Engl Gigmaster 15 vs. Boss Katana

SolF
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Hi Leute,

ich besitze seit kurzem den Engl E315 Gigmaster Head und die Engl E110 Gigmaster Box und damit auch meinen ersten Röhrenverstärker.
Ich benutze ihn eigentlich nur zu Hause und bin daher ziemlich froh (und meine Nachbarn wohl auch), dass ich den Amp auch auf 1 Watt fahren kann.

Nun wollte ich aber mich mal etwas mehr mit der Materie Röhrenamp auseinandersetzen, da ich keinen so richtig wirklich zufriedenstellenden Sound herbekomme und die 1 Watt Leistung für Wohnungs- bzw. Zimmerlautstärke wohl doch etwas überschätzt habe.

So gesehen hätte ich zwei Fragen:

1. Wie stelle ich den Engl richtig ein? Also ist es z.B. schädlich, den Master sehr niedrig eingestellt zu haben, während ich mit Input Gain und Lead Drive Reglern spiele (und letzteren auch voll aufreiße)?

2. Wäre es für mein Einsatzgebiet nicht eventuell sogar besser, auf den Engl zu verzichten, beides zu verkaufen und mir den hochgelobten Boss Katana 50 oder 100 zu holen?

An sich benutze ich überwiegend eh den Clean Channel, da ich sich meine Fuzz/Distortion und andere Pedale in Kombination besser im Clean Channel machen, von daher frage ich mich eh, ob es denn unbedingt der Engl sein muss.

Was würdet ihr mir denn raten oder wie sieht eure Einschätzung dazu aus?

Schonmal besten Dank für eure Hilfe.
 
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1. Wie stelle ich den Engl richtig ein? Also ist es z.B. schädlich, den Master sehr niedrig eingestellt zu haben, während ich mit Input Gain und Lead Drive Reglern spiele (und letzteren auch voll aufreiße)?

Nein. Schädlich ist das nicht. Wäre auch etwas widersinnig einen Regler zu haben, der dem Amp schaden kann ;) Der Master regelt die Leistung der Endstufe. Solange eine Box angeschlossen ist, kannst du da einstellen was du willst. Da die Engls allgemein eine sehr cleane und neutrale Endstufe haben, ist es auch für den Sound relativ wurscht. Bei anderen Amps, die ihren Sound überwiegend aus der Endstufe beziehen, sähe das anders aus. Kaputt machen kann man mit dem Master höchstens den Speaker, wenn man ihn höllisch aufreist und der Speaker sich mechanisch verabschiedet... Vorher werden sich allerdings deine Ohren mechanisch verabschieden :D Lead Drive auf voll klingt allerdings nach pervers krasser Verzerrung... Wie sind die anderen Regler denn eingestellt?

2. Wäre es für mein Einsatzgebiet nicht eventuell sogar besser, auf den Engl zu verzichten, beides zu verkaufen und mir den hochgelobten Boss Katana 50 oder 100 zu holen?

Das musst du wissen. Grade Engls fährt man eigentlich ganz gut auch auf Zimmerlautstärke. Was genau würdest du dir von dem Katana denn erhoffen, bzw. was gefällt dir an dem Gigmaster nicht?
 
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der ENGL hat doch eine FX loop: pack da mal einen kompressor rein den du nicht zu sehr komprimieren läßt. aber mit dem kannst du wunderbar die lautstärke regelen die insgesamt rauskommt.
mach ich mit meinem screamer auf diese weise.
 
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Nein. Schädlich ist das nicht. Wäre auch etwas widersinnig einen Regler zu haben, der dem Amp schaden kann ;) Der Master regelt die Leistung der Endstufe. Solange eine Box angeschlossen ist, kannst du da einstellen was du willst. Da die Engls allgemein eine sehr cleane und neutrale Endstufe haben, ist es auch für den Sound relativ wurscht. Bei anderen Amps, die ihren Sound überwiegend aus der Endstufe beziehen, sähe das anders aus. Kaputt machen kann man mit dem Master höchstens den Speaker, wenn man ihn höllisch aufreist und der Speaker sich mechanisch verabschiedet... Vorher werden sich allerdings deine Ohren mechanisch verabschieden :D Lead Drive auf voll klingt allerdings nach pervers krasser Verzerrung... Wie sind die anderen Regler denn eingestellt?
Das beruhigt mich schonmal.
Ich hatte mal irgendwas gelesen, das manche Einstellungen an Vollröhrenamps nicht allzu bekömmlich sind, auch was Engl-Amps bezüglich der Power Soak-Schaltung angeht. Kann aber auch an meiner zu großen Vorsicht vor Röhren liegen. :redface:

Lead Drive voll aufgedreht klingt gar nicht wirklich arg brutal. Im Vergleich zu manchen Fuzz oder Distortion Pedalen, die ich schon über den Clean Kanal gespielt habe, sogar recht harmlos und gezügelt.

Das musst du wissen. Grade Engls fährt man eigentlich ganz gut auch auf Zimmerlautstärke. Was genau würdest du dir von dem Katana denn erhoffen, bzw. was gefällt dir an dem Gigmaster nicht?
Da kommen wir auch zu dem Punkt, was mich stört. Der Engl kommt mir einfach sehr gezügelt vor, als würde ich ihn zurückhalten, da die Röhren bei geringer Lautstärke nicht ihr Niveau entfalten können.

Daher kommt auch meine Idee des Katanas. Den hab ich bei einem Kollegen gehört und ich war ziemlich begeistert ob des Sounds auch in sehr geringen Lautstärken und der Variabilität der Klangfarben. Die Videos auf Youtube kamen mir auch recht überzeugend vor und wenn ich mir den Preis ansehe, würde ich ja kein allzu großes Risiko eingehen.
Die beiden Engl habe ich ja noch nicht wirklich lange und könnte sie für den Katana verkaufen und sogar dabei noch "sparen".
Das sind so Gedankenspiele, die mir die letzten Tage gekommen sind.

Andererseits mag ich den Clean Channel des Engls in Verbindung mit Pedalen. Wenn man aber bedenkt, das manche einzelne Pedale so viel (oder gar mehr) als der ganze Katana kosten, komme ich auch schon wieder ins Grübeln.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
der ENGL hat doch eine FX loop: pack da mal einen kompressor rein den du nicht zu sehr komprimieren läßt. aber mit dem kannst du wunderbar die lautstärke regelen die insgesamt rauskommt.
mach ich mit meinem screamer auf diese weise.
Cool, danke für den Tipp.

Hast du da eine Empfehlung für mich? Ich hab bisher keinerlei Erfahrungen mit Kompressoren gemacht.
 
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Ich hatte mal irgendwas gelesen, das manche Einstellungen an Vollröhrenamps nicht allzu bekömmlich sind

Da kommen wir auch zu dem Punkt, was mich stört. Der Engl kommt mir einfach sehr gezügelt vor, als würde ich ihn zurückhalten, da die Röhren bei geringer Lautstärke nicht ihr Niveau entfalten können.

Der Gigmaster 15 ist kein Vollröhrenamp - und das hört man auch.
Nur weil er eine einzige ECC83 in der Vorstufe hat und eine EL84 Endstufe, macht ihn das nicht zu einem Vollröhrenamp.

Ich schreib das nur, weil ich glaube, dass du falsche Vorstellungen von diesem Amp hast.
Die Zerre wird wie gesagt nicht aus Röhren alleine generiert und die Endstufe ist - wie schon beschrieben wurde - relativ clean gehalten. Der "Power Soak", den dieser Amp hat, ist ein nettes Feature, das aber bei dem Design im Grunde überflüssig ist - der Master Volume erfüllt hier seinen Zweck. So ein Power Soak macht eher Sinn bei Amps, bei denen die Endstufe ordentlich mitarbeiten muss, um den gewünschten Sound zu liefern.

Zerrpedale vor dem Gigmaster funktionieren trotz Hybrid-Design relativ gut - allerdings hat dieser Amp die Eigenheit (mehr als andere vergleichbare, z.B. Blackstar HT-20), dem Pedal seinen "Engl-Sound" aufzuzwängen. Damit meine ich, dass - egal, welchen Zerrer du vor den Amp hängst - es wird immer nach Gigmaster klingen, mit leicht veränderter Zerrstruktur.

Dass du keinen zufriedenstellenden Sound findest, liegt meiner Meinung nach daran, dass der Amp halt so klingt wie er klingt. Ich will ihn dir wirklich nicht madig machen, aber kann es halt sehr gut verstehen, weil es mir hier genauso gehen würde.
Ob der Boss Katana da eine bessere Alternative ist? Ich meine, nein. Er klingt dafür, dass er so wenig kostet und ein Modeling Amp ist, erstaunlich gut - für BOSS Verhältnisse sowieso (deren Schwäche ich persönlich immer bei den Amp-Grundsounds - gerade im Zerrbereich - sehe) - aber wenn du hier etwas über Röhren und deren "Niveau", das sie "entfalten" sollen, schreibst, dann unterstelle ich dir mal, dass du einen guten "Röhrensound" suchst. Den wird dir meiner Meinung nach der Gigmaster nicht liefern. Und der Katana auch nicht.

Wenn du einen anderen Amp suchst - einen Vollröhrenamp - und bei Engl bleiben willst, dann schau dir mal den Ironball an.
Einen erstaunlich guten Clean Sound hat auch der Engl Retro - allerdings meiner Einschätzung nach einen Designfehler (der Zerrsound wird bei Aktivieren des Boosts leiser).

Einen Kompressor würde ich persönlich übrigens nicht unbedingt in den Loop packen - kann man natürlich machen, ist Geschmackssache.

Wenn mir die Bemerkung hier noch erlaubt ist, verweise ich mal an die neuen Marshall Origin Amps, die zumindest den Eindruck erwecken, sehr gut für Pedale geeignet zu sein. Gehört hab ich noch keinen live, aber von den Demos von der NAMM habe ich keinen schlechten Eindruck. Eine Powerreduktion ist da auch an Bord.
 
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Einen Kompressor würde ich persönlich übrigens nicht unbedingt in den Loop packen
der soll ja hier nur zur lautstärke regelung herhalten. und da tut ein w e n i g threshold und attack ganz gut.
 
der soll ja hier nur zur lautstärke regelung herhalten. und da tut ein w e n i g threshold und attack ganz gut.

Ok, aber dann könnte man doch auch einen EQ nehmen, bei dem man den Pegel einstellen kann - und zusätzlich noch bisserl den Frequenzgang "angenehmer" machen.
 
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Ich denke, das Griundproblem ist, das der OP wohl wirklich sehr leise spielt, der Gigmaster aber einen "normalen" Gitarrenspeaker antreibt. Powersoak und cleane Endstufe hin oder her - ein Gitarrenspeaker braucht etwas "Feuer unter dem Arsch" sonst klingt er einfach Kraft- und leblos. Eventuell wäre hier ein Modellingamp mit Breitbandlautsprecher als Pedalbasis vielleicht doch zielführender...
 
Naja, ich spiele einen JVM215C mit 12" Speaker (wahlweise WGS Invader oder 12-65H) - auch öfters leise, und der klingt selbst in Zimmerlautstärke besser als alles, was ich an Modeling-"Lösungen" schon hier hatte (und das war einiges - KPA und AxeFXII mal außen vor).
 
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Ja, ich spiele meinen Screamer auch daheim und finde der klingt super. "Zimmerlautstärke" ist aber ein sehr dehnbarer Begriff, wer weiß wie der Threatersteller das definiert...
 
Den JVM kannst du so leise machen, dass ein normal geführtes Gespräch lauter ist und man die Saiten akustisch noch hört.
Also fernab von Lautstärken, bei denen sich Nachbarn beschweren würden.
Alles eine Frage des richtigen Amps und Speakers.
 
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Meine Erfahrung mit dem Gigmaster 15 ist, dass die Kombination mit einer 1x10" Box genauso wie als 10" Combo nicht wirklich das Potential des Verstärker ausreizt. Das klingt doch immer ziemlich quäckig. Mit einer guten geschlossenen 1x12" oder 2x12" Box klingt das auch auf Bed Room Level einfach nach mehr.

Das Einstellen des Gigmaster ist schon etwas ungewöhnlich, da der Input Gain Regler beim Clean Kanal tatsächlich "Gain" zufügt.
Will ich wirklich einen Clean Tone, dann darf der ruhig auf Null stehen. Der Clean Kanal ist dann nicht stumm, sondern so clean wie eben möglich. Die Lautstärke kann man dann mit dem Master nach Belieben einstellen. Leider muss man dann hinsichtlich der Gain Reserven im Lead Kanal Kompromisse eingehen, da der Drive Regel mit dem Input Gain angefüttert wird...

(Hinsichtlich Master auf volle Pulle hat Engl sich da in der Bedienungsanleitung ein "Disclaimer" gesetzt und sagt, dass man der Verstärker nicht dauerhaft bei voller Leistung bei Null Watt betreiben soll. Dabei muss der Power Soak sämtliche Leistung in Wärme verwandeln und so kann es da entsprechend heiß werden, was den Bauteilen schaden kann. Eigentlich ein Unding! Wenn ich ein Powersoak konstruiere, der 15 Watt Leistung (und da kommt noch etwas über dem Klirrfaktor dazu) in Wärme verbraten soll, dann sollte auch sicher gestellt sein, dass die Wärme auch vernünftig abgeführt werden kann... aber dafür extra einen Lüfter, zumal alle Regler auf Rechtsanschlag soundtechnisch eher gar keinen Sinn machen. Aber clean eingestellt und vor allem wenn da noch eine Box dran hängt, sollte alles im Lot sein.)

Das der Power Soak überflüssig ist, kann man dann so sehen.
Gerade bei Zimmerlautstärke kann man selbst bei der 1 Wattstellung die Endstufe noch nicht wirklich zum Komprimieren bringen (von Zerre sollte man hier gar nicht reden, das ist auch gar nicht das Ziel! Der Drive Kanal bietet so viel Gain, las dass da die Endstufe substantiell hilfreich sein könnte.).
Anders, wenn man die Kiste auch mal im Probenraum auch etwas über normaler Zimmerlautstärke spielen kann. Da klingt das plötzlich ziemlich erwachsen, was da aus einer 1 x oder 2 x 12er Box kommt. Aber eben auch nicht zu laut, wenn man in einer disziplinierten Blues oder Cover Band spielt.

Wichtig ist auch der Einsatzbereich/Musik Genre beim Gigmaster. Wer hier einen Fire-/Power Ball oder Invader in klein sucht, wird das nicht wirklich finden. "Marshall" ist auch nicht so seine Baustelle. Das ist alles eher Fender mit viel Gain. Für Blues und Rock funktioniert so sehr gut, wie ich finde. Für Metall muss man da mit einem Tubescreamer etwas aufräumen.
 
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Den Gigmaster 15 Head habe ich auch, allerdings mit Engl 1x12 V30 und DV Mark 1x12, mit beidem klingt er gut, auch bei geringen Lautstärken.

1. Wie stelle ich den Engl richtig ein? Also ist es z.B. schädlich, den Master sehr niedrig eingestellt zu haben, während ich mit Input Gain und Lead Drive Reglern spiele (und letzteren auch voll aufreiße)?

Mit PowerSoak darf man nur 8-Ohm Boxen verwenden und den Master nicht über 12 Uhr aufdrehen. Damit hat er in Sachen Endstufensättigung keinen Sinn. Um leise zu spielen braucht man ihn nicht. Ich schalte ihn dann aber doch gerne zuhause auf 5 Watt, da sich dann der Master etwas feinfühliger einstellen lässt. Auf 1 Watt leidet der Sound etwas, finde ich. Der PowerSoak ist aber geeignet um bei 0 Watt über Kopfhörer zu spielen, wenn es ganz leise sein soll. Zwischen LineOut und Kopfhörer sollte dann aber noch eine ordentliche CabSim, damit es gut klingt.

Richtig einstellen ist natürlich eine Sache des Geschmackts. Generell ist der Gigmaster eher im Rock als im Metall zuhause. Der Input Gain muss unter 9 Uhr stehen, damit der Clean-Channel wirklich Clean bleibt. Das wirkt sich auch auf den Lead Channel aus, der dann kein High Gain mehr zustande bringt, aber auf 12 bis 13 Uhr ordetlichen Classic Rock. EQ wäre bei mir mit einer Les Paul dann Bass auf 10 Uhr, Mitten auf 12, Höhen auf 14 Uhr.

Generell finde ich den Gigmaster recht warm und etwas dick im Bass. High-Gain überzeugt er mich nicht so, da verwende ich auch ein gutes Distortion Pedal (Greenhouse Effects Nobrainer) vor dem Clean Channel und habe dann meine vier Sounds: Clean (Amp Clean) - Crunch (Amp Lead) - Drive (Amp Clean + Distortion) - Lead (Amp Clean + Distortion + Mid-Boost).



2. Wäre es für mein Einsatzgebiet nicht eventuell sogar besser, auf den Engl zu verzichten, beides zu verkaufen und mir den hochgelobten Boss Katana 50 oder 100 zu holen?
Ich wollte eigentlich einen Katana 100 haben und bin dann beim Gigmaster gelandet. Der Grund ist, dass mir die Katana im Vergleich einfach etwas nach billigem Spielzeug wirken. Außerdem muss ich dort mit Presets arbeiten, deren Werte ich nicht am Amp sehen kann. Dann lieber ein Pedal davor. Wenn du Pedal hast die dir gefallen, wird der Amp etwas weniger wichtig. Ein Modeller mit eingebauten Effekten wie den Katana brauchst du dann aber eigentlich nicht. Es sei denn du willst auf der digitalen Schine alles erledigen.
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Der Gigmaster 15 ist kein Vollröhrenamp - und das hört man auch.
Nur weil er eine einzige ECC83 in der Vorstufe hat und eine EL84 Endstufe, macht ihn das nicht zu einem Vollröhrenamp.

Nach gängiger Benutzung der Hersteller (leider?) schon. Dort ist ein Transistor-Amp komplett in Halbleitertechnik, ein Hybrid-Amp hat Röhre(n) an einer Stelle (meist der Vorstufe) und an der anderen Stelle (meist Endstufe) nur Halbleiter. Wenn dann ein Amp in Vorstufe und Endstufe Röhren hat, nennt das Marketing es Vollröhre. Aber ja, der Gigmaster hat auch einen Op-Amp-Halbleiter-Verstärker in der Vorstufe. Hören kann ich den aber nicht, die Zerre sollte aus der Röhre kommen - aber egal, Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Vielleicht brauchen wir zur Differenzierung einfach noch einen besseren Begriff für Verstärker ganz ohne Halbleiter im Signalweg. Ich schlage Rein-Röhren-Amp vor.

Generell relativiert sich das Thema aber sehr schnell, da praktisch alle Pedal Transistor-Technik haben, auch die Klassiker Tube-Screamer oder Fuzz. Da ist es mit Rein-Röhre dann ohnehin schon vorbei. Und von den vielen modernen digitalen Pedal wollen wir gar nicht erst reden...
 
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Nach gängiger Benutzung der Hersteller (leider?) schon. Dort ist ein Transistor-Amp komplett in Halbleitertechnik, ein Hybrid-Amp hat Röhre(n) an einer Stelle (meist der Vorstufe) und an der anderen Stelle (meist Endstufe) nur Halbleiter. Wenn dann ein Amp in Vorstufe und Endstufe Röhren hat, nennt das Marketing es Vollröhre. Aber ja, der Gigmaster hat auch einen Op-Amp-Halbleiter-Verstärker in der Vorstufe. Hören kann ich den aber nicht, die Zerre sollte aus der Röhre kommen - aber egal, Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Vielleicht brauchen wir zur Differenzierung einfach noch einen besseren Begriff für Verstärker ganz ohne Halbleiter im Signalweg. Ich schlage Rein-Röhren-Amp vor.

Generell relativiert sich das Thema aber sehr schnell, da praktisch alle Pedal Transistor-Technik haben, auch die Klassiker Tube-Screamer oder Fuzz. Da ist es mit Rein-Röhre dann ohnehin schon vorbei. Und von den vielen modernen digitalen Pedal wollen wir gar nicht erst reden...

Wenn Händler und Hersteller alles, was mindestens eine Röhre in Vor- und Endstufe hat, als Vollröhrenamp bezeichnen, muss ich das ja nicht gut finden und es genauso machen.

Ein Amp, in dem Röhren, die "normalerweise" wesentliche Aufgaben erledigen, durch Halbleiter ersetzt werden, ist für mich kein Vollröhrenamp - und nein, ich meine damit nicht einen additionalen OP-Amp Boost Switch oder einen nicht-röhrengetriebenen Effekt-Loop. Der Gigmaster dürfte mehr als nur einen OP Amp drin haben - leider gibt es keinen Schaltplan im Net um das zu verifizieren. Man muss aber kein Genie sein, um zu erkennen, dass man aus einer einzigen 12AX7 nicht so viel Gain herausbekommt und für den PI auch noch eine zweite 12AX7 fällig wäre nach "klassischem" Design.

Den Einwand "aber die Zerrpedale vor dem Amp sind auch nicht Röhre" kenn ich schon - ist ja auch richtig. Nur blöd, wenn die dann vor einem Amp nicht so klingen, wie sie sollen, weil sie in der Regel so designed werden, dass sie vor einem klassischen Vollröhrenamp gut klingen. Relativieren tut sich dabei rein gar nichts, weil wir hier von externen Geräten sprechen und nicht von dem, was der Amp selbst zu bieten hat.

Nur, dass wir uns nicht falsch verstehen - mir persönlich ist es egal, wie ein Amp aufgebaut ist, solange er gut klingt. Darauf kommt es nämlich an. Wenn es irgendwann mal einen Transistoramp geben sollte, der mir den Zerrsound eines guten Vollröhrenamps liefert, dann steig ich gerne um. Gleiches gilt für Modeling, wenn es günstiger ist als ein neuer KPA (und nicht so eine unschöne Optik hat). Solange das aber nicht existent ist für mich, bleib ich halt bei Vollröhrenamps.

Der Gigmaster ist auch kein schlechter Amp - das wollte ich damit nicht sagen. Aber Engl weiß selbst, dass da noch reichlich Luft nach oben war - aus dem Grund wurden auch Rockmaster und Metalmaster ins Leben gerufen. Die klingen ein bisschen mehr "nach Röhre" (sind aber auch keine Vollröhrenamps) und werden vermutlich den Gigmaster, wenn sie alle Einheiten verkauft haben, bald komplett ablösen.

Bei Hughes & Kettner ist es das gleiche: Was durfte ich mir alles anhören, dass ich es gewagt habe, den Sound beim TM18 und TM36 zu kritisieren und den Hinweis zu geben, dass das auch Hybridamps sind. Und seit einem Jahr haben wir nun schon TM20 und TM40 Deluxe - die sogar nach Aussagen von Hughes & Kettner selbst "mehr nach Röhre" klingen. Na sowas! Ich finde sie klanglich übrigens auch besser als die alten und würde keinem mehr dazu raten, sich einen der alten Modelle zu kaufen.

Ich kann dem TO nur empfehlen, sich noch ein paar andere Amps anzuhören, auch "echte" Vollröhrenamps und mal zu schauen, ob er da seinem gewünschten klanglichen Ziel näher kommt.
 
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verweise ich mal an die neuen Marshall Origin Amps,

Mir fällt auf, dass in letzter Zeit immer wieder auf diese neuen Marshall Verstärker hingewiesen wird die noch keiner live selbst gehört oder gespielt hat und auch nur von den (an sich sonst so soundtechnisch verpönnten) YouTube Videos kennt.

Auf YouTube haben die Code Verstärker auch gut geklungen, waren aber dann eher Ladenhüter weil die dann doch nicht so super waren wie erwartet.

Ich würde mal abwarten wie die wirklich sind bevor ich da Empfehlungen dafür abgebe.
 
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Ich muss sagen bis jetzt hat sich für mich kein Röhrenamp auf Zimmerlautstärke gut angehört.
Daher Spiel ich meinen JCM immer nur bis maximal um 8 und auch nur auf Lautstärken, die für meine Mitbewohner verträglich sind. Zu anderen Uhrzeiten benutze ich meinen Orange Micro Dark. Der kann auch leise gut klingen, klar kein röhrensound aber trotzdem klingt er gut.
Ist für 120 gebraucht zu haben und kann auch in der Probe lässig mithalten. Für mich ein super Universalgerät.
 
Hi,

ich würde für zuhause den Engl zb. mit einem Palmer Pocket Amp kombinieren. Der Engl wird dir mit ner besseren Box vielleicht noch gute Dienste bei Bandproben etc. erweisen-wenn du ihn verkaufst bevor du dich mit der Materie "Röhrenamps"(jaja, ich weiß) näher befasst hast, wirst du das vielleicht noch bereuen.
Der Pocket Amp ist eine sinnvoll erweiterte und klangstarke recht neue Reinkarnation des guten alten SansAmp. Mit dem kannst du recht schnell lautstärkeunabhängige satte, wenns darauf ankommt sehr krasse Zerrsounds zaubern und über den Engl einfach im Cleansound verstärken. Durch die analoge Bedienung hat man als Einsteiger mehr Bezug zum Sound als bei einem Modeler.
Dieses Konzept der voreingestellten Soundrichtungen wird auch "analog Modeler" genannt.
Ich hab noch den alten SansAmp-der kommt beim Recording öfter in Einsatz und früher hab ich ihn auch zum Üben zuhause verwendet...klingt geil!

Gruss,
Bernie
 
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Den Einwand "aber die Zerrpedale vor dem Amp sind auch nicht Röhre" kenn ich schon - ist ja auch richtig. Nur blöd, wenn die dann vor einem Amp nicht so klingen, wie sie sollen, weil sie in der Regel so designed werden, dass sie vor einem klassischen Vollröhrenamp gut klingen. Relativieren tut sich dabei rein gar nichts, weil wir hier von externen Geräten sprechen und nicht von dem, was der Amp selbst zu bieten hat.
Dass jeder Amp anders auf Pedale reagiert ist immer ein wichtiger Hinweis. Das betrifft aber auch Rein-Röhren-Amps und ist speziell ein Thema bei Booster und Overdrive, eher weniger bei Distortion. Wenn nicht Pegel sondern Zerre im Pedal entsteht, dann ist das eben Transistor-Zerre, die von manchem verteufelt wird, sobald sie sich im Amp befindet. Ich sehe das entspannter. Wenn ein TubeScreamer vor dem Rein-Röhre-Amp ok ist, dann ist es auch ein Amp, bei dem ein solcher Schaltkreis bereits eingebaut ist.
 

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