Epiphone LP typischer Halsriss möglichst unauffällig reparieren

Ich79
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Hallo miteinander,

ich hab von einem bekannten eine Epiphone Les Paul Studio mit dem typischen Feature Halsriss vom Sattel in Richtung Body bekommen (siehe Bilder).
An der Unterseite vom Hals ist der Riss etwas mehr als 4cm lang, also etwas weiter als der 1. Bund, oben nur etwa 1,5cm.
Wenn ich auf die Kopfplatte drücke weitet sich von den Lackrissen an Unterseite nur der direkt unterm Griffbrett.

Da es sich bei der Gitarre um das Sondermodell Chameleon mit Flip-Flop Lackierung handelt such ich einen Weg den Riss zu kleben ohne den Lack noch weiter zu beschädigen, da man den absolut nicht nachlackieren kann.
War bei dem Lack auch gar nicht so einfach die Risse zu fotographieren.

Meine Idee wäre nun den Sattel runterzunehmen und von da ein paar Bohrungen zu setzen um ein sehr dünnes Epoxidharz (klares Beschichtungsharz) mit einer Spritze in den Riss zu drücken.

Meint ihr das geht soweit oder habt ihr bessere Ideen?

Hab sowas bei einer Gitarre zwar noch nicht gemacht, mache aber auch Modellbau und seh handwerklich nicht das Problem. Hab auch dementsprechend Werkzeug zur Hand (Proxxon, Airbrush).

Danke schonmal im Voraus
 
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Das ist jetzt zwar keine Hilfe im wirklichen Sinne, aaaaber ich denke es ist kein Halsriss/bruch, sondern nur der Lack der (vielleicht spannungsbedingt) etwas einreißt.

Passiert bei vielen Gitarren mit Schraubhälsen an der Halstasche.


Falls ich damit richtig liege, brauchst du dir keine Sorgen zu machen, den Lackriss zu kaschieren wird allerdings wie du selbst sagtest, echt schwierig...


Betse Grüße,

Flo
 
Nee, leider nicht.
Wie gesagt, der Riss lässt sich etwas weiten...

Die Oberkannte vom Sattel ist auf einer Seite auch regelrecht abgeschliffen. Daher geh ich mal davon aus, daß die Gitarre auf nem Betonboden o.ä. umgefallen ist oder er die mal gegen ne Wand gehauen hat. Auch wenn er sich da nicht dran "erinnern" kann. ;)
 
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das erste Photo schaut mir nach Lackrissen aus - nicht weiter tragisch. Das zweite schaut mir danach aus, als würde der Kopf irgendwann nach vorne knicken - mit Pech beim nächsten Saitenwechsel.
Ich bin selbst kein Handwerker, kann grad mal PUs umbauen, aber wenn der Riss nicht zu tief geht lässt sich das vielleicht reparieren - aber das müsste ein Gitarrenbauer entscheiden. Hab eine akustische, alte Konzertgitarre, der ist mal der Hals abgebrochen (allerdings beim Korpus) - das ist absolut sauber repariert - war aber ein Shop in den USA und ist schon fast 30 Jahre her. Aber natürlich hast du bei einer Nylonstring nicht diese Saitenspannung wie auf einer E-Gitarre. Daher würde ich, trotz deiner Erfahrung als Modellbauer, zu einem Gitarrenbauer oder, falls keiner in deiner Nähe ist, zu einem Kunsttischler gehen, der alte Möbel zusammenflickt. Der kann das wahrscheinlich auch - zumindest Holztechnisch - beurteilen.
 
Das ist leider ein typischer Kopfplattenbruch - nur kein Durchgehender.
Der muss unbedingt behandelt werden, denn er wird sich sehr wahrscheinlich weiter ausprägen und der Kopf ist ja schon fast ab.
Ja ich würde es genauso machen.
Sehen, wie weit ich den Spalt aufbekomme ohne noch mehr Schaden anrichten.

Grob ne Vorgehensweise:
  • Den Sattel weg.
  • Sehen, wie weit ich den Spalt aufbekomme ohne noch mehr Schaden anrichten.
  • Zweikomponentenkleber anrühren (UHU Plus Endfest mischen + 1/3 Aceton dazugeben)
  • Den Spalt entfetten (auch mit Aceton und die Reste mit Druckluft rausbefördern)
  • dann das Zweikoharz einfüllen - mit der Spritze geht das verdünnte Endfest da gut rein.
  • den Spalt langsam verschliessen - Kleber, der an der Seite Austritt wird da nur mit Schleifen wieder zu entfernen sein! Sparsam vorgehen!
  • Das ganze fixieren (mit wenig Druck) und warm aushärten lassen - unter einem Halogenstrahler zB.
  • Nach einigen Tagen Sattel wieder dranmachen.
detaillierter gehts so früh noch nicht

Edith sagt : und natürlich den Halsstab nicht ankleben!
 
Zuletzt bearbeitet:
UHU Endfest bzw. Epoxidharze mit Aceton verdünnen? Dachte sowas sollte man auf gar keinen Fall machen da dadurch die Festigkeit stark abnimmt!?

Stimmt, daß mit dem Halsstab hab ich mich noch gefragt.
Wird ja kaum zu vermeiden sein, daß dort Kleber hinkommt?

Aber danke erstmal. Da schein ich ja nicht so auf einem verkehrten Weg zu sein.
Wird eh noch etwas dauern bis ich mich darum kümmern kann.
 
Im Rahmen einer etwas umfangreicheren Reparatur hab ich hier auch dokumentiert, wie man Brüche klebt die nicht durchgebrochen sondern nur angebrochen sind. Der komplette Teil mit den Bohrungen und Spritzen ist für Dich relevant. So macht man das richtig...

https://www.musiker-board.de/threads/doku-halsbruchreparatur-2.593492/
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Bei sowas reicht übrigens Holzleim, weil der Bruch ja durch die Saiten zusammengezogen wird.
 
Kleb es bloß nicht mit Komponenten Kleber :D
Dazu wird Holzleim benötigt, am besten Titebond. (Den bekommst du auch bei Thomann)
Zuerst die Saiten, dann den Sattel runter und das Trussrodcover abschrauben. Leim einfach reinpumpen und evt. mit irgendwas flachen in dem Riss verteilen. Dann zusammenspannen und trocknen lassen. Nachher vorsichtig glattschleifen.
Letztendlich wirst du es selbst reparieren müssen, da es sich preislich bei einem Gitarrenbauer nicht lohnen würde eine Epi LP Studio reparieren zu lassen.
Kannst nur ausprobieren und auf dein Glück hoffen :)
 
Kleb es bloß nicht mit Komponenten Kleber :D

Warum nicht?! :D ....man muss nur wissen wie man damit umgeht....

und evt. mit irgendwas flachen in dem Riss verteilen

Ein dafür notwendiger Gegenstand müsste etwa 0,05mm flach sein, flexibel genug um sich der gebrochenen Holzkontur anzupassen und immernoch stabil genug um etwa 1ml Kleber aufzunehmen und zu verteilen.... merkste selbst....gibts nicht ;)

Hier hilft nur gezieltes Bohren und Einspritzen von Klebstoff.

da es sich preislich bei einem Gitarrenbauer nicht lohnen würde eine Epi LP Studio reparieren zu lassen.

50-100€, je nach Werkstatt..... lohnt nicht?! So billig ist selbst die billigste Epi nicht, dass das nicht lohnt ;)

Kannst nur ausprobieren und auf dein Glück hoffen :)

ja oder eben nicht das Glück versuchen und gleich richtig machen ode machen lassen ;)





Übrigens lohnt ein beherzter "Spaltgriff" oder auch ein feines
Endoskop über eine Kanülenbohrung geführt, um mal zu schauen ob die Sorge um den Halsstab überhaupt begründet ist. Viele Halsstäbe sind mit Schrumpfschläuchen ummantelnt um sie eben beim Einbau vor überschüssigem Klebstoff zu schützen. Mit etwas Glück hast Du so einen Halsstab....dann kannst Du soviel Kleber in den Halsstabkanal pumpen wie du willst und wirst dessen Wirkungsgrad (unter Beachtung der Trockenzeit von überschüssigem Leim) sogar noch verbessern. Also keine Panik.... Evtl. kannst Du das Thema Halsstab vollständig vernachlässigen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Von UHU kann man Unterlagen zu den verschiedenen Klebern bekommen. Aceton wird dort für Endfest empfohlen, bei einem Drittel nimmt die Festigkeit überhaupt nicht ab.
Viel wichtiger bei solchen Klebungen ist die Fettfreiheit der Klebestellen. Genaugenommen ist das das Wichtigste überhaupt bei Epoxyharzen.

So hab ichs schon 100 mal für hochbelastete Holzverbindungen gemacht. Für so eine große Fläche wie bei deinem Riss und so eine pille palle Belastung von den Gitarrensaiten wird das auf jeden Fall halten.
Die kosmetische Frage hängt halt vom Geschick ab.
 
Von UHU kann man Unterlagen zu den verschiedenen Klebern bekommen

in meinem oben erwähnten Beitrag zur Halsbruchreparatur ist ein Link zu "Klebstoffen im Instrumentenbau". Dort findet man auch sämtliche Datenblätter der Uhu-Klebstoffe.
 
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https://www.musiker-board.de/threads/doku-halsbruchreparatur-2.593492/
Bei sowas reicht übrigens Holzleim, weil der Bruch ja durch die Saiten zusammengezogen wird.

Sowas. Hab im Forum gesucht aber der Thread ist mir irgendwie entgangen...

Danke für die Hinweise.
Werd auf jedenfall vorher mal ausprobieren wie's am besten geht. UHU Holzleim Wasserfest (D3) hab ich da. Dachte nur es wäre einfacher dünnes Epoxi in den Spalt zu bekommen.

Werd dann hier wieder berichten wie's gelaufen ist.

Und wie schon Meister Yoda sagte:
Tu es oder tu es nicht! Es gibt keinen Versuch!;)

Am meisten Bedenken hab ich übrigens davor den Sattel unbeschadet zu entfernen.:rolleyes:
 
So, nach langer Zeit mal ein kleiner Zwischenbericht. Konnte mich bisher leider nicht weiter drum kümmern.
Hab mich jetzt dran gewagt den Sattel runterzunehmen was dann doch unerwartet einfach war.
Mit einem Stück Holz 2-3 mal wirklich leicht dagegen und raus war er. Lässt sich auch ohne Probleme wieder einsetzen und sitzt stabil wo er hingehört. Muß ich zum Glück wohl nix dran machen.

Der Hals ist leider auf voller Breite eingerissen.
Auf der Oberseite verläuft der Riss so geknickt wie man's auf dem zweiten Bild sieht.:weird:
Unterseite (Bild 1) ist wohl nur der flache Riss am nächsten zum Griffbrett im Holz und der Rest Lackrisse.
 
Ich denke, so kompliziert (und gut) wie Smartin das gemacht hat, ist bei Deinem Problem nicht nötig. Solche Brüche und Anbrüche hatte ich öfter hier.
Der Sattel ist ja schon ab? Ich bohre in solchen Fällen immer mit einem 2 oder 3mm Bohrer einige Löcher in den Hals, in der Richtung wie die Risse verlaufen, drücke, wenn möglich, den Riss etwas auseinander, fülle Ponal in die Löcher und stecke passende kurze Rundhölzer im gleichen Durchmesser wie die Bohrungen dort rein, und treibe die mit einem kleinen Hammer vorsichtig in die Bohrungen. Das wirkt wie ein Kolben und drückt den Leim in JEDE Ritze. Manchmal wundere ich mich, wo dann überall noch Leim rauskommt..Die Bruchstelle mit einem passenden Klemmer zusammenpressen, alles hart werden lassen. Danach die Enden der Rundhölzer entfernen (Kleine Säge oder Feile) und den Sattel wieder an oder einleimen.
 
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Sooo, lange hat's gedauert jetzt ist's vollbracht :)
Hab jeweils rechts und links vom Spannstab ein Loch entlang des Risses gebohrt und mit einer Spritze Leim reingedrückt was wunderbar funktioniert hat. Ging einfacher als ich gedacht habe.
Auf der Oberseite lief der Riss im Holz allerdings anders (flacher) als der Riss im Lack.
Dadurch hat der Leim beim verpressen den Lack etwas hochgedrückt was ich dabei nicht bemerkt habe.:rolleyes:
Jetzt ist da eine recht grobe Kante im Lack die man auch mit Schleifen wohl nicht einfach wegbekommen wird ohne den Basislack zu beschädigen.
 
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