Was mich auch noch irritiert ist, dass ich jetzt schon total oft gelesen habe, man soll sich grade anfangs nicht zu viel mit covern undso anfangen (obwohl ich mir schonmal drei Stücke zum Nachspielen raus gesucht hatte
)...
Ich bin irgendwie verwirrt..
Achso, ich arbeite zudem auch an ganz Grundsätzlichem, wie z.B. Pyramide, Paradiddles und so... das sollte ja sicher nicht verkehrt sein.
Ich finde das auch verwirrend, aber aus meiner Sicht ist das so:
Übst du keine Basics, bekommst du keine Spieltechnik.
Spielst du keine Cover, oder eben nicht zu Musik, bekommst du kein Spielgefühl.
Beides ist aber untrennbar miteinander verbunden, wobei ich das Spielgefühl noch wichtiger als die Technik finde.
Bestes Beispiel ist Nick Mason von Pink Floyd. Der war/ist technisch ein absolut unterdurchschnittlicher Schlagzeuger, was er auch selbst von sich sagt. Aber der Mann hatte ein Spielgefühl, das war unglaublich und hat die Songs mit so unverwechselbar und genial gemacht.
Und ein ganz gutes Beispiel für die Gegenseite ist Aquiles Priester, der Mann hat eine hammerhafte Technik, ist aber nicht in der Lage einfach mal ein Schlagzeug zu einem Song beizutragen wo nichts der Song wie Beiwerk zum Schlagzeug wirkt.
Aus meiner Sicht sind Schlagzeuger die zu Technik orientiert sind, also zu viel Grundlagen üben, oft technisch sehr gut, schaffen es aber überhaupt nicht, einen Song mit einem Schlagzeug zu unterlegen, das sich nahtlos in den Song einpasst. Und wenn man so ein bisschen in der “alten“ Musik zu Hause ist, dann merkt man, dass es früher ein Band Geist gab und man versucht hat ein Musikstück mithilfe der verschiedenen Instrumente zu schaffen, dass sich gut anhört. Beispiele dafür sind Supertramp, Dire Straits, Pink Floyd, Led Zeppelin, Rush, nur um mal einige zu nennen.
Heute hört sich Musik manchmal so an als ob da paar Individualisten versuchen möglichst viel zu zeigen, von dem was sie so an Technik draufhaben. Das ist besonders bei den ganzen aktuellen Metall Bands zu sehen.
Aber das ist natürlich nur eine individuelle, nämlich meine Sicht.
Deswegen übe ich persönlich meist so:
Ich fange an mit Rolls, Doppelschlägen, Paradiddeln an. Dann spiele ich nach Metronom, Achtel, Sechzehntel, Triolen und so weiter und das abwechselnd mit Händen und Füßen. Dabei gehe ich oft nicht sklavisch nach irgendwelchen Büchern vor, sondern spiele das, wo ich merke, das ich dort Defizite habe. Aber nicht zu lange, sondern abwechselnd immer wieder andere Dinge. Aber natürlich übe ich auch rhythmische Figuren oder Fills. Immer ein bisschen auch nach Lust.
Wenn ich dann das Gefühl habe, genug geübt zu haben, spiele ich zu Musik.
Denn das ist ja die Kür, das ist das was Musik ausmacht, das ist das wofür ich Schlagzeug spiele.
Und das ist extrem wichtiges Üben, denn wenn du darauf achtest, ob deine Hihat Figuren zu dem Song passen, beziehungsweise deine Bassdrum line groovt, oder ob du die Fills ordentlich hinbekommst, dann lernst du extrem wichtige Grundlagen.
Und wenn du da vor allem genau hin hörst, was die Schlagzeuger spielen und warum das groovt, dann lernst du oft mehr als dir irgendwelche Rhythmusübungen aus Büchern helfen.
Und ich finde es extrem wichtig, das eigene Spiel aufzunehmen. Als ich angefangen habe zu Songs zu spielen und das aufzunehmen und das Gefühl hatte, ich habe eigendlich ganz gut gespielt, habe ich beim hören gemerkt, dass es eben nicht so war, beziehungsweise konnte da meine Fehler erst richtig hören. Auch das hat mich extrem weitergebracht.
Aber wenn du zehn Schlagzeuger fragst wie man das am besten macht, bekommst du wahrscheinlich 20 Meinungen..