Engl Straight brummt plötzlich laut

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Hallo zusammen

Mein Engl Straight 100 Watt (vom Combo auf Head umgebaut) hat folgendes Phänomen:

Läuft optimal so ca. ne viertel Stunde, dann fängt er schlagartig sehr laut und tief zu brummen an...Brrrrrrr....das Geräusch geht vom Bassbereich bis ca in die tieferen Mitten und hat fast Bandlautstärke.
Das Gitarrensignal liegt dann noch leise total zerfetzt darunter.
Wenn ich den Amp ausschalte und ca. nach dreißig Sekunden wieder anschalte läuft er wieder...bis dann das Geräusch bei nem lauten Signal wieder kommt.

Röhren sind gut (2 Jahre alt aber laut Vorbesitzer in der Zeit kaum gespielt), der Amp hat hörbares mechanisches Trafobrummen, rauscht und brummt aber über die Speaker auch mit viel Gain sehr wenig.
Er hat ein Master Mod - zweiter regelbarer Master nachgerüstet der bei Lead aktiviert ist.

Was könnt`s sein?

Danke,
Gruß,
Bernie
 
Ich hatte mal ein ähnliches Problem. Die Ursache war ein Kurzschluss zwischen der Kathode und der Heizung in einer der Endstufenröhren und die waren fast neu und keine Billigware. Ich hatte da also die Heizspannung direkt einseitig in die Endstufe eingekoppelt. Klang nicht schön. Wenn du einen anderen Satz Endstufenröhren da hast, würde ich das erstmal mal testen.
Ansonsten kann es natürlich auch etwas anderes sein, bspw. irgendeine Masse-Verbindung, die bei Erwärmen den Kontakt verliert (evtl. kalte Lötstelle). Aber das ist Rätselraten.
 
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Könnte ein defekter Widerstand sein, der bei zunehmender Wärme den Geist aufgibt. Meist an einer der Röhren.
 
Hey,
Danke...das ist doch schon mal was!
Ich brauche den Amp nicht dringend und habe einen befreundeten Techniker dem ich den mal mit euren Hinweisen hinstellen kann :biggrinB: ...

Gruß,
Bernie
 
Das bekommt er schnell ermittelt. Diesen fk-Brummfehler (wenn er es denn ist) kenne ich von Endstufenröhren aus Radios; dort ein ganz typischer Fehler. Gitterfehler oder -schlüsse scheiden aufgrund der anliegenden Gleichspannungen (kein Brummen) aus. Massefehler durch Erwärmung oder schlechte Lötstellen an Massepunkten sind eher auftretende, undefinierte Störgeräusche oder "plötzlich Radio Jerewan" statt konstantem Brummen. Was nicht heißt, dass es sowas nicht auch gibt: Abschirm-oder Massekontakte unmittelbar an der Röhrenfassung (thermisch), an Buchsen oder ein Platinenbruch (hier dann eher manifest statt thermisch).

Gib' mal bitte bei Gelegenheit Rückmeldung, danke.
 
Hey,
...bin in der Sache auf neue Phänomene und Schlussfolgerungen gestossen:

Habe noch nen Engl richten lassen, und zwar nen Souvereign 100 Combo. Er hat neue Röhren, Elkos und nen neuen Speaker (Fane F70) bekommen. Dazu wurde er von nem Tech durchgeschaut und über Stunden mit Nutzsignal Probe laufen lassen.
In der Probe stellte ich ihn auf meine Rath Box und hatte nach ca. ner viertel Stunde genau den selben Brummfehler wie mit dem Straight Head!

Also überlegte ich...und: es war beides mal (Impedanz berücksichtigt!) die selbe Rath Box beteiligt!....also zog ich die Box ab....der Combo lief dann ohne Box den Rest der Probe ohne Probleme und klang dazu knackiger als mit der Box!

Der Straight um den es ursprünglich hier geht hat übrigens nen neuen Satz Endröhren bekommen und zeigte den Fehler damit genauso wie vorher...auch an der selben Rath Box...!

Jemand ne mögliche Erklärung ob es an der Box liegen kann und was da dann technisch passiert?

Gruß,
Bernie
 
also zog ich die Box ab....der Combo lief dann ohne Box den Rest der Probe ohne Probleme
Sehr interessant. Scheint also, dass diese Box einen Fehler hat, der nach einer gewissen Zeit ...
bis dann das Geräusch bei nem lauten Signal wieder kommt.
... oder in einer bestimmten Situation auftritt.

Ich würde mal als erstes das Boxenkabel und die Verkabelung der Box genau prüfen, ob da irgendwas nach abgerissen, Wackelkontakt, kalter Lötstelle oder ähnlichem aussieht. Das Boxenkabel könnte vielleicht auch irgendwo gequetscht sein. Wenn du nichts findest, trotzdem das Boxenkabel ersetzen und die Box komplett neu verkabeln - das kann nicht kompliziert sein.

Wenn der Fehler immer noch weiterbesteht, kommt dann nur noch der Speaker selbst in Frage, irgendwas mit der Wicklung. In dem Fall einen anderen Speaker anschließen. Du müsstest doch noch den haben, der bisher in dem Sovereign-Combo war.
Passiert das immer, oder nur, wenn du auf Probenlautstärke spielst?
 
Zuletzt bearbeitet:
Jemand ne mögliche Erklärung ob es an der Box liegen kann und was da dann technisch passiert?

Ist das eine Aktivbox? Frequenzweiche drin? Ansonsten kann es ja nur ein Problem eines der Lautsprecher sein.
 
Danke Spock, danke Wolf,

...der Combo hat nen neuen Fane F70 Speaker drin mit 8 Ohm, die Rath Box auch 8 OHm, habe beides dann an 4 Ohm angeschlossen...dabei trat dann wie beschrieben beim Sovereign Combo der Fehler auf.
Beim Straight Head die Box alleine bei 8 Ohm angeschlossen in der Fehlersituation.

Boxenkabel möchte ich ausschliessen - war beim Straight ein anderes als beim Sovereign.

Die Rath Box ist natürlich passiv und mit zwei seriellen mit zwei Solton Craaft 16 Ohm Speakern bestückt...ich werde die mal überprüfen, ebenso das Anschlussterminal...

Ich kann den Amp nur im Proberaum laut spielen...hatte ihn auch leise zuhause ca. 1,5 Std. laufen (ohne die Rath Box)...ohne Probleme.

Gruß,
Bernie
 
Also Update:

Hatte gestern nen Gig mit meiner alten Band. Ich hatte den Sovereign (der ja den gleichen Fehler zeigte wie der Straight) dabei - ohne Zusatzbox.
Es war wieder mal tierisch laut...eigentlich viel zu laut für nen 1mal12er Combo, ich musste die Kiste sehr heftig aufreissen.
Das hat er ohne mucken gut 2 Stunden lang durchgehalten...ich hatte etwas Bauchweh wegen des Speakers, der einmal kurz am Kotzen war, worauf ich nen Ticken zurückdrehte...

Fazit:
das Brumm-Phänomen hängt mit der Box zusammen - ich gehe nun davon aus, dass der Straight um den es hier ursprünglich ging auch vollkommen in Ordnung ist.
Man lernt immer wieder dazu - dass eine Box solche Störungen hervorruft obwohl sie zu funktionieren scheint ist mir in über 30 Jahren in denen ich mich mit Equipment befasse noch nicht vorgekommen!

Cheers,
Bernie
 
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der einmal kurz am Kotzen war, worauf ich nen Ticken zurückdrehte...
Das kann natürlich den Speaker zerstören-der dann wiederum den Amp killen kann.
Kennt man auch aus dem HiFI Bereich-nur dort sind Normalfall Schutzschaltungen verbaut.
Ich würde an deiner Stelle die Box, die das Brummen verursacht erst mal checken, bevor noch schlimmeres passiert.
 
...klar, die Rath Box wird erst mal zerlegt.
In dem Setup das ich mit ihr im Endeffekt vor habe braucht sie eh 16Ohm, wozu ich beide Speaker tausche und dabei gleich alles neu verkable...
 
...Jemand ne mögliche Erklärung ... was da dann technisch passiert?...

Hm. :gruebel:

Wenn es wirklich an der Box liegt, in der nichts weiter drin ist, als Kabel und Speaker, dann kann es ja sinnigerweise nur ein thermisches Thema sein (Kabel ist mit Sicherheit ausschließbar?).

Die erhitzte Schwingspule geht in einen Kurzschluss oder in eine mehr oder weniger verringerte Impedanz oder bekommt durch Überdehnung einen "Masseschluss" und beginnt, meinetwegen im Magnetspalt zu reiben. Die Masse von Speakern ist ja eigentlich nirgends angeschlossen, das sollte also als Fehlerursache ausscheiden. Den Faden weitergesponnen: Ganz strenggenommen wird die Membran nun in ihrer Bewegung mehr oder weniger gehemmt, was Rückwirkungen auf den Impedanzverlauf hat und somit über den OT auf den Amp.

Der Amp reagiert mit diesem Brummen. Das heißt, die Sekundärseite des OT "sieht" also diesen thermischen Kurzschluss und möglicherweise ist hier auch noch eine Gegenkopplung angeschlossen, was nun alles den Amp sozusagen "außer Tritt" bringt.

Das wundert mich insofern, als ob es danach klingt, dass der Amp möglicherweise einen beginnenden Hau weg hat und dieser Speakerfehler zeigt nun den sich andeutenden Fehler im Amp? Ist z.B. der OT wirklich noch in Ordnung? Wie "sensibel" ist die Gegenkopplung dimensioniert, sofern überhaupt eine vorhanden ist?
 
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Wenn ich es richtig verstanden habe, sind es zwei Amps (zwar beide von Engl, aber doch verschieden), die mit dieser Zusatzbox den Fehler zeigen und ohne (also nur mit dem eigenen Speaker) nicht.
 
...richtig - zwei Engl Amps (jeweils mit neuen Elkos und Endröhren!) zeigen an der Rath-Box das gleiche Verhalten: Brumm nach ca 10-20 Min. Wenn ich den Amp ausschalte geht es danach wieder.
Ich denke unser Stratspieler liegt richtig - es muss mit der Schwingspule eines der sich in der Box befindenden Speaker zusammenhängen, die bei Erwärmung Richtung Kurzschluss läuft weil sie teildefekt ist.

Nun ja, ich werde die Speaker der Box austauschen...schade, die klingen echt gut!
 
Hmmm. Aufgrund der beginnenden Fehlanpassung (der rein ohmsche Widerstand sinkt, somit geht die Sekundärspannung in die Knie. Die "eingepumpte Leistung" kommt aber nach wie vor von den Endröhren in die Primärseite) steigt über das Übersetzungsverhältnis des OT rückwirkend sehr wahrscheinlich dessen Primärstrom. Das wiederum führt zu einer stärkeren Belastung sowohl der Endstufe also auch des Netzteiles und das wiederum könnte erklären, warum bei entsprechender Dimensionierung des Netzteiles das Brummen ansteigt, da die nicht zwingend dimensioniert sind, einen sich anbahnenden, "schleichenden" Kurzschluss an der Sekundärseite eines OT aushalten zu müssen. Und möglicherweise liegt das alles dann noch im Betriebsstrombereich von Sicherungen (so sie da sind), so dass die zwar nicht ansprechen, aber eine Reihe Bauelemente dennoch bereits in die Überlast gehen könnte. :gruebel:

Wenn das alles so stimmt (OT sind komplex und ich schrieb das eben Gepinselte nur sehr grobkörnig), dann dürfte ein Gang zum nächstgelegenen Tech angezeigt sein, sicherheitshalber die Amps zu überprüfen: Netzteil und Endstufe bezüglich ihrer Bauelemente einschließlich ihrer Übertrager. :gruebel:
 
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