anbelangt, hat mir das Buch "Elektro- Gitarren: Technik und Sound" von Helmuth Lemme die Augen bzw. Ohren (zumindest etwas) geöffnet.
Aber das driftet wohl zu sehr ins physikalische ab....
Also nicht das, was der Rocker wie du& ich unbedingt hören will (wage ich mal, zu behaupten... *gg*)

Musik ist schließlich vertonte Emotion , von daher: Erlaubt ist, was gefällt (und gut klingt) !! :)
 
Hi,

wenn Du den PRS HFS ins Spiel bringst, hast Du schon mal keine Keramik-Magneten-Allergie. Vielleicht könntest Du ihn mal antesten, der könnte aber schon ein "Touch Too Much" sein, gerade für cleane Sounds.

In dem Fall empfehle ich den Duncan SH-5 Custom. Der hat einen ähnlichen Output wie der JB, vielleicht einen Hauch weniger, klingt aber wesentlich ausgeglichener, ohne diesen starken Mitten-Peak. Gerade bei HiGain-Rhythmus hat er schönen Bottom, aber ohne zu matschen. Das einzige, wo es ihm vielleicht ein wenig fehlt, sind die singenden Mitten in den hohen Lagen. Gute AlNiCo-PUs bekommen ja nach oben hin immer mehr "Fett" in den Hochmitten, während der Custom - mMn typisch für Keramik-HB - eher neutral bleibt und beim Solieren ein bisschen Unterstützung von Gitarre und Amp braucht, um dieses Singen zu erzeugen. Damit meine ich gar nicht mal Gain und Kompression, sondern eben diese zusätzliche Einfärbung, die einen so schön "trägt". Andererseits sollte von diesem Frequenzbereich in einer Fame Forum konstruktionsbedingt eh reichlich da sein. Der Custom profitiert jedenfalls auch sehr davon, wenn man einen zusätzlichen Solo-Boost hat, durch einen Midboost, Gainboost oder einen Effekt. Damit kann man dann auch den letzten Kick zugeben.

An Dynamik und Definition mangelt es diesem PU jedenfalls nie, auch bei tieferer Stimmung. Dürfte auch an der Wicklung liegen. Aufgrund des DC-Widerstands von "nur" um die 14 KOhm kann AWG43-Draht benutzt werden, während ein JB wie die meisten heißeren PUs mit noch dünnerem AWG44-Draht gewickelt wird (sonst passen die vielen Wicklungen nicht mehr auf eine normale HB-Spule). Ich kann es nicht wisenschaftlich untermauern, aber nach meiner Beobachtung scheint sich die Behauptung zu bestätigen, dass der dickere Draht mehr Dynamik zulässt. So ein Custom knallt jedenfalls richtig gut, die SD-Beschreibung "PAF mit Nachbrenner" passt da schon recht gut. Gesplittet taugt er auch, weil er nicht zu dünn wird wie zB die meisten PAFs.

Falls Du einen Amp mit viel Gain hast und die Zerre nicht durch den PU probieren musst, könntest Du es auch in der PAF-Liga versuchen. Konkret würde ich dann den Dimarzio PAF 36th Anniversary in Betracht ziehen. Auch das ist ein frequenzmäßig nicht verbogener PU, der die Gitarre ehrlich und mit viel Dynamik und Transparenz wiedergibt. Für einen AlNiCo-PAF mit ca. 8,6 KOhm hat er erstaunlich viel Dampf (laut Clip-LED an meinem Roland GP-100 kaum leiser als ein PRS Dragon II!), und er wird auch bei viel Zerre nicht unangenehm dünn oder matschig wie viele Vintage-PAFs. auch ein PU mit "großem" Klang, also keinen Peaks und Tälern, sondern Breitband-Wiedergabe. Frühe Van Halen-Sounds kommen mit dem Teil auch sehr gut. In einer Gitarre mit guter Grundlage von Holz und Konstruktion schwer zu schlagen.

Gruß, bagotrix
 
Hey nochmal,

auch auf die Gefahr hin, dass wir hier nur so "ins Blaue spekulieren":

Der Verfasser möchte wohl, dass die Höhen nicht so sägend bzw. nicht harsch klingen, wenn ich das richtig deute.
Ich bin kein Elektro- Ing, aber mein Ansatz wäre folgender:
Gesucht wird ein PU mit einer eher niedrigeren Resonanzfrequenz.
Seymour Duncan gibt auf seiner Seite unter "Tone Chart" diese Frequenz an ("Resonat Peak"), und zwar in der Einheit Khz.

Die Physiker hier mögen mich verhaften bzw. maßregeln, sofern es nicht stimmt, aber:

So viel ich weiß, bedeutet ein niedriger Wert "Wärme" und ein höherer Wert "Brillianz" bzw."metallische Schärfe".
Da die Fame kein Tone-Poti hat, wird sich an dieser Frequenz auch nichts mehr ändern, wenn das Signal an der Gitarren- Buchse ankommt.
Jetzt kommts aufs Kabel an: je länger, desto höherer elektrischer Widerstand, was wiederum eine Senkung der Frequenz bedeutet.

Schaue ich mir nun den Wert des Seymour Duncan SH 5 an (wird in der Werbung auch gern als "PAF unter Steroid" bezeichnet ), so liegt dieser bei 6 KHz.
Er liegt damit noch über dem (in unserem Falle) nicht geliebten SH 4....
Soviel zur Theorie (wie sie zumindest meine Wenigkeit zu verstehen meint).

Habe im Netz schon von Leuten gelesen, die sich beim SH 5 über die "harsche" Übertragungscharakteristik beklagen.

Jetzt stellt sich aber die Gretchenfrage: Was passt zum Holz der Gitarre ?
Vielleicht würde ihr sogar ein "Höherlegen" der Resonanzfrequenz guttun ?
Die Grundlage der Fame Forum IV müsste eigentlich eher für einen wärmeren Grundcharakter sprechen (Mahagonie, soweit das Auge blickt.... oder was das Griffbrett sogar aus Ebenholz?).

Würde mich ja mal interessieren, wie der Dimarzio PAF 36th. Anniversary in einer Mahagonie- Gitte mit geleimtem Hals kommt...
Sie empfehlen in dort ja besonders für Les Paul-Style Gitarren,von daher....
 
Hey nochmal,

auch auf die Gefahr hin, dass wir hier nur so "ins Blaue spekulieren":

Der Verfasser möchte wohl, dass die Höhen nicht so sägend bzw. nicht harsch klingen, wenn ich das richtig deute.

So in etwa. Allerdings nicht ganz. Der SH-4 hat durch meinen Switchblade mit 2x V30 Mesa Box im Vergleich zu dem in meiner Paula installierten "Dry-Z" einen sehr nasalen, fast dumpfen Klang. Nicht dumpf im Sinne von Tone-Poti zu, aber der Sound ist insgesamt "Zu" (wenn man versteht was ich meine), weil er durch die stark betonten Mitten und den krassen Output (17k, also bitte) auch wenig Dynamik aus der Hand zulässt.
Ich bin kein Elektro- Ing, aber mein Ansatz wäre folgender:
Gesucht wird ein PU mit einer eher niedrigeren Resonanzfrequenz.
Seymour Duncan gibt auf seiner Seite unter "Tone Chart" diese Frequenz an ("Resonat Peak"), und zwar in der Einheit Khz.

Das könnte schon Abhilfe schaffen. Ins (höhenlos-)dumpfe sollte es aber nicht abgleiten.
Die Physiker hier mögen mich verhaften bzw. maßregeln, sofern es nicht stimmt, aber:

So viel ich weiß, bedeutet ein niedriger Wert "Wärme" und ein höherer Wert "Brillianz" bzw."metallische Schärfe".
Da die Fame kein Tone-Poti hat, wird sich an dieser Frequenz auch nichts mehr ändern, wenn das Signal an der Gitarren- Buchse ankommt.
Jetzt kommts aufs Kabel an: je länger, desto höherer elektrischer Widerstand, was wiederum eine Senkung der Frequenz bedeutet.

Meine Fame hat in der Tat ein Tone-Poti, ich habs nachgerüstet und dafür den Piezo-Panoramaregler gekickt. Aber wie oben beschrieben bringt das Zurückdrehen des Potis natürlich wenig, da der unerwünschte Klang bei mir woanders her kommt.

Schaue ich mir nun den Wert des Seymour Duncan SH 5 an (wird in der Werbung auch gern als "PAF unter Steroid" bezeichnet ), so liegt dieser bei 6 KHz.
Er liegt damit noch über dem (in unserem Falle) nicht geliebten SH 4....
Soviel zur Theorie (wie sie zumindest meine Wenigkeit zu verstehen meint).

Habe im Netz schon von Leuten gelesen, die sich beim SH 5 über die "harsche" Übertragungscharakteristik beklagen.

Jetzt stellt sich aber die Gretchenfrage: Was passt zum Holz der Gitarre ?
Vielleicht würde ihr sogar ein "Höherlegen" der Resonanzfrequenz guttun ?
Die Grundlage der Fame Forum IV müsste eigentlich eher für einen wärmeren Grundcharakter sprechen (Mahagonie, soweit das Auge blickt.... oder was das Griffbrett sogar aus Ebenholz?).

Würde mich ja mal interessieren, wie der Dimarzio PAF 36th. Anniversary in einer Mahagonie- Gitte mit geleimtem Hals kommt...
Sie empfehlen in dort ja besonders für Les Paul-Style Gitarren,von daher....

Exakt, die Custom hat ein Ebenholz-Griffbrett.

Was die PAFs angeht bin ich mir allerdings nicht ganz sicher. In meiner Paula sind bereits (wie ich finde) außerordentlich gute PAFs verbaut, würde ich solche PUps auch noch in meine Fame einbauen, hätte ich nicht den komplementären Sound der beiden Gitarren, den ich haben möchte. Ein ZIel ist natürlich etwas weniger Output (vllt. ein etwas weniger heißer Tonabnehmer), aber dennoch ist die Fame in erster Linie für modernere und auch stärkere verzerrte/tiefer getunte Sounds gedacht, da die PUs der Paula mit ihrem extrem ausgeprägten Charakter bei viel Gain eher undifferenziert und "nicht auf den punkt" klingen. Eine gute Ergänzung ist wie gesagt der SH-2 schon, da dieser den "Heavy-Cleansound" like Metallica o.Ä. besser hinbekommt als der Dry bei der Paula.

http://www.crazyparts.de/00000099a60e65d1a/0427089d1410a2404/0427089d1410a970e/index.php

Jemand Erfahrungen mit denen gemacht...zufällig?
 
Ein ZIel ist natürlich etwas weniger Output (vllt. ein etwas weniger heißer Tonabnehmer), aber dennoch ist die Fame in erster Linie für modernere und auch stärkere verzerrte/tiefer getunte Sounds gedacht, da die PUs der Paula mit ihrem extrem ausgeprägten Charakter bei viel Gain eher undifferenziert und "nicht auf den punkt" klingen. Eine gute Ergänzung ist wie gesagt der SH-2 schon, da dieser den "Heavy-Cleansound" like Metallica o.Ä. besser hinbekommt als der Dry bei der Paula.

http://www.crazyparts.de/00000099a60e65d1a/0427089d1410a2404/0427089d1410a970e/index.php

Jemand Erfahrungen mit denen gemacht...zufällig?

Die crazyparts-HB kenne ich leider nicht, aber gerade als Kontrastprogramm zur Paula würde ich weiter am SH-5 festhalten. Ich denke, das Problem beim JB ist weniger die Lage der Resonanzfrequenz als ihre extreme Ausprägung, weil dieser Mittenpeak alles andere erschlägt. Und gerade zum gelegentlichen Runterstimmen ist ein Duncan Custom sehr tauglich, aber eben durch die relative Ausgeglichenheit im Frequenzgang auch nicht so darauf festgelegt wie noch heißere Keramik-PUs. Ohne Tonregler (hatte ich vergessen, dass die Forum IV keinen hat) wäre er schon ein bisschen aggressiv, aber anders gehts halt im härteren Bereich auch schlecht. In der modifizierten Schaltung sollte er gut aufgehoben sein.

Eine ausgesprochen warme und fette Alternative wäre vielleicht noch der Dimarzio Tone Zone. Der schiebt so richtig von unten her und singt auch ohne Ende. Auch der hat aber eben nicht dieses brätzige, nölige, was dich am JB stört. Eine Gitarre mit Ebenholzgriffbrett neigt nach meiner Erfahrung eh etwas zu härterer Abbildung der Höhen, in der wäre der Tone Zone sicher gut aufgehoben. Ist halt als AlNiCo-HB etwas wärmer im Klang als der Custom, die Tiefen sind schon fett und konkret, aber natürlich nicht ganz so knackig wie beim Custom. Der Amp sollte also nicht zum Matschen neigen, wenns mal extremer werden soll.

Gruß, bagotrix
 
Davon abgesehen:
PUs bei E- Gitarren sind (so will es mir mein Verstand einreden) eine überbewertete Komponente.
Was das anbelangt, hat mir das Buch "Elektro- Gitarren: Technik und Sound" von Helmuth Lemme die Augen bzw. Ohren (zumindest etwas) geöffnet.
Aber das driftet wohl zu sehr ins physikalische ab....
Also nicht das, was der Rocker wie du& ich unbedingt hören will (wage ich mal, zu behaupten... *gg*)

Musik ist schließlich vertonte Emotion , von daher: Erlaubt ist, was gefällt (und gut klingt) !! :)


Hi,

zum letzten Teil Deines Postings: Volle Zustimmung!

Was allerdings das "Überbewerten" von PUs angeht, wird das gleiche ja in anderen (wissenschaftlichen!) Veröffentlichungen auch vom Holz behauptet (und von so ziemlich allen anderen Teilen...). Dabei sollte es offensichtlich sein, dass es immer das Zusammenspiel aller verschiedenen Komponenten ist, das letztlich den Klang erzeugt. Ich denke aber schon, dass man den Grundsound einer Gitarre durch kaum etwas so deutlich verbiegen kann wie durch den Tausch von PUs.

Die Gedanken von Physikern scheinen mir da oft nicht weit genug zu gehen. Die messen ein paar Parameter, die ihnen einfallen, und denken, dass damit alles beschrieben ist. Am liebsten haben sie dabei eine einfache Kurve mit einer Resonanzspitze, die dann alles aussagen soll. Der Haken ist, dass sie dann oft nicht einmal einsehen wollen, dass der Sound ein ganz anderer ist, weil sie ihren Messschrieben mehr glauben als den Ohren. Abgesehen davon muss man in der Wissenschaft immer die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass man vielleicht genau das nicht gemessen hat, was den Unterschied ausmacht. Lemme selbst hat ja zB geschrieben, dass man die nichtlinearen Verzerrungen von PUs bisher wohl nicht mal vernünftig messen kann. Und wenn er schreibt, dass AlNiCo 2 und 5-Magnete keinen eigenen Sound bringen, dann ist das schlicht Unfug. Ein Duncan SH-11 und SH-14 unterscheiden sich in keinem anderen Punkt, und sie klingen nun wirklich völlig verschieden.

Bill Lawrence hat auch jahrzehntelang versucht, die Theorie in die Praxis umzusetzen, dass man mit genug passiven Filtern jeden Sound aus einem PU kriegen kann. Genau deshalb hat er so outputstarke und höhenreiche PUs gebaut, an die man dann alle möglichen Kondensatoren, Spulen und Widerstände hängen kann. Logisch, denn boosten kann man passiv nicht, rausfiltern geht aber immer.

Mehr als ein Achtungserfolg wurden sie aber nie, weil sie ohne Klangverbieger doch ziemlich harsch und brillant klingen und sich die wenigsten auf komplizierte Schaltungen einlassen wollen. Ich wage aber zu behaupten, dass man einen Bill Lawrence trotz aller Filter usw. auch nie wie einen PAF, einen Tone Zone oder JB klingen lassen wird. Man kann ihn in so eine Richtung biegen, aber es wird sich besonders für den Spieler nie genau so anhören und anfühlen. Die relativ wenigen Fans mögen Bills PUs witzigerweise fast alle genau so, wie sie unbeeinflusst klingen, gerade weil sie ihren ganz eigenen Sound haben;).

Gruß, bagotrix
 
Die crazyparts-HB kenne ich leider nicht, aber gerade als Kontrastprogramm zur Paula würde ich weiter am SH-5 festhalten. Ich denke, das Problem beim JB ist weniger die Lage der Resonanzfrequenz als ihre extreme Ausprägung, weil dieser Mittenpeak alles andere erschlägt. Und gerade zum gelegentlichen Runterstimmen ist ein Duncan Custom sehr tauglich, aber eben durch die relative Ausgeglichenheit im Frequenzgang auch nicht so darauf festgelegt wie noch heißere Keramik-PUs. Ohne Tonregler (hatte ich vergessen, dass die Forum IV keinen hat) wäre er schon ein bisschen aggressiv, aber anders gehts halt im härteren Bereich auch schlecht. In der modifizierten Schaltung sollte er gut aufgehoben sein.

Eine ausgesprochen warme und fette Alternative wäre vielleicht noch der Dimarzio Tone Zone. Der schiebt so richtig von unten her und singt auch ohne Ende. Auch der hat aber eben nicht dieses brätzige, nölige, was dich am JB stört. Eine Gitarre mit Ebenholzgriffbrett neigt nach meiner Erfahrung eh etwas zu härterer Abbildung der Höhen, in der wäre der Tone Zone sicher gut aufgehoben. Ist halt als AlNiCo-HB etwas wärmer im Klang als der Custom, die Tiefen sind schon fett und konkret, aber natürlich nicht ganz so knackig wie beim Custom. Der Amp sollte also nicht zum Matschen neigen, wenns mal extremer werden soll.

Gruß, bagotrix
Wie so oft bei der PU Beratung kann man dir nur zustimmen. Gerade das mit dem Mittenpeak beim JB führt meiner Meinung nach dazu, dass er ganz unterschiedlich wahrgenommen wird (besonders, wenn etwas nicht stimmt). Ich habe auch schon erlebt, dass er so viele Mitten geliefert hat, dass er "dumpf" wirkt. Einfach weil man das Gefühl hat, dass über diesen Mitten nichts mehr wirklich kommt. Genauso ist er mir in meiner Erle Superstrat gerade zu "dünn", weil ich irgendwie nur obere Mitten höhre und der Bassbereich dadurch zu wenig betont wird... Ist wirklich kein schlechter Pickup, aber doch schon speziell. Der kann halt nicht mit jeder Gitarre.

LG
Chris
 
@ Bagotrix:
Ich muss meine Aussage bezüglich der "Wichtigkeit" der Pickups insofern relativieren, als dass ich vielmehr zum Ausdruck bringen wollte, dass eben auch die teuersten PUs keine Sperrholz- Klampfe zum klingen bringen.
Oft liest man oder hört man gerade bei Gitarren im unteren Preissegment:"Die Gitarre ist gut, aber die PUs sind schlecht".
Oder das hier: auf der Web- Seite einer kleinen süddeutschen Pickup- Manufaktur (die ich im übrigen sehr schätze): "Unsere Pickups werten jedes Instrument auf".
Das ist schlicht Schönfärberei, sorry, Herr P. (so heißt er, der Inhaber; aber ansonsten find ich sein Zeug und seinen Service echt gut).

Und nein: Ich hab das Buch von Lemme nicht auf meinem Nachttischchen liegen, wo bei anderen Leuten die Bibel liegt ;-)
Es war nur ein interessanter Denkanstoß, weil man ja irgendwann auch mal versucht, das subjektive Empfinden ("geiler Ton") an objektiven Parametern festzumachen.

Und was die Alnico- Debatte anbelangt: Ich hab keine Ahnung, ob es einen Unterschied macht!
Zumal es ja keine Industrie- Norm gibt, die bestimmt, wieviel Anteile von den einzelnen Legierungen jetzt in "Alnico 2, Alnico 5, Alnico 8" oder "Alnico Irgendwas" sein muss. Vielleicht hängts auch einfach nur an der Magnet- Stärke (Onkel Tesla lässt grüßen ) ?

So.... denmächst kommen Häussels in meine Les Paul und in die Duesenberg.... sollen geil sein, die Dinger..... mit Alnico 3 !! ;-)
(Ich werde berichten) ;-)
 
Hi,

ich hatte in meiner 97er Framus Diablo einen "Duncan Designed"-PU am Steg, der angeblich ein SH4 in Framus-Lizenz-Fertigung ist. Ich habe ihn auch irgendwann ausgetauscht weil er mir zu nasal, zu eng und zu wenig offen klang. Ich habe einen Seymour Duncan "Pearly Gates" eingebaut, der laut Beschreibung in etwa ein PAF mit ein paar eingekreuzten texanischen Genen ist. Hat für mich sehr gut funktioniert (mein Lieblings-PU), ist allerdings auch ne völlig andere Gitarre was Holz, Mensur etc angeht.
(wollte damit nur deine Klangerfahrungen mit dem SH4 teilen und bestätigen).
Des weiteren habe ich in PRS SE (weiß grad nicht das genaue Modell) die originalen PUs gegen Duncans ausgetauscht, am Hals einen SH1 ('59) und am Steg mit dem SH5 (Custom) und hatte das Set auch schon in einer Les Paul. Ich habe damit auf Drop-C# gespielt und war mit der Wucht und dem gleichmäßigen Frequenzbild sehr zufrieden. Selbst bei einer Billig-LP. Kann mir sehr gut vorstellen, dass der SH5 sich da sehr gut macht und deinen Soundvorstellungen entspricht.

Grüße
 
https://www.thomann.de/de/seymour_duncan_shpr1_prail_set_black.htm

Fände ich noch interessant und kommt dem "Wollmilchsau"-Konzept, das ich mit der Forum verfolge, doch ziemlich nahe.

Jemand Erfahrungen gehabt mit den Teilen? Wie sieht es mit den Sounds aus, die man damit kriegt (SC/P90/Humbucker), was gibt es an Verschaltungen (seriell/parallel usw.) für interessante Soundkominationen....oder klingt der Humbucker davon am Ende doch wieder wie ein Sh-4?
 

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