Das kommt mit der Übung. Ich habe (graphische) EQs lange Zeit gemieden, zum einen weil gute selten und teuer waren, zum anderen weil mir das Einrauschen immer suspekt war. Die meisten haben damit auch ziemlich viel Bu..sh.. gemacht. Aber das war eine andere Zeit. Und wenn man dann noch nicht tagtäglich damit arebeitet dauerts umso länger um brauchbare Ergebnisse zu erzielen.
Ein RTA oder noch besser ein Spectrograph kann den einstieg deutlich vereinfachen.
Also auch auf die Gefahr hin dass ich jetzt verbale Haue von den voll ausgefuchsten supertuper Profis bekomme, ich hab mir das so zurechtgelegt:
Sagen wir mal du willst einen Monitor 'auspfeifen', sprich die wichtigsten Feedbackfrequenzen rausziehen. Dazu nimmst du ein passendes Mikro für den Anwendungsfall, also z.B. Das Gesangsmikro vom Sänger. Damit stellst du jemanden der dir vertraut, das ist wichtig, zum Monitor, so wie es der Sänger auch tun würde und lässt ihn was reden. Das Signal schickst du zum Monitor und auch gleichzeitig zur PA. Du erzeugst damit eine sehr realistische Situation.
Jetzt selektierst du den Ausgang des Monitors und gest dann in die EQ Ansicht, je nachdem in den Parametrics oder Graphischen. Der parametrische hat zwar weniger Bänder, man kann ihn aber präziser einstellen, was gerade beim aktuellen Fall weniger Klangeinbußen mit sich bringt.
Dann wählst du bei der Anzeige des RTAs Spec aus. Das zeigt am Besten wo es pfeifen wird.
Jetzt erhöhst du langsam, und ich meine damit seeeeeehr langsam, die Lautstärke am Monitor bis ein hörbarer Pfeifton entsteht. Der Profi hört natürlich sofort dass es die 2356,78642 Hz sind. Andere beobachten die Anzeige und sehen irgendwo im Frequenzbereich eine hellere, weil hell entspricht laut, senkrechte Linie. Die Position dieser Line entspricht der Frequenz des 'Pfiffes', also die Feedbackfrequenz. Dort kannst musst du absenken. Beim Parametrik stellst du eine möglichst hohe Güte ein, damit nur ganz wenige Frequenzen betroffen sind. Danach sollte der Pfiff und damit auch die Linie weg sein. Jetzt kannst du den Pegel wieder anheben, laaaaangsam hab ich gemeint, bis der nächste Pfiff kommt. Das kannst du ein paarmal wiederholen aber mehr als 4-6 Frequenzen bringen nicht mehr eine Verbesserung ohne dass die Klangqualität darunter leidet. Vor allem wenn es irgendwann dazu kommt dass mehrere Frequenzen gleichzeitig koppeln ist sowieso Ende Gelände. Absenken solltest du zuerst mal großzügiger, aber am Ende kannst du ja noch probieren die abgesenkten Frequenzen wieder etwas anzuheben ohne dass das Feedback zurückkehrt. Dann ev. Den Pegel um ein Stück zurücknehmen um etwas Reserve zu lassen. Das wars. Dasselbe kannst du mit den anderen Monitoren wiederholen. Und immer auf einigermaßen realistische Situationen achten. Bei einer chorabnahme mit Kleinmembranmikros hilft ein SM58 wenig.
Gibts Fragen?