@Stratspieler , @bluesfreak
vorweg, sorry für OT - eine einzige Frage - WER von Euch beiden hatte denn den Marshall Vintage / Modern ?
Hier...den 2266VM mit 50 Watt.
Ist das wahr? Ich dachte immer, dass häufige Aufheiz- und Abkühlphasen belastender sind als lange Betriebsperioden , vgl. Glühbirnen.
Du musst das unterscheiden.
a) zwischen früher und heute und
b) eigentlich noch zwischen direkt und indirekt geheizten Röhren.
Wir sprechen heute nur noch über indirekt geheizte Röhren sprechen, denn die direkt geheizten gibt es (in unseren Röhrenamps) nicht mehr.
Normalerweise waren früher mal die Heizfäden relativ stabil gebaut und dazu relativ wärmeträge. Ausnahmen gab es immer schon, manche der alten ECC z.B. glühen hell auf, um dann schnell auf Normalglühen runter zu gehen. Diese Heizer bringen das Kathodenröhrchen zum Glühen, welches beginnt, Elektronen zu emittieren. Früher war das den Röhren mehr oder weniger egal; dennoch sprach man auch damals schon immer (aber nicht nur aus diesem Grund!), dass man z.B. die Röhrengeräte nach dem Ausschalten nicht unmittelbar sofort wieder einschalten soll.
Gehen wir heute davon aus, dass die Heizer (also die Heizfäden) kein Billigdreck sind, dann sind die heutzutage meistens in Ordnung, wenngleich auch hier Ausnahmen die Regel sein können - mir ist erst vor kurzem an einer neuen Ruby 12AX7 einer der beiden Heizfäden durchgegangen trotz korrekter Fadenspannung.
Die
Belastung einer Röhre kommt aus den im Betrieb anliegenden Spannungen und der Art des Kathodenmaterials. Wenn hier hohe Spannungen (Anode und Schirmgitter) anliegen, so ergibt sich fast wortwörtlich aus der "Saugwirkung" ein hoher Elektronenstrom in der Röhre, der dazu führen kann, dass bei schlechtem Kathodenmaterial dieses regelrecht vom Kathodenröhrchen abgesprengt wird und dann Feuerwerk in den (i.d.R. meistens nur hochbelasteten End-) Röhren bringt. Früher hat diese Bariumoxidchemikalie sehr fest auf den Kathodenröhrchen gehalten (die Hersteller haben lange vor dem Endverbraucher die Chemikalie eingebrannt), heute kann es u.U. noch passieren, dass hier Mist produziert wird.
Glühlampen sind hier ein nicht ganz so geeignetes Beispiel, denn die produzieren keinen Elektronenstrom.
...In einem thermisch und elektrisch korrekt entwickelten Röhrenamp...
Naja, Stephan; Du schreibst es ja selbst. Wenn - wie leider so oft heutzutage - nur Billigmist als Röhrenamp auf den Markt geschmissen wird, dann ist das leider die gängige Praxis und Du beschreibst hingegen fast schon so etwas wie die schöne Theorie: Weil es gibt mehr schlecht konstruierte Kisten als offenbar wirklich gute. Die Letzteren sehen relativ selten einen Tech, während der schlecht konstruierte Mist einfach häufiger auf unseren Werkbänken landet. Ist fast reine Statistik.
*Krümelkacker ON*
In der Schweiz spricht man von Capacitance. Und da wird auf z.B. oft eine Spannung "eingespiesen"...
*Krümelkacker OFF*