Erfahrungsbericht Umbau Gitarre mit HH-Bestückung nach Guitar Letter II

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Hallo Freunde,

Wie ihr wisst, habe ich ja meine Gitarre nach Ulfs Guitar Letter II umgebaut. Da sie eine HH-Bestückung hat und die PUs auch splittbar sind, fiel die Wahl auf folgende Verschaltungsvariante:

42-Varianten.JPG

Nachdem ich mit kalten Lötstellen zu kämpfen hatte gabs dann zunächst Probleme mit der Zuordnung der Kabelfarben der PUs. Aber auch hier gabs Hilfe von Ulf, welcher die Farben von Aria verwendet hat. Hier eine Übersicht, damit man auch andere PUs zuordnen kann:

w03meb.gif

Die verwendete Farbkombination findet sich in der dritten Zeile von oben.

Des Weiteren habe ich einen Verbesserungsvorschlag von Bernhard eingearbeitet, damit beim Schalten auf den Steg-PU bei gezogenem Ser/Par-Schalter das Signal nicht mehr stumm geschaltet wird und eine mögliche Antenne ausgeschlossen wird. Allerdings habe ich seinen Vorschlag dahingehend erweitert, dass der Parallelbetrieb bei gedrücktem Schalter entsteht und Seriell wenn man den Schalter zieht, da ich es sinnvoller finde wenn man die zusätzlichen "Schmäckerchen" erst dann erreicht wenn man an der Gitarre die Schalter betätigt. Die zugehörige Schaltung sieht so aus und zeigt den Ausschnitt des Ser/Par-Schalters:

seriell_variante3.jpg

Mit dieser Variante hat man jetzt auf allen Kombinationen ein Signal. Allerdings sind es nicht ganz 42 Kombinationen die man durch die Schalterstellungen erreicht, da sich einige Kombinationen entsprechen. Wie viele das jetzt genau sind kann mal jemand ausrechnen dessen Mathe-Vorlesungen nicht so weit zurück liegen wie meine oder der die Zeit hat mal alle durchzuprobieren und den Klang zu vergleichen... ;-)

An dieser Stelle erstmal vielen Dank an Ulf (DerOnkel) und Bernhard (Bernhard42) für die Bereitstellung der Verschaltungspläne und der vielen Hilfe bei der Umsetzung und LoneLobo beim Auseinanderfitzen der verschiedenen Farben in nächtlichen Korrespondenzen!

Hier mal ein Bild vom Elektronikfach VOR der Einarbeitung des Verbesserungsvorschlages von Bernhard:

IMGP6228.JPG

Jetzt funktioniert erst einmal alles prima. Achten sollte man auf alle Fälle auf die richtige Abschirmung des Elektronikfaches. Die verwendeten selbstklebenden Kupferstreifen gibts im Fachhandel (z.B. Conrad) für unter 10 Euro - eine Investition die durch absolute Stille auch bei hohen Verzerrungen belohnt wird (Innenseite der Abdeckung nicht vergessen zu bekleben!) Es empfiehlt sich dann auch, unter die Potis und Mini- und Drehschalter Gaffa zu kleben und gleichzeitig auch entsprechende Bereiche seitlich abzukleben. Sonst passiert es, dass sich ein Stück Lötzinn unter dem Poti verklemmt und mit der Abschirmung eine Masseverbindung herstellt. Dann wundert man sich und sucht den Fehler sonstwo.

Ebenfalls empfiehlt es sich, nach Fertigstellung der Arbeiten einmal die Kombinationen durchzumessen. Hat man Kombinationen mit sehr hohem Widerstand (bei mir waren es über 400 kOhm), dann hat man irgendwo eine kalte Lötstelle. Ich kann ein Lied davon singen... ;-)

Ansonsten sollten sich bei den Tri-Sound-Schaltern folgende Werte ergeben:
Schalter nach unten - HB,
Schalter in Mittelposition - HB/2,
Schalter nach oben - HB/4.

Zieht man dann dazu noch den Ser/Par Schalter und schaltet damit die beiden PUs in Reihe, dann addieren sich die Einzelwerte der PUs.

Das einzige Problem was ich jetzt noch habe ist, dass ich bei gesplitteten PUs die vom Hals abgewendete Seite des Halstonabnehmers und die vom Steg abgewendete Seite des Stegtonabnehmers betreibe. Das ist ungünstig, da es ja genau andersherum sein sollte um so nah wie möglich an die Saitenresonanzstellen zu kommen.

Wenn mir hier noch jemand weiterhelfen könnte, dann würde ich mich riesig freuen!

Vielel Grüße,

Mirko
 
Eigenschaft
 
Das einzige Problem was ich jetzt noch habe ist, dass ich bei gesplitteten PUs die vom Hals abgewendete Seite des Halstonabnehmers und die vom Steg abgewendete Seite des Stegtonabnehmers betreibe. Das ist ungünstig, da es ja genau andersherum sein sollte um so nah wie möglich an die Saitenresonanzstellen zu kommen.

Da hat sich wieder der Fehlerteufel eingeschlichen - es betrifft natürlich nur den Hals-PU der bei Single-Coil-Betrieb mit der dem Hals abgewandten Seite betrieben wird. Der Steg-PU funktioniert einwandfrei.
 
Da hat sich wieder der Fehlerteufel eingeschlichen - es betrifft natürlich nur den Hals-PU der bei Single-Coil-Betrieb mit der dem Hals abgewandten Seite betrieben wird. Der Steg-PU funktioniert einwandfrei.
Nimm für die Neck-Tri-Sound das gleiche Anschluß-Pattern wie für den Bridge-Tri-Sound.

Ulf
 
Hallo Ulf - machst du wieder Nachtschichten? ;-)

Ich habe es noch mal durchgemessen. Der Witz ist ja, dass Rot und Gelb im SC-Betrieb tatsächlich auf Masse liegen, so wie es sein sollte. Wenn ich dann aber auf die Spulen klopfe, dann höre ich beide (OK, das muss noch nichts heißen), aber die dem Hals abgewendete ist deutlich voller und lauter zu hören.

Bevor ich es umlöte - vielleicht muss das ja auch so sein (wäre aber seltsam...)?

Viele Grüße,

Mirko
 
Da beide Spulen induktiv gekoppelt sind, kann man auch beim klopfen auf die Pole der deaktivierten Spule immer ein leises Geräusch hören. Das ist meiner Meinung nach normal. Löte das ganze um, und das Problem sollte gelöst sein.

Ulf
 
OK, ich werde es heute nachmittag mal umlöten!
Aber müsste ich dann nicht auch den Phasenschalter ändern? Jetzt ist es doch so dass OOP entsteht wenn der Schalter gezogen ist. Um das nach dem Umlöten des Tri-Sound-Schalters des Neck-PU wieder zu erreichen müsste ich den doch auch um die horizontale Achse spiegeln, oder liege ich da wieder mal voll daneben?

Viele Grüße,

Mirko
 
Aber müsste ich dann nicht auch den Phasenschalter ändern? Jetzt ist es doch so dass OOP entsteht wenn der Schalter gezogen ist. Um das nach dem Umlöten des Tri-Sound-Schalters des Neck-PU wieder zu erreichen müsste ich den doch auch um die horizontale Achse spiegeln, oder liege ich da wieder mal voll daneben?
Hmm... könnte vieleicht sein. Wenn dem tatsächlich so ist, so läßt es sich ja leicht beheben.

Ulf
 
So, ich habs gelötet. Minischalter umgelötet - funktioniert. OOP-Schalter muss dann auch gespiegelt werden, damit OOP beim Ziehen entsteht. Jetzt sollte alles stimmen.

Für nachfolgende ähnlich elektronisch blinde Generationen wie mich brauchen wir jetzt nur noch jemanden, der die ganzen Änderungen mal in einem Schaltbild zusammenfasst, das wäre eine super Sache. Leider habe ich da keine Software die sowas macht...

Viele Grüße,

Mirko
 
Eine allgemeine Frage habe ich noch - interessehalber.

Wenn man den Frequenzwahlschalter bedient, dann erhält man unabhängig von der Stellung immer den selben Widerstand an der Buchse.
Wenn ich den Basscut aus der Nullstellung bewege, also ein C-Wert drin ist, dann bekomme ich sofort über 400 kOhm, egal wo er steht. Kann mir das jemand erklärten? Bei 400 kOhm müsste doch eigentlich Totenstille herrschen, oder? Aber wie gesagt, ich bin da eher eine elektronische Blindniete... ;-)

Viele Grüße,

Mirko
 
Wenn man den Frequenzwahlschalter bedient, dann erhält man unabhängig von der Stellung immer den selben Widerstand an der Buchse.
Ein Kondensator ist aus Gleichstromsicht eine Unterbrechung. Der C-Switch verändert also nicht das Ergebnis einer Gleichstrommessung in die Gitarre hinein, da parallel zu ihm die eigentlichen Widerstände liegen.
Wenn ich den Basscut aus der Nullstellung bewege, also ein C-Wert drin ist, dann bekomme ich sofort über 400 kOhm
Jetzt ist nur das Volume gleichstrommäßig zu messen, Der Widerstand sollte sie durch drehen des Volume verändern lassen.

Das trotzdem was herauskommt ist kein Wunder, den die Kondensatoren sind für die Wechselspannung des Tonabnehmers "durchlässig". Es ist also alles in Ordnung.

Ulf
 

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