Entspannung und Konzentration beim Spiel?

  • Ersteller thepublicservant
  • Erstellt am
T
thepublicservant
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
21.01.16
Registriert
11.06.08
Beiträge
42
Kekse
0
Hallo,

im Lehrbuch für das Klavierspielen von Chuan C. Chang (welches für mich mit seinen Ansätzen oft hilfreich war) steht, dass das Entspannen beim Spielen wichtig ist. Also nur die Muskeln, die nicht benötigt werden.
Ich übe nun ca. 1 Jahr und versuche bei den einfachen Stücken, die ich inzwischen gut kenne, immer leichter und enspannter zu spielen. Bei schnelleren Passagen (und nur da) fällt mir aber auf, dass ich diese genauer und besser hinbekomme, wenn ich mich in diesem Moment
im Oberkörper
mehr anspanne (schwer zu erklären). Sollte ich das so weiter üben und damit korrekter spielen oder besser entspannt bleiben und hoffen, dass es nur auf lange Sicht und mit vielen Wiederholungen fehlerfreier wird?

2. Frage
Viele Stücke (ich spiele nicht nach Noten, sondern lerne auswändig) hat man nach geraumer Zeit im "Fingergedächtnis".
Macht es Sinn beim Spielen die Finger unbewusst laufen zu lassen und das Spiel genießen - oder soll/muss man hochkonzentriert dabei bleiben und wird somit etwas weniger emotional spielen?

Gruß
Andy

und das spielen zu genießeoder muss und soll
 
Eigenschaft
 
Zur ersten Frage: Das ist wirklich schwer zu beantworten, wenn man den Spieler nicht vor sich sitzen hat. Das Klavierspielen ist ja insgesamt ein Vorgang, der sich aus vielen Arten der Anspannung und Entspannung zusammensetzt. Nach meiner Erfahrung ist das immer ein Wechselvorgang, der sich andauernd im Körper abspielt. Wenn Du sagst, daß es für Dich bei schnelleren Passagen besser funktioniert, wenn Du den Oberkörper anspannst, kann es z.B. sein, daß es sich bei einem anderen Klavier mit schwererer oder leichterer Tastatur ganz anders verhält. Hast Du diesbezüglich schon mal Erfahrungen gesammelt?

Wenn wir gerade beim Thema Oberkörper sind: Probiere mal aus, wie sich der verstärkte und verminderte Einsatz des (Ober-)Körpergewichts auf die Dynamik (Lautstärke) auswirkt und auch den Klang des Tons verändert.

Zur zweiten Frage: Ganz einfach: Hochkonzentriert und noch emotionaler spielen. :evil:

Viele Grüße,
McCoy
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich glaube auf deine Fragen gibt es keine allgemein gültige Antwort! Zumal es, wie McCoy schon geschrieben hat, auch auf die Art der Anspannung ankommt. Je nach Passage lässt sich eine gewisse Anspannung nur schwer vermeiden und kann eine Form der Konzentration sein (was bei anspruchsvollen Stellen mit Sicherheit nicht verkehrt ist;-))
Wichtig dabei finde ich allerdings, dass es bei der Anspannung bleibt und nicht zum Verkrampfen kommt, dann geht die Emotion schnell flöten und das Spielen kann schnell hölzern wirken. Also vom Grundsatz her ist eine gute Portion Entspannung nicht verkehrt :D

die zweite Frage kannst du eigentlich nur selbst beantworten. Wenn dein Spiel nicht darunter leidet und du die Finger einfach laufen lassen kannst, why not. Das "laufen lassen" kann ungeübt eben auch schnell zu mangelnder Konzentration führen....


...vom Kopf her lasse ich meistens die Finger laufen, ich überlege also nicht welche Taste als nächstes gespielt werden muss.
Meine Frau sagt mir allerdings, dass ich immer konzentriert schaue (s. meine YT Videos).
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Also ich (bzw. alle) hab letztens beim JJO in der Probephase einen ewig langen Vortrag von Pianist und Bassist bekommen, wie wichtig Entspannung ist. Nicht so krass gerade sitzen, Gravitation alles machen lassen (besonders vom Bassisten gepredigt, der ein Physikstudium angefangen hat, bevor er sich ganz der Musik gewidmet hat), bloß keine unnötige Anspannung und den Groove fühlen. Ich glaube ich habe noch nie so krass an meine Haltung während des Spielens gedacht :D
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben