EQ-ing in der selben Tonhöhe

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Wie ist dass, wenn ich bei einem selbstgeschriebenen Song mehrere Instrumente in der selben Tonhöhe habe. Beispielsweise ein Keyboard, welches Akkorde spielt, ein Piano für Melodie, eine Leadgitarre und den Gesang. Alles in einer sehr ähnlichen Tonhöhe.
Ich könnte zwar alle diese Instrumente im Mix in unterschiedlichen Frequenzen hervorheben und in den Hintergrund stellen, aber irgendwie würden sich doch die Instrumente gegenseitig verschlucken, oder?
Und damit man den Gesang klar hört, muss ich alles andere recht weit im EQ runterschrauben, oder?

Wenn ich jetzt stattdessen die Instrumente in unterschiedlichen Oktaven spielen lasse, währe dass ja sicherlich einfacher... oder ist da mein Gedankengang falsch?


vielen Dank schonmal ;-)
 
Eigenschaft
 
Das Spielen in verschiedenen Oktaven würde ich nur dann machen, wenn es songdienlich ist.
Der Ansatz, unterschiedliche Instrumente in unterschiedlichen Frequenzbereichen zu betonen, ist ja genau dazu da, dass sich die Instrumente eben nicht gegenseitig verschlucken. Man spricht da von Maskierung. Jedes Instrument hat charaktaristische, starke Frequenzen. In der Praxis kommt es natürlich unweigerlich dazu, dass sich verschiedene Instrumente im selben Frequenzbereich abspielen. Mann muss sich beim Mixing jetzt entscheiden, welches das dominante Instrument sein soll, denn man kann in einem Mix nicht alles nach vorne stellen. Der Mix wäre schnell überladen und anstrengend.

Beispielsweise Vocals und Gitarre. Beide teilen sich ihre starken Frequenzen so bei 3khz. möchte man nicht, dass sich beide ins Gehege kommen, würde man jetzt die Gitarren in dem Bereich abschwächen oder verstärken. Das gleiche mit den Vocals. kommt jetzt darauf an, was im Vordergrund stehen soll.
 
Wenn ich jetzt stattdessen die Instrumente in unterschiedlichen Oktaven spielen lasse, währe dass ja sicherlich einfacher... oder ist da mein Gedankengang falsch?

Nein. Völlig richtig. Erstmal versuchen, das Arragement aufzulockern. Wenn man so präzise EQen muss, damit die Instrumente zu hören sind, dann verschiebt sich dieser Mix auf anderen (schlechter) Anlagen wieder.
Dann auch mal an Automation denken. Z.B. "Lalala ... düdeldü" Wenn der Sänger "lalala" singt, dann diesen lauter machen (bzw. normal lassen) und wenn er nur angehaltene Töne zur Untermalung singt dann leiser machen. Daselbe z.B. mit Piano. Unter dem Gesang zurücknehmen (geg. auch einfachere Töne spielen) und beim markanten "düdeldü" dann hervorheben und andere Instrumente leicht zurück.
 
wenn's gut zusammen klingt, würde ich da gar nix dran machen... :D
dem Publikum ist es Latte, wer da was spielt, da zählt eh nur der Song und wenn überhaupt (einzeln), dann der Gesang.
So ist das nun mal...
Speziell Bassisten haben anscheinend oft den Wunsch, dass man genau hört, was sie spielen :p
(ok, Weltklasse-Groover dürfen gern etwas weiter vor - aber sonst ist das eher kontraproduktiv für's Gesamtbild)

Noviks Beispiel mit der Gitarre würde ich dahingehend erweitern, dass Stimme und Instrument rhythmisch unterschiedlich liegen.
Dann spielt das mit dem (gleichen) Frequenzbereich gar keine grosse Rolle. (deswegen gibt's ja Soli...)

cheers, Tom
 
Ein guter Komponist/ Arrangeur achtet ohnehin darauf, dass dich die Instrumente nicht gegenseitig Konkurrenz machen. Man muss ja nicht gleich einen Part um eine ganze Oktave verschieben, oft reicht schon ne Umkehrung des Akkordes, aber wenn man Ahnung von den Instrumenten und deren Registern hat, kann es nicht Schaden. Eine Sache, die mir bei vielen v.a. unerfahreneren Bands auffällt, ist, dass sie sich nie Gedanken gemacht haben, wie man die Instrumente sinnvoll über die Oktaven verteilt. Der Mischer hätte einen bedeutend einfacheren Job, wenn er nicht immer sich überlagernde Instrumente mittels EQing auseinanderdividieren müsste. Dem sind nämlich grenzen gesetzt.
 
Speziell Bassisten haben anscheinend oft den Wunsch, dass man genau hört, was sie spielen :p

Das ist ja auch essentiell ...:great:
Frequenzen über 100 Hz sind nur schmückendes Beiwerk ...


Realistisch: das ist nur eine Gegenreaktion, dass schlechte und mittelmässige Mischer es mit Bassfrequenzen/-instrumenten nicht so haben und untenrum es oft sehr schlecht ist.
Dabei beginnt ein sauberer druckvoller Mix mit einem aufgeräumten Bassbereich. Und das ist auch der Grund warum so viele Mischer mit Metal nicht so richtig klarkommen. Bei Metal kommt es mehr als alles andere auf einen guten Bassbereich an. Viele dieser mittelmäßigen Mischer denken, es käme auf sägende Gitarrren oder so an.
Ausserdem kursieren gerade für das Mischen des Bassbereichs ein Haufen Mythen.

Aber das ist ja eigl. offopic in dem Thread ...
 
Mittlerweile achte ich beim Songwriting drauf, dass sich die einzelnen Instrumente (betrachte den Gesang auch als Instrument) nicht gegenseitig verschlucken.
Liegt vielleicht auch daran, dass ich mittlerweile ein besseres Gehör dafür hab.
Allerdings hab ich vor bestimmt 2 Jahren einen Song begonnen zu schreiben, der mir noch nicht wirklich gefallen will, den ich aber zu gut finde um ihn zu verwerfen.
Und ich glaube, der größte Störfaktor ist halt, dass sich n jedem Verse die Keyboard-Meldodie mit der Gesangsmelodie beißt.

Hab mal in den Anhang einmal den Song als Guitar-Pro Datei, und einmal als MIDI angehangen. Am stärksten fällt dieser Störfaktor zwischen Takt 17 und 32 auf, aber auch in jedem anderen Verse.
Mein damaliger Gitarrenlehrer hat mir vor ca. einem Jahr geraten, diese Keyboard-Melodie einfach wegzulassen, aber für mich ist diese Melodie schon sehr wichtig.

Was sagt ihr dazu?
(allgemeine Kritik zu dem Song ist natürlich auch erwünscht)


Zum Thema EQ:
Bislang kenne ich es nur, dass ich im DAW als Effekt einen EQ lade. Wie kann ich denn für eine Spur den EQ ändern, also z.B. von einem Part auf einen anderen eine Frequenz anzuheben und eine andere zu senken?
 

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Zum Thema EQ:
Bislang kenne ich es nur, dass ich im DAW als Effekt einen EQ lade. Wie kann ich denn für eine Spur den EQ ändern, also z.B. von einem Part auf einen anderen eine Frequenz anzuheben und eine andere zu senken?

Das macht man mit sogenannter Automation. Damit kann man in der DAW für sämtliche Parameter einer Spur die Werte dynamisch ändern. Das macht man, indem man mit einem (Midi-) Controller die Änderungen aufzeichnet oder per Hand in die Automationsspur einzeichnet.

Zu Deinem Beispiel-Song kann ich (und wohl 80% aller Lesenden) nichts sagen weil a) ich keine Guitar Pro habe und b) eine Midi-Spur sich bei jedem anders anhört, wenn man nicht exakt die gleichen Midi-Sounds verwendet. Also wenn Du schon eine Meinung haben willst, musst Du das schon als Audio-File hochladen (über Dropbox, Soundcloud o.Ä.)
 
Also ich hab mir mal das Midi in Cubase geladen. Ungeachtet der Soundqualität des Halion Sonic SE, sind mir da einige ungreimtheiten aufgefallen. Beispielsweise hast du dort viele dissonante Töne speziell bei den Lead Gitarren. ja das Keyboard würde ich nicht drin lassen. Ansonsten eigentlich kein schlechter Song. Ist wie gesagt schwer zu beurteilen, da midi Gitarren...ähm.....naja klingen:D
 
... hast du dort viele dissonante Töne speziell bei den Lead Gitarren. ...
wenn's nicht in derselben Oktave ist, können das auch Trigger für 'Effektsamples' sein, fretnoise, mutes etc...
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Novik:
Wo sind da die Ungereimtheiten? Und wo die Dissonanten Töne?
 
Besonders im hinteren Teil wo beide Leadgitarren spielen. Aber das kann auch davon kommen, dass das midi nicht sauber abgespielt wird bzw der Halion Sonic sich nicht 100% an den GM Standard hält, was das mapping angeht.
ich müsste es mal so hören, wie es in GP klingt. Allerdings hab ich das nicht hier.
 
Wieviele Strophen sind es denn? Ich habe mir die Midi-Datei angehört aber nicht mitgezählt ;). Du kannst die Melodie zur Steigerung einsetzen. Also z.Bsp. in der 3. Strophe und dann wieder in der letzten Strophe. Wenn sie dauernd spielt klingt es für mich sowieso etwas eintönig.

Gruß
Klaus

PS: ansonsten gefällt mir der Song recht gut. Stehe auf so'ne orientalischen Sachen.
 
Es sind vier Strophen. Und später kehrt der Verse als Gitarrensolo (ohne Gesangsmelodie) zweimal wieder.

Ja, das währe vielleicht eine Idee.
Im Intro, welcher eh ohne Gesang ist, will ich die Melodie definitiv drinbehalten.
In der ersten Strophe könnte ich sie weglassen, und von Strophe zu Strophe mehr einbringen. Zudem die Melodie selbst abändern, damit sie einerseits sich nicht so mit dem Gesang beißt und anderseits interessanter auf dauer ist.
Zudem werde ich noch die Gesangsmelodie im Verse abändern.

Ich werde es mal posten, wenn es soweit ist.

Aber konstruktive Kritik ist trotzdem noch gewünscht!
Danke ;-)
 

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