Endorsementgeschleiche

  • Ersteller Niggo666
  • Erstellt am
Niggo666
Niggo666
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
15.10.11
Registriert
26.12.09
Beiträge
260
Kekse
497
Ort
München
Erstmal als kleines Vorwort, der Thread ist als Diskussionsplattform über recht aktuelle Endorsementwechsel von Drummern gedacht. Anstoss dafür gab mir der Wechsel von Derek Roddy und genügend anderen, deswegen hab ichs nicht direkt in die Fanecke gepostet. Wenn die werten mods meinen, das es in der fanecke besser aufgehoben ist, kann das ganze natürlich dorthin verschoben werden^^

Trotz zuhilfenahme der SuFu hab ich nichts dergleichen gefunden.

Thema: Wo sind Endorserwechsel noch zu verstehen? Wo wird gar die "sell-out"-Grenze überschritten?

Übersicht aktuellerer und etwas älterer Endorserwechsel:

Brandaktuell: Derek Roddy: Sonor --> dw? (noch nicht klar, das Roddy-forums-hauptbild spricht jedoch bände:D)
George Kollias: Gabriel Drums (griechenland) --> Pearl
(Älter, doch Diskussionsstoff: ) Vinnie Paul: Pearl --> Ddrum
(auch älter: ) Dave Lombardo: Tama --> Ddrum

Wo liegt eurer Meinung nach die sell-out-Grenze? Gibt es eine solche? Wo liegt dieselbe?:gruebel::gruebel:

Ich finde die Wechsel von GK und DR noch im Rahmen, doch wie Lombardo oder Paul von Top-Endorser zu Top-Endorser zu springen, halte ich schon für ziemlich "sell-out"-ig.....
 
Eigenschaft
 
Natürlich ist es "Sellout". Endorsement ist ein Geschäft. Beim Endorsement geht es vorallem um Kohle und ganz nebenbei um Musik.
Ein Endorsement ist nichts anderes als ein Werbevertrag zwischen einem Sportler und einem Sporthersteller. Sportler A bekommt von Marke B zugesagt, einen Sportschuh nach seinen Wünschen zu bauen. Dafür trägt der Sportler ausschliesslich die Schuhe, muss den Markennamen tragen und hier und da mal nen Shooting für die Marke machen, denn der Schuh (in der Massenproduktions-Version) wird mit oder sogar unter seinem Namen verkauft. Wenn jetzt der Vertrag locker genug iust, und Marke C bietet mehr, und kriegt das mit dem Schuh auch hin, wechselt Sportler A die Marke. Damit bekommt der Sportler Kohle und sein benötigtes Equipment und kann seine Zeit statt ins Geldbeschaffen ins Trainieren stecken.

Ersetze Sportler mit Musiker, Schuh mit Instrument sowie das Trainieren mit Songschreiben/Recorden/Auftreten und du hast ne Beschreibung, wie Endorsement funktioniert.

Daher: JA, Endorsement ist zum großen Teil immer "SellOut".
 
aja?
um wieviel geld gehts denn da so?
oder gehts da vielleicht doch mehr um sachmittel??
;)

beste grüsse bece
 
Hallo,

da geht es zwar meist um Sachmittel bzw. Dienstleistungen, für einen professionellen Künstler, der in der Weltgeschichte herumfliegt, kann das aber sehr wichtig sein.
Es gibt hier wie dort treue User und solche, die ihr Equipment wie die Wäsche wechseln.
Das ist heute auch nicht anders als früher, nur dass es heute noch ein paar mehr Marken auf dem Markt gibt, deren Wäsche man mal auftragen kann.

Grüße
Jürgen
 
Ich denke, Geld spielt sicher eine Rolle, aber eine geringe als man immer denkt.
Klar kommt es vor, das berühmte Drummer von anderen Firmen abgeworben werden aber nicht selten wechseln Drummer auch von sich aus die Firma.
Gründe dafür können vielschichtig sein: Zunächst klar die Kohle. Firma B bietet mehr als Firma A, also wechselt man solange es der Vertrag zulässt. Ein weiterer Grund wäre auch der Support. Ich weiss nicht mehr wer wechselte vor einiger Zeit zu DW, da er in den USA zuhause war, dort Arbeitete und deswegen eben schneller mit Material versorgt werden konnte, da DW eben "vor Ort" ist. Schneller Support kann auf großen Touren Gold wert sein ! Ein neues Set (und sonstige Materialien) wird nicht aus Europa angeschifft da es im Land genug Zeug gibt was schnell parat stehen kann.
Ausserdem wäre das persönliche Interesse am Neuen zu nennen. Wenn Cristoph Schneider zu Sabian wechselt, weil er einfach was neues spielen will, nehm ich ihm das ab ! Warum auch nicht ? Man will ja seinen Horizont erweitern und nicht immer das gleiche haben. Das würde ich auch nicht anders machen wenn ich die Möglichkeit dazu hätte.
Sicher leidet bei ständem Wechsel irgendwie die Glaubhaftigkeit eines Drummers in Bezug auf sein Equipment. Wenn angenommen ein Drummer zur Tama Iron Cobra sagt "The fastest pedals i´ve ever played !" und damit wirbt, mutet es schon seltsam an, wenn er ein paar Tage später Eliminators unter den Füßen hat, weil Pearl mehr Geld bot oder aus welchem Grund auch immer. Das sollte sich eben alles in Grenzen halten.
 
Dass es Musiker gibt, die nicht alles mitnehmen, was ihnen angeboten wird, weiss ich auch. Ich weiss da von nem Hamburger Bassisten, der seinen Warwick Deal "gestoppt" hat, weil er 1. nicht auf seinen Glockenklang Amp verzichten wollte, aber musste, und 2. weils mit dem "Trauminstrument" dann doch nicht so geklappt hat.
Aber, wenn mir ein Endorser, am Besten noch in ner Anzeige einer Zeitung etc. erzählt, dass Produkt A das beste ist, nehm ich das für genauso voll, wie die Infos, die mir die TV-Werbespots mitteilen wollen. Im Grunde genommen nix anderes, als wenn n Topmodel erst für ne Fastfood-Kette und dann für Lightprodukte wirbt.

Fakt ist aber nunmal, dass Werbung wirkt. Werbung ist ein Milliardengeschäft und das sicherlich nicht, weil man so gerne Geld verbrennt. Und sein wir mal ganz ehrlich.. es gibt unmengen Musikerfanboys, die nicht kaufen, weil es ihnen gefällt, sondern weil ihr Musikergott das selbe spielt. Endorsement-Werbung ist nicht für die gedacht, die ihren eigenen Weg gefunden haben, sondern für die, die ihn noch suchen.
 
Der Header von Derek Roddy sagt nicht so viel aus, der hat einfach Kreise über die Böckchen gesetzt, er hätte auch Quadrate nehmen können (was hieße er spielt bald Cube?). Es wird aber eine Firma sein die in den USA gut aufgestellt ist, Sonor ist das leider nicht.


Geld gibt's im Moment nur bei ddrum, die wollen in den Markt und investieren. Heißt aber nicht dass sich das automatisch lohnt. Mike Terrana war ganz schnell wieder weg, der spielt 250 Gigs im Jahr rund um die Welt, dem nützt Geld nichts wenn das Set nicht vor Ort ist.

Ansonsten gibt's kein Geld im Sinne von Honorar nur durch das Endorsement an sich, man bekommt Support, Kontakte, Jobs etc. Nur eine handvoll Endorser pro Firma bekommen etwas geschenkt, bei Sets und Becken bekommt man Leihgaben, bei Verbrauchsmaterial (Sticks, Felle) hat man höchstens ein gewisses Freikontingent je nach Status. Die Mehrheit zahlt aber, d.h. es gibt Rabatt und Bevorzugung. Und damit meine ich die Mehrheit inkl. der Liga Derek Roddy und darüber.

Würde Roddy zu DW wechseln bekäme er dafür kein Geld, er muss das Set kaufen. Ist bei DW so, bei Sonor bekommt man ein Set geliehen. Dafür kann ihm DW Clinic-Touren oder Auftritte bei Festivals in den USA ermöglichen, Sonor hat da im Moment keine Basis in den USA.

Endorsements sind auch sehr individuell, das handhabt jede Firma anders und jeder Musiker hat andere Prioritäten.


Sponsoring im Sport ist nicht 1:1 übertragbar, Adidas hat einen Umsatz von über 10 Mrd. €, Puma 2,4 Mrd. €, Nike 18 Mrd. €, die Musikinstrumentenindustrie sind dagegen Peanuts: Sonor 18 Mio. €, DW ca. 30 Mio. €, Pearl 75 Mio. €, Roland Meinl (Produktion und Vertrieb gesamt) 50 Mio €, Zildjian 40 Mio €, Paiste 11 Mio €...* Umsätze, nicht Gewinne! Und das sind nur die Zahlen der Unternehmen an sich, jetzt noch die Größe der Sponsoren berücksichtigen (Banken, Energieversorger, Automobilhersteller...). Sponsoring im Sport sind ganz andere Dimensionen beim Geld, das ist nicht zu vergleichen.

*Alle Angaben natürlich ohne Gewehr.

Die Analogie funktioniert nur für den Werbeeffekt, aber nicht für das Geld.

Wie viele Profimusiker kennt ihr die Millionäre sind und nicht Teil einer großen Band (Bon Jovi, Metallica, Chili Peppers...)? Steve Gadd, Dave Weckl, John J.R. Robinson... haben die Millionen auf dem Konto?


John Bermuda Schwartz hat viele Dinge zum Thema Endorsements geschrieben, einfach mal etwas in englischen Drumforen suchen (drummerworld, drumsmith etc.).

http://www.bermudaschwartz.com/endorsement/
 
Ich halte Schneiders, Drummerins und Benschis Post für sehr wichtig!

Wenn es um Geld gehen würde, was wäre dann so schlimm zu einem besser bezahlten zu gehen? Ihr müsst auch mal dran denken, dass die Drummer ihren Job machen und damit Geld verdienen. Wenn wir in einer Firma angestellt sind und für eine paar Hundert Euro mehr bekommen würden, für die Arbeit die wir vorher auch schon machen, warum dann nicht? Immerhin verdienen Drummer damit ihren Lebensunterhalten. Jeder ist darauf bedacht sein Einkommen zu sichern. Gerade wenn es darum geht durch den besseren Support mehr Auftritt zu bekommen. Heißt im Endeffekt auch mehr Gage. Profimusiker haben ihren Traum zum Beruf gemacht, bei aller Ehre, aber es ist auch ein beinharter Job! Ich bitte nicht Schlagzeuger mit Popstars a la Britney Spears zu verwechseln, die eine riesen Villa haben und im Geld schwimmen. Das sind komplett andere Welten.

Außerdem spielt nicht immer nur das Geld eine Rolle. Dave Weckl hat damals Zildjian verlassen, weil Sabian ihm angeboten hat seine ganz eigene Serie zu kreieren. *schwupp* war die HHX Legacy geboren. Was ist denn schöner als die Selbstverwirklichung? Die steht ganz oben bei unseren Bedürfnissen.
 
Wie Schneider schon sagte und auch Roddy selbst in einem Statement (nachzulesen im von der Drummerin verlinkten DF-Thread) bekannt gab, ist der Grund für den Wechsel hauptsächlich der, dass Roddy eine Firma möchte, die in den USA top aufgestellt ist. Und das ist Sonor nunmal nicht.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben