
Sauerkrautonaut
Registrierter Benutzer
Hallo,
da es scheinbar regelmäßig Leute gibt, die selbst von ihren Klavier-Akkordeons auf Knopfakkordeon umsteigen wollen, und ich genau das neulich getan habe, dachte ich mir, ich würde mal einen kleinen Erfahrungsbericht dazu schreiben.
Seit ungefähr zwei Jahren spielte ich fast täglich auf meinem Klavier-Akkordeon. Anfangs noch ein geliehenes polnisches Bakelit-Machwerk, später eine Scandalli vom Flohmarkt, dann eine Hohner Verdi V, zu "guter" (mehr dazu später) Letzt eine Atlantic IV N Vox 4P, dessen elektronischen Teil ich aber nie richtig benutzt habe. Immer wieder stieß ich auf Hindernisse mit der Klaviatur - Akkorde, die ich nicht greifen konnte, Tonfolgen, die mir die Finger brachen, zu große Abstände zwischen zwei gleichzeitig gespielten Melodien, usw. usf.
Schließlich wurde mir klar, dass ich so nicht weitermachen wollte. Die Lösung: Ein Knopfakkordeon!
Nach einiger Recherche fand ich auf Kleinanzeigen eine unfassbar günstige, fünfchörige B-Griff-Morino mit MIII, Doppelcassotto und 120 Bässen. Die volle Dröhnung. Zwar 150 km entfernt, aber der Anzeige zufolge in gutem Zustand. Fotos von den Stimmstöcken, -platten und -zungen gab es reichlich, allesamt tatsächlich in gutem Zustand. Kurze Zeit später war ich Besitzer einer Hohner Morino. Für nur 800€! Nochmal danke an Niko, vielleicht liest Du ja sogar mit
Am Samstag darauf spielte ich mein neues Instrument zum ersten Mal an - und war sofort begeistert. Wäre ich doch nur früher umgestiegen! Chromatische Tonfolgen, Akkorde und kompliziertere Passagen sind unfassbar simpel und vor allem regelmäßig zu greifen; kleine Verzierungen, Trills, usw. usf. sind einfacher denn je. Vielleicht liegt es an meinem Naturtalent - ich bin schließlich 100%iger Autodidakt und lerne nach Gehör -, aber binnen einer Stunde konnte ich den gesamten Böhmischen Traum fehlerfrei spielen. Das war mit Tasten wesentlich unintuitiver und schwieriger!
Weiterhin ist das Instrument an sich im Vergleich zur Atlantic natürlich absolut überlegen. Die Töne sprechen früher an, klingen "feiner", man kann - im Gegensatz zur Atlantic - problemlos und viel mit dem Balg arbeiten um dem Ganzen wirklich Ausdruck und Dynamik zu verleihen. Das Einzige, was man damit bei der Atlantic bewerkstelligte war, dass manche Stimmzungen mangels Luft nicht mehr ansprachen. Weiterhin ist die Mechanik ebenfalls viel leichtgängiger. Mein einziges Problem ist das wirklich seltsame Tremolo. Zwar ist es ziemlich flach, aber dennoch klingt es unschön und aggressiv. Das werde ich zukünftig auf jeden Fall umstimmen lassen.
Alles in Allem kann ich den Umstieg guten Gewissens wärmstens empfehlen!
da es scheinbar regelmäßig Leute gibt, die selbst von ihren Klavier-Akkordeons auf Knopfakkordeon umsteigen wollen, und ich genau das neulich getan habe, dachte ich mir, ich würde mal einen kleinen Erfahrungsbericht dazu schreiben.
Seit ungefähr zwei Jahren spielte ich fast täglich auf meinem Klavier-Akkordeon. Anfangs noch ein geliehenes polnisches Bakelit-Machwerk, später eine Scandalli vom Flohmarkt, dann eine Hohner Verdi V, zu "guter" (mehr dazu später) Letzt eine Atlantic IV N Vox 4P, dessen elektronischen Teil ich aber nie richtig benutzt habe. Immer wieder stieß ich auf Hindernisse mit der Klaviatur - Akkorde, die ich nicht greifen konnte, Tonfolgen, die mir die Finger brachen, zu große Abstände zwischen zwei gleichzeitig gespielten Melodien, usw. usf.
Schließlich wurde mir klar, dass ich so nicht weitermachen wollte. Die Lösung: Ein Knopfakkordeon!
Nach einiger Recherche fand ich auf Kleinanzeigen eine unfassbar günstige, fünfchörige B-Griff-Morino mit MIII, Doppelcassotto und 120 Bässen. Die volle Dröhnung. Zwar 150 km entfernt, aber der Anzeige zufolge in gutem Zustand. Fotos von den Stimmstöcken, -platten und -zungen gab es reichlich, allesamt tatsächlich in gutem Zustand. Kurze Zeit später war ich Besitzer einer Hohner Morino. Für nur 800€! Nochmal danke an Niko, vielleicht liest Du ja sogar mit
Am Samstag darauf spielte ich mein neues Instrument zum ersten Mal an - und war sofort begeistert. Wäre ich doch nur früher umgestiegen! Chromatische Tonfolgen, Akkorde und kompliziertere Passagen sind unfassbar simpel und vor allem regelmäßig zu greifen; kleine Verzierungen, Trills, usw. usf. sind einfacher denn je. Vielleicht liegt es an meinem Naturtalent - ich bin schließlich 100%iger Autodidakt und lerne nach Gehör -, aber binnen einer Stunde konnte ich den gesamten Böhmischen Traum fehlerfrei spielen. Das war mit Tasten wesentlich unintuitiver und schwieriger!
Weiterhin ist das Instrument an sich im Vergleich zur Atlantic natürlich absolut überlegen. Die Töne sprechen früher an, klingen "feiner", man kann - im Gegensatz zur Atlantic - problemlos und viel mit dem Balg arbeiten um dem Ganzen wirklich Ausdruck und Dynamik zu verleihen. Das Einzige, was man damit bei der Atlantic bewerkstelligte war, dass manche Stimmzungen mangels Luft nicht mehr ansprachen. Weiterhin ist die Mechanik ebenfalls viel leichtgängiger. Mein einziges Problem ist das wirklich seltsame Tremolo. Zwar ist es ziemlich flach, aber dennoch klingt es unschön und aggressiv. Das werde ich zukünftig auf jeden Fall umstimmen lassen.
Alles in Allem kann ich den Umstieg guten Gewissens wärmstens empfehlen!