Engl Screamer nach 3-12 Monate im Stand-by (!!) starkes Brummen

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Hi!

Ich habe einen etwa 10 Jahre alten Engl Screamer bei meinen Eltern in meinem alten Zimmer. Als ich vorletzte Woche dort war bemerke ich, dass der Verstärker sich im standby befand aber wie sonst üblich von mir mit einem Tuch abgedeckt war. Entweder habe ich den Amp vor einem Jahr nicht wieder abgeschaltet oder es war der Fensterputzer der vor etwa 3 Monaten da war und auch einiges umgestellt hat. Nachdem ich den Amp mit einem Tuch abgedeckt habe, kann ich mir nicht vorstellen, dass ich der Schuldige bin. Allerdings bringen Schuldzuweisungen ja auch nichts. Der Amp war also bis max. 12 Monate ununterbrochen im Standby. Ich bin froh, dass das Haus nicht samt meinen Eltern abgebrannt ist.
Mein kurzes Check-Up ergab, dass der Amp relativ stark brummt (denke so 50Hz) und das V1 relativ stark mikrophonisch ist; beides kann aber auch schon vorher so gewesen sein aber eher nicht...
Der Klang ist immer noch gut, also man könnte damit auch einen Gig spielen. Ich habe dem Amp TT 6L6GC's verpasst und habe treble immer sehr niedrig. Das kompensiere ich mit Lead Presence. So klingt der Screamer richtig gut und fett und hat eigentlich nicht von den schrillen Höhen die ihm nachgesagt werden.
Im Dezember fahre ich wieder zu meinen Eltern und möchte den Amp auf Vordermann bringen; d.h. er bekommt einen kompletten Satz neue Röhren verpasst.

Foto0543.jpg

Nun meine Fragen an Euch:
1) Welche Röhren sind verschlissen?
2) Welche anderen Bauteile im Amp sind verschlissen durch diesen Dauerbetrieb? Die Elkos sollten durch den Betrieb allein nicht so stark leiden sondern eher durch die Hitze und davon gab es reichlich durch das Abdecktuch?
3) Gibt es Bauteile die ohne weitere Überprüfung getauscht werden sollten?
4) Welche Bauteile muss ich noch überprüfen?
5) Ist Euch das auch schon mal passiert?

Danke für Eure Hilfe!

Grüße J
 
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1. wahrscheinlich alle (Kathodenvergiftung)
2. vermutlich keine, soll sich ein Tech das anschauen
3. nein
4. s. 2
5. nö
 
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Lass das Ding mal unter Aufsicht einige Zeit (24h oder so) laufen, und zwar ohne Standby...
 
ich würde den screamer, ohne mir gedanken über details zu machen, an ENGL einschicken.
vorher ein anruf dort um die story zu erzählen.
das der überhaupt noch läuft ist schon ein wunder an sich und spricht für den amp.
horst
 
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Verstehe ich jetzt nicht.

Der Amp war also bis max. 12 Monate ununterbrochen im Standby. Ich bin froh, dass das Haus nicht samt meinen Eltern abgebrannt ist.

12 monate ein röhrengerät im abgedeckten zustand laufen lassen (für die wärmeabfuhr ist es ja eher egal ob standby oder nicht) ohne defekt ist nu mal eine leistung.
im prinzip senken alle brennbaren materialen ihre zündtemperatur bei unterschwelliger aber dauerhafter temperatureinwirkung.
wir haben früher in der elt-firma in der ich war röhren tv geräte auf temperaturabhängige fehler getestet, indem sie abgedeckt liefen. :evil: von heute betrachtet :bad: ... aber sicher nicht einmal über eine nacht.
 
Okay, Leute!

Danke für die Rückmeldungen. Ich finde es schon erstaunlich, dass der Amp noch geht. Das spricht doch für die Qualität. Solange wäre der Amp bei mir in den nächsten 200 Jahren nicht gelaufen. Nun bin ich sehr zuversichtlich was meinen anderen Engl-Amp betrifft! Der läuft übrigens auch schon mehr als 10 Jahre; da musste man nur einen Kondensator tauschen. Der war ausgelaufen. Auf jeden Fall stehen die Chancen sehr gut, dass meine Amps für die restlichen 80-90 Jahre die ich noch plane zu leben halten können. Was den Engl-Screamer betrifft....zu Engl schicken wollte ich den eigentlich nicht. Ich weiß ja nicht was der noch Wert ist. Aber das Verschicken kostet schon mal min. 60€ für hin und zurück. Dann nochmal 80€ für neue Röhren. Arbeitsaufwand und eventuelle Reparaturen wahrscheinlich nochmal 100€. Das ist eigentlich schon ein Totalschaden sofern hier eine KFZ-Analogie gestattet sei.
Wenn nicht zu erwarten ist, dass noch mehr kaputt ist werde ich dem Amp schöne neue Röhren verpassen und die Kondensatoren alle mal anschauen. Falls doch was zu reparieren ist mache ich es dann selbst.
Danke nochmal!

Beste Grüße J
 
Hi,

wenn der Amp älter ist wundert es mich nicht (im Gegensatz zu vielen hier) dass er noch läuft...!
Ich habe meinen Blackmore schon über 20 Jahre, mein Bandkollege seinen Screamer schon über 15 Jahre...die Teile haben schon viel mitgemacht, auch schon so einiges was andere Amps wahrscheinlich gekillt hätte (Kurzschluss von Speakerkabeln, Umfallen usw.).

Ausfälle bisher: 0!

Seit ca. 15 Jahren hab ich Ersatzsicherungen in der Notfallbox---hab schon so einige "Fuseblower" erlebt....
Bei den Engln: nix!

Mein Blackmore hat seit ca nem halben Jahr den ca. 7/8 ten Satz Endstufenröhren und endlich neue Elkos und klingt nach Biaseinstellung meines Tech besser als je zuvor!

Umso erstaunter war ich, dass neuere Screamer oft in der Reparaturannahme standen...

Gruss,
Bernie
 
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(für die wärmeabfuhr ist es ja eher egal ob standby oder nicht)

Für die Abfuhr wohl schon, aber für die auftretende Verlustleistung ist es ein himmelweiter Unterschied ob der Verstärker sagen wir mal 25 W Verlustleistung abgibt oder 75 W.

Die abgestrahlte Wärme (Oberflächentemperatur) der Endröhren ist im Standby vernachlässigbar, wenn aber die volle Verlustleistung auftritt, dann sicher nicht mehr -besonders wenn der Verstärker abgedeckt betrieben wird. Aber selbst dann ist die Oberfläche recht groß und ich würde deswegen keine toten Bauteile erwarten.

Dein Argument ist ca. so: "Ob ich das Auto im Leerlauf stehen lasse oder bei Vollgas ist egal - es überhitzt in beiden Fällen".

im prinzip senken alle brennbaren materialen ihre zündtemperatur bei unterschwelliger aber dauerhafter temperatureinwirkung.

Das mag jetzt stimmen (das weiß ich nicht), aber ein haushaltsübliches Material mit einer derart niedrigen Selbstentzündungstemperatur kenne ich jetzt auch nicht. ;)

Ich finde es schon erstaunlich, dass der Amp noch geht. Das spricht doch für die Qualität.

Darüber könnten wir jetzt urteilen, wenn das Gerät aus den 70ern wäre, aber bei der kurzen Zeit sicher nicht...
(ich habe Geräte aus den 60ern, die werden gut warm, haben reichlich Röhren drin und haben keine nennenswerten Luftlöcher im Gehäuse. Und auch keinen Lüfter... und sie laufen noch...)
 
aber ein haushaltsübliches Material mit einer derart niedrigen Selbstentzündungstemperatur kenne ich jetzt auch nicht
zum beispiel papier: die zündtemperatur veringert sich drastisch bei langeinwirkender unterschwelliger temperatur.
daher zum beispiel der mindestabsatand von leuchten zu oberflächen. ein blatt papier denkt überhaupt nicht daran sich zu entzünden wenn du es eine minute lang direkt vor ein herkömmliches leuchtmittel hälst. läßt du es aber über stunden oder tage in der gleichen position ... puff - und der genannte amp lief ein jahr im standby.
so, und jetzt könnt ihr denken was ihr wollt, ich mag nicht mehr den rufer geben.
 
Falls doch was zu reparieren ist mache ich es dann selbst.

Bei dem Punkt wünsch ich Dir ganz viel Glück.
Ich zB nehm normalerweise keine Engl mehr an, aus diversen Gründen, die vorwiegend der Bauweise dieser Amps geschuldet sind.
 

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