... Mache bitte nicht den Fehler und lerne erst was "Gescheites", danach kann ich ja immer noch Musik studieren! Den "Fehler" habe ich gemacht. Ich habe zwar jetzt was zum Essen auf dem Tisch, und würde gerne noch was mit Musik machen. Das geht aber nun nicht mehr, weil ich für die Unis zu alt bin, Familie hab usw.. ...
Hallo fnz,
von einem Fehler hier zu sprechen ist nicht richtig. Es geht darum eine Entscheidung zu treffen, die aber Konsequenzen hat, mit denen man/frau dann aber auch leben muss. Es gilt die Devise: "Loved it or Change it"
Nicht die andere Ausbildung, die jetzt ein gesichertes Einkommen garntiert, ist das Hindernis, sondern die Verantwortung gegenüber der Familie. Kinder brauchen Essen, ein Dach übern Kopf und was Anzuziehen. ggf. auch mal Musikuntericht. Da kann ein nicht überdurchschnittlich erfolgreicher also durch aus ein schlecht bezahlter Musikant sich nur noch mit Aushilfsjobs behelfen. [Ein Job im Musikkaufhaus ist da schon goldwert, aber selten] Irgend wann ist dann doch Familie da und die Aushilfsjobs fressen den Musikjob auf.
Viel Arbeit für wenig Geld.
Ein Arbeitskollege hat E-bass studiert und gleichzeitig Maschinenbau. Er hat einen sehr gut dotierten Job und spielt seit einigen Jahren in verschiedenen Bands. Er hat Spass und keinen Druck über das Bassspielen seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.
... Mein Tipp: Wenn du dich mit einem Lehrer gezielt auf die Aufnahmeprüfung vorbereitest, sind die Chancen für ein Bestehen gut. ....
Das heist aber die Entscheidung treffen und ggf. Plan B haben um nicht auf schlecht bezahlt Aushilfsjobs zurückgreifen zu müssen.
... Andere Berufe kann man später auch noch lernen und ausüben. ...
Mit dieser Aussage habe ich ganz gewaltige Probleme.
1) Einen Platz für eine normale Ausbildung - (wenn nicht paralle und gleich im Anschluß zum Musikstudium) zu erhalten scheitert ganz betimmt am Alter. Kein Lehrbetrieb nimmt einem, wenn die anderen Lehrlinge 17 sind und man schon auf die 30 zu geht.
2) Für ein anderes Studium bin ich dann auch zu alt. Denn ich stehe dann nach dem Studium mit Kollegen im Wetbewerb, die 5 bis 10 Jahre Berufserfahrung haben und nicht älter sind als ich. Die sind billiger und besser. Dich will anschließend keiner. Da ist das Musikbussiness durchlässiger.
3) Bleibt nur noch die Umschulung über das Arbeitsamt. Das ist auch nicht in allen Fällen erfolgreich. Zudem sind es mehr die Jobs, die weniger interessant sind. Für Altenpfleger wird zurzeit gerne umgeschult. Kann funktionieren, bedeut aber viel Aufwand und Arbeit.
4) Die Frage ist zudem, ob man überhaupt noch die Zeit hat eine neue Ausbildung zu machen, wenn zuhause die Mäuler gestopft werden müssen. Dann bleiben nur wieder die Aushilfsjob, die jeder kann ohne Ausbildung.
Gruß
GwB