Entscheidungshilfe 000/OM vs. Grand Auditorium - Martin 000-12E vs. Taylor 114 / 214 CE

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wolf_koeln
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Hallo zusammen!

Ich brauche mal eure Unterstützung!

Ich bin hobbymässiger Gitarrenspieler, hauptsächlich Rock und Folk/Country, wie Johnny Cash, Tom Petty, Elvis, aber auch 80er Rock oder mal Heavy Metal 🤘auf der Westerngitarre. Meine Fähigkeiten würden ich eher als fortgeschrittener Anfänger bezeichnen. Hatte mal ein ¾ Jahr Unterricht, aber doch eher Lagefeuerlieder nachspielen. Hauptsächlich betreibe ich Strumming, teils mit Schlagmustern und würde mich zukünftig aber auch gerne im Picking probieren. Ich singe auch gern (schlecht) dazu. Meine Nachbarn freuen sich 🙈. An der Sauberkeit des Akkordgreifens kann ich sicher nicht einiges besser machen...

Ich besitze seit über 10 Jahren eine damals recht günstige Ibanez V 70 Dreadnought, die ich mal hab professionell einstellen lassen. Für das Geld eigentlich eine gute Gitarre mit vernünftigem Sound. Nun brauche ich aber nochmal einen Motivationsschub und hab auch das Gefühl, mit dem Instrument nicht weiterzukommen, da die Saitenlage trotz Einstellung doch noch recht hoch ist und die Gitarre zum schnarren neigt - kann natürlich auch an mir liegen. Zudem hätte ich gern einen matten Hals- Mensur ist 650 mm, Sattelbreite 43 mm. Außerdem habe ich etwas Probleme mit dem rechen Arm, der durch den Korpus manchmal im Bereich des Oberarms weh tut. Und ich brauch auch nicht die Riesenlautstärke.

Ich war jetzt lange auf die Taylors 114 / 214 CE fixiert (Mensur 648 mm, Sattelbreite 42,8 mm). Ich mag den Hals und das allgemeine Feeling, jedoch ist diese eigentlich noch bauchiger als meine V 70, auch wenn die durch die stärkere Taillierung etwas tiefer sitzt. Dafür ist sie aber auch dicker. Das hilft mir beim Arm jetzt eher nicht. Ich hab dann paar Videos geschaut, bin begeistert von den Eric Clapton und John Mayer Unplugged Songs und hab überlegt, ob es auch eine kleinere Gitarre a la 000 oder OM sein könnte. Gestern war ich beim großen M in Köln und hab die optisch für mich sehr schöne Martin 000-12E Koa getestet. Tolle Form, sehr bequem, nicht so tief, netter Klang (Mensur 632 mm, Sattelbreite 44,5 mm). Vom Formfaktor genau das, was ich suche.

Aber: Zum einen hätte ich erwartet, dass sich bei der kürzeren Mensur die Saiten leichter drücken lassen, zum andern schnarrte die Gitarre sehr stark (A-Dur ist mein Problemakkord). Liegt natürlich auch an mir, aber so stark hab ich das bei der Taylor und auch bei meiner V 70 nicht. Ich hab dann nochmal ne 000-10E gegengetestet, da war das etwas besser und die viel teurere 000-28 Eric Clapton - butterweich - natürlich ein anderes Preissegment. Alles ohne Plektron, da nicht zulässig. Deshalb, ne reale Bedingung hab ich leider nicht testen können. Jetzt bin ich aber total verunsichert - war die 000-12E einfach schlecht eingestellt oder ist die 000 Form vielleicht gar nicht geeignet für meine Anwendung mit doch eher (noch) übermäßigem strummen.

Ich hab auch mal rechts und links geschaut. Superschön finde ich die Martin 000-17 Whiskey-Sunrise (eigentlich nicht mehr meine Preisklasse), oder auch die 000Jr Shawn Mendes, die ich aber noch nicht testen konnte und die eine noch kürzere Mensur hat (610 mm). Weiß nicht, ob das dann Sinn macht. Ich hab auch in Foren über die üblichen Alternativvorschläge Richtung Lakewood, Eastman etc. gelesen und geschaut, aber komme optisch immer wieder auf die Martins zurück.... Würde auch ne optische Kopie (reduzierter Look) nehmen, wenn die Qualität und der Preis stimmt und sich die Gitarre auch so anfühlt. Ich hab deshalb auch vergleichbare Sigmas angetestet, aber die fühlten sich in meiner Hand nicht richtig an...


Also gehts mir eher darum: Bin ich überhaupt richtig bei ner 000 oder OM (gibts von Martin nicht in meiner Preisklasse) oder muss ich mich mit der unbequemeren Gitarre anfreunden? Eigentlich möchte ich nicht mehr als 1000,- € / 1200,- € ausgeben, wenn es aber z.B. eine Martin wäre und die ist es für die nächsten 10 Jahre, würde ich auch mehr ausgeben, vielleicht bis 2000,- €.

Danke für euren Input!
 
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Richtig ist alles, was sich richtig anfühlt und anhört. Ich habe recht lange Arme, die auch nicht immer zu einer guten Position führen. Ich spiele mittlerweile gerne mit Bevels, auf normalgroßen und großen Gitarren (auch Kontrabassgitarre) mit der https://abel-armauflage.com/, auf der Oktavgitarre (40er Mensur) mit irgendeiner hölzernen Saugnapfauflage. Mein Ratschlag wäre, erstmal in dieser Richtung zu suchen. Wenn das die Haltung verbessert, dann hat man mehr Auswahl bei den Gitarren. Manche Hersteller bieten Instrumente mit Bevels auch serienmäßig an; im 3stelligen Preisbereich weiß ich von der Taylor Academy und verschiedenen Modellen von Faith (Music Store Köln).
 
würde mich zukünftig aber auch gerne im Picking probieren.
.. macht Sinn, und ich würde denken, wenn du da dann erstmal drin bist, hast du wieder andere Vorstellungen & Wünsche.
die üblichen Alternativvorschläge Richtung Lakewood,
.. da würd ich mich von der Optik nicht einschüchtern lassen. Die spielen sich 1a und klingen top.
oder muss ich mich mit der unbequemeren Gitarre anfreunden?
auf keinen Fall!

vielleicht auch mal sowas anspielen?

Ibanez Signature Tim Henson TOD10N
 
Ich würde im Bereich 000 oder OM gucken, aber da vielleicht auch gebrauchte Gitarren mit einbeziehen. Und seitdem ich für " Freunde je eine gebrauchte Sigma OM für unter 400€ gekauft habe, würde ich auch Sigma Gitarren wärmstens empfehlen.
 
Also, ich sach jetzt mal...
...was völlig widersprüchliches...

1. Als ich vor etwa... 20? Jahren das erste Mal mit dem Ansinnen, mal wieder eine Stahlsaiten-Gitarre zu kaufen (nach wiederum etwa 25 Jahren eGitarren-Lastigkeit) bin ich in's Session in Walldorf gegangen und hatte mir ein Limit gesetzt (600 Ocken - das ich dann doch nicht eingehalten habe). Ich hatte noch keinerlei Vorstellung, welche Marke es wird, ob's eine Dreadnough, eine kleine (von "000" oder "0M" hatte ich noch keinerlei Dunst) wird wusste ich nicht. Ich habe mir verschiedene Gitarren von der Wand genommen, habe darauf geachtet, ob sie noch so einigermaßen in meinem Limit sind (also keine über 1000...) und hab sie angespielt.
Sehr (!) beeindruckend, was dabei so spürbar wurde an klanglichen Unterschieden.
Ganz klar angelacht hat mich dann eine Martin 000M, die damals von 1.000 auf 700 heruntergesetzt war (und klanglich locker mit den Gitarren, die 1.000 Euro teurer waren (und die ich natürlich doch nicht habe hängen lassen können) mithalten konnte.
Diese Gitarre schmolz dermaßen in mich hinein, der Klang hat mich so mitgenommen, dass mir fast sofort klar war: die muss es sein. So begann meine Begeisterung für Martin (die bis heute anhält). Damals waren diese 000m noch vollmassiv, ein Traum an Klang (heute ist in dieser Preislage nicht auch nur annähernd solch toller Klang zu haben).
Für Dein Ansinnen vielleicht noch wichtig: der kleine Körper der 000 ist mir bis heute vom Handling am liebsten und er ist auch nicht (ganz) so bass-lastig wie der Klang der D18 (die ich seit einem guten Jahr auch besitze, aber die war knapp 2.300 Euro teuerer... - diese klingt natürlich noch toller, daher ist sie inzwischen meine Hauptgitarre, auch wenn sie größer ist als die 000M)

Hiernach würde ich Dir also empfehlen, mit dem fortzufahren, was Du bereits gemacht hast: in den MusicStore gehen und die Gitarren von der Wand nehmen (lassen) und selber anspielen.

Und hier jetzt die Gegenrede
2. Wenn Du einigermaßen weißt, in welche klangliche und körpergrößenmäßige Richtung es geht, würde ich Dir immer empfehlen, eine gebrauchte Gitarre zu kaufen (natürlich nicht unbesehen, also nicht schicken lassen). Würde ich meine 000m verkaufen, könnte ich heutzutage vielleicht 800, 900 Euro dafür nehmen (vielleicht etwas mehr, denn sie hat inzwischen noch einen LR Baggs Anthem verpasst bekommen). Für das Geld bekommt man heute nichts Neues, was auch nur in die Nähe der Klangqualität kommt. Gleiches gilt sicher auch, wenn Du klanglich in Richtung Taylor gehst oder auch anderswohin....

Und 3. noch ein Gedanke...
Was ich so von den (mittelpreisigen) Yamaha Gitarren höre ist vom Klang auch sehr fein, die kommen m.E. durchaus in die Nähe von Martin..., aber das ist natürlich subjektiv...., aber mit bis zu 2.000 Euro bist Du da sicher auch auf einem guten Weg. Ich weiß nur nicht, ob es die kleine Form auch von Yamaha gibt....

...just my 5 ct...
 
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Yamaha Gitarren höre ist vom Klang auch sehr fein, die kommen m.E. durchaus in die Nähe von Martin
Nee, bitte nicht. Das wäre mir sehr neu. Nicht, dass Y schlechter wäre, aber die Klangcharakteristik ist eigentlich eine andere. (siehe unten) Wobei - wenn schon zwischen Sigma als IMHO sehr guten Martin-Kopien und Martin große haptische Unterschiede gefühlt werden, dann wird das für Y acuh gelten.
aber mit bis zu 2.000 Euro bist Du da sicher auch auf einem guten Weg
Wenn man Y mag, ja. Mir persönlich sagt(e) Y schon immer deutlich mehr zu, als M, und ich spiele seit 45 Jahren immer wieder mal Modelle der beiden Hersteller im Laden an.
Ich weiß nur nicht, ob es die kleine Form auch von Yamaha gibt....
DIE kleine nicht, aber andere kleine: https://de.yamaha.com/de/products/musical_instruments/guitars_basses/ac_guitars/l_series/index.html - nach LS suchen.
 
Sehe mich auch immer noch am Anfang meiner Gitarrenreise.

Such dir eine Gitarre aus die du immer wieder gerne in die Hand nehmen würdest. Lass dich von anfängliche Schwierigkeiten bei der Bespielbarkeit nicht irritieren wenn du sicher bist, dass mit der Einstellung an sich alles in Ordnung ist.

Als ich meine letzte Gitarre aus dem Versand empfing habe ich mich über die schöne Optik und Haptik gefreut, wunderte mich aber über die Unspielbarkeit. Nach nunmehr einem Jahr ist sie meine zweite Natur geworden. Ich habe dann meine alte Gitarre wieder mal in die Hand genommen die ich lange und gerne gespielt hatte und keinen einzigen sauberen Ton rausbekommen. Werde mich wohl wieder eingewöhnen müssen bis ich sie wieder so spielen kann wie früher.

Mein Rezept war etwa eine Gitarre pro Jahr, um meine Begeisterung am Leben zu erhalten und auch die Dauer meiner Gitarrenreise zu dokumentieren.

Falls du deine Bude nicht vollstellen willst mit Gitarren, gönn dir die teuerste Gitarre die deine "Schmerzgrenze" erlaubt. Das war bei meinen anderen Aktivitäten immer die Garantie, dass da etwas rauskommt. Du hat so irrsinnige Summe dafür rausgehauen, nun mach! Du musst den Gegenwert rausholen. :)

Falls du wirklich mit Mensur unüberwindliche Probleme erwartest, nutze ein Kapo. So kannst du prüfen ob Mensur wirklich so eine absolute Grenze ist oder eher eine Kopfsache. Natürlich merkt man da einen Unterschied aber ich denke wenn du dich ein paar Monate hineinkniest sollte das sitzen. Ich meine wir machen uns alle mögliche Verrenkungen, um Musik aus der Gitarre rauszukitzeln, dass man diese wilde, unnatürliche Verrenkungen minimal weiter spreizt oder nicht sollte keine unüberwindliche Hürde darstellen.

Verliebe dich. :)
Dann wird das alles schon. :)
 

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