Erfahrungen mit miniDSP UMIK-1 Messmikro und REW Software

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Devilish
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Ich spiele E-Gitarre und nutze Fractal Audio FM3/AXEFXIII zusammen mit KRK 5" Studio Monitoren in Verbindung mit zwei 2x12er Cabs incl. Celestion F12M&F12 Speakern (siehe Signatur).

Dabei versuchte ich immer die Cabs so wie die Studio Monitore (Referenz) klingen zu lassen um eine "lineare" Basis zu haben, an denen ich mich mit meinen Modeler Presets orientieren kann. Die Settings passte ich mit Hörvergleichen von CD-Songs an, was eher nicht gut verlief. Messmikros habe ich bis jetzt nicht eingesetzt, da gute sehr teuer sind, ich den Raum vermutlich sowieso erst behandeln lassen müsste und ich selbst dann auch nicht weiß, ob die Messung wirklich korrekt ist.

Allerdings habe ich jetzt das vom Hersteller kalibrierte miniDSP UMIK-1 Messmikro gefunden, was für 120€ zu bekommen ist. Zusammen mit REW könnte ich ein Testsignal über den AXEFXIII auf meiner Speaker ausgeben und dann mit REW und dem Mikro wieder einfangen.

Laut YT soll eine erneute Kalibrierung des Mikros max +/-2dB Abweichungen bringen, die ja auch falsch sein kann. Ich denke alles um +/-5dB werde ich eh kaum wahrnehmen und käme damit sicher genauer an ein gutes Endergebnis. Ich hoffe den 16m² Betonkellerraum mit Schreibtisch, 2 Regalen und 2 Kommoden per EQ ausgleichen zu können, ohne Veränderungen am Raum vornehmen zu müssen.

Habt ihr damit Erfahrungen gemacht?
 
Das Messmikro und seine Abweichungen sind viel weniger ein Problem, als die Raumeinflüsse auf das Messergebnis.
Grundsätzlich sind 2 Dinge zu unterscheiden: Die Messung eines Lautsprechers für dessen Entzerrung auf ein technisches Ideal hin und die Messung eines Lautsprechers im Raum.
Für ersteres benötigt man Messbedingungen ohne nennenswerte Raumeinflüsse, also Freifeld, sehr große Räume oder Räume mit ausreichender Absorption.
Bei letzterem ist zu beachten, dass man eine Entzerrung nur für einen Ort im Raum durchführen kann. Schon ein paar cm daneben sieht es wieder anders aus. Und dann kommt noch dazu, dass man hierbei die Überlagerung von Direkt- und Diffusschall entzerrt. Das entspricht nicht zwingend dem, was unser Gehör wahrnimmt, dass je nach Zeitdifferenz durchaus dazwischen differenzieren kann.

Du wirst grundsätzlich deine 212er nie nahe an deine KRK bekommen, denn deren Abstrahlverhalten ist zu unterschiedlich. Der Frequenzgang auf Achse lässt sich in Grenzen entzerren, aber das was du im Raum hörst, hängt von der Schallabstrahlung in alle Richtungen ab. Die hängt von der Größe und Konstruktion ab und lässt sich nicht per EQ ändern.
Rein technisch ist die Verwendung von 2 so großen Chassis, die parallel bis in den Hochtonbereich arbeiten, keine gute Idee, wenn ein gleichmäßiges Abstrahlverhalten (Studio-Monitor) angestrebt wird.

Das UMIK ist nach allen Informationen, die so zugänglich sind, eine valide Option für Messungen. Es gibt aber auch andere kostengünstige Messmikrofone, die selbst inklusive Kalibration noch preislich darunter liegen. Ein Audio-Interface ist meistens ja schon vorhanden und mehr braucht man nicht zum Messen. Das "womit" ist nicht das Problem, für das "wie" gibt es auch genügend Informationen. Schwierig wird es beim "warum" und bei der Verwendung der Messdaten. Jede Messung ist soweit "korrekt", sie stellt nur die erfassten Daten dar. Aber ob man das gemessen hat, was man messen wollte und was man mit der Information dann anfängt, das sind die eigentlichen Fragen.
 
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*edit*
Dank Dir, ohne EQ klingen die Cabs recht langweilig und höhenarm (bei geringer Laustärke). Sobald ich die EQs nutze, wird es besser aber eben nie perfekt. Ich denke ich muss hauptsächlich den Fletcher Munson Effekt ausgleichen. Studio Monitore werden die Cabs sicher nicht, aber nah heran kommen sollten sie. Das mit den Reflektionen ist natürlich wahr bei dem kleinen Raum und das werde ich kaum ausgleichen können. Die Frage ist dann, ob ich es trotzdem wagen sollte oder ob es keinen Sinn macht.
Mir fehlt auch ein Mikrovorverstärker. Von daher wäre die USB Lösung schon vorteilhaft. Falls ihr Tipps für günstige und kalibrierte Alternativen habt, bitte ich auch darum. Vielen Dank!
 
Grund: edit by C_Lenny -> Vollzitat Vorpost
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Dabei versuchte ich immer die Cabs so wie die Studio Monitore (Referenz) klingen zu lassen um eine "lineare" Basis zu haben, an denen ich mich mit meinen Modeler Presets orientieren kann

Ich verstehe den tieferen Sinn der Übung nicht. Wieso willst Du die Cabs genauso linear haben wie die Monitore?
 
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Naja, es sind FRFR Speaker drin bzw. FRLR Speaker. Ein nahezu linearer Verlauf hilft mir den Amp richtig einzustellen. Klar soll der Klang der Holzcabs rüber kommen, aber das geschieht von alleine durch die 12" vs. 5" Speaker in den Studio Monitoren. Anfangs hatte ich nichts angepasst und erst durch die Anpassung klingt es wie im 7. Himmel.
 
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Anfang hatte ich nichts angepasst und erst durch die Anpassung klingt es wie im 7. Himmel.

Und wo ist dann das Problem?

Was mich noch interessiert, wo und mit was platzierst Du denn die Anpassung?
 
Naja, ich denke ich bin bei den Höhen und Tiefen nah dran aber die Mitten stellen mich noch vor Probleme. Ich habe immer wieder verglichen aber ohne Messgerät werde ich wohl nie sicher sein, ob es einigermaßen passt. Die Ohren sagen halt auch von der Tagesform abhängig bzw. von den vorherigen Klangeindrücken immer mal wieder was anderes.

Du meinst wahrscheinlich, wo ich die EQ Settings vornehme. Das kann ich an meinem HB GPA-400 nur recht grob machen, daher nutze ich den globalen GEQ am AXEFXIII.
 
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Mir fehlt auch ein Mikrovorverstärker. Von daher wäre die USB Lösung schon vorteilhaft. Falls ihr Tipps für günstige und kalibrierte Alternativen habt, bitte ich auch darum.
Du hast also kein Audio-Interface mit Mikrofoneingang? Dann ist das UMIK preislich nicht zu schlagen.
Ansonsten kommt man mit einem ECM8000, Superlux ECM999 und ähnlichem plus Kalibration schon sehr weit. Ein UR22, 2i2 oder vergleichbares Audiointerface dazu und man hat für kleines Geld ein brauchbares Setup.

Naja, ich denke ich bin bei den Höhen und Tiefen nah dran aber die Mitten stellen mich noch vor Probleme.
Wie schon gesagt, deine Lautsprecher haben ein Designproblem, da du einen Breitbänder und einem Koax parallel über das gesamte Frequenzband laufen lässt. Das ergibt unter jedem Winkel einen anderen Frequenzgang ab einer gewissen Frequenz. Das kann man nicht per EQ lösen. Aber ich will dir das Messen nicht ausreden, da kann man eine ganze Menge bei Lernen. Nur etwas Erwartungsmanagement halte ich an dieser Stelle für angebracht.
 
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Ja ich glaube ich will auch erst einmal nur wissen, ob ich total daneben liege bzw. näher ran kommen kann. Meinst Du mit Koax und Breitbänder die beiden F12M/F12-X200 Speaker im Cab oder die parallel Mischung mit den Studiomonitoren? Ehrlich gesagt unterschieden sich die beiden 12" Cab Speaker kaum, ja, der F12M schafft "nur" 10Khz aber im kleinen Raum merke ich von Anhörwinkel relativ wenig. Der F12M ist in der Cab aber auch unten platziert, da muss ich schon an das andere Ende des kleinen Raums auf den Boden um den direkt hören. Er hat vermutlich mehr Einfuss auf den Raumklang. Den F12 bekomme ich direkt an die Ohren mit den StudioMonitoren. An der Sitzposition würde ich axial (da geringe Deckenhöhe) mit dem Mikro auf die Speaker gerichtet messen. Da ich die Position kaum ändere, ist das relativ konstant. Beim Kopfdrehen merke ich z.B. keinen Unterschied. Alternativ kann ich natürlich auch nur einen der Speaker im Cab nutzen. Ggf. wäre das auch eine Optimierung.

Ich habe das miniDSP UMIK-1 jetzt für 115€ bestellt. Ich wollte mir den Kampf mit dem externen Preamp und den Settings auch sparen. So ist alles aus einem Guss (inkl. Preamp bei Kalibrierung) und es gibt weniger Einfluss auf die Messung.
 
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Meinst Du mit Koax und Breitbänder die beiden F12M/F12-X200 Speaker im Cab oder die parallel Mischung mit den Studiomonitoren?
Der F12M ist ein Breitbänder mit Schwirrkonus, der F12-X200 ein Koax mit integriertem, per passivem Filter getrenntem Hochtontreiber.

Zum Thema Mikrofonausrichtung sind die Stichwort "Freifeldkalibration" und "Diffusfeldkalibration" zu nennen. Eine vollständige Kalibration liefert Korrekturkurven für beide Ausrichtungen. Ich weiß nicht, wie das UMIK das handhabt. Grundsätzlich verwende ich die Ausrichtung auf die Quelle, wenn ich die Quelle messen will und keine Raumeinflüsse habe bzw. diese ausblenden kann und die Ausrichtung nach oben, wenn das nicht der Fall ist.
 
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Der F12M ist ein Breitbänder mit Schwirrkonus, der F12-X200 ein Koax mit integriertem, per passivem Filter getrenntem Hochtontreiber.
Klingt sehr interessant. Kannst Du mir erklären, was das für einen Unterschied macht für mich bzw. uns Gitarristen außer der unterstützen Frequenzbänder? Von Lautsprecherdesign verstehe ich leider wenig.
 

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