Epiphone Lucille: Stereoeingang für beide Pickups nutzbar machen?

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Hallo,

besitze seit neustem eine Epiphone Lucille, die bekanntermaßen über einen Stereoeingang verfügt. Sprich, man kann das Ganze an zwei Amp routen. Der untere Eingang wirkt allerdings nur auf den Bridgepickup. Da ich meine Lucille hauptsächlich über Kopfhörer spielen, ergaben sich beim separaten Nutzen beider Eingänge unterschiedlich Klangfarben. Besteht die Möglichkeit, sie so zu verdrahten, dass beide Eingängen beide Pickups aktivieren, eben so, wie es bei dem oberen Eingang funktioniert?

Danke Euch.
 
Hi,

irgendwie verstehe ich Dein Anliegen vielleicht nicht so ganz, mal abgesehen davon, dass Du sicher Ausgänge und keine Eingänge meinst. Ich versuchs aber mal. Leider hast Du nichts dazu gesagt, in was für einem Gerät den nun eigentlich Dein Kopfhörer steckt, was die Antwort etwas erschwert.

Willst Du die Lucille an einem Amp nutzen, nimmst Du die Mono-Ausgangsbuchse, dann kannst Du ja beide PUs einschalten. Dass die zweite Buchse nur den BridgePU ausgibt, liegt in der Natur der Sache - schließlich soll der NeckPU ja seinerseits ausschließlich am ersten Amp wiedergegeben werden.

Der Ausgang des NeckPUs führt dementsprechend - über die zugehörigen Volume und Toneregler - erst mal nur zur ersten bzw. "Mono"-Buchse. Der Ausgang des BridgePUs führt analog dazu in gleicher Weise zur zweiten Buchse. Damit man die Gitarre auch ganz normal mono an einem Amp nutzen kann, gibt es allerdings parallel dazu auch noch eine Querverbindung des BridgePUs zur ersten Buchse.

An der "Stereo"-Buchse wird aber unabhängig von der Belegung immer nur der BridgePU ausgegeben. Was sich ändert, ist vielmehr das Signal an der ersten, der "Mono"-Buchse. Die zweite Buchse hat nämlich zusätzlich einen Schaltkontakt, der beim Einstecken eines Kabels weggedrückt wird und dadurch die o.g. Querverbindung des BridgePU-Signals zur ersten Buchse unterbricht. In dem Moment, wo ein Kabel in der "Stereo"-Buchse steckt, ist an der "Mono"-Buchse daher nur noch ausschließlich der NeckPU zu hören.

Ich deute Deine Frage mal so, dass Du beide PUs an beiden Ausgängen ausgeben willst. Um das klar zu sagen: was dann aus der Gitarre käme, wäre natürlich kein Stereo-Signal mehr, sondern an beiden Buchsen das gleiche Signal, nämlich eine Mono-Summe aus beiden PUs, wie zB bei einer ES-335. Dazu müsstest Du eigentlich nur an der zweiten Buchse den Unterbrecherkontakt umgehen und sie in Parallelschaltung fest verdrahten.

So richtig Sinn macht das für mich allerdings nicht, denn das gleiche kannst Du auch erreichen, indem Du den Mono-Output der Gitarre verwendest und den dann über eine A/B-Box oder einen kleinen Mixer auf zwei Amps routest, oder in einen Modeller, der zwei Amp-Models links und rechts im Stereo-Panorama ausgeben kann.

Hast Du ein Endgerät mit einem Stereo-Eingang (zB eine Soundkarte), könntest Du mit einem Y-Kabel arbeiten, das zwei Mono-Buchsen auf einen Stereoklinkenstecker leitet. Dann hättest Du im PC auch wieder zwei Eingangssignale, die Du getrennt halten oder intern auf beliebige Ampsimulation und Effekte routen könntest.

Gruß, bagotrix
 
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Hi @bagotrix,

besten Dank für Deine bekanntlich umfangreiche Ausführung. Da habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Dort, wo ich den Stecker einstecke, ist für mich der Eingang, aber natürlich ist es der Ausgang, da der Tone ja von der Gitarre kommt. Die Stereooption ist mir nicht wichtig bzw. kein Mehrwert. Das würde vielleicht ein einziges Mal ausprobieren. Das Ganze läuft bei mir entweder über einen Zoom G5n oder POD X3live.

Wirklich vordergründig ist das Thema nicht. Allerdings wäre die Lucille für mich durch diesen Eingriff umfangreicher nutzbar, da ich wie bereits beschrieben, einen Klangunterschied beim Bridgepickup bei der Verwendung der jeweiligen AUSgänge höre.
 
Wenn der Klangunterschied so aussieht, dass der BridgePU alleine am Stereoausgang heller klingt als wenn er über den Mono-Output per Toggle angewählt ist, könnte das an der speziellen Schaltung der Lucille liegen.

Die sieht mWn so aus, dass die PUs zuerst in den Varitone-Schalter gehen (falls noch vorhanden, wovon ich jetzt mal ausgehe), dann weiter zum Toggle, wobei irgendwo vor diesem auch der jeweilige Tonregler dranhängt. Anders als bei der normalen ES kommen die jeweiligen Volumeregler dagegen erst nach dem Toggle. Warum das so ist? :nix:

Wenn die Schaltung so aufgebaut ist, bleibt das Neck Volume jedenfalls auch dann in der Schaltung, wenn der NeckPU über den Toggle ausgeschaltet ist. Konkret hat das Signal des BridgePUs damit parallel zur Verbindung zum Amp auch einen Weg zur Masse, wenn auch nicht direkt (sonst wär das Signal ja weg), sondern über die Leiterbahn des Neck-Potis - 500 KOhm sind eben kein unendlicher Widerstand, es geht also ein bisschen was flöten. In einem Schaltbild habe ich für die Epi-Lucille sogar einen Wert von 250 KOhm gefunden, was den Effekt verstärkt.

Was Du hörst, ist vermutlich diese zusätzliche Bedämpfung, die aber wegfällt, wenn Du die Monobuchse verwendest. Denn in dem Moment ist der Unterbrecherkontakt aktiviert, der nicht nur den Weg zur Monobuchse abschneidet, sondern auch den unbeabsichtigten "Rückweg" zum Neck Volume. Wenn ich recht habe, müsstest Du den gleichen Effekt auch hören, wenn Du nur den NeckPU einschaltest und ihn über die Monobuchse abhörst, dann aber in die zweite Buchse ebenfalls ein Kabel steckst. In dem Moment müssten die Höhen des NeckHB deutlicher werden, weil die parallele Masseverbindung über das Bridge-Volume unterbrochen wird.

Du könntest die Verdrahtung natürlich ändern, und das Neck Volume vor den Toggle verlegen. Und/oder die Volumepotis durch 500 KOhm ersetzen, falls nötig. Bei der Lucille gibts ja netterweise einen Deckel auf der Rückseite, der das deutlich einfacher macht als zB bei einer ES-335.

Gruß, bagotrix
 
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Oh, dann hatte ich in meinen ersten Post doch zu 50 % Recht. 😁 Hab die letzte Zeit einiges mit der Lucille verbraucht und ich werde nichts an ihr ändern. Bleibt so wie sie vom Band fiel. ;)
 

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