Endstufenröhren-Paar austauschen - zwingend Bias-Einstellung?

R
RalleO
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
16.04.24
Registriert
09.07.04
Beiträge
781
Kekse
325
Ort
Hamburg
Hi, eine kurze Frage: Bei meinem Amp ist eine der beiden "innen liegenden" Endstufenröhren mikrofonisch. Wenn ich die beiden innen liegenden Röhren gegen ein gematchtest Paar desselben Herstellers (JJ 6L6) austausche, muss ich dann trotzdem eine Bias-Anpassung vornehmen? Ich kann nämlich keinen Regler zur Bias-Einstellung finden, also vermute ich mal, ich müsste das Innenleben des Amps komplett freilegen, um so einen Regler zu finden und das ist mir ehrlich gesagt zu gefährlich.

Vielen Dank für die Info und Gruß
Ralle
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet:
Es wäre schon hilfreich, wenn du uns verraten würdest, um welchen Amp es sich handelt. :)

Normalerweise muss man auch bei gematchten Endstufenröhren eine Bias-Anpassung vornehmen, falls der Amp das nicht schon automatisch tut. Mit der Bias-Anpassung stellt man den statischen Ruhestrom ein, gematchte Röhren weisen primär während des Betriebes eine ähnliche Kennlinie auf, ist diese nämlich zu unterschiedlich klingts nicht gut. "Ähnlich" aber nur zwischen je den Röhren eines gematchten Sets, ein anders Set kann eine ganz andere Kennlinie haben.

Gibt es bei deinen alten Röhren eine bestimmte Kennlinien-Kennzeichnung? Falls ja müsstet du neue, gematchte Röhren mit der gleichen Kennzeichnung kaufen, nur dann kämst du um eine Bias-Anpassung herum. Ich glaube beispielsweise Fender bietet solche Röhen an, die haben dann je eine unterschiedliche Farbkennzeichnung, zumindest bei meinem Hot Rod. Aber der läuft bei mir eh mit einem Pentoden-Adapter auf Class-A und damit "Bias-Anpassungsfrei".
 
Moin.
Die Frage wurde ca. 187 mal gestellt (und beantwortet). Die Suchfunktion hilft!

Für die Oberfaulen, die zu faul sind, eine Suchmaschine zu benutzen:
- es hängt von der Art der Endstufe ab, ob eine Bias-Rejustierung angebracht und sinnvoll ist,
- sofern eine Bias-Justierung angesagt ist (Class A/B, kein Autobias) und man nur einen Bias-Regler hat (der bei den meisten Amps im Inneren ist* ), dann sollte man bei Amps mit 4 Endröhren nie paarweise ersetzen, sondern stets ein gematchtes Quartett verwenden,
- zwingend ist eine Biasanpassung nie, sie kann aber u.U. bei Class A/B-Amps, die kein Autobias haben, die Lebensdauer der Röhren verbessern, Brumm reduzieren, den Klang verbessern. Eine Endröhre, die wegen zu hoher Biaseinstellung durchknall, kann teure Folgeschäden nach sich ziehen.

PS:
* Die Regler sind deshalb zumeist im Inneren, weil Laien die Finger davon lassen sollten. Wer nicht wirklich ausreichend Ahnung hat, bringt seinen Amp besser zu einem qualifiziertem Röhrenamp-Servicetechniker. In Röhrenamps herrschen lebensgefährliche Spannungen. Allein schon deshalb haben Laien nix im Inneren eines Röhrenverstärkers verloren!

PPS: Röhrenwechsel und gegebenefalls Biasjustierung gehören bei Röhrenamps dazu wie beim Auto der z.B. Bremsbelagwechsel.
Wie beim Auto gilt: regelmäßige Wartung gehört dazu und die Kosten hierfür müssen immer beim Kauf mit einkalkuliert werden.
 
Du solltest auf jeden Fall schauen, dass du Röhren mit den selben Werten wie die der bisherigen Röhren bekommst. Das kann unter Umständen schwierig bis unmöglich werden. In diesem Fall ein neues Quartett kaufen und einmessen (lassen).
Wenn die jetzigen Röhren zB. von TT sind kannst du 2 mit den selben Matchingwerten bestellen. Dann sollte das Einmessen nicht unbedingt nötig sein. Ratsam ist es dennoch.
 
Vielen Dank, jetzt sehe ich klarer. Ich denk mal, ich werde den Amp doch lieber zum Techniker bringen.
Gruß
Ralle
 
du hast uns immer noch nicht verraten, welcher amp.
also können wir dir auch so nicht weiter helfen und z.b. eventuell grünes licht für einen tausch ohne biaseinstellung geben.
aber wenn du das geld hast, dann mal los… :great:
 
Du solltest auf jeden Fall schauen, dass du Röhren mit den selben Werten wie die der bisherigen Röhren bekommst. Das kann unter Umständen schwierig bis unmöglich werden. In diesem Fall ein neues Quartett kaufen und einmessen (lassen).
Wenn die jetzigen Röhren zB. von TT sind kannst du 2 mit den selben Matchingwerten bestellen. Dann sollte das Einmessen nicht unbedingt nötig sein. Ratsam ist es dennoch.

Das bringt ziemlich wenig, wenn die im Amp steckenden Röhren bereits gealtert sind, denn dann haben die schon ziemlich andere Werte...

MfG Stephan
 
Das bringt ziemlich wenig, wenn die im Amp steckenden Röhren bereits gealtert sind, denn dann haben die schon ziemlich andere Werte...

Klar, ich ging davon aus, dass der Amp nur zwei Endstufenröhren hat, falls er mehr hat sollte man, wie jemand anders ja schon gesagt hat, eh alle austauschen. Aus der Ursprungsfrage kann man nicht exakt erkennen ("innen liegende", liegen "außen" vielleicht die Vorstufenröhren?), wie viele Röhren vorhanden sind, aber mittlerweile sollte eh schon alles wichtige gesagt sein. :great:
 
du hast uns immer noch nicht verraten, welcher amp.

OK, sorry. Es handelt sich um einen EVH 5150 III, 4 Endstufenröhren JJ 6L6, bisher wenig gespielt, da ich zurzeit auf Bandsuche bin und wenig Gelegenheit dazu habe, die Röhren können daher eigentlich noch nicht nennenswert abgenutzt sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,

entschuldigt wenn ich einen älteren Thread ausgrabe, aber da hab ich doch mal ne Frage. Vorweg: Ich bin Laie und verstehe nicht wirklich was von Elektrotechnik etc...

Das bringt ziemlich wenig, wenn die im Amp steckenden Röhren bereits gealtert sind, denn dann haben die schon ziemlich andere Werte...

MfG Stephan

Also verstehe ich richtig, dass sich die Werte der Röhren (auf die der Verstärker bei der Bias Einstellung eingestellt wird?) mit der Zeit verändern? Bedeutet das nicht dann auch, dass ne Bias Einstellung eigentlich nur für ne Weile was bringt, weil die Röhren sich eh verändern? Weil da stellt sich für mich die Frage, ob es das ganze Geld und die 6 Wochen die mein Verstärker beim Techniker in der Warteschleife rumsteht wirklich wert ist?

Oder hab ich einen groben Denkfehler eingebaut und sollte vielleicht einfach noch nen Kaffee trinken?

MfG
Sebastian
 
Also wenn ich "finde den Fehler" spiele, sind das die sechs Wochen Wartezeit :D

Ansonsten passt die Auto-Analogie weiter ganz gut. Frage: Lohnt es sich überhaupt, neue Reifen zu kaufen, den Luftdruck richtig einzustellen und auszuwuchten, wenn sich das Profil ja doch wieder abfährt und Luft entweicht? Ich denke, in Post 3 https://www.musiker-board.de/versta...en-zwingend-bias-einstellung.html#post4906485 steht alles, was es zu dem Thema zu sagen gibt :)

Ich persönlich mache nicht jedesmal einen Bias-Abgleich, wenn ich Röhren wechsle. Wenn das der einzige Grund wäre, ihn in die Werkstatt zu bringen, mache ich es nur, wenn mir was komisch vorkommt. Da meine aktuellen 6L6 jetzt über ein Jahr halten und der Amp immer noch gut klingt, war das wohl auch kein fataler Fehler.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Also das mit den 6 Wochen Wartezeit kriege ich hier in der Gegend gesagt, weil die Techniker angeblich so viel zu tun hätten und keine Termine vergeben...

Aber ansonsten klingt das alles schlüssig :)
 
Eine weitere Alternative ist das von Tube-Town angebotete Matching Service bei dem man seine alten Röhren an TT einschickt, die dort vermessen werden und dann entsprechend passende Röhren wieder zurück geschickt werden. Allerdings macht das IMHO nur Sinn wenn der Amp mehr als 4 Endröhren hat und eine ausfällt (einige Bassverstärker haben z.B. 8 Stück), man abgelegen wohnt oder nur extrem preisige Techniker in der Nähe hat, ansonsten rechnet sich das eigentlich nicht. Was auch zu bedenken ist daß die neuen Röhren im laufe der Zeit wegdriften können während die bereits älteren / gebrauchten stabil bleiben und dann ist man wieder neben der Spur...
 
Preisige Techniker wären ja eine Sache... Ich kriege hier in der Gegend überall gesagt, dass Ich den Amp im Geschäft abgeben soll und die schicken ihn dann zu ihrem Techniker. Das soll zwar auch immer sehr viel Geld kosten, aber das noch größere Problem ist, dass es angeblich gut 6 Wochen dauert. Um die Endstufenröhren zu wechseln...
Also ich hab ja keene Ahnung, aber einmessen, 1-2 Stündchen unter Last laufen lassen damit sie sich stabilisieren und dann nochmal nachmessen sollte so lang nicht dauern. In 6 Wochen könnte ich mir wahrscheinlich das nötige Wissen aneignen und es selbst machen :(
 
Also ich hab ja keene Ahnung, aber einmessen, 1-2 Stündchen unter Last laufen lassen damit sie sich stabilisieren und dann nochmal nachmessen sollte so lang nicht dauern. In 6 Wochen könnte ich mir wahrscheinlich das nötige Wissen aneignen und es selbst machen :(

In der Praxis siehts eher so aus, dass die die Röhren reinstecken, den Ruhestrom 5min lang einstellen und den Amp dann dem Kunden mitgeben.

Die wenigsten beachten dabei die aktuelle Netzspannung oder haben einen Konstanter dafür. Und die wenigsten verbauen eingebrannte Röhren und beobachten diese dann noch 1-2h.

Wenn du den Amp allerdings zu einem Laden bringst und die verschicken den, dann kannst du den genauso selbst verschicken und dir jemanden raussuchen, der weiß, was er tut und zeitnah Zeit hat...

Ich hab übrigens momentan KEINE Zeit, das ist also keine Eigenwerbung. :(

MfG Stephan
 
Was ist denn da die genaue Berufsbezeichnung? Damit könnte mir dann vielleicht das Branchenbuch weiterhelfen...
 
Radio Und Fernsehtechniker der ersten Stunde... alternativ such nach Amp Repair oder nimm den Thread hier: KLICK
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Danke! :)

Mir ist zufällig heute ein Radio- und Fernsehtechniker Meister hier in der Gegend empfohlen worden. Sobald ich demnächst mal da war gibts dann auch nen Eintrag in den Sammelthread.

MfG
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben