EP-Aufnahme in Eigenregie - Problemfall Drumset

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Hallo!
Wir planen gerade unsere zweite EP aufzunehmen und zu veröffentlichen. Die erste wurde von einem Musik-Studenten aufgenommen und produziert. Das war günstig, hat aber sehr lange gedauert und das Endergebniss war gut/ok - aber wir hatten etwas mehr erwartet. Eine befreundete Band hat nun für gleiches Geld in Eigenregie aufgenommen und die Spuren dann an einen professionellen Produzenten zum Mischen gegeben. Die Qualität ist wirklich gut!

Das gleiche haben wir nun auch vor. Unser Proberaum hat eine gute Akkustik, wir haben ein 12-Spur Interface (Zoom Livetrack L12) und zwei gute Großmembraner. Eigentlich sollten wir alles mit guter Qualität aufgenommen bekommen.
Bass und Keys per DI
Git. Amp und Gesang via. Mics.

Das einzige Problem ist das Schlagzeug. Ich habe zwar etwas Erfahrung mit Drum-Recording, jedoch "nur" ein günstiges Mic-Set. Damit habe ich schon etwas rumprobiert, Sound war immer OK, aber ich denke mir, dass es auf jeden Fall besser geht, wenn man etwas Geld in die Hand nimmt. Gerade bin ich am überlegen, welche Möglichkeiten es gibt, eine gute Drum-Aufnahme zu erstellen und denke dabei vor allem an die Faktoren Preis/Aufwand/Ergebnis.

Möglichkeit A:
Natürlich ist der erste Gedanke: Mach alles selbst mit dem was du hast. Der Produzent wird schon irgendwas zaubern. Es kämen keine Extrakosten auf uns zu und der Auwand hält sich in Grenzen. Am Ende könnte es sich allerdings bei der Gesamtprodution rächen - und der Drumssound ist natürlich das A und O.

Möglichkeit B:
Ich leihe mir gute Mikros, setzte mich nochmals intensiver mit Positionierung und co. (hätte ich natürlich oben auch gemacht) auseinander und nehme das Set selbständig ab. Die Mikros könnte ich mir bei einem Backline-Verleih oder durch Freunde organisieren. Die Qualität wäre natürlich besser als bei Möglichkeit A aber natürlich mit Abstrichen.

Möglichkeit C:
Ich spreche im Vorfeld mit dem Producer mein Vorhaben und gehe für 1-2 Tage ins Studio um das Schlagzeug aufzunehmen. Den Rest nehmen wir dann wie geplant in Eigenregie auf und geben den Mix nachher weiter. Durch die Studio-Tage ist die Qualität natürlich dann maximal. Jedoch die EP auch um einiges teurer...


Aktuell stehe ich etwas auf dem Schlauch und weiß nicht genau, welche Möglichkeit ich wählen soll. In kompletter Eigenregie haben wir unsere erste Single aufgenommen. Etwas blauäugig und danach haben wir entschlossen, nie wieder selber zu mixen. Da wäre bestimmt noch mehr gegangen. Einen solchen Schlagzeugsound wäre aber bei Möglichkeit A möglich:

Die Nächste Frage ist, ob sich Möglichkeit B von A überhaupt großartig unterscheidet. natürlich machen Mikrofone viel aus, aber neben Know-How, Positionierung, Raum und Mixxing gibt es viele andere Faktoren, die sich nicht verändern würden. Möglichkeit C wäre von den Kosten bestimmt auch ok, würde aber zeitlich vieles Verändern, da man an feste Termine gebunden ist. Bei den aderen Möglichkeiten wäre man zeitlich nicht so sehr gebunden.

Was meint ihr? Oder habt ihr andere Alternativen?
 
Eigenschaft
 
Hallo, Drummerle,

natürlich wäre C die bis auf den festen Zeitplan unproblematischste Möglichkeit ;) - aber den Selbstversuch mit guten, dazugeliehenen Mics würde ich dennoch machen, wenn euch die Zeit nicht drückt. Ins Studio gehen könntet ihr ja immer noch...
Je nachdem, was "...etwas..." Erfahrung bedeutet ;) , kämst Du ggfs. auch mit reduzierter Mikrofonierung ganz schön weit und handelst Dir nicht das Problem einer Vollabnahme mit x Mikrofonen ein... ich denke jetzt mal ein wenig in Richtung "Recorderman" oder "Glyn Johns". Wieder mal verlinke ich das gerne empfohlene Video:



Man kann sehen, daß auch einfachere Mikrofonierungen erstaunlich gut sein können...

Viele Grüße
Klaus
 
Hi :hat:

Also im Beispielvideo finde ich die Drums in Ordnung. (geht natürlich immer besser^^) Aber der Schwachpunkt wo ich zuerst ansetzen würde, sehe ich bei den Gitarren. Die klingen für mich dünn, und schrill in den Höhen..
 
Anders als Zelo01 finde ich den Drumsound im Video nicht wirklich in Ordnung. Der Song/euer Stil gefällt aber. :)

Bei Glyn-Johns- oder Recorderman-Technik müssen der Raum, die Mikrophone und das Drumkit wirklich sehr gut sein UND der Drummer muss der Technik entsprechend spielen können. Meine Meinung.

Man sollte Option D nicht ausser Acht lassen: Drums aus der Dose. Diese könnten weitgehend ja auch eingespielt und dann per Programmierung verfeinert werden. Das mag für dich als Drummer jetzt wahrscheinlich erstmal schmerzlich wirken, ist aber meiner Meinung und Erfahrung nach die beste Alternative, wenn kleines Budget ein Thema ist und zudem Erfahrung und Kenntnisse eher gering sind.

Falls ihr noch keinen Mischer habt, schreib mir eine PM. :)
 
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Schonmal Danke für die Antworten.

Je nachdem, was "...etwas..." Erfahrung bedeutet ;) , kämst Du ggfs. auch mit reduzierter Mikrofonierung ganz schön weit und handelst Dir nicht das Problem einer Vollabnahme mit x Mikrofonen ein... ich denke jetzt mal ein wenig in Richtung "Recorderman" oder "Glyn Johns".
Mit der Recorderman-Technik und co. hab ich schon vor etlichen Jahren rumexperimentiert und teilweise tolle Ergenbisse erziehlt. Jedoch sind die Möglichkeiten im späteren Mixing stark eingeschränkt. Den Kompromiss möchte ich eigentlich nicht gehen.


Man sollte Option D nicht ausser Acht lassen: Drums aus der Dose. Diese könnten weitgehend ja auch eingespielt und dann per Programmierung verfeinert werden. Das mag für dich als Drummer jetzt wahrscheinlich erstmal schmerzlich wirken, ist aber meiner Meinung und Erfahrung nach die beste Alternative, wenn kleines Budget ein Thema ist und zudem Erfahrung und Kenntnisse eher gering sind.
Da ist die Frage, woher das E-Drum genommen werden soll. Komplett am Computer programmierte Drums kann ich mir nicht vorstellen, da ich schon meine, recht songdienlich zu spielen und ich dies - also auch die Ghostnotes etc. ziemlich genau so haben möchte. ;)


Ich habe nochmal überlegt und werde mir ein Wochenende im Proberaum vornehmen, indem ich einfach mal einen Song eintrommel. Wenn wir dann zum Producer gehen (@Signalschwarz-wir haben schon jemanden) um genaueres zu besprechen, kann er ja entscheiden, ob er aus dem Sound etwas rausholen kann oder wir doch noch andere Möglichkeiten in Betracht ziehen müssen.
 
-wir haben schon jemanden

Dann kann er euch hoffentlich erklären wie man auch ohne E-Drumkit Dosendrums einspielen kann. ;)

Und es ging mir nicht darum, ob Du songdienlich spielen kannst, sondern dass man für die genannten Aufnahmetechniken die Spielweise unter Umständen anpassen muss.
 
Da ist die Frage, woher das E-Drum genommen werden soll. Komplett am Computer programmierte Drums kann ich mir nicht vorstellen, da ich schon meine, recht songdienlich zu spielen und ich dies - also auch die Ghostnotes etc. ziemlich genau so haben möchte. ;)

Ich glaube das Zauberwort, das @Signalschwarz hier anspricht, heißt Drum Replacement.
 
Da ist die Frage, woher das E-Drum genommen werden soll. Komplett am Computer programmierte Drums kann ich mir nicht vorstellen, da ich schon meine, recht songdienlich zu spielen und ich dies - also auch die Ghostnotes etc. ziemlich genau so haben möchte. ;)
.
Option D:
Du brauchst kein E-Drum Kit.
Besorg dir gute Mics für das Schlagzeug und nehme es so gut es geht auf und positioniere die Mics so, das du möglichst wenig Übersprechungen hast.
Das Stichwort hier heißt "Transient to Midi". Jede moderne DAW kann Transienten erkennen und daraus Midi Noten erzeugen.
Jetzt hast du die Flexibilität von Drum Augmentation bis hin zu komplettem Replacement, fals nötig.
Ich finde, das man die besten Ergebnisse mit Drum Augmentation bekommt. Zumindest, was den Realismus der Drumperformance angeht.

Das heißt, du nutzt für die Natürlichkeit und Authentizität die echte Aufnahme, fals die Kick oder Snare aber nicht so richtig gut klingen, kann man diese jetzt mit Samples unterstützen. Ich finde die Steven Slate Sachen für diesen Zweck optimal. Mit diesen würde ich zwar nie den Hauptsound machen, aber zum Anreichern von echten Drums funkionnieren die erstaundlich gut.
 
Meine Meinung zu diesem Thema ist:

Der Raum ist das A und O. Wenn der passt, sind die Mikrofone das Tüpfelchen auf dem i, es geht aber durchaus auch mit günstigeren Mikrofonen. Im Zweifelsfall kann man dann gezielt das eine oder andere Mikrofon ergänzen/austauschen. Auch da, wenn man ein wenig recherchiert (oder hier fragt)... es gibt es sehr gute Mikrofone, die nicht die Welt kosten.
Gute Mikrofone in einem schlechten Raum bringen nicht viel bis gar nichts, die nehmen den üblen Raum nur besser auf :)
Wenn das der Raum aus dem Video ist, würde ich spontan sagen, dass er nur mäßig für gute Drumaufnahmen taugt.

Drum replacement bzw. triggern ist auch noch eine Lösung, die würde ich auch einem E-Drumset vorziehen.
Gibt's halt im Mix mehr zu tun. Für jemanden, der das kann, ist das aber keine große Sache.

Trotzdem, ich würde langfristig denken und mir irgendwo einen Raum suchen, den ihr immer mal wieder nutzen könnt. Ob es jetzt ein extra Studio inklusive Technik und Techniker sein muss...das hängt davon ab, wie viel Geld ihr dafür ausgeben wollt.
Die Beschränkung (auch zeitlicher Art) würde ich mir persönlich nicht gern antun, ich halte einen bei Bedarf mietbaren Raum für die bessere Alternative. Vor allem, wenn ihr dort selber schrauben und werkeln könnt.

Alles das kann euer Producer euch erklären bzw. sollte können. Ist denke ich auch eine Frage des Vertrauens, dass man den zuerst anspricht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann kann er euch hoffentlich erklären wie man auch ohne E-Drumkit Dosendrums einspielen kann. ;)

Ich glaube das Zauberwort, das @Signalschwarz hier anspricht, heißt Drum Replacement.

Option D:
Du brauchst kein E-Drum Kit.
Besorg dir gute Mics für das Schlagzeug und nehme es so gut es geht auf und positioniere die Mics so, das du möglichst wenig Übersprechungen hast.
Das Stichwort hier heißt "Transient to Midi". Jede moderne DAW kann Transienten erkennen und daraus Midi Noten erzeugen.
Jetzt hast du die Flexibilität von Drum Augmentation bis hin zu komplettem Replacement, fals nötig..

Danke für die Antworten - jetzt hab ichs verstanden ;) - das ist wirklich noch eine Alternative!!


Wenn das der Raum aus dem Video ist, würde ich spontan sagen, dass er nur mäßig für gute Drumaufnahmen taugt.

Trotzdem, ich würde langfristig denken und mir irgendwo einen Raum suchen, den ihr immer mal wieder nutzen könnt. Ob es jetzt ein extra Studio inklusive Technik und Techniker sein muss...das hängt davon ab, wie viel Geld ihr dafür ausgeben wollt.
Die Beschränkung (auch zeitlicher Art) würde ich mir persönlich nicht gern antun, ich halte einen bei Bedarf mietbaren Raum für die bessere Alternative. Vor allem, wenn ihr dort selber schrauben und werkeln könnt.

Der Raum aus dem Video ist es nicht mehr ;) Das war unser erster Proberaum (man nimmt was man bekommen kann) und wir sind aber nach ca. einem Jahr wieder raus. Der jetzige Raum hat eine gute Akkustik und dort kann man wirklich mehr machen ;)
 
Hier noch ein Foto von dem Raum, in dem die Aufnahme entstehen würde, falls es in Eigenregie entsteht. Das Set würde ich dann natürlich im Raum aufstellen (macht auch die Mikrofonierung einfacher) und für die Snare den Sweet-Spot finden.
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Hier noch ein Foto von dem Raum, in dem die Aufnahme entstehen würde, falls es in Eigenregie entsteht. Das Set würde ich dann natürlich im Raum aufstellen (macht auch die Mikrofonierung einfacher) und für die Snare den Sweet-Spot finden.
Anhang anzeigen 646445

Sieht aus wie das LOFT in LU... :eek: :great:
Aber wahrscheinlich sehen 8 von 10 Proberäumen so aus...
 

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