Aloha!
Also ich hab das Ding einige Jahre während meiner jugendlichen Garagen-Punk-Zeit gespielt und muss sagen, das es einige positive, als auch negative Aspekte zu beachten gilt. Ich muss allerdings dazu sagen, das dies doch schon einige Jahre her ist und meine Erinnerung an diese Epoche immer verwaschener wird.
Positiv
Wenn man die Optik mag ist es meiner Meinung nach ein richtig geiler Ausnahmebass.
Durch den relativ kleinen Korpus und dem daraus resultierenden, sehr langen Hals kommt man recht bequem bis in die höchsten Lagen.
Zudem sieht der Bass auch bei zierlich gebauten Personen nicht zu groß oder unpassend plump aus.
Die Hölzer sind wohl ganz ordentlich, die Maserung scheint bei transparent roter Lackierung hübsch durch. Allerdings kann ich nicht sagen ob der Korpus furniert ist, oder nicht.
Die Verarbeitung ist für den Preis ganz in Ordnung, doch sollte die Qualitätsstreuung beachtet werden.
Das Ding war eigentlich immer super Stimmstabil und Robust. Es hat alle Kollisionen mit Verstärkern, Wänden, etc. problemlos weggesteckt. Die Lackierung war nicht nur tadellos, sondern auch verdammt hart im nehmen.
Negativ
Der lange Hals gepaart mit dem kurzen Korpus sorgen für eine gnadenlose Kopflastigkeit des Ganzen, das sich auch mit diversen Gurttüfteleien nicht beheben lässt.
Ich habe den Bass nie gewogen, doch schien er mir für die Größe immer etwas zu schwer. Ein Grund dafür sind mit Sicherheit die verbauten Hölzer. Andererseits ist der Brückentonabnehmer schon ein riesiger Metallklumpen der einiges auf die Waage bringen dürfte.
Die zwei hinteren Hülsen für die Schrauben, die die Brücke halten waren bei meinem Exemplar locker, was mir leider zu spät auffiel. Sie standen etwas zum Hals hin geneigt heraus. Ich musste diese herausziehen, sie waren nicht einmal eingeleimt, die Bohrlöcher etwas zurecht feilen und die Hülsen ordentlich einleimen. Seit dem habe ich dort keine Probleme mehr. Die Problematik mit diesen Hülsen habe ich allerdings schon bei mehreren Epi-Bässen gesehen.
Die Einstellung der Brücke ist bauartbedingt ziemlich schwierig. Es ist mir nie gelungen eine richtig niedrige Saitenlage einzustellen. Die Saitenhöhe ist nicht einzeln justierbar, was dazu führt, das bestimmte Saiten immer zu hoch sind und andere dennoch schnarren.
Nach ungefähr einem Jahr fingen die Mechaniken unkontrolliert an zu klappern. Der Grund waren die Madenschrauben des Schneckengetriebes, die zu locker in ihrer Halterung saßen. Dies ließ sich aber durch den Einsatz neuer, fester sitzender Fixierschrauben beheben.
Klang
Vermutlich bedingt durch den kleinen Korpus klingt der Bass unverstärkt sehr drahtig und überraschend laut.
Der Halstonabnehmer hat einen gewaltigen Output, klang für mich aber immer zu tieffrequent. Meiner Meinung nach eignet sich dieser Klang ganz gut für Black Sabbath Songs doch für das meiste Andere ist er einfach zu schwammig. Nur Tiefen, kaum Tiefmitten oder höhere Frequenzen, sehr undefiniert. Deshalb habe ich den Halstonabnehmer eigentlich nie benutzt.
Der Brückentonabnehmer stellt meines Wissens nur einen Hilfstonabnehmer dar, der dem Mudbucker zugemischt wird um die fehlenden Frequenzen zu ergänzen. Leider sitzt er einfach zu nah an der Brücke, weshalb er kaum Tiefmitten erzeugt sondern erst darüber ansetzt. Daher klingt der Bass auch mit beiden Tonabnehmern zusammen eher undefiniert, da generell die Tiefmitten fehlen. Zudem ist der Brückentonabnehmer auch deutlich leiser als der Mudbucker, was sich aber mit Hilfe der Potis ausgleichen lässt.
Ich habe damals immer den Brückentonabnehmer gespielt, die Tiefmitten am Amp gewaltig geboostet, das Ganze noch verzerrt und mit Plek beackert. Eigentlich kein schlechter Sound, wenn ich mich recht entsinne.
Ich hoffe etwas Licht ins Dunkel gebracht zu haben. Wie bereits erwähnt ist das Ganz doch schon einige Jährchen her und mein Erinnerungsvermögen ist nicht das beste.
Der Andi.