Erfahrungsbricht modifizierte "StreetLive Serie" der Firma InEar

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breakbeatmonster
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Hi *!

Ich bin seit einer Woche glücklicher Besitzer von modifizierten InEar Kopfhörern. Ein guter Freund von mir ist selbstständiger Akustiker (heißt das glaube ich). Mittlerweile war es fast ein running Gag zwischen uns, wenn ich ihm gesagt habe "Honky,...mach mir doch auch mal dieses Gehörschutz-Ausguss-Dings!". Vor einigen Wochen war der Worte endlich genug gewechselt und Honky hat Abdrücke meiner Ohren genommen.

Warum der Aufwand?!
Vor Jahren hatte ich mal einen "Unfall". Damals noch Keyboarder. Rechts neben mir stand der neue 300PS starke Line6-Schrank des Gitarristen. Die digitale Wunderwaffe wollte nicht so, wie der gute Kollege. Während er irgendwelche Tasten drückte, hat der Line6 vermutlich in den Kampf-Modus gewechselt und mich als feindlicher Angreifer eingelogt. Resultat war ein böses Feedback, das mein rechtes Ohr in Mitleidenschaft zog. Um in der Analogie zu bleiben, bin ich also ein Proberaumveteran! :)
Deshalb, Kinder! Hier noch einmal der erhobene Zeigefinger des Onkels! Bitte, bitte schützt Eure Ohren. Klar, es ist ungewohnt. Aber ihr macht ja schließlich Musik!

Darf's ein bisschen mehr sein?
Meine Vorstellung war also ein angepasster Gehörschutz mit wechselbarem Filter. Nach einem kleinen "Verkaufsgespräch" mit Honky habe ich mich für eine Kopfhörer-Lösung entschieden. Es lief auf eine "einfache" Variante der "StreetLive" Kopfhörer der Firma InEar hinaus. Einwege Treiber. Ein Abdruck meiner Ohren wurde gemacht. Entgegen mancher Mythen und Sagen, war das (bei mir!) überhaupt gar kein Problem. Wenn ich Honky richtig verstanden habe ist das aber durchaus eine sehr individuelle Sache,... anatomisch bedingt. Manche Leute haben da gar kein Problem damit, wenn eine feste Masse langsam ins Ohr gespritzt wird. Andere empfinden das als eher unangenehm. Unter professionellen Händen hatte ich aber immer ein sicheres Gefühl. Jeder Schritt wurde erklärt und bald war der Zauber vorbei. Die Abdrücke wurden eingeschickt und die angepassten Hörer erstellt.

Custom, Baby!
Das Resultat hat Honky dann noch modifiziert. Er hat einen weiteren Kanal gelegt und Hörschutzfilter angebracht. Warum? Mit dieser Modifikation hat man quasi das beste aus zwei Welten. Ein angepasster Gehörschutz und einen InEar-Kopfhörer. Man hat immer den gedämpften Raum/Bühnensound, den man gewohnt ist, in leise. Sollten die technischen Gegebenheiten vorhanden sein, kann man sich noch ein bisschen Gesang oder so über die Kopfhörer auf die Ohren geben. Cool!
Aber auch hier ist wieder Vorsicht geboten: Ein lauter Kopfhörer-Mix ist vielleicht geil, aber dann war die ganze Arbeit natürlich für die Tonne und die Ohren haben wieder Stress.

Gewöhnung
Es ist in der Tat eine Umstellung. Auch wenn die Dämpfung und der Tragekomfort kein Vergleich mit preisgünstigen Lösungen ist, die ich schon ausprobiert habe (von Taschentuch, über Oropax bis zu Alpine), man weiß natürlich "Ich hab da was in den Ohren" und "Irgendwas ist anders!". Es ist auch nicht so perfekt, als würde ich an der Stereoanlage den Volumenregler runterschrauben, aber um so erstaunlicher ist es, wie sich das Ohr/Hirn an solche Gegebenheiten anpasst. Um das aber mal vorweg zu nehmen: Es ist wirklich klasse. Nach ein bisschen Training mit einem professionellen Gehörschütz, hört man wirklich alles sehr gut. Ausnahme: Ihr spielt wirklich nur Matsche! :)
Um die neuen Gegebenheiten besser handlen zu können, hab ich die Dinger also einfach viel getragen. Wenn mir die Lautstärke auf die ...äh... primären Geschlechtsorgane ... schlug, Gehörschutz rein. Das waren ganz unterschiedliche Situationen: Straße, Busfahrten, laute Gespräche, sogar mal im Büro.

Mit diesen Teilen Musik zu hören war noch mal so eine Sache. Erstmal stelle ich meinen MP3-Player jetzt immer auf 3 und nicht auf 10 von 15 Lautstärkeeinheiten. Das ist natürlich immer von Kopfhörer zu Kopfhörer verschieden. Ich denke aber auch das liegt an den geringen Störgeräuschen und der perfekten Passform. Ich hatte das Gefühl, das die InEars etwas schwach auf der Brust im Bass Bereich sind. Stimmt bestimmt auch ... das Gesamtbild ist aber ausgesprochen linear. In den Mitten hab ich Sachen gehört, die ich nur von besseren Studiomonitoren/Highclass-Kopfhörern gewohnt war. Leider werde ich deshalb einige MP3s auch meiden, weil: Scheiß Qualität.

Praxis/Fazit
Im Proberaum (Rock/Heavy) nicht mehr ohne! Es ist auch einfach nicht mehr so ein körperlicher Stress zwei Stunden durchzurocken! Ich hab mehr Power weil mir die ganze Sound-Suppe nicht mehr so in die Ohren haut!
Ein Konzert und die Zuspielung von z.B. Gesang über die InEars steht noch aus. Da bin ich mal gespannt, wie das kommt.

Und ich kann es nur noch mal wiederholen: Beschäftigt Euch mal mit dem Thema. Es gibt bestimmt vertretbare, günstigere Lösungen, vielleicht braucht Ihr auch einfach keinen zusätzlichen Kopfhörer, aber es lohnt sich.

Preis
Die Streetlive von InEar stehen im Web für 199,-. Dann müsst Ihr noch jemanden finden, der einen Abdruck nimmt. Da kommen natürlich noch Kosten ontop.
Die Lösung meines Kollegen mit nachgerüsteten Filtern war mir in der Form neu ... ist aber bestimmt nicht einzigartig. Für Leute aus dem Raum Ruhrpott & Co kann ich bei Interesse evtl. auch den Kontakt herstellen.

Also! Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
"Play hard, play safe!" ...oder so :)
 
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