Erfahrungenen mit Akkustikscheibe oder soundback

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Hallo,

hat jemand Erfahrungen mit der Akkustikscheibe oder auch soundback genannt? Falls nicht ganz klar ist was ich meine: es ist so eine Plexiglasscheibe die am Mikrofon angebracht ist und man mit der Trompete oder auch der Posaune dagegen bläst.

Was für einen Sinn macht die oder was will man damit erreichen?

vielen Dank für eine Rückmeldung


atrofent
 
Eigenschaft
 
Ja, kenne ich.
Die Funktion ist genauso, wie es der Name schon sagt. Man hört sich selbst durch die Schallreflektion besser, z.B. in der Big Band. Macht aber nur bei Mikrofonabnahme der Trompete Sinn, sonst hätte man durch den geminderten Direktschall im Publikum einen Dämpfungseffekt, der stärker ist als bei der Anweisung "Stand" (aus kurzem Abstand in die Noten spielen).


https://www.thomann.de/de/soundback.html


Gruß Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
ja, danke, bestätigt eigentlich meine Annahme. Ich habe die Scheiben gerade aktuell wieder in der Sylvesternacht mehrfach am TV auf 3Sat gesehen.
Die Sendung hat auch ein MV Kollege gesehen und da er seine Ohren durch die Trompeten hinter ihm schon stark geschädigt sieht, kam er auf den Gedanken: die könnten doch auch so was benutzen. Zwecks Schalldämmung.
Was bei denen natürlich Proteste auslöste, der Klang usw. aber keiner wusste so richtig Bescheid, leider ich auch nicht und so wurde fleißig "gemutmaßt" über den Sinn und ob es überhaupt was nützt.

Google brachte natürlich so ein bißchen Licht und auch die links zu th, doch so richtig ergiebig war es auch nicht.


Grüße

atrofent
 
ja, danke, bestätigt eigentlich meine Annahme. Ich habe die Scheiben gerade aktuell wieder in der Sylvesternacht mehrfach am TV auf 3Sat gesehen.

Das ist aber eine Studiosituation. Da sind die Scheiben dafür da, um die Signale tendenziell voneinander zu trennen, sodaß ein Übersprechen eines Signals in ein fremdes Mikrofon reduziert wird. Sowas benutzt man auch in vielen Orchestergräben, wo mit Mikrofonierung gearbeitet wird. Speziell sobald ein Drum-Set mikrofoniert ist, wird sowas oft nötig bzw. erleichtert das Mischen.

Die Sendung hat auch ein MV Kollege gesehen und da er seine Ohren durch die Trompeten hinter ihm schon stark geschädigt sieht, kam er auf den Gedanken: die könnten doch auch so was benutzen. Zwecks Schalldämmung.

Plexiglas dämmt den Schall aber nicht, sondern reflektiert ihn nur. Das hätte zur Folge, dass die Trompeter von ihrem eigenen Schall "getroffen" würden. Da kann man natürlich sagen: dann müssen die endlich mal aushalten, wie laut sie sind, und werden schon leiser spielen...das würden sie sicher auch, aber dann würde es nicht mehr nach kraftvoll gespieltem Trompetensatz klingen.

Meine Erfahrung ist, dass Blasinstrumente Platz brauchen, um vernünftig miteinander spielen zu können. Blasinstrumente müssen mit einer gewissen Mindestlautstärke gespielt werden, um vernünftig zu klingen und damit der Spieler sich wohlfühlt. Wenn deinem Musikvereins-Kollegen die Trompeten zu laut sind, sollte vielleicht mal die Aufstellung überdacht werden.

Harald
 
Die Big Band-Aufstellung ist sehr günstig - mit stehenden Trompeten, die ihren Schall über die Posaunen vor ihren hinweg richten. Der Trompetenschall hat eine gewisse Richtwirkung und trifft dann nicht mehr direkt auf die Ohren der Musikerkollegen.
Im Sitzen ist es kaum zu vermeiden, mit der Trompete auf den Posaunisten davor zu "zielen".

Eine Dämmwirkung des Plexiglas ist m.E. unüberhörbar, weil der Direktschall teilweise gemindert ist. Daher wäre die Verwendung von Soundbacks ohne Mikrofonierung im Ensemble ungünstig.

Um den Effekt zu hören, muss man zum Vergleich nur "normal" ins abgeschaltete Mikrofon mit Soundback spielen lassen und dann den Trompeter bitten, weiterspielend einen Schritt zur Seite zu machen. Das ist m.E., als würde ein schwerer Vorhang von der Klangquelle weggezogen.

Ein sehr hoher Raumschallanteil, also Soundback ohne Mikro/PA hört sich für einen Zuhörer vor der Quelle anders an und besitzt auch nicht mehr die gleiche Energie wie die Mischung aus Direktschall plus Raumschall.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun, manchmal geht ja nichts darüber eigene Erfahrungen zu machen.

Der "hörsensible" Posaunist hat einfach 2 Scheiben bestellt, man kann sie ja bei Nichtgefallen wieder zurückschicken.

Gestern Morgen war dann der "große Praxistest". Alle waren gespannt. Erstmal in unserem normalen Proberaum, da passen gut 40 Musiker rein.

2 Mikroständer mit Mikro(ohne Anschluß) und die Scheiben aufgesteckt.

- die Trompeten klangen nach vorne nicht gut, da fehlte einfach die Brillianz, außerdem spielten sie automatisch etwas leiser als ihre beiden Kollegen daneben, auch nicht gut. Ihr eigener Höreindruck war auch nicht besonders, ja schon etwas besser mit dem Selbsthören aber irgendwie hart. Die Scheiben erstmal durchgefallen.

- der Posaunist davor, er war am meisten entäuscht, der vertraute Trompetenklang war weg und viel leiser war es auch nicht. Also eher nix gut. Scheiben auch schon mal durchgefallen.

Wenn wir die Scheiben schon mal da hatten, haben wir sie auch mit angeschlossenen Mikros probiert. Zuerest in unserem normalen Proberaum und dann auch im größeren Konzertsaal.

Für die einzelnen betroffenen Musiker war das eigentlich das gleiche Hörerlebnis wie mit den nichtangeschlossen Mikros.

Vorne raus kann man das nach meinem Höreindruck vergessen. Entweder alle Trompeter so eine Scheibe und alle anderen Instrumente auch Mikros oder weder das eine noch das andere. Unser Mixermann hat sich einen abgeschraubt um einen einigermaßen ausgeglichenen Klang hinzubekommen. Um einen guten sound mit den Scheiben hinzubekommen wäre das ein Aufwand für alle anderen, der sich für einen MV im "Normalbetrieb" nicht lohnt.

Wir werden bei dem bleiben was sich über Jahre bewährt hat.

Die Scheiben sind schon wieder auf dem Rückweg.

Wenn räumlich möglich schauen wir mal auf die Sitzordnung, ev geht's damit schon besser.

Dem Posaunisten bringe ich demnächst meine Ohrstöpsel mit, die ich früher in der band hatte, soll er die mal probieren.

soweit so gut.

Grüße

atrofent
 

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