Uschaurischuum
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Gestern habe ich mal eine Stunde auf der alten Washburn Dreadnought meines Freundes gespielt, den ich aus datenschutzrechtlichen Gründen einfach mal Ernie nennen möchte.
Es handelt sich um eine Dreadnought, die in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre gebaut wurde, sie hat die typische Durchnschnittsgröße, und sie sieht aus, als wäre sie komplett aus Mahagony gebaut, was ja fast nicht sein kann...ich nehme mal an, die Decke ist aus Fichte oder Zeder, und wurde im Mahagony Ton eingefärbt. Die Decke ist massiv gebaut, über den Rest der Gitarre ist nichts bekannt. Nirgens am Instrument steht eine Seriennummer drauf, im Schalloch steht lediglich "George Washburn"
Die Gitarre verfügt über keinen Pickup, sie hat Bindings aus schwarzem Kunststoff, geschlossene Mechaniken, und, recht auffällig, zwischen Hals und Stimmkopf auf der Rückseite eine Verstärkung in Gestalt einer abgeflachten Pyramide.
Ich dachte, ich schreibe euch mal einen kleinen Erfahrungsbericht über so einen jüngeren Oldtimer, schließlich hatten die Wasburns zu dem Zeitpunkt, als diese hier gebaut wurde, einen ausgezeichneten Ruf, fast jeder wollte damals so eine Washburn haben, in ihrer Beliebtheit hatte sie in den 80ern Ibanez und Yamaha überholt. So eine Gitarre kostete damals rund 800.- DM.
Für viele könnte sie daher ein willkommenes Schnäppchen auf dem Gebrauchtmarkt sein.
Es rankten viele falsche Gerüchte oder Legenden um die Washburn, die auch ich einmal geglaubt hatte. Viele hielten sie für eine Bio-Gitarrre, an der keine künstlichen Lacke verwendet wurden, ebenso sollte grundsätzlich keine Kunststoffteile verarbeitet sein. Nichts von dem dürfte wahr sein, und trotzdem sind das gute Gitarren. Legendär waren auch die Gerüchte über die Wasburns, die noch aus den USA kommen, und um soviel besser sein sollten, als die japanischen Modelle. Fakt ist, dass in den 80ern niemand mehr eine US-Washburn hatte, die wurden nämlich schon vor dem 2. Weltkrieg nicht mehr produziert, seit der Neugründung des Konzernes ließ man vorerst ausschließlich in Asien bauen...
Ernies Gitarre ist auch deshalb für mich interessant, weil sie relativ wild gelebt hat, sie war ständig auf Partys und Festen mit dabei, wo auch getrunken und gegessen wurde und das sieht man ihr ein klein wenig an. Wer nach dem Essen keine Gelegenheit hat, sich dei Hände zu waschen, und dann wieder drauflos spielt, befördert im Verlauf von über zwei Jahrzehnten gelegentlich Lebensmittelrückstände durch das Schalloch in das Innere der Gitarre, mit der Zeit beginnt es da drinnen dann irgendwie organisch auszusehen.....
Das Äußere der Klampfe hat sich in diesem Fall noch ganz gut gehalten, etwa Note 3, kleine Dallen und Kratzer da und dort. Es liegt ein minimaler Verschleiß an den Bünden vor, hauptsächlich an den typischen Stellen, wo eben die meistgespielte Akkorde liegen. Das ist aber in der Bespielbarkeit nicht relevant, ich denke, auf dieser Washburn kann Ernie noch mal 25 Jahre lang spielen, und dann wird es wohl auch genug sein.
Über all die Jahre wurde der Hals nie nachgestellt, da hat sich der Benutzer dran gewöhnt, und nun beschreibt der Hals eine leichte Bogenform, der Abstand der Saiten zum Griffbrett ist viel zu hoch, auch das macht Ernie scheinbar nichts aus. Ob es nach so langer Zeit wohl noch möglich ist, das zu korrigieren, oder macht man dabei vielleicht eher etwas kaputt?
Im Klang ist die Wasburn absolut gut, der Zauber, der diese Marke damals so beliebt gemacht hat, ist immer noch deutlich zu spüren, schön laut und voll, aber noch warm genug, so wünschen sich wahrscheinlich die meisten Gitarristen eine Westerngitarre.
So, jetzt wißt ihr ungefähr, was euch erwarten könnte, wenn ihr euch eine rund 25 Jahre alte Wasburn zulegt. Ernie würde seine allerdings niemals hergeben, nicht für alles in der Welt
Es handelt sich um eine Dreadnought, die in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre gebaut wurde, sie hat die typische Durchnschnittsgröße, und sie sieht aus, als wäre sie komplett aus Mahagony gebaut, was ja fast nicht sein kann...ich nehme mal an, die Decke ist aus Fichte oder Zeder, und wurde im Mahagony Ton eingefärbt. Die Decke ist massiv gebaut, über den Rest der Gitarre ist nichts bekannt. Nirgens am Instrument steht eine Seriennummer drauf, im Schalloch steht lediglich "George Washburn"
Die Gitarre verfügt über keinen Pickup, sie hat Bindings aus schwarzem Kunststoff, geschlossene Mechaniken, und, recht auffällig, zwischen Hals und Stimmkopf auf der Rückseite eine Verstärkung in Gestalt einer abgeflachten Pyramide.
Ich dachte, ich schreibe euch mal einen kleinen Erfahrungsbericht über so einen jüngeren Oldtimer, schließlich hatten die Wasburns zu dem Zeitpunkt, als diese hier gebaut wurde, einen ausgezeichneten Ruf, fast jeder wollte damals so eine Washburn haben, in ihrer Beliebtheit hatte sie in den 80ern Ibanez und Yamaha überholt. So eine Gitarre kostete damals rund 800.- DM.
Für viele könnte sie daher ein willkommenes Schnäppchen auf dem Gebrauchtmarkt sein.
Es rankten viele falsche Gerüchte oder Legenden um die Washburn, die auch ich einmal geglaubt hatte. Viele hielten sie für eine Bio-Gitarrre, an der keine künstlichen Lacke verwendet wurden, ebenso sollte grundsätzlich keine Kunststoffteile verarbeitet sein. Nichts von dem dürfte wahr sein, und trotzdem sind das gute Gitarren. Legendär waren auch die Gerüchte über die Wasburns, die noch aus den USA kommen, und um soviel besser sein sollten, als die japanischen Modelle. Fakt ist, dass in den 80ern niemand mehr eine US-Washburn hatte, die wurden nämlich schon vor dem 2. Weltkrieg nicht mehr produziert, seit der Neugründung des Konzernes ließ man vorerst ausschließlich in Asien bauen...
Ernies Gitarre ist auch deshalb für mich interessant, weil sie relativ wild gelebt hat, sie war ständig auf Partys und Festen mit dabei, wo auch getrunken und gegessen wurde und das sieht man ihr ein klein wenig an. Wer nach dem Essen keine Gelegenheit hat, sich dei Hände zu waschen, und dann wieder drauflos spielt, befördert im Verlauf von über zwei Jahrzehnten gelegentlich Lebensmittelrückstände durch das Schalloch in das Innere der Gitarre, mit der Zeit beginnt es da drinnen dann irgendwie organisch auszusehen.....
Das Äußere der Klampfe hat sich in diesem Fall noch ganz gut gehalten, etwa Note 3, kleine Dallen und Kratzer da und dort. Es liegt ein minimaler Verschleiß an den Bünden vor, hauptsächlich an den typischen Stellen, wo eben die meistgespielte Akkorde liegen. Das ist aber in der Bespielbarkeit nicht relevant, ich denke, auf dieser Washburn kann Ernie noch mal 25 Jahre lang spielen, und dann wird es wohl auch genug sein.
Über all die Jahre wurde der Hals nie nachgestellt, da hat sich der Benutzer dran gewöhnt, und nun beschreibt der Hals eine leichte Bogenform, der Abstand der Saiten zum Griffbrett ist viel zu hoch, auch das macht Ernie scheinbar nichts aus. Ob es nach so langer Zeit wohl noch möglich ist, das zu korrigieren, oder macht man dabei vielleicht eher etwas kaputt?
Im Klang ist die Wasburn absolut gut, der Zauber, der diese Marke damals so beliebt gemacht hat, ist immer noch deutlich zu spüren, schön laut und voll, aber noch warm genug, so wünschen sich wahrscheinlich die meisten Gitarristen eine Westerngitarre.
So, jetzt wißt ihr ungefähr, was euch erwarten könnte, wenn ihr euch eine rund 25 Jahre alte Wasburn zulegt. Ernie würde seine allerdings niemals hergeben, nicht für alles in der Welt
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